Aloe Vera: Welche Wirkung hat die Heilpflanze?
Die Heilpflanze Aloe Vera wird gerne bei Sonnenbrand verwendet und soll auch andere Hautprobleme lindern. Ihre äußere Wirkung ist noch nicht am Menschen bewiesen - die innere Anwendung birgt Risiken.
Die Aloe Vera stammt vermutlich aus dem arabischen Raum: "Aloe" ist arabisch und bedeutet "bitter". Als Hausmittel wird das transparente Gel der Pflanze verwendet, das beim Anschneiden der Blätter austritt. Die in Wüsten beheimatete Sukkulente (Saftpflanze) bildet dieses Gel in Regenzeiten, um mit diesem Feuchtigkeitsspeicher lange Trockenperioden überstehen zu können. Bereits im alten Ägypten sollen Nofretete und Kleopatra die Aloe Vera zur Hautpflege verwendet haben. Später hatte angeblich Christoph Columbus die Pflanze als "Arzt im Blumentopf" auf seinen Reisen dabei.
Inhaltstoffe der Aloe Vera
Die Aloe Vera besteht zu rund 99 Prozent aus Wasser - außerdem finden sich in der Heilpflanze:
- Vitamine
- Mineralien
- Kohlenhydrate
- Fette
- Enzyme
- Aminosäuren
- Oligosaccharide
- Glykoproteine
- Aloenine Antrachinone (Antrachinonglykoside), vor allem im gelblichen Saft
- Salicylsäure (wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und blutverdünnend)
- Acemannan (Glykosaminoglykane, langkettiges Zuckermolekül, aktiviert das Immunsystem
Gel aus Aloe Vera - äußerliche Anwendung als Hausmittel
In vielen Kosmetikprodukten ist Aloe Vera-Gel als Feuchtigkeit spendende Komponente enthalten. Auch als äußerlich angewendetes Hausmittel ist Aloe Vera-Gel beliebt und wird verwendet bei:
- Sonnenbrand
- leichteren Verbrennungen
- Schuppenflechtezur Kühlung der Haut
- trockener Haut und trockenem Haar
Saft aus Aloe Vera hilft bei Verstopfung - aber Vorsicht!
Dass Aloe Vera die Wundheilung fördert und gegen Entzündungen hilft, haben Laborstudien an Zellen bewiesen. Klinische Studien am Menschen bestätigen das bislang nicht. Hingegen ist die Wirkung des Saftes, der aus den Blättern der Aloe Vera austritt, in klinischen Studien nachgewiesen. Die darin enthaltene Wirkstoffgruppe der Anthrachinone wirkt als Abführmittel, denn diese beeinflusst Darmbeweglichkeit und -entleerung. Der Aloe-Vera-Saft hilft also bei Verstopfung. Allerdings sind die im gelblichen Saft enthaltenen Anthrachinone bei innerlicher Anwendung womöglich krebserregend. Deshalb warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BIfR) vor Nahrungsergänzungsmitteln, die solche Stoffe enthalten. Außerdem können Anthrachinone zu Bauchkrämpfen führen. Zudem tritt bei regelmäßiger Anwendung ein Gewöhnungseffekt ein und führt zu Abhängigkeit.
Aloe-Vera-Gel selber machen - das ist zu beachten
Eine Aloe-Vera-Pflanze ist pflegeleicht: Als Wüstengewächs braucht sie viel Sonne, wenig Wasser und muss drinnen überwintern. Sie kann bis zu 60 Zentimeter hoch und breit werden. Es gibt mehr als 200 Arten - wer eine Pflanze zur Hautpflege verwenden möchte, sollte die sogenannte Echte Aloe wählen. Zum Schutz vor Fressfeinden bildet die Aloe Vera den bitter schmeckenden, gelblichen Saft. Da dieser die Haut reizen kann, muss das abgeschnittene Aloe- Vera-Blatt zunächst mit der Schnittseite nach unten in ein Glas gestellt werden, damit der Saft herauslaufen kann. Anschließend lässt sich das Gel der Aloe Vera direkt zur Pflege von Haut und Haar verwenden. In einem gut verschlossenen Gefäß ist es im Kühlschrank einige Tage haltbar.
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