Hochwasser in Niedersachsen: Ticker vom 29. Dezember zum Nachlesen
Die Hochwasser-Lage bleibt in einigen Regionen Niedersachsens kritisch - zum Beispiel in Meppen und in Verden. Für Celle und die Gemeinde Winsen/Aller wurde am Abend eine Gefahrenmitteilung herausgegeben.
Das Wichtigste im Überblick:
- Weitere Überschwemmungen in Celle und Winsen erwartet
- Notfallplan: Serengeti-Park bereitet weitere Evakuierungen vor
- Neuer Regen: NLWKN erwartet Anstieg der Oberläufe
- Bundespolizei-Hubschrauber hilft bei Deichsicherung
- Im Heidekreis drohen Evakuierungen
- Pegelstände: So viel Wasser führen Elbe, Weser, Ems und andere Flüsse
Die Polizei warnt: Bitte treffen Sie Vorkehrungen und sichern Sie tiefergelegene Räume. Halten Sie Abstand zu Fließgewässern.
Hochwasser-Blog macht ein paar Stunden Pause
Wir beenden unsere Live-Berichterstattung für den Moment - sofern sich die Lage nicht dramatisch zuspitzt, melden wir uns morgen früh auf dieser Seite zurück. Schlafen Sie gut!
Lage könnte sich weiter verschärfen - Regen gemeldet
Flussabwärts der Weser werden die Pegelstände nach Einschätzung des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in den nächsten Tagen weiter steigen. Das Geschehen verschiebt sich aus dem Harz in Richtung der Landkreise Celle, Emsland und Oldenburg, dazu kann auch im unteren Verlauf der Mittelweser nicht von einer Entspannung gesprochen werden. Bis Samstagmorgen könnten in Niedersachsen vereinzelt 20 bis 30 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes. Das betreffe vor allem den Süden Niedersachsens. Im Norden soll es etwas trockener bleiben.
Zahlreiche Straßen in Niedersachsen gesperrt
Die Wassermassen machen auch vor den Straßen im Land nicht Halt: Bundes-, Land-, und Kreisstraßen sind teilweise überflutet und deswegen gesperrt. Die Feuerwehr warnt, die gesperrten Bereiche zu durchqueren. Ein Überblick über die betroffenen Straßen:
Meppen: Auto bleibt im Ems-Hochwasser stecken
Die Feuerwehr musste erneut einen Autofahrer in Meppen retten, nachdem er sich mit seinem Wagen in dem Ems-Hochwasser festgefahren hatte. Wie ein Sprecher am Abend mitteilte, konnte sich der Mann nicht aus eigener Kraft aus der Lage befreien. Er sei über einen gesperrten Wirtschaftsweg durch eine Flutmulde gefahren und dort dann steckengeblieben, so der Sprecher. Zwei Feuerwehrleute in speziellen Anzügen mussten den Mann aus den Fluten retten. Bereits vor einigen Tagen habe es an der gleichen Stelle eine vergleichbare Rettungsaktion gegeben, sagte der Feuerwehrsprecher.
NDR Info extra gibt Überblick zur Hochwasser-Lage in Niedersachsen
Weite Teile Niedersachsens stehen noch immer unter Wasser. Viele Deiche sind bereits stark durchgeweicht. Vor allem an Mittelweser, Aller, Ems und Leine bleibt die Lage auch deswegen weiterhin angespannt.
Amtliche Gefahrenmitteilung für Celle und Winsen
Die Warnzentrale Niedersachsen hat am Abend eine amtliche Gefahrenmitteilung für die Stadt Celle und die Gemeinde Winsen/Aller herausgegeben. Demnach soll dort der Pegelstand der Aller weiter zunehmen, es kommt zu Überflutungen. Weitere Überschwemmungen seien nicht auszuschließen, es bestehe die Gefahr, dass die Energieversorgung und das Mobilfunknetz ausfallen. Die Einsatzkräfte raten dazu, das betroffene Gebiet zu meiden und warnen insbesondere vor Stromschlaggefahr in überfluteten Räumen.
Das Hochwasser in Niedersachsen in Bildern
Die Hochwassersituation ist regional unterschiedlich. Während die Pegelstände einiger Flüsse im Land stagnieren oder sogar schon wieder sinken, drohen andernorts erst noch Überflutungen. Unsere Bildergalerie zeigt, wie weite Teile Niedersachsens immer noch mit dem anhaltenden Hochwasser zu kämpfen haben.
