Stand: 20.09.2019 12:35 Uhr

Indisch kochen mit gesunden Gewürzen

Gemahlene Gewürze wie Cayenne und Paprikapulver auf Holzschaufeln. © Fotolia.com Foto: monticellllo
Gewürze verleihen indischen Gerichten das typische Aroma.

Die indische Küche gilt als lecker, ausgewogen und gesund. Besonders bekannt ist sie für ihre köstlichen vegetarischen Gerichte, aber auch für Varianten mit Fisch und Fleisch vom Huhn und Lamm. Den Bedarf an Eiweiß decken in Indien vor allem Hülsenfrüchte wie Kichererbsen oder Linsen. Grundnahrungsmittel wie Reis und Getreide werden ergänzt durch eine große Auswahl an Milchprodukten. Statt Salz kommen in der indischen Küche aromatische Gewürze zum Einsatz, die oft eine heilsame Wirkung haben.

Masala: Curry-Mischung aus vielen Gewürzen

Auf die Frage nach einem typisch indischen Gewürz antworten viele: Curry. Doch dabei handelt es sich weder um eine Pflanze noch um ein Gewürz: Curry ist eine Mischung aus vielen Gewürzen. Curry-Mischungen gibt es so viele, wie es Köche gibt. In der Regel besteht eine Curry-Mischung ("Masala") aus sechs bis zehn verschiedenen Gewürzen, die für jedes Gericht frisch gemischt werden.

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Butter Chicken von Dave Hänsel. © NDR Foto: Dave Hänsel

Hähnchen in Tomaten-Sahnesoße (Butter Chicken)

Ein beliebtes Rezept aus der indischen Küche. Das marinierte Fleisch wird im Ofen gegart und kommt dann in eine würzige Soße. Rezept

Heilende Gewürze der indischen Küche

Die bekanntesten in der indischen Küche eingesetzten Gewürze sind:

  • Kreuzkümmel (Cumin) soll bei Verdauungsbeschwerden helfen, Gelenkschmerzen lindern, Diabetes und Entzündungen entgegenwirken. Sogar beim Abnehmen sollen Kreuzkümmelsamen helfen.

  • Pfeffer enthält den Stoff Piperin, der den Speichelfluss und die Produktion von Magensäften anregt und die Fettverbrennung fördert.

  • Safran wird seit Jahrhunderten als Naturheilmittel eingesetzt. Er soll Bakterien und Viren hemmen, die Stimmung und die Libido fördern, das Gedächtnis, die Leber und die Verdauung unterstützen, als sogenanntes Antioxidans Krebs vorbeugen und das Herz- Kreislaufsystem stärken.

  • Chili: Das in der Chili enthaltene Capsaicin hat vielfältige Wirkungen auf Körper und Geist. Es enthält Schutzstoffe für die Schleimhaut und wird deshalb zur Behandlung von Magenbeschwerden eingesetzt. Seine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung schützt den Körper vor Bakterien und Pilzen. Chilis enthalten zudem reichlich Vitamin C und stärken das Immunsystem. Sie regen den Stoffwechsel an und lindern rheumatische Schmerzen, Hexenschuss, Migräne und Gürtelrose. Täglich verwendet können Chilischoten außerdem Blutzucker- und Blutfettwerte verbessern, die Stimmung aufhellen und beim Abnehmen helfen.

  • Gelbwurz (Kurkuma): Das in der Wurzel enthaltene Curcumin wirkt stark entzündungshemmend und wird unterstützend zur Vorbeugung und Behandlung von Krebs oder Erkrankungen wie dem metabolischen Syndrom eingesetzt.

  • Koriandersamen und Korianerkraut helfen bei der Entgiftung des Organismus, indem sie Moleküle von Giften und Schwermetallen binden und aus dem Körper leiten. Koriander enthält viel Eisen und hilft gegen Blutarmut. Linolsäure und der aus dem Eukalyptusöl bekannte Inhaltsstoff 1,8-Cineol lindern Schwellungen und durch Nierenprobleme verursachte Wassereinlagerungen. Außerdem senkt Koriander den Cholesterin- und den Blutzuckerspiegel, normalisiert die Verdauung und schützt die Augen.

  • Bockshornkleesamen werden in der Ayurveda-Medizin bei Gelenk- und Wirbelsäulenbeschwerden sowie unterstützend bei Diabetes und hohen Blutfettwerten eingesetzt.

  • Senfsamen: Senf ist ein uraltes, schon im antiken Rom bekanntes Heilmittel, das in Form von Wickeln oder Bädern gegen Arthrose, Migräne oder Bronchitis helfen kann. Außerdem wirkt Senf vorbeugend gegen Infektionen und Krebs.

  • Asant ist ein getrocknetes Pflanzenharz, das Bauchschmerzen vorbeugen kann. Es wird wegen seiner verdauungsfördernden Wirkung oft in Bohnengerichten verwendet, um sie bekömmlich zu machen. Zudem soll Asant Asthma und Keuchhusten lindern, bei Menstruationen und psychischen Erkrankungen helfen.

  • Ingwer wird vor allem gegen Übelkeit und Erkältungen eingesetzt.

  • Knoblauch enthält die Schwefelverbindungen Allicin und Ajoen, die leicht blutverdünnend und blutdrucksenkend wirken. Das schützt vor Thrombosen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall. Vor allem aber bekämpft das Allicin Viren, Bakterien und Pilze. Deshalb wird Knoblauch auch als natürliches Antibiotikum bezeichnet. Außerdem enthält Knoblauch den sekundären Pflanzenstoff Saponin, der zu hohe LDL-Cholesterinwerte senken soll - allerdings erst in größeren Mengen.

  • Kardamom zählt zu den Ingwer-Gewächsen. Wie Zimt hat auch Kardamom einen hohen Anteil ätherischer Öle und wirkt deshalb stark antibakteriell und schleimlösend. Der im Kardamom enthaltene Wirkstoff Gingerol kann auch gegen Übelkeit helfen, fördert die Verdauung und verhindert Mundgeruch.

Indische Gewürze richtig verwenden

Gewürze werden in der indischen Küche zerstoßen und anschließend mit wenig Fett angeröstet. Wichtig: Mit zu viel Fett wird der Geschmack eher bitter als schön intensiv. Und ist das Curry zu scharf geraten, gibt man einfach nach Bedarf Joghurt hinzu.

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Experten zum Thema

Seetha Langley
Indisch-vegetarische Kochkurse
Bahrenfelder Straße 71
22765 Hamburg
(040) 39 59 14
www.curry-on.de

Thomas Sampl
Restaurant Hobenköök
Stockmeyerstraße 43
20457 Hamburg
(040) 22 86 55 38
www.hobenkoeoek.de

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Visite | 24.09.2019 | 20:15 Uhr

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