Hochwasser in Niedersachsen: Ticker vom ersten Weihnachtstag zum Nachlesen
Angesichts des Dauerregens hat sich die Hochwasser-Lage in Teilen Niedersachsens weiter verschärft. NDR.de hat Sie bisher mit diesem Blog über die Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten.
Das Wichtigste im Überblick:
- Die aktuellen Pegelstände in Niedersachsen
- Deich in Uplengen instabil - Eventuell Evakuierungen nötig
- Lage an Oker und Innerste verschärft sich
- Landkreis Göttingen aktualisiert Warn-Hinweise
- Behörden mahnen: Abstand zu Flüssen halten
- Checkliste des NLWKN bei Hochwasser
Die Polizei warnt: Bitte treffen Sie Vorkehrungen und sichern Sie tiefergelegene Räume. Halten Sie Abstand zu Fließgewässern.
Deich in Uplengen instabil - Eventuell Evakuierungen nötig
In der Gemeinde Uplengen im Landkreis Leer ist der Deich der Hollener Ehe an zwei Stellen gebrochen. Zudem sei der Deich auf einer Länge von fast 500 Metern aufgeweicht, sagte Kreisfeuerwehrsprecher Dominik Janßen in der Nacht zu Dienstag. 450 Einsatzkräfte und Hunderte freiwillige Helfer versuchten, den Deich im Ortsteil Hollen mit Sandsäcken zu stabilisieren. "Die Lage ist angespannt", sagte Janßen. Wie Gemeindebrandmeister Arne Saathoff vor Ort berichtete, war bereits am Montagvormittag bei Niedrigwasser einem Passanten ein Bruch im Deich aufgefallen. Seitdem seien Einsatzkräfte mit der Sicherung beschäftigt. Es werde erwartet, dass das Wasser zunächst weiter steige. Ein zweiter Einsatzort im Landkreis Leer befinde sich im Bereich Langholt, sagte Feuerwehrsprecher Janßen. Dort sei ein Deich auf einer Länge von 150 Metern aufgeweicht. Auch hier werde erwartet, dass das Wasser weiter steige. Die Anwohner beider Einsatzorte seien informiert worden, dass eine Evakuierung eventuell nötig werden könne.
Behörde: Lage an Oker und Innerste verschärft sich
Die Hochwasservorhersagezentrale des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat ihre Hochwasser-Information für die Flussgebiete der Oker und Innerste (Leine) angepasst. Es wird vor einer Verschärfung der Lage gewarnt! Mit den weiteren im Harz vorhergesagten Niederschlägen sei eine dritte Hochwasserwelle in den Zuflüssen zu den Talsperren zu erwarten. Dadurch würden sich die Harztalsperren so stark füllen, dass diese voraussichtlich mehr Wasser abgeben müssten. "Unter ungünstigen Umständen sind dabei an der Oker-Talsperre bis zu 60 m³/s und an der Innerste-Talsperre Abgaben bis zu 40 m³/s möglich. Vorausgesetzt diese Abgabemengen treten in dieser Größenordnung ein, wird es in den Oberläufen der Oker und der Innerste zu einer signifikanten Verschärfung der Hochwasserlage kommen." Zum aktuellen Zeitpunkt könne weder der genaue Eintrittszeitpunkt der Hochwasserwelle noch deren Scheitelhöhe genau vorhergesagt werden. Es bestehe aber die "Gefahr großer Überschwemmungen, die Grundstücke, Straßen oder Keller betreffen können".
Neue Unwetter-Warnung vom Deutschen Wetterdienst
Der Deutsche Wetterdienst hat am Abend eine neue Unwetterwarnung für Deutschland herausgegeben: "In einigen Mittelgebirgen, vor allem in den Weststaulagen, tritt weiterhin ergiebiger Dauerregen auf, der voraussichtlich im Laufe des Dienstags endet."