70 Bäume in Oldenburg gefällt
Am Achterdiek in Oldenburg sind heute rund 70 Bäume gefällt worden. Die Maßnahme sei als Gefahrenabwehr zu bewerten, da die Standsicherheit der Bäume im durchweichten Boden gefährdet sei, teilte die Stadt mit. Umstürzende Bäume könnten demnach die Deichbefestigung an der durchweichten Hunte-Böschung erheblich beeinträchtigen. Die Arbeiten am Deich seien von Fußtrupps vorgenommen worden. Die Fällung wurden von Fachleuten des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), des städtischen Fachdienstes Stadtgrünpflege und der Feuerwehr vorgenommen.
167 Hochwasser-Einsätze im Landkreis Osnabrück
In der Zeit zwischen dem 23. und 28. Dezember hat es im Landkreis Osnabrück 167 Hochwasser-Einsätze gegeben. Dabei sei ein Feuerwehrmann so schwer verletzt worden, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste, teilte der Landkreis heute mit. Bei der Hochwasserlage könne man für die Region noch keine Entwarnung geben. In den vergangenen zwei Tagen seien die Pegelstände zwar gefallen, für die kommenden Tage würden aber wieder stärkere Niederschläge prognostiziert, so die Verwaltung.
Fünf Menschen in Meppen mit Traktor gerettet
Fünf Menschen sind in Meppen im Emsland mit einem Trecker aus einem vom Wasser eingeschlossenen Haus gerettet worden. Zunächst habe die Feuerwehr erfolglos versucht, die Menschen mit einem Boot aus dem Haus zu retten, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Freitag. Ein Landwirt konnte schließlich mit seinem Traktor die Eingeschlossenen auf einem Anhänger außer Gefahr bringen. Der Landwirt sei demnach vor Ort gewesen, weil er Sandsäcke zur Sicherung transportierte. Insgesamt habe die Rettungsaktion am Freitagnachmittag rund eine Stunde gedauert.
Lage in und um Celle angespannt, aber beherrschbar
Die Hochwasserlage in und um Celle bleibt angespannt, auch wenn derzeit offenbar keine Eskalation der Lage mehr droht. Ein Sprecher der Feuerwehr nannte die Lage angespannt, aber beherrschbar. Die meisten Pegel in der Region würden gleichbleibende oder leicht fallende Wasserstände anzeigen, teilte die Stadt mit. Mehrere Flüsse fließen durch das Gebiet, darunter die Aller, Fuhse und Lachte. Inzwischen seien 40.000 gewöhnliche Sandsäcke und 150 Big Bags verfügbar. Am Neuen Rathaus, der CD-Kaserne und dem Schulzentrum Burgstraße könne zudem Sand für private Sandsäcke abgeholt werden.
Evakuierung eines Altenheims in Müden ist abgeschlossen
Eine am Donnerstagabend begonnenen Evakuierung eines unter Wasser stehenden Alten- und Pflegeheims in Müden an der Aller (Landkreis Gifhorn) ist heute beendet worden. Heute seien die letzten 13 Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Heim geholt worden, sagte der Kreisbereitschaftsleiter des Kreisverbands Gifhorn des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Horst Kraemer. Am Donnerstag waren bereits 20 Menschen in andere Seniorenheime gebracht worden.
Niedersachsen bittet die Bundeswehr um Hilfe
Das Land Niedersachsen hat wegen der aktuellen Hochwasserlage die Bundeswehr um Unterstützung gebeten. Es sei ein Amtshilfeersuchen beim Bund gestellt worden, bestätigte ein Sprecher des Innenministeriums dem NDR Niedersachsen. Zuerst hatte der "Spiegel" berichtet. Demzufolge sind sechs Hubschrauber in Bereitschaft versetzt wurden, eine Maschine könnte schon morgen zum Einsatz kommen. Als mögliche Einsatzräume gelten vor allem das Gebiet um Oldenburg sowie die Region nördlich von Hannover. Vielerorts sind Deiche und Dämme durch die Wassermassen bereits so stark aufgeweicht, dass Helfer sie mit Fahrzeugen nicht mehr erreichen können.
