Hochwasser in Niedersachsen: Ticker vom 2. Januar zum Nachlesen
Die Hochwasserlage in Niedersachsen bleibt angespannt. Es gilt eine Unwetterwarnung wegen Dauerregens. In der Folge könnten Pegelstände wieder ansteigen. Alle wichtigen Meldungen von Dienstag hier im Blog.
Das Wichtigste im Überblick:
- Unwetterwarnung verlängert: Ergiebiger Dauerregen im Harz
- Dauerregen in Niedersachsen: Steigende Pegelstände möglich
- Talsperren im Harz geben weniger Wasser ab
- Jäger und Spaziergänger sollen Rücksicht auf Wildtiere nehmen
- Zahlreiche Straßen in Niedersachsen weiterhin gesperrt
Die Polizei warnt: Bitte treffen Sie Vorkehrungen und sichern Sie tiefergelegene Räume. Halten Sie Abstand zu Fließgewässern.
Liveticker macht jetzt Pause - Gute Nacht!
NDR.de hat sie mit diesem Blog auch am 2. Januar über die Hochwasser-Lage in Niedersachsen informiert. Die Ereignisse des Tages können Sie hier nachlesen. Der Liveticker macht jetzt eine kleine Pause. Am Mittwochmorgen starten wir den Ticker wieder. Gute Nacht!
Hochwasserlage in Flotwedel weiter kritisch
In Flotwedel im Landkreis Celle ist die Hochwasserlage weiter kritisch. Neuralgische Punkte würden rund um die Uhr kontrolliert und Deichläufer würden fortlaufend die Dämme entlang der Aller überprüfen, teilte die Feuerwehr am Abend mit. In einigen Ortschaften werde zudem weiterhin Oberflächenwasser abgepumpt, um den Zulauf in die Schächte zu verringern und somit das Abwassersystem zu entlasten. Die Straßensperrungen im Bereich der K50 zwischen Bockelskamp und Langlingen seien aufgehoben worden.
Wie entwickelt sich das Wetter in den nächsten Tagen?
Es regnet vorerst weiter - vor allem im Harz sollen ergiebige Niederschläge fallen. Danach wird es kälter. Frost steht an, was für die Hochwasser-Gebiete ungünstig sein könnte, berichtet Wetterexperte Frank Böttcher:
Hochwasserschäden im Haus: Wer übernimmt die Kosten?
Wo das Wasser ins Haus läuft, entstehen enorme Schäden. Was, wenn man nicht die richtige Versicherung hat? Für die vom Hochwasser betroffenen Menschen kann das eine existenzielle Frage sein.
Aus Frankreich: Niedersachsen bekommt mobiles Deichsystem
Ein 1,2 Kilometer langes mobiles Deichsystem wird aus Frankreich nach Niedersachsen geliefert. "Diese mobilen Deichsysteme können einen wichtigen Beitrag leisten, um diese Situation in besonders betroffenen Gebieten unter Kontrolle zu halten", sagte Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens heute (SPD). Die ersten Teile des mobilen Deichsystems werden laut eines Sprechers des Innenministeriums heute Abend erwartet. Am Mittwoch sollen demnach die restlichen Module folgen. Wo und ab wann das System in Niedersachsen verwendet wird, war zunächst noch unklar. Wie das Ministerium angab, lief die Anforderung für das Deichsystem über ein gemeinsames Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern an die EU-Kommission.
Unwetterwarnung verlängert: Ergiebiger Dauerregen im Harz
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine aktualisierte Unwetterwarnung für den Harz herausgegeben. Demnach warnt der DWD bis in die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag vor Unwetter durch ergiebigem Dauerregen.
Zwei Menschen in Celle aus überschwemmtem Bereich gerettet
In Celle haben Rettungskräfte zwei Menschen aus einem vom Hochwasser überschwemmten Bereich gerettet. Am Nachmittag war ein Autofahrer nach Angaben der Feuerwehr in einen gesperrten und überfluteten Bereich einer Straße gefahren. Das Fahrzeug kam demnach im Wasser zum Stehen. Durch Kräfte der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und der Feuerwehr sei das Fahrzeug ans Ufer geschoben worden. Hier konnten die beiden Insassen das Fahrzeug verlassen.