Landkreis Göttingen aktualisiert Warn-Hinweise
In einer Katwarn-Meldung hat der Landkreis Göttingen am Montagabend seine Hinweise aktualisiert: "Aufgrund der vorhergesagten Niederschläge im Harz müssen die Abgabemengen der Sösetalsperre und der Odertalsperre nochmals erhöht werden. Für die Oder gilt dies bereits mit sofortiger Wirkung. Bei weiter steigenden Pegelständen an Söse und Oder ist nicht auszuschließen, dass im Verlauf der Nacht sowie am 26.12. mit weiteren Ausuferungen auch in bebaute, exponierte Lagen gerechnet werden muss." Die bereits herausgegebenen Sicherheitshinweise gälten weiterhin. Insbesondere werde vor dem Aufenthalt in Ufernähe und an den Talsperren gewarnt. Wenn notwendig, gebe der Landkreis Göttingen weitere Informationen zur Lageentwicklung heraus.
Zugverkehr zwischen Hannover und Magdeburg weiter beeinträchtigt
Aufgrund von Gleisunterspülungen auf der Zugstrecke zwischen Hannover und Magdeburg ist der Fernverkehr der Deutschen Bahn in dem Bereich weiterhin stark beeinträchtigt. Es gibt Zug-Umleitungen, Halte-Ausfälle und Verspätungen. Die Deutsche Bahn rechnet nach eigenen Angaben damit, dass die Störungen bis zum 27. Dezember anhalten. Details gibt es auf der Internetseite der Bahn.
NDR Info Extra - Dauerregen und Hochwasser im Norden
Im NDR Fernsehen lief heute Abend um 20.15 Uhr eine Sondersendung zum Hochwasser in Norddeutschland. NDR Reporter berichteten unter anderem live aus den Hochwassergebieten im Landkreis Northeim und aus Braunschweig. Den Mitschnitt der Sendung finden Sie hier:
Ministerpräsident Weil bedankt sich bei Einsatzkräften
Stephan Weil (SPD) sprach den Helferinnen und Helfern am ersten Weihnachtsfeiertag seinen Dank aus: "Überall in Niedersachsen haben die Feuerwehrleute unruhige Weihnachten, weil sie mit dem Hochwasser kämpfen müssen. Ganz viele sind Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren. Herzlichen Dank allen Haupt- und Ehrenamtlichen für diesen ganz besonderen Einsatz!" Am Dienstag will sich der niedersächsische Ministerpräsident in Hochwassergebieten einen Eindruck von der Lage machen, unter anderem in Northeim.
Gefahreninformation für Essen (Oldenburg)
Die Bewohner der Gemeinde Essen (Landkreis Cloppenburg) werden gebeten, die Deiche der Hase nicht mehr zu betreten. Die Feuerwehr rät, die betroffenen Gebiete weiträumig zu umfahren. Fenster und Türen sollen geschlossen, Lüftungs- und Klimaanlagen abgeschaltet werden. Keller und Tiefgaragen gilt es bei Überschwemmungsgefahr zu meiden, so die Kooperative Großleitstelle Oldenburg.
DWD warnt vor ergiebigem Dauerregen
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für drei Landkreise eine amtliche Warnung vor ergiebigem Dauerregen ausgegeben. Betroffen sind die Landkreise Goslar, Göttingen und Northeim. Nach bisherigen Niederschlagsmengen von 60 bis 100 Litern pro Quadratmeter erwarten die Meteorologen bis Dienstagmittag noch einmal um die 50 bis 80 Liter pro Quadratmeter.
Dauerregen bringt Hochwasser: Land unter in Niedersachsen
Autofahrer missachten Straßensperrungen
In Südniedersachsen sind zahlreiche Straßen wegen des Hochwassers gesperrt. Im Landkreis Northeim setzten sich laut Polizei mehrere Autofahrer darüber hinweg - sie mussten aufwendig von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk aus misslichen Lagen gerettet werden.
Fluss-Pegel sollen weiter steigen
Wegen der anhaltenden Regenfälle sollen die Pegel an der Aller, Leine, Oker und ihren Zuflussgewässern sowie der Hase weiter ansteigen. Das teilte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mit. Die Scheitelwerte seien noch nicht erreicht.