Sinkende Pegel an der Vechte und Dinkel in der Grafschaft Bentheim
Die Hochwasserlage in der Grafschaft Bentheim entspannt sich. Nach Angaben des Landkreises sinken die Pegelstände. An den Flüssen Vechte und Dinkel gelte inzwischen an mehreren Stellen keine Hochwasser-Meldestufe mehr, hieß es in einer Mitteilung. Der Voralarm, in dem sich der Katastrophenschutzstab des Landkreises seit dem 25. Dezember befand, soll am Freitag zurückgenommen werden. Allerdings gelte an der Vechte bei Emlichheim noch die zweite von drei Meldestufen.
Hubschrauber der Bundespolizei hilft bei Deichsicherung
Mit einem Hubschrauber ist jetzt die Bundespolizei im vom Hochwasser betroffenen Hatten bei Oldenburg im Einsatz. "Das Land Niedersachsen hat einen unserer Hubschrauber angefragt", bestätigte eine Sprecherin in Berlin am Freitag. Der Helikopter bringt besonders große Sandsäcke - sogenannte Big Bags - zu den Deichen, um diese zu sichern, wie ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr sagte. Hatten liegt am Fluss Hunte. Das Waldgebiet nahe der Hunte und die Bahnstrecke zwischen Sandkrug und Huntlosen sind vom Hochwasser stark betroffen. Der Hubschrauber sei vorübergehend dem Katastrophenschutz der Stadt unterstellt, teilte die Kommune mit. Am Morgen hatte ein Hubschrauber der Bundeswehr das überschwemmte Gebiet rund um Oldenburg sondiert.
Hochwasser-Scheitel in Lüchow-Dannenberg nächste Woche
Der Landkreis Lüchow-Dannenberg erwartet die höchsten Pegelstände an der Elbe für Anfang kommender Woche. Derzeit gebe es keinen Grund zur Besorgnis, teilte die Behörde am Freitag mit. Die Pegelstände in den Zulaufflüssen Jeetzel und Dumme sinken demnach bereits. Von Samstag an sollen die Sieltore zwischen Elbe und Jeetzel geschlossen werden, damit Wasser aus der Elbe in die Jeetzel gepumpt werden kann. So soll verhindert werden, dass das Hochwasser der Elbe in die Jeetzel drückt.
Hochwasserwarnung für Teile von Bremen
Die Feuerwehr in Bremen warnt vor einer Hochwasserlage in den Bereichen Stadtwerder, Pauliner Marsch und Suhrfelde. Dort könne es bis morgen Abend zu stark erhöhten Wasserständen kommen, heißt es in einer Mitteilung der Einsatzkräfte.
Müssen die Giraffen raus? Notfallplan für Evakuierung im Serengeti-Park
Der Serengeti-Park in Hodenhagen bereitet sich auf weitere Evakuierungen vor. Sorge bereitet vor allem das von Wasser umschlossene Haus der Antilopen und Giraffen. Weite Teile des Geländes sind nach Parkangaben überflutet und teilweise gar nicht oder nur noch mit Unimogs oder Traktoren zu erreichen. Für das ganze Gelände musste der Strom abgestellt werden. Sorgen bereite vor allem das von Wasser umschlossene Haus der Antilopen und Giraffen, sagte eine Sprecherin des Tierparks. "Diese Tiere müssten für eine Evakuierung narkotisiert werden, das ist ein großes Risiko."
Füllstände an den Talsperren im Harz sinken
Der Niederschlagsrückgang hat in den vergangen Tagen die Füllstände in den Talsperren im Harz zurückgehen lassen. Nach der Okertalsperre wird nun auch an der Innerstetalsperre kein Wasser mehr über den Notüberlauf abgegeben. Die Lage sei allerdings weiter angespannt, sagte ein Sprecher der Harzwasserwerke am Freitag. Noch immer sei zu viel Wasser in den Reservoirs. "Wir hoffen, dass es trocken bleibt, damit die Füllstände weiter sinken", sagte der Sprecher. Meteorologen erwarten allerdings weitere Niederschläge bis Samstagmorgen - insbesondere im Süden Niedersachsens und im Harz.
