Hochwasser-Sperrung ignoriert: Feuerwehr muss mehrmals ausrücken

Stand: 27.12.2023 20:36 Uhr

Immer wieder müssen Rettungskräfte in Niedersachsen Menschen aus den Fluten retten, die zuvor Warnhinweise zum Hochwasser ignoriert hatten. Solche Einsätze kosteten Kraft und Zeit, sagt die Feuerwehr.

In Hannover hat die Feuerwehr am Mittwoch einen Mann im Stadtteil Döhren aus dem Wasser gerettet. Wie die Rettungskräfte mitteilten, hatte der 75-Jährige zuvor eine Sperrung ignoriert und war mit dem Fahrrad in ein überflutetes Gebiet gefahren. Er stürzte und wurde vom Wasser in ein Waldstück getrieben. Dort konnte er sich den Angaben zufolge an einem Baum festhalten und die Feuerwehr anrufen. Gerade in der aktuellen Hochwasser-Situation kosteten solche Einsätze unnötig viel Zeit, beklagt die Feuerwehr und ruft erneut dazu auf, vorsichtig zu sein und Hochwassergebiete zu meiden. Mehrere Bundes- und Landstraßen in Niedersachsen sind aufgrund der Hochwasser-Lage gesperrt.

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Reporter Sebastian Duden berichtet live aus Lilienthal. © Screenshot
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Ins Hochwasser wegen einer Zeitung

In Geeste im Landkreis Emsland hatte sich am Mittwochmittag ein Treckerfahrer in der Ems festgefahren. Auch er hatte eine Straßensperrung ignoriert, um Heuballen von einem Feld zu holen und einem Nachbarn die Zeitung zu bringen, wie der Ortsbrandmeister mitteilte. Feuerwehrleute hätten den Mann sowie dessen Hund mit einem Boot gerettet. Der Traktor wurde in den Fluten gelassen, da eine Bergung laut Feuerwehr zu gefährlich gewesen wäre.

Warnbaken und Verkehrszeichen umfahren

Schon am Morgen war ein 56 Jahre alter Autofahrer nördlich von Meppen an der Ems mit seinem Fahrzeug in einer überfluteten Senke stecken geblieben. Er hatte Warnbaken und Verkehrszeichen umfahren, die eine Straße in Haren absperrten, wie die Polizei mitteilte. Die Feuerwehr rettete den Fahrer sowie seine beiden Mitfahrer im Alter von 20 und 30 Jahren aus der lebensgefährlichen Lage. Zudem zog sie das "fast schon schwimmende Fahrzeug" aus dem Wasser.

Verlassenes Fahrzeug löst Suchaktion in Neustadt aus

Bereits in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist ein Mann mit seinem Auto in den Fluten der Leine in Neustadt am Rübenberge nördlich von Hannover liegen geblieben. Auch er habe Straßensperrungen ignoriert, teilte die Freiwillige Feuerwehr mit. Statt sich um sein Fahrzeug zu kümmern, habe er es dann stehen gelassen. Die Einsatzkräfte mussten zunächst befürchten, der Fahrer könnte vom Hochwasser mitgerissen worden sein. Mit einer Drohne und einem Polizeihubschrauber mit Wärmebildkameras wurde nach dem Mann gesucht. Später traf die Polizei ihn an. Das Auto wurde mit einem Spezialfahrzeug aus der Leine gezogen.

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