Zutaten aus der Mittelmeerküche © Colourbox Foto: JuNiArt

Mediterrane Küche: Leckere und gesunde Ernährung

Stand: 30.01.2023 11:53 Uhr

Die mediterrane Küche ist abwechslungsreich und gesund: Immerhin gelten die Spanier als die gesündesten Menschen Europas, auch Griechen und Italiener haben eine relativ hohe Lebenserwartung.

Mittelmeerkost stärkt das Immunsystem und kann auch die kognitive Leistungsfähigkeit steigern. Die Umstellung ist einfach: Auf dem Speiseplan stehen in Südeuropa vor allem Gemüse, Salat, frisches Obst, Nüsse, dazu wenig Fleisch, viel Fisch und Meeresfrüchte, gesunde Gewürze sowie kalt gepresstes Olivenöl. Wichtig sind nicht nur die einzelnen Lebensmittel, sondern auch das Prinzip: Mittelmeerkost ist frisch, regional und saisonal.

Gemüse der Mittelmeerkost: Tomaten, Paprika, Zucchini

Ein wichtiger Bestandteil vor allem der spanischen Küche sind Tomaten. Sie stecken zum Beispiel in der traditionellen kalten Tomatensuppe Gazpacho aus Andalusien und enthalten viel Lycopin. Der sekundäre Pflanzenstoff schützt vor Arterienverkalkung und reduziert das Schlaganfall-Risiko.

Auch Paprika gehört in eine Gazpacho. Er liefert neben Vitaminen vor allem Magnesium und Zink. Magnesium ist wichtig für die Muskeln. Zink wird unter anderem für die Wundheilung benötigt.

Die vor allem in der italienischen Küche gern verwendeten Zucchini gelten als ideale Schlankmacher: Kürbispflanzen liefern viel Volumen, enthalten aber kaum Kalorien, fast kein Fett und nur sehr wenig Kohlenhydrate. Besser als die meist verwendeten grünen Zucchini sind übrigens die alten italienischen Sorten, die rund oder gelb und wesentlich intensiver im Geschmack sind.

Käse liefert Eiweiß und Kalzium

Die Mittelmeerküche bietet eine reichhaltige Auswahl an Käsesorten. Vor allem Schafskäse wie der griechische Feta und der spanische Manchego oder Ziegenkäse sind gesunde Lieferanten von Eiweiß und Kalzium - wichtig für Muskeln und Knochen.

Oliven und frische Kräuter, wenig Salz

Als wichtige Zutat der Mittelmeerküche gilt das Olivenöl, das zu 75 Prozent aus einfach ungesättigten Fettsäuren besteht. Olivenöl senkt das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt und lässt den Blutzuckerspiegel nur langsam steigen. So wirken Oliven und ihr Öl aktiv gegen Diabetes, ebenso wie Nüsse. Gewürzt wird mit Knoblauch, Schnittlauch, Thymian, Rosmarin und anderen frischen Kräutern - das spart Salz.

Einheimische Produkte ebenso gut geeignet

Es gibt hierzulande auch einheimische Produkte, die genauso gut sind wie Produkte aus dem Mittelmeerraum. So liefern beispielsweise auch Forelle und Lachs wichtige Omega-3-Fettsäuren. Experten empfehlen zudem, statt Fisch und Fleisch mehr Hülsenfrüchte und täglich drei Portionen Gemüse, zwei Portionen Obst sowie zum Braten neben Olivenöl auch heimisches Rapsöl zu verwenden.

Warum mediterrane Küche so gesund ist

Eine mediterrane Kost schmeckt dabei nicht nur lecker, sondern ist auch noch äußerst gesund. So bestätigt etwa die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., dass die Mittelmeer-Diät im Vergleich zu acht anderen Ernährungsformen am besten gegen Diabetes mellitus Typ 2 wirkt. Zudem stärken die gesunden Fette, Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe das Immunsystem, können Blutdruck und Cholesterinwerte senken und wirken entzündungshemmend und antioxidativ.