Böllern trotz Hochwasser? Appelle - aber kaum Verbote
Um Einsatzkräfte zu entlasten, hat die stark überschwemmte Gemeinde Lilienthal (Landkreis Osterholz) ein Böllerverbot erlassen. Andere Kommunen setzen auf Teilverbote - oder rufen zum freiwilligen Verzicht auf. Dazu rät auch Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne): So könnten weniger Einsätze für die stark beanspruchten Kräfte anfallen, sagte Meyer am Freitag. Zuvor hatte bereits Wolfenbüttels Bürgermeister Ivica Lukanic (parteilos) appelliert, freiwillig auf Feuerwerk zu verzichten. Andere Kommunen haben sich bewusst gegen ein Verbot entschieden. So etwa der Landkreis Emsland. Man wolle die Polizei nicht noch zusätzlich mit Kontrollen belasten, hieß es. Ein landesweites Böllerverbot ist in Niedersachsen nicht geplant. Eine Regierungssprecherin sagte, man habe sich dagegen entschieden, weil viele Bürgerinnen und Bürger verantwortungsvoll damit umgingen. In Bremen hat das Ordnungsamt in den Ortsteilen Borgfeld und Timmersloh sowie in Teilen von Oberneuland ein Böllerverbot für die Silvesternacht erlassen.
Neuer Regen: NLWKN erwartet Anstieg der Oberläufe
In Niedersachsen sorgt das Hochwasser an vielen Orten weiter für hohe Pegelstände und eine angespannte Lage. Vielerorts stagnierten die Pegel zuletzt auf hohem Niveau oder gingen sogar leicht zurück. Die Wetteraussichten spielen dagegen nicht mit: Im Süden Niedersachsens werden bis Samstagmorgen vereinzelt 20 bis 30 Liter Regen pro Quadratmeter prognostiziert. Der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erwartet angesichts der Aussichten einen Wiederanstieg der Wasserläufe. Zunächst seien davon insbesondere die Oberläufe der Leine und der Oker betroffen, teilte das NLWKN am Freitag mit. Man gehe aber davon aus, dass die Scheitelwasserstände der vergangenen Tage an Leine, Innerste und Oker nicht überschritten werden, hieß es.
Hochwasser-Update: Kurzüberblick - der Stand am Mittag
Durchnässte Deiche, überflutete Straßen: An vielen Orten in Niedersachsen sorgt das Hochwasser für Probleme. Mehr als 100.000 Kräfte sind im Einsatz, unter anderem in Lilienthal (Landkreis Osterholz) und Meppen. Im Heidekreis drohen Evakuierungen, in Müden (Landkreis Gifhorn) wird ein Alten- und Pflegeheim evakuiert.
Leichte Verschiebung der Hochwasserlage
Die Hochwassersituation bleibt regional weiter sehr unterschiedlich. Laut Landesbranddirektor Dieter Rohrberg verschiebt sich die Lage örtlich etwas: Derzeit gehe es etwa vom Harz Richtung der Landkreise Celle und Oldenburg. Die Küste sei bislang nicht so stark betroffen. Die Feststellung eines sogenannten außergewöhnlichen Ereignisses gilt weiterhin in sechs Landkreisen sowie der Stadt Oldenburg. Dadurch können Kommunen beispielsweise einfacher auf Hilfskräfte zugreifen.
Bei den Kommunen handelt es sich um:
- Landkreis Celle
- Landkreis Emsland
- Heidekreis
- Landkreis Oldenburg
- Stadt Oldenburg
- Landkreis Osterholz
- Landkreis Verden
Bundespolizei-Hubschrauber hilft bei Deichsicherung
Im Hochwassergebiet in Sandkrug, einem Ortsteil der Gemeinde Hatten (Landkreis Oldenburg), soll ab heute ein Hubschrauber der Bundespolizei bei der Sicherung des Deichs helfen. Der in Rastede stationierte Hubschrauber soll sogenannte Big Bags zum Deich transportieren, teilte die Kreisfeuerwehr Oldenburg am Freitag mit. "So kann der Deich auf einem zusätzlichen Weg gesichert und schnelle Hilfe in unzugänglichen Bereichen gewährleistet werden", hieß es. Die Gemeinde Hatten wird den Angaben zufolge die Kosten für den Einsatz übernehmen. Der Landkreis Oldenburg hatte am Donnerstag ein sogenanntes außergewöhnliches Ereignis - die Vorstufe des Katastrophenfalls - festgestellt.