Landesklimaschutzgesetz: Hochwasserschutz vor Denkmalschutz
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) hat heute die Möglichkeiten des Landesklimaschutzgesetzes im Bereich des Hochwasserschutzes erläutert. "Klimaschutz und Klimaanpassung haben jetzt Vorrang vor allen anderen Interessen", sagte Meyer. Durch das Klimaschutzgesetz sei ein Passus im Denkmalschutzgesetz aktiv geworden, wonach die Erhöhung der Deiche und die Klimaanpassung grundsätzlich Vorrang vor den Interessen des Denkmalschutzes haben. Wie bei Windkraftanlagen - bei denen die Genehmigungsdauer in Niedersachsen schon unter einem Jahr liege - müsse das Land auch beim Deich- und Hochwasserschutz schneller werden, erklärte der Umweltminister.
Wohnhaus in Oldenburg mit Sandsäcken durch THW abgesichert
In Oldenburg musste heute ein Haus durch Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) mit Sandsäcken abgesichert werden. Die Sicherung von Deichen sei weiterhin die Hauptaufgabe der Kräfte in Oldenburg, erklärte Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD). "Die Lage ist nach wie vor angespannt", sagte der OB weiter. Die Einsatzkräfte unter anderem von Feuerwehr und THW hätten eigentlich gehofft, dass die Pegelstände weiter sinken würden. Durch den neuen Regen müsse nun länger gezittert werden.
Mobiler Deich in Oldenburg auf rund zwei Kilometer Länge
In Oldenburg ist ein mobiler Deich auf rund zwei Kilometer Länge aufgebaut worden. Nach Angaben der Stadt ist der Deich eine Vorsichtsmaßnahme, falls der Huntedeich den Wassermassen nicht mehr standhalten sollte. Demnach werden die Deiche genau beobachtet, um im Zweifelsfall schnell reagieren zu können. Eine Sprecherin der Stadt geht davon aus, dass sich die Hochwasserlage in Oldenburg durch den anhaltenden Regen noch zuspitzen wird.
Hochwasserschäden: Feuerwehr nimmt Bürger in die Pflicht
Die Feuerwehr in Verden bittet die Bürger aktuell, sich selbst zu helfen und andere Menschen zu unterstützen - zum Beispiel beim Auspumpen von Kellern. Die Einsatzkräfte können nach Angaben der Feuerwehr erst ab einem Wasserstand ab 15 Zentimetern mit Pumpen unterstützen. Bei hohem Grundwasserpegel sei das Abpumpen vollgelaufener Keller außerdem nicht unbedingt ratsam. Die Einsatzkräfte sollten zudem alarmiert werden, wenn Gebäude oder Straßen absacken oder Risse an ihnen sichtbar werden.
Feuerwehr baut Hochwasserschutz in Celle auf
Da der Osterdeich in Celle sehr aufgeweicht ist, wird dort ein Hochwasserschutz in Form eines Schlauchdammsystems durch die Feuerwehr aufgebaut. Dies gelte als vorbeugende Maßnahme und soll das anliegende Gebiet um einen Kleingartenverein schützen. Celles Oberbürgermeister Jörg Nigge (CDU) sagte dem NDR Niedersachsen, dass zudem weitere Bäume, die die Stabilität des Deiches gefährden könnten, gefällt werden.
Dauerregen in Niedersachsen: Steigende Pegelstände möglich
In den Gebieten der Flüsse Hase und Hunte droht laut dem Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bei weiterem Regen eine Verschärfung der Hochwasser-Lage. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht von gebietsweisem Dauerregen bis Mittwoch aus. So erwartet der DWD beispielsweise für die Landkreise Celle, Verden und Oldenburg Niederschläge zwischen 40 und 50 Liter pro Quadratmeter.
