Hochwasser: Schaulustige behindern Helfer, Sandsäcke geklaut
Die Einsatzkräfte von Technischem Hilfswerk (THW) und Feuerwehr müssen Schaulustige immer wieder aus den Hochwassergebieten schicken. Sie würden zudem von Anwohnern beleidigt und in Diskussionen verwickelt.
"All diese Dinge müssen wir im Augenblick erleben und das ist nicht in Ordnung", sagte der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes Karl Heinz Banse aus Bad Lauterberg (Lankreis Göttingen). Laut Banse diskutieren Menschen mit den Einsatzkräften darüber, warum beispielsweise zuerst das Wasser in der Nachbarschaft aus dem Keller gepumpt werde und nicht aus dem eigenen. Ein weiteres Problem seien die Diebstähle von bereits an Deichen verbauten Sandsäcken. Menschen, die selbst keine Sandsäcke hätten, würden diese Säcke dafür nutzen, um ihre Häuser zu schützen, erklärte Banse am Donnerstag.
Hochwassertourismus behindert die Arbeit der Rettungskräfte
Ein weiteres Problem für Feuerwehr und THW sei der Hochwassertourismus. In Meppen ist das laut Feuerwehrsprecher Sven Lammers aktuell die "größte Sorge". Demnach müssen Schaulustige dort aus den Einsatzgebieten durch Einsatzkräfte wieder rausgeschickt werden. In Rotenburg musste bereits über die Feiertage die Innenstadt zeitweise gesperrt werden. Aber nicht nur Schaulustige am Boden haben die Arbeit von Rettungskräften behindert. So hätten Drachenflieger und private Drohnen die Drohnen-Einsätze der Feuerwehr, die die fliegende Technik nutzt, um sich ein Lagebild durch die Vogelperspektive an Hunte und Haaren zu verschaffen, bei ihrer Arbeit gestört. Das berichtete die Stadt Oldenburg.