Hochwasser in Niedersachsen: Ticker vom zweiten Weihnachtstag zum Nachlesen
Die Hochwasser-Lage hat sich in einigen Regionen Niedersachsens am Dienstag zugespitzt. Straßen sind gesperrt, es gab Evakuierungen. NDR.de hat Sie mit diesem Blog auch am zweiten Weihnachtstag über die Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten.
Das Wichtigste im Überblick:
- NLWKN warnt vor Verschärfung der Lage an der Weser
- Landkreis Hildesheim wertet Lage als "außergewöhnliches Ereignis"
- Deich in Sandkrug (Landkreis Oldenburg) durchnässt
- Drohende Okerflut: Braunschweig sperrt mehrere Straßen
- Akute Gefahr in Rinteln: Evakuierung einer Wohnstraße
- Talsperren im Harz teils zu mehr als 100 Prozent gefüllt
Die Polizei warnt: Bitte treffen Sie Vorkehrungen und sichern Sie tiefergelegene Räume. Halten Sie Abstand zu Fließgewässern.
Liveticker macht Pause - Mittwochmorgen geht es weiter
Das Team von NDR.de verabschiedet sich für heute von Ihnen. Am Mittwochmorgen halten wir Sie weiter mit diesem Liveticker über die Hochwasserlage in Niedersachsen auf dem Laufenden. Gute Nacht!
NLWKN warnt vor Verschärfung der Lage an der Weser
Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat seine Hochwasser-Informationen am Dienstagabend aktualisiert. Gewarnt wird darin besonders vor einer Zuspitzung der Lage an der Weser: "Für die Ober-/Mittelweser ist eine Warnung vor großem Hochwasser aktiv. Insgesamt kommt es zu einer weiteren Verschärfung der Hochwassergefahr!" Aufgrund der im Harz gefallenen Niederschläge befänden sich die Oker- und Innerstetalsperre weiterhin in der planmäßigen Hochwasserentlastung. "Eine weitere Erhöhung der Abgabe der Okertalsperre auf 60 m³/s kann weiterhin nicht ausgeschlossen werden. Die Abgabe der Innerstetalsperre liegt bereits bei um 40 m³/s, im Oberlauf der Innerste wird es damit zu einer signifikanten Verschärfung der Hochwasserlage kommen."
Meteorologe: Weniger Regen - aber viele Flusspegel steigen weiter
ARD-Wetterexperte Tim Staeger sagte auf NDR Info, die Regenfälle im Norden in den vergangenen Tagen seien extrem gewesen. Die gute Nachricht für die Menschen in den Hochwasser-Regionen sei, dass jetzt erstmal nicht mehr so viel Regen nachkomme.
Talsperren: Fortschritte, aber keine Entspannung
Auch am 2. Weihnachtsfeiertag sind die Zuflüsse der Talsperren der Harzwasserwerke weiterhin hoch - das teilen die Harzwasserwerke mit. Daher werde auch mehr Wasser abgegeben: An der Okertalsperre beträgt die Abgabe demnach aktuell rund 30 Kubikmeter pro Sekunde, an der Innerstetalsperre zwischen 40 und 45 Kubikmeter pro Sekunde. Diese Abgaben hätten sich leicht stabilisiert, heißt es. Aber: "Eine Erhöhung auf 60 Kubikmeter pro Sekunde an der Okertalsperre kann weiterhin aufgrund der sehr dynamischen Lage nicht ausgeschlossen werden. Wie sich die Situation weiter entwickelt, ist vor allem vom Niederschlag in den kommenden Tagen abhängig." Die Füllstände der Talsperren gingen leicht zurück, dennoch bleibe die Hochwasser-Situation angespannt.
Überflutungsgefahr in Lilienthal
Die Gemeinde Lilienthal im Landkreis Osterholz informiert über die Hochwasser-Lage im Bereich der Wörpe: Das größte Risiko bestehe aktuell im Bereich Stadskanaal. Anwohnende sollten das Gebiet meiden.