Okertalsperre lässt mehr Wasser ab - Braunschweig rüstet sich
Der Stausee der Okertalsperre im Harz ist fast vollständig gefüllt. Da für die Region weiter Dauerregen vorhergesagt ist, wird nach Angaben der Harzwasserwerke an der Okertalsperre vermehrt Wasser abgelassen. Das Wasser werde in die Flüsse ablaufen, was steigende Pegelstände zur Folge habe. Nach 15 Stunden komme das Talsperren-Wasser in Braunschweig an, sagte ein Sprecher des dortigen Krisenstabs. Man rechne aber nicht mit einer Flutwelle oder weitreichenden Überschwemmungen. Sicherheitshalber haben Helfer aber aufgrund des hohen Pegelstandes in Braunschweig einen mobilen Deich aufgebaut.
Verlauf der Pegelwerte im Überblick
Checkliste des NLWKN bei Hochwasser
Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat eine ausführliche Liste zusammengestellt, was Menschen bei drohendem Hochwasser beachten sollten. Einige wichtige Punkte sind:
- Heizung und elektrische Geräte in bedrohten Räumen sichern beziehungsweise abschalten
- Bei drohender Überschwemmung nicht in Keller oder Tiefgarage gehen
- Bei Austritt von Schadstoffen Feuerwehr benachrichtigen
- Nicht mit Booten auf Gewässern mit Hochwasser fahren - Gefahr von Wellen und nicht sichtbaren Hindernissen unter Wasser
- Ob zu Fuß, mit Fahrrad oder Auto: keine Uferbereiche und Wasserlachen betreten, sie könnten unterspült sein und abbrechen
- Auch Wege, Brücken und Dämme können unterspült sein und brechen
- Nicht in Unterführungen, Tunneln oder Garagen Schutz suchen
- keinesfalls überflutete Straßen nutzen - egal, ob mit Auto oder zu Fuß -, Wassersog kann einen mitreißen
- Autos, die bis zur Ölwanne oder bis über die Räder im Wasser stehen, keinesfalls starten, sondern abschleppen lassen
Die komplette Liste finden Sie hier zum Download.
Wassermassen überspülen weite Teile Niedersachsens
Dammbruch Northeim: Wasser beschädigt Sportvereinshäuser
Im Bereich der Northeimer Kiesteiche ist laut Feuerwehr der Rhumedamm gebrochen. Das Wasser fließt demnach in einen Kiessee. Nach Angaben der Feuerwehr steht das Wasser dort einen Meter höher als normal. Eine Gastwirtschaft und die Sportvereinshäuser am See seien beschädigt worden. Mit einem Bagger werde nun daran gearbeitet, das Wasser in einen anderen Kiessee abfließen zu lassen.
Mobiler Deich soll Braunschweig schützen
Braunschweig will sich an der Oker mit einem mobilen Deich gegen mögliches Hochwasser rüsten. Die Arbeiten am Kalenwall sollen bis heute Nachmittag dauern. Grund für die Maßnahme sind die hohen Pegelstände. Diese könnten noch steigen: Wegen des vielen Regens beraten die Harzwasserwerken und der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz - sie erwägen, mehr Wasser aus der Okertalsperre in die Oker abzulassen.
Bild-Schieberegler: Die Leine vorher und nachher
In Neustadt am Rübenberge zeigt ein Blick von der Löwenbrücke, wie das Hochwasser die Landschaft verändert. Die kleine Insel im Fluss ist nicht mehr zu sehen.
Gleisunterspülungen: ICE-Verkehr beeinträchtigt
Zwischen Hannover und Magdeburg ist der ICE-Verkehr beeinträchtigt. Zwischen Magdeburg und Helmstedt sind Gleise unterspült worden, dadurch kommt es zu Verspätungen und Haltausfällen im Fernverkehr der Deutschen Bahn. Betroffen sind auch die Verbindungen zwischen Berlin und Hannover mit planmäßigem Zwischenhalt in Magdeburg. Die Störung soll laut Deutscher Bahn noch bis zum 27. Dezember andauern. Hier geht es zu den aktuellen Verkehrsmeldungen der Deutschen Bahn.