Mediterrane Ernährung kann Ausbruch von Alzheimer verzögern

Studien zeigen, dass eine Umstellung auf Mittelmeerkost nicht nur den Körper, sondern auch den Geist im Alter fit hält. Demnach kann die mediterrane Ernährung sogar helfen, den Ausbruch von Alzheimer hinauszuzögern und den Verlauf einer Demenzerkrankung zu verlangsamen. Demenzforscher der Universität Saarland haben in Auberginen, Zucchini und Avocados hohe Mengen an Stigmasterol entdeckt und festgestellt, dass dieses pflanzliche Sterol das Gehirn schützt. Auch Nüsse, Samen und Pflanzenöle enthalten pflanzliche Sterole. Für eine Umstellung auf eine Mittelmeerkost ist es nie zu spät - aber man muss es konsequent durchziehen. Sich nur einmal in der Woche danach zu ernähren bringt nichts, so die Experten.

Studien belegen Wirksamkeit

Dass die mediterrane Diät wirkt, konnte inzwischen eindeutig belegt werden. Die sogenannte Predimed-Studie zeigt deutlich: Mediterrane Kost kann das Herz schützen. Aber auch aktuellere Studien wie die Potsdamer Epic-Studie und die Cordioprev-Studie zeigen, dass eine Umstellung auf eine mediterrane Ernährung bei Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hilft.

Expertinnen und Experten zum Thema

Dr. Matthias Riedl, Medicum Hamburg

Internist, Diabetologe, Ernährungsmediziner             
medicum Hamburg MVZ GmbH
Beim Strohhause 2
20097 Hamburg
(040) 80 79 79-0
www.medicum-hamburg.de

 

Weitere Informationen
Eine Schüssel mit Ratatouille-Eintopf mit Halloumi auf einem Holzbrett. © ZS-Verlag Foto: Claudia Timmann

Rezept: Ratatouille-Eintopf mit Halloumi oder Feta

Ein Klassiker der mediterranen Küche - mit entzündungshemmenden, frischen Kräutern. Rezept

Zwei Schälchen mit Selleriesuppe, darauf ein Walnuss-Kräuter-Topping. © ZS-Verlag Foto: Claudia Timmann

Rezept: Selleriesuppe mit Walnuss-Kräuter-Topping

Die Suppe aus Staudensellerie und Kartoffeln wird mit Limettensaft abgeschmeckt. Das Topping rundet den Geschmack ab. Rezept

Gazpacho mit Gurkenspaghetti in einem Weckglas serviert. © NDR Foto: Tarik Rose

Rezept: Gazpacho mit Gurkenspaghetti

Nicht nur im Sommer lecker: Den Klassiker serviert Tarik Rose mit frischen Kräutern, Cashew-Nüssen und Gurkenstreifen. Rezept

Ein Strahl Olivenöl ergießt sich über eine Schale mit Salat, Tomaten und Oliven © Colourbox Foto: Marian Vejcik

Mittelmeerküche: Mediterranes Essen ist lecker und gesund

Frische Sommerküche mit viel Gemüse, Olivenöl und Fisch. Mediterrane Gerichte stehen für gesunden Genuss. Tipps und Rezepte. mehr

Ernährung © NDR Foto: Claudia Timmann

Essen für ein gesundes Herz

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind bei uns weit verbreitet. Richtige Ernährung kann helfen, schlimme Folgen zu vermeiden und das Herz zu stärken. mehr

Dieses Thema im Programm:

Die Ernährungs-Docs | 06.03.2023 | 21:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Ernährung

Mehr Gesundheitsthemen

Ein Arzt hält eine Röntgenaufnahme einer Hüfte in der Hand. © Colourbox Foto: Syda Production

Hüft-TEP OP: Wann beide Gelenke gleichzeitig operieren?

Etwa zehn Prozent der Betroffenen benötigen gleichzeitig auf beiden Seiten eine neue Hüfte. Für wen kommt diese OP infrage? mehr

Gesundheits-Themen

Ratgeber

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?