Unermüdliche Arbeit unter schwierigen Bedingungen
Mehr als 600 ehrenamtliche Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) aus 51 Ortsverbänden des THW-Landesverbands Bremen, Niedersachsen sind am zweiten Weihnachtstag im Einsatz, wie das THW mitteilt. Gemeinsam mit Feuerwehrleuten versuchen sie, das Hochwasser aufzuhalten. "Und es werden noch mehr werden", schätzt man beim THW. Denn die Überschwemmungsgefahr ist längst nicht gebannt. Viel Arbeit für den THW gibt es den Angaben zufolge vor allem im Süden Niedersachsens, im Harz, in den Regionen um Wolfenbüttel sowie im Raum Hildesheim und in Oldenburg.
Wassermassen im Süden Niedersachsens
Aufnahmen von oben geben einen Überblick über die Situation.
Feuerwehr Hannover: Kleine Wasserschäden selbst beseitigen
Die Einsatzkräfte in der Landeshauptstadt kommen kaum noch hinterher. Der Pegel der Leine werde voraussichtlich weiter steigen, so die Feuerwehr: "Wir möchten die Bevölkerung auffordern, sich nicht in die bereits überfluteten Gebiete zu begeben und geringfügige Wasserschäden in Gebäuden selbstständig zu beseitigen." Während sich die Feuerwehr auf steigende Wasserstände vorbereite, werde sie zu zahlreichen kleinen Einsatzstellen gerufen. Oft sei dort nur wenig Wasser eingedrungen: "Bevor in diesen Fällen der Notruf der Feuerwehr gewählt wird, bitten wir unbedingt zu prüfen, inwieweit der Wasserschaden mit eigenen Mitteln beseitigt werden kann." Zudem appelliert die Feuerwehr, gesperrte oder bereits überflutete Bereiche nicht zu betreten.
Braunschweig bereitet sich vor
Möglicherweise wird es nicht so schlimm wie befürchtet: Der mobile Deich in Braunschweig wird vielleicht gar nicht gebraucht, wie es von der Stadt heißt - dadurch, dass zwar viel Wasser durch die Okertalsperre im Harz komme, dieses aber konstant fließe. Der Weg nach Braunschweig sei lang und es gebe einige Überflutungsflächen, die ihren Zweck erfüllen würden.
Landkreis Hildesheim: "Außergewöhnliches Ereignis"
Der Landkreis Hildesheim hat mitgeteilt, dass dort wegen der Hochwasser-Situation ein sogenanntes außergewöhnliches Ereignis festgestellt wurde. Dadurch gebe es die Möglichkeit, überörtliche Kräfte einzusetzen, außerdem sei deren Finanzierung dadurch sichergestellt.
Wie sieht es aus in den Hochwasser-Gebieten?
Die NDR Info Sondersendung zum Nachhören:
Pegelstand in Rinteln so hoch wie zuletzt vor 28 Jahren
Landkreis Cuxhaven: Autofahrer missachten Sperrungen und bleiben stecken
In Schiffdorf nutzen Autofahrende offenbar wiederholt Straßen, die wegen Überschwemmung gesperrt sind. Wie die Polizei mitgeteilt hat, mussten allein auf der K61 mehrere Fahrzeuge aus dem Wasser geborgen werden, nachdem Menschen trotz Verbotsschildern und Hinweis auf die Überflutung auf die Straße gefahren waren. In einem Fall habe eine unbekannte Person die Absperrung entfernt, woraufhin eine 69-Jährige mit ihrem Auto stecken blieb. Die Folge: Totalschaden am Wagen. Die Polizei Schiffdorf ermittelt wegen Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Entfernens von Unfallverhütungsmitteln.
Sondersendung zum Hochwasser bei NDR Info
NDR Info informiert bis 16.30 Uhr im Radio über die aktuelle Situation in Niedersachsen.
Stadt Oldenburg: "Lage bleibt ernst"
"Die problematischen Wassermengen" werden der Stadt Oldenburg zufolge in den kommenden Stunden und Tagen erwartet. Ein großes Regenrückhaltebecken der Haaren in Petersfehn auf dem Gebiet des Landkreises Ammerland ist demnach fast vollständig gefüllt und hat nur noch Kapazität für höchstens einen Tag. Die Behörden entwickeln den Angaben zufolge Maßnahmen, um Entlastung zu erreichen und ein unkontrolliertes Überlaufen des Beckens in Richtung Oldenburg zu vermeiden.
