Nasendusche: Schleimhäute bei Schnupfen richtig pflegen
Sie werden als sanfte, aber effektive Methode gegen Schnupfen beworben: Nasenduschen. Doch funktioniert das tatsächlich? Welche Rolle spielen Nasensalben und richtiges Naseputzen bei der Schleimhautpflege?
Die Schnupfenzeit zu verkürzen, indem man alle Krankheitserreger rechtzeitig wegspült, klingt zunächst einmal logisch. Dafür wird die Nasendusche zunächst mit Kochsalz und warmem Wasser gefüllt. Sobald sich das Kochsalz gelöst hat, lässt man das Wasser bei schräg gelegtem Kopf durch das eine Nasenloch hinein und durch das andere wieder hinaus laufen Für die meisten Menschen ist dieser Gedanke zunächst gewöhnungsbedürftig oder eklig, doch viele schwören darauf und wenden die Nasendusche sogar vorsorglich an.
Nasendusche: Geringer Effekt bei akutem Schnupfen
Tatsächlich sind Nasenduschen gut geeignet, um Verkrustungen in der Nase zu lösen und den Schleim herauszuspülen. Doch bei einem bereits bestehenden Schnupfen bringt das nicht viel, denn dann haben sich die Viren bereits in der Schleimhaut eingenistet und lassen sich nicht mehr entfernen.
Langfristig Austrocknung der Nasenschleimhaut möglich
Langfristig kann der tägliche Gebrauch einer Nasendusche nach Erfahrung einzelner Ärzte die Schleimhäute schwächen, weil das viele Salzwasser sie austrocknen kann. Die Häufigkeit der Spülungen sollte dann entsprechend angepasst werden.
Was bringen Nasensalben mit Panthenol?
Dass durch das viele Schnäuzen die Haut unter der Nase wund wird, ist ein lästiger und oft auch schmerzhafter Nebeneffekt bei Schnupfen. Abhilfe versprechen Salben und Cremes mit dem Wirkstoff Panthenol. Sie sind allerdings nur zur äußeren Anwendung geeignet, lindern zum Beispiel Wunden am Naseneingang. Auf den Schleimhäuten und gegen Infekte bringen sie dagegen nichts, denn sie wirken nicht abschwellend und beim nächsten Schnäuzen putzt man sie wieder weg. Sich die Nasenschleimhäute mit Cremes oder gar Vaseline einzuschmieren, ist aber auch gar nicht nötig, denn der Körper hält die Schleimhäute schon selbst gut durchfeuchtet und geschmeidig.
Richtiges Naseputzen: Ausschnauben oder hochziehen?
Hochziehen des Schleims gilt als schlechtes Benehmen, ist aber eigentlich besser als mit Wucht zu schnäuzen. Denn das Sekret wird natürlicherweise von den Flimmerhärchen auf der Nasenwand Richtung Nasen-Rachen-Raum transportiert und dort geschluckt. Schnäuzen wir dagegen stark, kann der Schleim in die Verbindungsröhre zwischen Nase und Ohr gedrückt und dort zu einem idealen Nährboden für Keime werden, die sich rasant vermehren und eine Mittelohrentzündung auslösen können. Wer trotzdem lieber schnäuzt, sollte das so sanft wie möglich tun: Ein Nasenloch zuhalten und durch das andere vorsichtig ins Taschentuch blasen, anschließend wechseln.