Deichsicherung: Bäume am Osterdeich in Celle gefällt
In Celle sind am Montag sieben Bäume zur Deichsicherung am Osterdeich gefällt worden. "Die Sicherheit der dort lebenden Menschen hat für uns oberste Priorität“, sagte Oberbürgermeister Jörg Nigge (CDU). Die Fällungen seien nötig gewesen, da der Deich durchweicht sei und die Bäume dadurch nicht mehr den nötigen Halt hätten. Für den Deich gilt seit Montag ein Betretungsverbot.
Wasser im Serengeti-Park geht zurück
Im Serengeti-Park in Hodenhagen (Landkreis Heidekreis) hat sich die Hochwasserlage weiter entspannt. Das Wasser sei weiter zurückgegangen, so eine Sprecherin des Freizeitparks. Die Hauptzufahrtsstraße sei wieder befahrbar. Einige Tiere, darunter Streifengnus und Erdmännchen, seien weiterhin in Behelfsunterkünften untergebracht.
Talsperren im Harz geben weniger Wasser ab
Die Harzwasserwerke haben auf den Dauerregen reagiert: Seit heute 12 Uhr wird die Wasserabgabe an den Talsperren wieder reduziert. Die Maßnahme erfolge in Abstimmung mit dem NLWKN und diene dem Hochwasserschutz des Vorlandes, teilten die Harzer Wasserwerke am Mittag mit. In den vergangenen Tagen war deutlich Wasser abgelassen worden, um Platz für neues Regenwasser zu schaffen. An allen Talsperren der Harzwasserwerke sei nun wieder ausreichend freier Stauraum für ein mögliches Hochwasser vorhanden, hieß es. An der Innerstetalsperre wird die Wasserabgabe den Angaben zufolge von 20 Kubikmeter pro Sekunde auf 10 Kubikmeter pro Sekunde reduziert. An der Okertalsperre fällt die Wasserabgabe von 20 auf 12 Kubikmeter pro Sekunde. Auch die Abgabe an der Odertalsperre wird reduziert und beträgt nun 10,0 statt zuletzt 14,5 Kubikmeter pro Sekunde.
Elbpegel überschreitet Zehn-Meter-Marke in Bleckede
Das Elbe-Hochwasser hat heute am Pegel Bleckede die Marke von zehn Metern übersprungen. Allerdings liegt dieser Wert noch deutlich unter dem des Rekord-Hochwassers im Jahr 2013. Damals lag der Höchststand der Flut bei fast zwölf Metern. Nach der Fähre "Amt Neuhaus" hat jetzt auch die Fähre "Tanja" bei Neu Darchau den Betrieb eingestellt. Ursache ist allerdings nicht das Hochwasser direkt, sondern ein technischer Defekt.
Dauerregen trifft Hochwassergebiete: Die Bilder von heute
Katastrophen-Vorsorge: Ganzheitliche Strategie gefordert
Gibt es Defizite in der Katastrophen-Vorsorge - und wie groß sind diese? In der niedersächsischen Landespolitik herrscht parteiübergreifend Einigkeit darüber, dass Nachbesserungen nötig sind. Die Grünen-Fraktion im Landtag spricht von einer ganzheitlichen Strategie, die nötig sei. In den letzten Tagen habe man gesehen, dass vieles gut ineinander gegriffen habe. Aber das reiche noch nicht. Innenministerin Daniela Behrens (SPD) sieht das ähnlich: In den vergangenen Jahren habe man schon viel getan, der Katastrophenschutz müsse aber noch weiter verbessert werden. Die Opposition mahnt das ebenfalls an: Die AfD sagt, der Zustand der Deiche und das Management der Harzer Talsperren würden Fragen aufwerfen. Zudem fordert die Partei auch mehr Geld für Feuerwehr-Lehrgänge. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt hatte zuvor die Katastrophen-Vorsorge in Deutschland kritisiert.