Feuerwehr stabilisiert Deich in Sandkrug
Entlang der Hunte im Landkreis Oldenburg verschärft sich die Situation weiter, wie die Kreisfeuerwehr Oldenburg mitteilt: "Die Feuerwehren sind im Dauereinsatz und konzentrieren sich darauf, die Deiche zu sichern und zu stabilisieren. Es wurde festgestellt, dass der Deich an mehreren Stellen durchnässt, sodass weitere Sicherungsmaßnahmen erforderlich sind. Der Deich wird mittels Vlies und weiteren Sandsäcken gesichert."
Die Situation in Rinteln am Nachmittag
Rund 100 Bewohner einer Straße in Rinteln, die in der Nacht evakuiert wurden, sind bei Freunden, Bekannten oder im Gebäude der Lebenshilfe untergekommen. Kellerwohnungen und Kellerräume, die direkt hinter der Stadtmauer liegen, sind voller Wasser. Dieser Bereich liegt tiefer, die Straße ist komplett überflutet. Die Weser ist dort auf einer Breite von einem Kilometer über die Ufer getreten. Die Feuerwehr ist mit Pumpen vor Ort und stapelt Sandsäcke. Die ehrenamtlichen Hilfskräfte waren gut vorbereitet: Schon vor den Feiertagen hatten sie rund 20.000 Sandsäcke befüllt.
Okertalsperre im Harz übervoll - Flutgefahr für Braunschweig
Braunschweig erwartet in den späten Abendstunden eine neue Hochwasserwelle. Am Vormittag ist die Okertalsperre im Landkreis Goslar vollgelaufen, seither wird noch mehr Wasser in den Fluss abgeleitet.
Achtung Autobesitzer: Wagen rechtzeitig umparken!
Die Stadt Braunschweig hat Autobesitzende aufgerufen, ihre Fahrzeuge aus dem von Überschwemmung bedrohten Gebiet zu entfernen. Wegen der drohenden Okerflut hat die Stadt mehrere Straßen in Flussnähe gesperrt. Straßen, die zur Oker führen, dürften überflutet werden, hieß es. Zurzeit werden Gebäude an der Oker mit Sandsäcken gesichert, unter anderem ein Hotel.
Ministerpräsident Weil besucht Northeim
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich am Mittag ein Bild von der Lage in Northeim gemacht, dort war gestern ein Damm gebrochen. Weil lobte die Einsatzbereitschaft der Menschen vor Ort. "Wir brauchen auch weiter dieses großartige Engagement derjenigen, die vor Ort gegen das Hochwasser kämpfen. Da möchte ich auch die spontane Hilfsbereitschaft von vielen Bürgerinnen und Bürgern mit hervorheben, die ebenfalls in sehr, sehr großer Zahl mit anpacken, zum Beispiel beim Befüllen von Sandsäcken."
NDR Info Extra: Hochwasser zum Weihnachtsfest
Auch heute sendet das NDR Fernsehen ein NDR Info Extra zur Hochwasserlage: um 20.15 Uhr nach der Tagesschau.
Verlauf der Pegelwerte im Überblick
Voll gelaufene Keller in Celle
In Celle ist die Feuerwehr von gestern bis heute Mittag zu rund 80 Einsätzen ausgerückt. Die Lage im Stadtgebiet sei weiterhin beherrschbar, teilte die Feuerwehr mit. Die meisten Einsätze betreffen demnach voll gelaufene Keller. Am frühen Morgen habe der Sandsackwall in der Jägerstraße erneut verstärkt werden müssen. Ursache waren steigende Pegelstände, wie es hieß. Alle Ortsfeuerwehren der Stadt Celle seien im Einsatz. Die Drohnengruppe der Feuerwehr Lohheide (Landkreis Celle) überwache das Stadtgebiet im Bereich der Flüsse und Überschwemmungsgebiete zusätzlich aus der Luft.
DWD hebt Unwetterwarnungen auf
Nach tagelangem Dauerregen hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) alle seine zeitweise für mehrere Bundesländer geltenden Unwetterwarnungen aufgehoben. Der Regen habe nachgelassen, beziehungsweise an Intensität verloren, teilte der DWD jetzt mit. "Bis auf Weiteres ist mit keinen ergiebigen Niederschlägen zu rechnen." Allerdings bleibe die Hochwasserlage an den Flüssen teilweise noch sehr angespannt. Zuvor hatte der Wetterdienst vor ergiebigem Dauerregen in manchen Mittelgebirgen - etwa dem Harz - gewarnt.
