Tomaten: Gesundes Gemüse mit viel Geschmack
Ob Pizza, Pasta oder einfach pur - viele Lieblingsgerichte sind ohne Tomaten undenkbar. Welche Sorten gibt es? Wie lagere ich das gesunde Gemüse? Warenkunde, Tipps und Rezepte.
In Österreich heißen sie Paradeiser, in Deutschland früher Liebesapfel: Die verlockend klingenden Bezeichnungen für die Tomate versprechen himmlischen Genuss. Tomaten gibt es in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Geschmacksrichtungen. Weltweit gibt es mehrere Tausend Sorten. Sie können klein wie eine Johannisbeere oder groß wie ein Kürbis mit bis zu einem Kilo Gewicht sein.
Welche Tomaten-Sorten gibt es?
Das Farbspektrum verläuft vom bekannten Rot über Gelb, Violett bis hin zu Schwarz. Es gibt sogar gestreifte, marmorierte und mehrfarbige Exemplare. Weit verbreitet sind neben der klassischen Variante Fleisch-, Eier- und Flaschentomaten, Kirsch- und Strauchtomaten. Für welche Sorte man sich entscheidet, ist letztlich eine Frage des Geschmacks, der Qualität der Ware und der Jahreszeit. Im Spätsommer bieten viele Händler auf Wochenmärkten verschiedene Sorten an, die man vor dem Kauf probieren kann.
Muss ich den grünen Stielansatz wegschneiden?
Tomaten gehören wie Kartoffeln zu den Nachtschattengewächsen. Beide enthalten das natürliche Gift Solanin, das bei größeren Verzehrmengen zu Übelkeit, Erbrechen und Atemnot führen kann. Deshalb sollte bei der Tomate der Stielansatz weggeschnitten werden.
Grüne Tomaten: Unreife Früchte und spezielle Sorten unterscheiden
Unreife Tomaten enthalten ebenfalls Solanin und sollten nicht verzehrt werden. Auch beim Erhitzen wird der Stoff nicht abgebaut. Es gibt spezielle Tomatensorten, deren Früchte auch im ausgereiften Zustand grün bleiben. Sie enthalten aber im Vergleich mit roten keine höheren Mengen an Solanin. Manche dieser Sorten verfärben sich im reifen Zustand leicht gelblich, bei anderen, wie bei "Green Zebra", verfärbt sich die Maserung leicht. Um herauszufinden, ob die Tomaten reif sind, hilft in der Regel ein Drucktest: Wenn die Früchte weich sind und nachgeben, können sie gegessen werden.
Wie lagere ich Tomaten am besten?
Tomaten sollten auf keinen Fall im Kühlschrank aufbewahrt werden, denn dann verlieren sie ihren Geschmack und das Fleisch wird fest. Ideal sind Temperaturen von etwa zwölf bis 15 Grad, dann behalten sie ihr volles Aroma. Unreife Tomaten sollten am besten samt Blütenansatz und Stängel in Zeitungspapier eingewickelt an einem warmen Platz liegen. Während des Reifungsprozesses sondern Tomaten das Reifegas Ethylen ab. Dieses Pflanzenhormon lässt anderes Obst und Gemüse schneller verderben. Tomaten sollten also separat aufbewahrt werden.
Tomaten zubereiten und einkochen
Tomaten eignen sich für alle Arten der Zubereitung. Roh schmecken sie - in Scheiben oder Würfel geschnitten - lecker auf Brot, in Salaten oder klassisch italienisch mit Mozzarella oder Burrata und gutem Olivenöl. Für Suppe und Soße werden sie mit Zwiebeln und Knoblauch in Öl angebraten und geschmort. Da sie sehr viel Wasser enthalten, ist eine Zugabe von Flüssigkeit für Soßen nicht nötig.
Suppen können mit Tomatensaft oder einem Schuss Sahne verlängert und verfeinert werden. Wer frische Tomaten verwendet, kann störende Haut und Kerne vorher entfernen oder die fertige Soße/Suppe durch ein Sieb streichen oder in eine Flotte Lotte geben.
Ganze große Tomaten eignen sich gut zum Befüllen, etwa mit Reissalat, Gemüse oder Hack. Sie können entweder kalt gegessen oder im Ofen überbacken werden. Tomaten aus dem Garten kann man haltbar machen, indem man sie einkocht, trocknet oder zu Chutney verarbeitet.
Tomaten sind reich an Vitamin C und haben wenig Kalorien
Tomaten bestehen zu 95 Prozent aus Wasser und enthalten kaum Kalorien. Mit 13 Vitaminen, darunter besonders viel Vitamin C, und 17 Mineralstoffen zählen sie zu den gesündesten Gemüsesorten. Selbst gekocht enthalten sie noch wertvolle Inhalte wie den roten Farbstoff Lycopin, der unter anderem vor Arterienverkalkung schützen soll. Durch das Erhitzen der Tomaten wird die Lycopin-Menge sogar noch erhöht.
Allerdings werden handelsübliche Tomaten in der Regel grün geerntet, die gesunden Inhaltsstoffe können sich dann nicht im vollen Maß anreichern. Auch der Geschmack solcher Tomaten ist nicht sonderlich ausgeprägt, sie schmecken wässrig und fad. Dosentomaten werden dagegen erst im reifen Zustand verarbeitet. Im Winter sind sie deshalb eine gute Alternative zur Importware.
Woher stammt die Tomate?
Süd- und Mittelamerika gelten als Ursprungsgebiet der Tomate. Seit wann genau sie als Nutzpflanze verwendet wird, ist nicht eindeutig belegt. Schon vor Jahrtausenden sollen die Azteken und Inkas die Pflanze kultiviert haben. Nach Europa ist sie vermutlich im 16. Jahrhundert mit den Seefahrern gelangt. Dort hielt man sie allerdings für eine giftige Frucht und nannte sie deshalb "Lycopersicon", das bedeutet so viel wie "Wolfspfirsich".
Die Italiener waren in Europa die ersten, die Tomaten als Lebensmittel verwendeten. Dort heißen sie pomodoro, Goldapfel - vermutlich weil die ersten nach Europa gelangten Früchte gelbe Sorten waren. Erst im ausgehenden 19. Jahrhundert fand die Tomate in der europäischen Küche eine weite Verbreitung.