"Es regnet schon den ganzen Tag, das ist sehr unglücklich"
In der Gemeinde Lilienthal (Landkreis Osterholz) sind weiterhin viele Gärten und Straßen überschwemmt. Knapp 100 Menschen in Lilienthal können seit der Nacht zum 28. Dezember nicht in ihre Häuser oder Wohnungen. Die Lage werde permanent neu bewertet, sagte eine Sprecherin der Gemeinde. Neue Niederschläge erschweren das. „Es regnet schon den ganzen Tag, das ist sehr unglücklich“, sagte sie. Glücklicherweise seien die Pegelstände in der Nacht gesunken. Das sei eine Art Puffer für den Fall, dass es - wie vom Deutschen Wetterdienst erwartet - weiter regnet.
Hubschrauber der Bundeswehr weiterhin in Bereitschaft
Wegen der angespannten Hochwasserlage in Niedersachsen sind Hubschrauber der Bundeswehr weiterhin in Bereitschaft. Laut dem Landeskommando Niedersachsen handelt es sich um zehn Maschinen von Heer, Marine und Luftwaffe. Diese verteilen sich auf mehrere Standorte im Bundesland. Bislang sei kein Hubschrauber zum Einsatz gekommen. Die Hubschrauber können den Angaben zufolge beispielsweise bei Evakuierungen und dem Transport von schweren Sandsäcken unterstützen. Ein Hubschrauber der Bundespolizei ist seit mehreren Tagen im Einsatz. Nach Angaben eines Sprechers hat dieser bei 40 Flügen rund 36 Tonnen Sand transportiert, mit denen etwa Deiche gesichert wurden.
Talsperren im Harz lassen kontrolliert Wasser ab
Nach den Höchstständen über Weihnachten sind die Talsperren im Harz weiterhin sehr voll, die Okertalsperre lag beispielsweise am Vormittag bei etwa 90 Prozent. Wegen der hohen Füllstände werde derzeit kontrolliert mehr Wasser aus den Talsperren abgelassen als üblich, sagte ein Sprecher der Harzwasserwerke. "Der Notfallmechanismus ist aber aus", betonte er. Über Weihnachten hatten die Innerste- und die Okertalsperre Wasser über Notfallüberlaufe abgeben müssen, weil die vorgesehene maximale Staumenge überschritten war. Derzeit werde nicht davon ausgegangen, dass dies wieder passiert, sagte der Sprecher am Vormittag.
Jäger und Spaziergänger sollen Rücksicht auf Wildtiere nehmen
Angesichts des Hochwassers ruft das niedersächsische Landwirtschaftsministerium dazu auf, Rücksicht auf Wildtiere zu nehmen. Da Wasser auf Feldern und in Wäldern steht, verkleinere sich der Lebensraum etwa an Ems, Hase und Dinkel. Die Tiere fänden weniger Nahrung und müssten teilweise angestammte Bereiche verlassen. Außerdem sollten Spaziergänger die Wildgebiete meiden, appelliert das Ministerium.
800 Menschen sitzen in Oldenburg auf gepackten Koffern
In Oldenburg ist die Lage weiter angespannt. 800 Menschen im Stadtteil Bümmerstede droht weiterhin, dass sie ihre Häuser verlassen müssen. Die Gräben und Wasserläufe entlang der Hunte sind randvoll. Gerade angesichts des Regens herrsche großer Druck auf die Deiche, sagte eine Stadtsprecherin am Vormittag. Am Montag wurde auf 800 Meter Länge ein mobiler Deich aufgebaut. Weitere 800 Meter stehen noch bereit, auch um Lücken zu schließen, die jetzt noch offengehalten werden, damit die Menschen noch nach Hause kommen.