Mittelweser könnte höchsten je gemessenen Wasserstand erreichen
Mehrere Pegelstände der Mittelweser nähern sich nach derzeitigen Prognosen dem höchsten jemals gemessenen Wasserstand (HHW) an. Am Pegel Drakenburg kann der Wasserstand das Hochwasser von 1981 (834 Zentimeter) sogar überschreiten, hieß es am Mittag über die Warn-App Katwarn. Lediglich am Pegel Hann. Münden ist der Scheitel bereits erreicht. Nach Angaben der Stadt erreichte der Wasserstand in der Nacht mit 5,58 Metern seinen Höchststand. Die Bundesstraße B496 zwischen Hann. Münden und Bonaforth musste zwischenzeitlich gesperrt werden, ist nun aber wieder befahrbar. Bis 10 Uhr sei der Pegelstand der Weser auf 5,27 Meter gesunken. Aufgrund der etwas verbesserten Wetterlage rechnet Hann. Münden im Laufe des Tages nur mit geringen Pegelschwankungen.
Video-Aufnahmen vom gebrochenen Rhume-Damm in Northeim
Braunschweig rechnet mit Hochwasser am späten Abend
Die Okertalsperre im Harz hat ihre maximale Kapazität erreicht. Über den Überlauf der Staumauer werde nun mehr Wasser in die Oker abgegeben, teilte die Stadtverwaltung Braunschweig mit. Statt 16 Kubikmeter pro Sekunde fließen nun 30 Kubikmeter pro Sekunde in den Fluss. Das werde die Hochwasserlage in Braunschweig weiter verschärfen, so die Stadt. Es werde erwartet, dass die Welle in den späten Abendstunden in der Stadt ankomme. Der Pegel am Eisenbütteler Wehr, der aktuell bei 132 Zentimetern stehe, könnte sich nach derzeitiger Prognose um etwa zehn Prozent erhöhen, so die Stadt. Es sei möglich, dass der Überlauf an der Talsperre im Laufe des Tages weiter geöffnet werde und sich die Wassermenge dadurch weiter erhöhe. Man gehe aber weiter davon aus, dass sich die durch die Oker und deren Nebenflüsse verursachten Überschwemmungen auf die ausgewiesenen Überschwemmungsgebiete beschränken. Wie die Stadtverwaltung weiter mitteilte, wurde ein Bürgertelefon geschaltet, an das sich die Bürgerinnen und Bürger bei Fragen im Zusammenhang mit dem Hochwasser wenden können. Es hat die Rufnummer (0531) 23 45 67 89.
Weser-Hochwasser in Rinteln: Straße evakuiert
Oker- und Innerste-Talsperre im Harz voll
Die Oker-Talsperre und die Innerste-Talsperre im Harz sind nach Angaben der Harzwasserwerke zu über 100 Prozent gefüllt. Auch die Wassermenge in den übrigen Talsperren geht auf 100 Prozent zu.
- Oder-Talsperre zu 96 Prozent gefüllt
- Söse-Talsperre zu 98 Prozent gefüllt
- Ecker-Talsperre zu 91 Prozent gefüllt
- Oker-Talsperre zu 101 Prozent gefüllt
- Grane-Talsperrre zu 97 Prozent gefüllt
- Innerste-Talsperre zu 102 Prozent gefüllt
Sandsackwälle in Goslar geplündert
Der Stadtfeuerwehrverband Goslar hat das Verhalten einiger Menschen in der Hochwasserlage scharf kritisiert. "Es gibt Leute, die gehen unsere Einsatzkräfte an und nötigen sie außerhalb der Ausgabestellen, Sandsäcke herauszugeben, plündern Sandsackwälle zur Sicherheit aller - und noch schlimmer - gehen aufeinander los. Hört damit auf! Das ist nicht zu tolerieren", teilte der Verband auf Facebook mit.