Wasser weicht Deiche auf
Unter anderen in Verden steht die Innenstadt teilweise unter Wasser. In Meppen wurde ein mobiler Deich errichtet - er soll vor Überflutungen schützen. Hier sehen Sie aktuelle Bilder vom Hochwasser in Niedersachsen.
Hochwasser hat Folgen für Müllabfuhr
Im Landkreis Oldenburg kann die Müllabfuhr wegen des Hochwassers derzeit nicht alle Haushalte anfahren. Man bemühe sich um Ersatztermine für betroffene Straßen oder Abschnitte, teilte der Landkreis am Freitag mit. Ansonsten werden die Mitarbeiter bei der nächsten Leerung auch Abfall neben der Tonne mitnehmen. Restabfall kann dann in stabilen Säcken, Leichtverpackung in transparenten Säcken und Papier in Bündeln oder Kartons bereitgestellt werden.
Bürgermeister bittet um "stille Neujahrsnacht"
Feuerwerk an Silvester - ist das mit der aktuellen Hochwasser-Lage eine gute Idee? Wolfenbüttels Bürgermeister Ivica Lukanic (parteilos) hat sich angesichts der Belastung für die Feuerwehr für einen freiwilligen Verzicht ausgesprochen. In einem auf Instagram geteilten Video spricht sich Lukanic für eine "stille Neujahrsnacht" aus. "Es ist nicht akzeptabel, dass die Feuerwehr in der Nacht zu Neujahr ein einziges Mal wegen eines Feuerwerks ausrücken muss", sagte er in dem Video. Einen Schritt weiter ist die Gemeinde Lilienthal (Landkreis Osterholz). Dort wurde am Freitag per Allgemeinverfügung ein Abbrennverbot von Feuerwerk für Silvester und Neujahr angeordnet.
Bittgottesdienst wegen Hochwasser
Wegen des Hochwassers lädt die evangelische St. Nikolai Gemeinde in Rinteln zu einem Bittgottesdienst. Neben einer Atempause für Betroffene soll darin am Sonntag ab 17 Uhr auch den Einsatzkräften gedankt werden. Über Weihnachten hatten in Rinteln mehr als hundert Menschen ihre Wohnungen verlassen müssen. Die Situation in der Stadt ist weiter angespannt. Der Pegel der Weser ist dort mittlerweile etwas zurückgegangen.
Aller-Pegel gestiegen: Im Heidekreis drohen Evakuierungen
Im südlichen Heidekreis ist der Pegelstand der Aller weiter leicht gestiegen - und damit auch die Gefahr eines Katastrophenfalls. Einige Bewohnerinnen und Bewohner der Samtgemeinden Ahlden, Rethem und Schwarmstedt müssen damit rechnen, ihre Häuser und Wohnungen verlassen zu müssen.
Pflegeheim in Müden wird evakuiert
Auch im Landkreis Gifhorn beschäftigt das Hochwasser die Menschen weiterhin. Dort muss ein Alten- und Pflegeheim in Müden an der Aller evakuiert werden, weil das Wasser so stark auf das Gebäude drückt. 20 Bewohnerinnen und Bewohner haben das Haus am Donnerstag bereits verlassen, die weiteren zwölf folgen heute.
Hochwasser-Hilfe für Meppen
In Meppen ist die Einsatzlage seit Stunden angespannt. Rund 400 Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr waren in der Nacht im Einsatz, um den Deich zu sichern. Nun bekommen sie Unterstützung aus Ostfriesland: Rund 130 Einsatzkräfte der Kreisfeuerbereitschaft Leer sind am Morgen Richtung Emsland aufgebrochen.
Wie kommen Feuerwehrleute mit der Dauer-Belastung klar?
Seit mehreren Tagen gilt vielerorts in Niedersachsen "Land unter". Zehntausende Einsätze wurden von Einsatzkräfte bewältigt, viele Freiwillige unterstützen die Retter. Was erleben die Feuerwehrleute - und kommen sie mit ihren Kräften aus? Landesbranddirektor Dieter Rohrberg hat sich dazu am Morgen im Interview bei NDR Info geäußert. Dabei lobt er die gute Zusammenarbeit und große Solidarität.