Angespannte Lage gilt weiterhin in sieben Kommunen
In sieben Kommunen in Niedersachsen gilt weiterhin die Feststellung eines sogenannten außergewöhnliches Ereignis. Dadurch können Landkreise oder Städte beispielsweise einfacher auf Hilfskräfte zugreifen. Dabei handelt es sich um:
- Landkreis Celle
- Landkreis Emsland
- Landkreis Heidekreis
- Landkreis Oldenburg
- Landkreis Osterholz
- Landkreis Verden
- Stadt Oldenburg
Behrens: "Werden viel reparieren müssen"
Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) geht angesichts des erneuten Regens von steigenden Pegelständen aus. Vor allem in Bereichen der Aller, im Weser- und Leine-Bergland sowie in der Region Unterems werde man wahrscheinlich wieder von erhöhten Wasserständen betroffen sein. "Das besorgt uns sehr - aufgrund der Nässe der vergangenen Tage und auch der Situation unserer Deiche", sagte Behrens am Morgen im Interview mit NDR Info. Auch mit weiteren Evakuierungen müsse gerechnet werden. In den betroffenen Regionen sei man präventiv gut unterwegs. Die Belastungen in den vergangenen Tagen seien für die Einsatzkräfte sehr hoch, mehr als 100.000 Menschen seien im Einsatz. Über Hilfen für Menschen in den betroffenen Gebieten und dem Ausbau des Hochwasserschutzes, wollte sich Behrens nicht näher äußern - dafür sei nun nicht die Zeit. Erst müsse die aktuelle Lage bewältigt werden, betonte sie. "Wir werden viel reparieren müssen - aber jetzt konzentrieren wir uns auf die Bekämpfung des Hochwassers", erklärte Behrens.
Häuser im Verdener Fischerviertel weiter sicher
In Verden (Aller) ist die Lage unverändert. Die Pegelstände seien ganz leicht gefallen, hieß es am Morgen. Für Aufregung sorgte gestern Abend Wasser, das an einem Haus in der Stadt sprudelte. Ein Feuerwehrsprecher sagte, es handele sich nicht um Hochwasser, sondern ein geplatztes Regenwasser-Rohr. Das Rohr sei abgedichtet. Alle Häuser im tiefergelegenen Fischerviertel stünden weiter sicher, sagte der Sprecher.
Stadt Celle lässt zehn Bäume fällen, um den Deich zu schützen
Die Stadt Celle hat am Osterdeich zehn Bäume fällen lassen. Womöglich werden heute noch rund 100 weitere Bäume in dem Bereich abgesägt werden. Laut Oberbürgermeister Jörg Nigge (CDU) ist der Deich auf etwa 800 Meter Länge komplett aufgeweicht. Neben dem angekündigten Dauerregen schätzt er vor allem den auffrischenden Wind als problematisch für die Standsicherheit der Bäume ein. Sollte ein Baum umfallen, könnte ein Loch im Deich entstehen. In der Folge könnte eine Flutwelle von ein bis zwei Meter Höhe entstehen, sagte Nigge in einem am Montag veröffentlichten Video. Diese würde das gesamte Wohngebiet hinter dem Deich treffen.
Zahlreiche Straßen in Niedersachsen gesperrt
Die Wassermassen machen auch vor den Straßen im Land nicht Halt: Weiterhin sind Bundes-, Land-, und Kreisstraßen teilweise überflutet und deswegen gesperrt. Die Feuerwehr warnt davor, die gesperrten Bereiche zu durchqueren. Ein Überblick über betroffene Straßen:
Aus Fluss gerettete Frau ist tot
Eine am Montag aus der Leine bei Hannover gerettete Frau ist tot. Die Seniorin sei im Krankenhaus gestorben, teilte eine Polizeisprecherin am Morgen mit. Hintergründe und Todesursache sind unklar. Passanten hatten am Montag einen Notruf abgesetzt und berichtet, dass ein scheinbar bewusstloser Mensch den Fluss stromabwärts treibe. Da die Strömungsgeschwindigkeiten wegen des Hochwassers derzeit hoch sind, fuhren die Einsatzkräfte verschiedene Stellen am Fluss an. An der Schwanenburgbrücke wurde die Frau per Feuerwehrboot gerettet, an Land gebracht und dem Rettungsdienst übergeben.
Hochwasser-Update: Kurzüberblick - der Stand am Morgen
Die Deiche halten bislang. Auch sinken vielerorts die Pegelstände. Durch den bis Donnerstag prognostizierten Dauerregen könnte sich die Lage aber wieder verschärfen. Dies gilt laut NLWKN insbesondere für Hunte, Hase und Ems sowie für viele Gräben und Nebenflüsse.