Deich in Langholt erfolgreich gesichert
Die Feuerwehr hat den auf einer Länge von 150 Metern aufgeweichten Deich in Langholt (Landkreis Leer) erfolgreich gesichert. Der Deich sei in der Nacht stabil geblieben, teilte die Kreisfeuerwehr Leer mit. Die Deiche werden demnach auch heute verstärkt kontrolliert. An der ein oder anderen Stelle erfolgen Ausbesserungs- und Erweiterungsmaßnahmen der verbauten Sandsäcke. Deren Befüllung sei am frühen Morgen eingestellt worden. Nun gebe es 17 Paletten Sandsäcke. Weitere 40.000 leere Sandsäcke stehen bereit und können bei Bedarf gefüllt werden.
Deutscher Wetterdienst warnt vor Dauerregen
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt weiter vor Dauerregen im Harz. Bis Dienstagmittag erwarten die Meteorologen Niederschlagsmengen zwischen 50 und 80 Litern pro Quadratmeter, in Staulagen um die 90 Liter. Die Unwetterwarnung wurde heute Morgen aktualisiert.
Ministerpräsident Weil fährt in Hochwasser-Gebiete
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) will sich heute vor Ort ein Bild von der Hochwasserlage machen. Gegen 11.30 Uhr wird er mit Landesbranddirektor Dieter Rohrberg den Dammbruch in Northeim besichtigen, wie die Staatskanzlei mitteilte. Gegen 13 Uhr wird Weil dann an der Okertalsperre im Harz erwartet. Dort erhalte er einen Bericht zur Lageentwicklung durch die Wasserstandsregulierung in den Talsperren.
Rinteln: Mehr als 100 Anwohner evakuiert
In Rinteln im Landkreis Schaumburg sind heute Morgen mehr als 100 Menschen evakuiert worden. Die Keller der Häuser in der Straße Ost-Contrescarpe, die direkt hinter der Stadtmauer liegen, sind voll gelaufen. Die Feuerwehr ist mit Pumpen vor Ort und stapelt Sandsäcke. Die rund 108 evakuierten Bewohner kamen bei Freunden, Bekannten oder im Gebäude der Lebenshilfe unter. Die Stadt betonte, dass die Evakuierung nur Anwohner der Ost-Contrescarpe betrifft. Alle anderen Anwohner der Altstadt wurden dazu aufgerufen, Ruhe zu bewahren und zu Hause zu bleiben, um die Straßen nicht zu blockieren.
Landkreis Leer: Lage in Uplengen vorerst unter Kontrolle
In Uplengen (Landkreis Leer) haben 450 Einsatzkräfte und Hunderte freiwillige Helfer den Deich vorerst gesichert. Mit Sandsäcken haben sie den Deich im Ortsteil Hollen stabilisiert. Dieser war laut Feuerwehr an zwei Stellen gebrochen und auf einer Länge von fast 500 Metern aufgeweicht. "Im Großen und Ganzen ist die größte Gefahr erst einmal abgewendet", sagte Kreisfeuerwehrsprecher Dominik Janßen heute Früh. Die Situation werde aber weiter von Helfern beobachtet. Auch im Bereich Langholt sei ein Deich auf einer Länge von 150 Metern aufgeweicht, dort habe man ihn ebenfalls erfolgreich sichern können. An beiden Orten sei jetzt der Höchstwasserstand erreicht, das Wasser steige nicht mehr.
Deich instabil: Zwei Straßen in Hatten werden evakuiert
In der Gemeinde Hatten (Landkreis Oldenburg) ist ein Deich im Ortsteil Sandkrug instabil. Wie die Feuerwehr in der Nacht mitteilte, müssen zwei Straßen evakuiert werden. Es handele sich nicht um einen Deich der Hunte, sondern einen Deich des Fleths. Die Anwohnenden sollen den Bereich verlassen. Der Deich wird durch Sandsäcke stabilisiert, ein Deichbruch ist den Angaben zufolge unwahrscheinlich.
Akute Gefahr: Evakuierung in Rinteln
Die Straße Ost-Contrescarpe in Rinteln (Landkreis Schaumburg) an der Weser wird evakuiert. Dort droht Überschwemmung. Alle Bewohner sollen das Gebiet "zügig und geordnet" verlassen, heißt es in der amtlichen Gefahrenmeldung. Die örtlichen Rettungskräfte rufen die Menschen auf, nicht zu zögern, sondern sofort zu gehen. In den Räumen der Lebenshilfe in der Waldkaterallee 13 können die Betroffenen unterkommen. Die Feuerwehr unterstützt laut Stadt beim Personentransport.