Deiche in Achim und Oldenburg dürfen nicht betreten werden
Die Stadt Achim hat ein Betretungsverbot für alle Deiche im Hochwasserbereich der Weser erlassen. Auch mit Autos dürften die aufgeweichten Deiche nicht befahren werden. "Damit wollen und müssen wir den Hochwasser-Tourismus unterbinden, der trotz aller Appelle unvermittelt anhält", sagte Bürgermeister Rainer Ditzfeld (parteilos). Heute soll dazu eine Allgemeinverfügung erlassen werden. In der Stadt Oldenburg gilt ein Betretungsverbot für Deiche, das mit bis zu 5.000 Euro geahndet wird.
Hochwasser-Update: Kurzüberblick - der Stand am Morgen
Die Hochwasser-Lage bleibt in einigen Regionen in Niedersachsen weiter kritisch. Die Einsatzkräfte haben es mit enormen Wassermassen zu tun. Insbesondere in Lilienthal, Meppen und Verden (Aller) wird mit Sorge auf die nächsten Stunden geblickt. In Langlingen (Landkreis Celle) mussten in der Nacht rund 120 Menschen ihre Häuser und Wohnungen wegen der angespannten Hochwasserlage an der Aller verlassen. Im Harz gibt es eine leichte Entwarnung.
Lage in Meppen weiter kritisch - Deiche weichen auf
In Meppen droht seit Donnerstagabend ein Deich zu durchbrechen, es besteht weiterhin erhöhte Überschwemmungsgefahr. Bis tief in die Nacht haben Einsatzkräfte einen mobilen Damm aufgebaut. Dieser sichert nun das Ems-Ufer auf mehreren Hundert Metern an der B70 ab. Am Donnerstagabend wurden zusätzlich noch mobile Deichanlagen aus Celle und Augsburg aufgebaut. Das DRK hat bereits vorsorglich zwei Alten- und Wohnheime mit rund 50 Personen evakuiert. Noch halten die Deiche, aber sie weichen im unteren Teil stellenweise auf. Die Menschen im betroffenen Stadtteil Esterfeld sollen sich weiter für eine mögliche Evakuierung bereithalten. Aktuell habe man die Lage aber im Griff, heißt es von der Stadt Meppen.
Region Hannover: Stagnierende und sinkende Pegel
Die Pegel einiger Flüsse in der Region Hannover sowie in weiteren Teilen Niedersachsens sind momentan stabil oder sinken leicht. Das zeigt die aktuelle Übersicht des landesweiten Hochwasserdienstes. Nachdem die Weser bei Nienburg und Drakenburg am Donnerstag noch leicht steigendes Hochwasser hatte, ist sie auch dort jetzt auf gleichbleibendem Niveau. Andernorts, wie in Hameln und Rinteln, sinkt der Wasserstand nun. Gleiches gilt für die Aller im Landkreis Celle. In Langlingen, wo am Donnerstagabend drei Straßen evakuiert wurden, ist der Pegel seitdem um zwei Zentimeter gefallen. Die Leine hat nun offenbar ihren Scheitelpunkt erreicht. An den Messstellen in Hannover-Herrenhausen und in Neustadt am Rübenberge schwanken die Werte zwar etwas, insgesamt ist der Pegel aber stabil.
Wie die Hochwasserlage speziell in Neustadt am Rübenberge in der Region Hannover ist und was die Einsatzkräfte dort alles geleistet haben, darüber informiert sich heute Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Er wird um 11 Uhr am Feuerwehrzentrum zu einem kurzen Besuch erwartet.
Überblick: Diese Straßen sind aktuell gesperrt
Land unter in Niedersachsen: Nach den heftigen Regenfällen sind einige Autobahn-Abschnitte sowie Bundes-, Landes- und Kreisstraßen wegen der Überschwemmungen gesperrt. Hier finden Sie einen aktuellen Überblick:
Wegen Hochwassers: Gemeinde verbietet Feuerwerk
Wegen des Hochwassers und der in der Folge stark belasteten Rettungskräfte hat die Gemeinde Lilienthal im Landkreis Osterholz ein Abbrennverbot von Feuerwerk für Silvester und Neujahr angeordnet. Eine entsprechende Allgemeinverfügung wurde am Freitag veröffentlicht. Die Feuerwehr arbeite rund um die Uhr am Schutz der Deiche und der Bevölkerung, hieß es in einer Mitteilung in der Gemeinde. "Für mögliche Einsätze, die durch das Abbrennen von Feuerwerk ausgelöst werden, gibt es keine Kapazitäten."