Emotionale Rückkehr nach Evakuierung
Kurz nach Weihnachten mussten viele Menschen in Lilienthal (Landkreis Osterholz) ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Nach fünf Tagen durften gestern wieder rund 200 Menschen zurückkehren. In der NDR Info Reportage schildert ein Ehepaar seine Eindrücke.
Neuer Regen könnte Lage an Hunte, Hase und Ems verschärfen
Wie wirkt sich der Regen auf die Pegelstände aus? Zuletzt stagnierten viele oder waren sogar gesunken. Durch den Dauerregen, der laut DWD bis Donnerstagfrüh anhalten soll, könnte sich die Lage wieder verschärfen. Laut Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) könnte es vor allem Hunte, Hase und Ems treffen. Für Aller, Leine, Oker und Weser wird dagegen nicht davon ausgegangen, dass die Pegelstände der vergangenen Tage erneut überschritten werden. Zuversicht herrscht an der Elbe: Die Pegelstände waren gestern zwar angestiegen, die Deichverbände in der Region gehen aber bislang nicht davon aus, dass kritische Wasserstände erreicht werden. Außerdem seien die Deiche in einem guten Zustand.
DRK: Brauchen bessere Ausstattung für Katastrophenfälle
Vor dem Hintergrund der angespannten Hochwasserlage drängt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) auf eine bessere Vorbereitung auf solche Krisen. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt forderte gegenüber der "Rheinischen Post", sich besser auf Naturkatastrophen vorzubereiten. Insbesondere bei der materiellen Ausstattung gebe es eklatante Defizite. Nach der Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal im Sommer 2021 sei viel versprochen worden, jetzt fehle dafür Geld im Haushalt.
Talsperren im Harz haben Platz geschaffen
Angesichts des neuen Regens und der Prognosen des Deutschen Wetterdienstes insbesondere für den Harz rücken auch die Füllstände der Talsperren wieder in den Blickpunkt. In den vergangenen Tagen waren diese in den Talsperren Oder, Oker und Söse etwa kontinuierlich gesunken. In allen drei wurde kontrolliert Wasser abgelassen, um Platz für den erwarteten Dauerregen zu schaffen. Über Weihnachten hatten die Innerste- und die Okertalsperre Wasser über Notfallüberlaufe abgeben müssen, weil die vorgesehene maximale Staumenge überschritten war.
Lilienthal sperrt Wälder - Bäume könnten umkippen
In Lilienthal (Landkreis Osterholz) bleibt die Lage weiter angespannt. Die Gemeinde hat nun per Allgemeinverfügung ein Betretungsverbot für zwei Teile von Wäldern ausgesprochen. Im "Butendieker Gehölz" und im Bereich "Mittelholz" drohen wegen des aufgeweichten Bodens Bäume zu entwurzeln. Das Verbot soll solange bestehen, bis Kontrollen ergeben, dass die Wälder wieder als sicher gelten. Gestern durften mehrere Anwohner wieder in ihrer Häuser zurückkehren, die Gemeinde hat einen Teilbereich der Evakuierung aufgehoben. Weiterhin sollen sich alle Anwohnerinnen und Anwohner aber evakuierungsbereit halten, hieß es.
Wieder Unwetterwarnung in Niedersachsen
In den Hochwassergebieten zeichnet sich vorerst keine Entspannung ab. In Niedersachsen gilt seit der Nacht wieder eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes. Heute und am Mittwoch ist demnach landesweit gebietsweise Dauerregen möglich, im Harz sind sogar binnen 48 Stunden bis 80 Liter Regen pro Quadratmeter möglich. In der Folge könnten Flusspegel überall wieder ansteigen, teilte der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit.
Liveticker zum Hochwasser am Dienstag startet!
Guten Morgen! Hier berichten wir nun wieder im Liveticker über die wichtigsten Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Hochwasser in vielen Regionen in Niedersachsen. Hier geht's zum Blog vom Montag.