Damm bricht in Northeim
In Northeim hat es an der Rhume einen Dammbruch gegeben. Auch ein Stromwerk ist betroffen. Der Bereich ist gesperrt. Mitarbeiter des regionalen Energieversorgungsunternehmens sind vor Ort. Eine Unternehmenssprecherin sagte dem NDR Niedersachsen: "Eine Hochdruckgasleitung ist durch Hochwasser unterspült worden. Die Kollegen kümmern sich vor Ort, die Leitung wird jetzt gestützt. Auswirkungen auf die Gasversorgung gibt es nicht."
Überflutungen: Straßen werden gesperrt
Durchfahrt verboten! Wegen des Hochwassers werden - wie hier im Emsland - Autofahrerinnen und -fahrer im ganzen Land von Straßensperrungen überrascht.
NDR Info Extra zum Hochwasser
Aufgrund der Hochwassersituation sendet der NDR um 20.15 Uhr das "NDR Info Extra: Dauerregen und Hochwasser im Norden". Die nachfolgenden Sendungen verschieben sich voraussichtlich um 10 bis 15 Minuten.
Dank an alle Helfer!
Lage an der Weser verschärft sich weiter
An der Ober- und Mittelweser wird sich nach Angaben des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz in den kommenden Tagen die Hochwasserlage weiter verschärfen, die Scheitelwerte sind dort noch nicht erreicht. Durch die andauernden Niederschläge werde es in den Oberläufen der Flüsse vermutlich erst zu einem leichten Rückgang der Wasserstände kommen, dann aber erneut zu einem Anstieg. Die Unterläufe an Aller, Leine, und Oker soll dieses Hochwasser dann erst in einigen Tagen erreichen.
Oldenburg: Deiche dürfen nicht mehr betreten werden
Wegen der aktuellen Hochwasserlage hat die Stadt Oldenburg ein Betretungsverbot für Deiche und deren Wege erlassen. Das Verbot gilt vorerst bis einschließlich zum 31. Dezember. Davon betroffen sind laut der Stadt insbesondere die Buschhagenniederung (Achterdiek), der Weg hinter dem Parkfriedhof an der Sandkruger Straße sowie die auf Oldenburger Stadtgebiet liegende Seite an der Huntebrücke am Tungeler Ortseingang. An Heiligabend habe die Stadt einen Katastrophenschutz-Stab und ein Bürgertelefon eingerichtet. Die Pegelstände der Hunte seien durch die anhaltenden Niederschläge weiterhin ansteigend und die Hochwasserlage spitze sich zu. Die Feuerwehr rief Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich über die Warn-App Katwarn über die akute Gefahrenlagen auf dem Laufenden zu halten. Das von der Stadt eingerichtete Bürgertelefon kann unter der Telefonnummer (0441) 2 35 45 00 erreicht werden. Es ist am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag jeweils zwischen 11 und 15 Uhr besetzt.
Aufruf der Feuerwehr in Northeim: Abstand zu Flüssen halten
Aufgrund der weiter angespannten Lage entlang der Rhume und Leine sowie der aufgeweichten Deiche bittet die Feuerwehr im Landkreis Northeim darum, die Deichanlagen in der Region nicht zu betreten. Menschen sollten zudem Abstand zu Flüssen und Bächen halten. Außerdem warnen die Einsatzkräfte davor, durch überflutete Straßen zu fahren. Laut eigenen Angaben muss die Feuerwehr, teils gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk, zu Einsätzen ausrücken, um Menschen aus Fahrzeugen zu retten, die in überflutete Straßen gefahren sind.