Hubschrauber-Überflug zeigt Ausmaß des Hochwassers
Wie ist das Ausmaß des Hochwassers in Niedersachsen? NDR Reporter Wilhelm Purk berichtet aus dem Hubschrauber über Überflutungen an der Weser – etwa in Drakenburg, wo zahlreiche Straßen überflutet sind – "teilweise ein desaströser Anblick", berichtet Purk. Bei dem Überflug geht es auch um Schäden und Folgen für die Landwirtschaft.
Behrens rechnet mit vereinzelt verschärfter Hochwasserlage
Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) rechnet angesichts der erwarteten Regenfälle mit einer verschärften Hochwasserlage in manchen Regionen im Bundesland. "Wir haben die Wetterprognose, dass es weiterhin Regen geben wird die nächsten Tage und das es auch Sturm geben wird, und das ist natürlich für die Lage jetzt nicht gerade entspannt, sondern verschärft sie an der ein oder anderen Stelle sogar noch", sagte Behrens am Freitagmorgen in einem Deutschlandfunk-Interview.
Absperrung ignoriert - Auto fährt in Oker
Seit Tagen arbeiten Einsatzkräfte aufgrund der Hochwasserlage am Limit. Für Unverständnis und Frust sorgen wiederholt Einsätze, bei denen Menschen gerettet werden müssen, die zuvor Warnhinweise zum Hochwasser ignoriert hatten. Zu einem weiteren Beispiel kam es gestern Abend bei Leiferde (Landkreis Gifhorn): Ein Pkw-Fahrer hat dort Absperrungen auf einer Kreisstraße ignoriert und geriet samt Beifahrer in die Oker. Beide konnten sich selbstständig in Sicherheit bringen. Die Bergung des Autos gestaltete sich für die Feuerwehr aufgrund der starken Strömung der Oker als aufwändig. Philipp Raulfs, Bürgermeister der Gemeinde Hillersen (SPD) und selbst Mitglied der Feuerwehr, bezeichnete das Verhalten der Autofahrer als unverständlich. Es gehe nun darum, Rücksicht zu nehmen, um keine zusätzlichen Einsätze für die derzeit stark belasteten Einsatzkräfte zu verursachen. Bereits in den vergangenen Tagen musste die Feuerwehr in Niedersachsen mehrfach Menschen aus selbst verursachten Gefahren-Situationen im Hochwasser retten, etwa in Hannover. Zudem sorgen Schaulustige für Ärger.
Achtung, Autofahrer: A39 unterspült
Die Autobahnpolizei warnt: Starke Regenschauer gefährden den Verkehr im Landkreis Harburg. Nach Angaben eines Sprechers hat sich Wasser auf der A39 in Höhe Winsen (Luhe) gesammelt. Ein Auto geriet ins Schleudern. Der Fahrer ist mit dem Schrecken davon gekommen. Betroffen ist auch die A1 zwischen Maschener Kreuz und Harburg. Die Autobahnmeisterei ist unterwegs die Abflüsse zu säubern, damit das Wasser abfließen kann. Die Polizei bittet alle Autofahrer vorsichtig zu fahren.
Lage in Lilienthal weiter kritisch - Deich hat gehalten
Die Hochwasserlage gilt seit gestern in den drei niedersächsischen Orten Lilienthal, Meppen und Verden (Aller) als besonders kritisch. Einsatzkräfte sowie Einwohnerinnen und Einwohner blicken hier mit Sorge auf die kommenden Stunden, weil die Wassermassen weiter auf Deiche drücken und an der Substanz nagen. In der Gemeinde Lilienthal (Landkreis Osterholz) ist der Deich an mehreren Stellen so beschädigt, dass Wasser durchkommt. Über Nacht hat sich die Situation zumindest nicht verschlechtert. Ein Deich sei bislang nicht gebrochen, sagte eine Sprecherin dem NDR Niedersachsen. Die Feuerwehr war auch in der vergangenen Nacht pausenlos im Einsatz.
Pegel der Aller über Nacht weiter gestiegen
Im südlichen Heidekreis ist der Pegelstand der Aller weiter gestiegen - und damit auch die Gefahr eines Katastrophenfalls. In den Samtgemeinden Ahlden, Rethem und Schwarmstedt drohen im Laufe des Tages, Gebäude evakuiert zu werden. In Bleckede (Landkreis Lüneburg) haben Einsatzkräfte Deichverschlüsse mit einem Saugwagen geöffnet, damit das Sickerwasser besser abfließen kann.
Bahnverkehr im Nordwesten weiter mit Problemen
Fahrgäste der Nordwestbahn müssen sich wegen des Hochwassers in den nächsten Tagen auf verspätete Züge, aber auch Zugausfälle einstellen. Zwischen Oldenburg und Osnabrück fahren die Bahnen zunächst bis Anfang Januar nur eingeschränkt. Für die Linie des Regional-Expresses 18 zwischen Wilhelmshaven, Oldenburg und Osnabrück etwa gelte bis einschließlich 7. Januar ein Ersatzfahrplan. Das ganze Ausmaß der Schäden durch das Hochwasser kann die Nordwestbahn noch nicht einschätzen, da die Strecke derzeit nicht erkundet werden kann.
Heute wieder viel Regen in Südniedersachsen
Nach Tagen des Hochwassers kommt auf Niedersachsen heute weiterer Regen zu. Es könne wiederholt zu Schauern und vereinzelt Gewittern kommen, hieß es in einer Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD). In Südniedersachsen sei es generell regnerisch heute. In weiten Teilen des Bundeslands ist die Hochwasserlage weiter angespannt. An den Flüssen Aller, Leine und Weser im südlichen und mittleren Niedersachsen verschärfte sich die Hochwasserlage am Donnerstag weiter. Nicht mehr überall konnten die Deiche den Wassermassen standhalten. Landesweit sind Tausende Hilfskräfte im Einsatz. Am Vormittag will die Landesregierung bei einer Pressekonferenz in Hannover einen aktuellen Stand zu der Hochwasserlage geben - etwa Umweltminister Christian Meyer (Grüne) wird erwartet. Gestern hatte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) gesagt, ein derartiges Hochwasser sei für Niedersachsen ein Novum. So etwas "hat es hier bei uns zuvor nie gegeben", sagte Weil. "Experten warnen seit langem davor, dass die immer häufigeren Wetterextreme mit dem Klimawandel zusammenhängen."
Langlingen: 120 Menschen verlassen ihre Häuser
Etwa 120 Menschen haben in Langlingen (Landkreis Celle) in der vergangenen Nacht ihre Häuser und Wohnungen wegen der angespannten Hochwasserlage an der Aller verlassen. Wie der Landkreis mitteilte, hatte die Feuerwehr am späten Donnerstagabend als Vorsichtsmaßnahme eine Evakuierung von mehreren Straßen in der Gemeinde angekündigt. Allerdings hatten die Menschen ihre Wohnungen bereits selbst verlassen, wie eine Polizeisprecherin in Celle sagte. An den Flüssen Aller, Leine und Weser im südlichen und mittleren Niedersachsen verschärfte sich die Hochwasserlage gestern weiter. Nicht mehr überall konnten die Deiche den Wassermassen standhalten. Landesweit sind Tausende Hilfskräfte im Einsatz.
Lilienthal, Meppen, Verden: Die Hochwasserlage gestern Abend
In drei niedersächsischen Orten ist die Hochwasserlage besonders kritisch. NDR Info berichtete im Fernsehen am Abend aus Lilienthal, Meppen und Verden. Dort blicken Einsatzkräfte sowie Einwohnerinnen und Einwohner mit Sorge auf die kommenden Stunden - zumal wieder mehr Regen erwartet wird, der weiter an der Substanz der Deiche nagen dürfte.
Liveticker zum Hochwasser am Freitag startet - Guten Morgen!
Hier berichten wir nun wieder im Liveticker über die wichtigsten Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Hochwasser in vielen Regionen in Niedersachsen. Guten Morgen! Hier geht's zum Blog vom Vortag.
Hochwasser in Niedersachsen: Die Bilder der vergangenen Tage