Hochwasserlage in Oldenburg weiter verschärft
Die Hochwasserlage in Oldenburg hat sich weiter zugespitzt. Die Rückhaltebecken im Bereich der Haaren-Wasseracht können nach Angaben der Feuerwehr keine weiteren Niederschlagsmengen mehr aufnehmen. Das hat zur Folge, dass im Bereich Babenend Absicherungen mit Sandsäcken nötig werden, erste Keller sind dort bereits vollgelaufen. Gefährdete Orte seien neben dem Bereich Babenend auch die Haareniederung und die Bürgerfelder Teiche. Die Feuerwehr erklärt zudem, dass es auch an anderen Stellen im Stadtgebiet aufgrund der anhaltenden Regenfälle zu Problemen kommen kann. Bewohner in der Nähe von Gewässern werden von der Feuerwehr dazu aufgerufen, selbstständig ihre Häuser vor eindringendem Wasser zu schützen. Die Einsatzkräfte könnten wegen der aktuellen Lage nicht bei jedem Einzelfall unterstützen.
Dauereinsatz für Feuerwehr im Landkreis Northeim
Die Feuerwehr im Landkreis Northeim ist nach eigenen Angaben im Dauereinsatz und kontrolliert die Überflutungsbereiche an Leine, Rhume und Ilme. In Einbeck werden Sandsäcke zudem von rund 50 Helfern befüllt. In der Gemeinde Katlenburg-Lindau seien am Heiligabend Keller ausgepumpt und Gebäude abgesichert worden.
Landkreis Stade: Keine Deiche betreten
Aufgrund der aktuellen Hochwasser-Situation ruft die Feuerwehr im Landkreis Stade Menschen dazu auf, die Deiche nicht zu betreten oder zu befahren. Dies gelte auch für die Überflutungsgebiete.
Dauerregen - Aktuelle Unwetterwarnung für den Harz
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt weiter vor Dauerregen im Harz. Bis Dienstagmittag werden Niederschlagsmengen von 50 bis 80 Litern pro Quadratmeter erwartet, in Staulagen bis zu 90 Liter pro Quadratmeter. Auch in den Weststaulagen des Weserberglandes erwartet der DWD bis Dienstagmorgen ebenfalls Dauerregen mit Niederschlagsmengen bis zu 35 Liter pro Quadratmeter.
In Celle sind große Flächen an Aller und Fuhse überflutet
In Celle hatten die Helfer alle Hände voll zu tun. Dort sind große Flächen an Aller und Fuhse bereits überflutet, wie die Feuerwehr heute Morgen mitteilte. An Heiligabend sicherten Feuerwehr und Technisches Hilfswerk zunächst ein Alten- und Pflegeheim mit Sandsäcken vor dem Hochwasser. Doch im Laufe des Abends musste das Heim aus Sicherheitsgründen vorsorglich evakuiert werden. Bis in die Nacht hinein füllten die Helfer im Stadtgebiet Sandsäcke und rückten zu vollgelaufenen Kellern aus.
45 Pegel erreichen die dritte Warnstufe
In der Nacht haben nach Angaben des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz 45 Pegel die dritte und damit höchste Warnstufe fürs Binnenland erreicht. Diese Schwelle überschritten unter anderem die Flüsse Weser, Aller, Leine und Oker. Bei Stufe drei ist die Überschwemmung von Grundstücken und größeren Flächen sowie von Straßen und Kellern möglich. Eine Akutwarnung gab es bereits an Heiligabend für Rodenberg (Landkreis Schaumburg), auch in Sarstedt (Landkreis Hildesheim) und Hann. Münden (Landkreis Göttingen) war die Situation prekär. Einsatzkräfte waren im Dauereinsatz, vielerorts wurde mit Sandsäcken versucht, gegen die Wassermassen anzukämpfen. Für den Harz gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) Unwetterwarnungen heraus.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Fassung des Textes war von vier möglichen Warnstufen die Rede. Das ist nicht ganz korrekt. Für das Binnenland verwendet das Land Niedersachsen lediglich drei Warnstufen. Eine vierte Warnstufe existiert darüber hinaus für Tidegewässer. Wir bitten, die Ungenauigkeit zu entschuldigen.