Im Vordergrund steht ein Schild mit der Aufschrift "Warnstreik", dahinter stehen mehrere leere Busse. © picture alliance/dpa | Carsten Rehder Foto: Carsten Rehder

Warnstreik in Niedersachsen: Wieder Ausfälle bei Bussen und Bahnen

Stand: 12.03.2025 06:22 Uhr

Wer auf den ÖPNV angewiesen ist, muss heute und morgen in Niedersachsen mit Einschränkungen rechnen. Die Gewerkschaft ver.di ruft in Hannover, Braunschweig, Osnabrück und anderen Orten zum Warnstreik auf.

Im Zuge der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen erhöht die Gewerkschaft ver.di weiter den Druck. In mehreren Städten Niedersachsens legen Beschäftigte heute und morgen ihre Arbeit nieder. Die Folgen sind besonders im Nahverkehr spürbar: Busse und Bahnen bleiben vielerorts im Depot. Ver.di fordert von der Arbeitgeberseite ein "vernünftiges" Angebot, andernfalls droht die Gewerkschaft mit weiteren Warnstreiks.

Braunschweig: Zwei Tage lang keine Busse und Bahnen

Die Braunschweiger Verkehrsgesellschaft (BSVG) wird heute und morgen ganztägig bestreikt. Busse und Bahnen bleiben im Depot, auch die Anruf-Linien-Taxis (ALT) und mehrere Regiobuslinien fallen aus. Nur der Schülerverkehr zu den Grundschulen findet wie gewohnt statt.

Videos
Bahnen und Busse stehen während eines Warnstreiks in Hannover im Depot. © Nord-West-Media TV
1 Min

Warnstreik im Nahverkehr: Busse und Bahnen stehen still

In Hannover bleiben Fahrzeuge der Üstra am Freitag im Depot. Ver.di fordert acht Prozent mehr Lohn für ÖPNV-Beschäftigte. (21.02.2025) 1 Min

Drei Tage Streik und Kundgebung in Göttingen

In Göttingen streiken die Verkehrsbetriebe von heute bis einschließlich Freitag. Am Freitag findet auch eine regionale Streikkundgebung um 10 Uhr am Rathausvorplatz statt. Betroffen sind auch die Göttinger Entsorgungsbetriebe (GEB), der Abfallzweckverband Südniedersachsen und die Kreisabfallwirtschaft Northeim (KAW).

Einschränkungen in Goslar, Wolfsburg und Peine

In Goslar wird heute und morgen der Stadtbus-Betrieb bestreikt. In Wolfsburg bleibt an beiden Tagen der Fahrbetrieb der Wolfsburger Verkehrs-GmbH (WVG) weitgehend eingestellt, betroffen sind auch der Berufsverkehr ins Volkswagen-Werk und der PlusBus. Die von Subunternehmen betriebenen Linien fahren planmäßig weiter. Auch in Peine streikt die Verkehrsgesellschaft.

Üstra in Hannover: Kein Stadtbahn-Verkehr am Donnerstag

In Hannover fahren morgen auf den Linien der Üstra von Betriebsbeginn (etwa 3 Uhr in der Nacht) bis Betriebsschluss weder Busse noch Stadtbahnen. Nicht betroffen sind die Buslinien von Regiobus, teilte ein Sprecher der Üstra mit. Fahrten, die durch den Regiobus-Subunternehmer Üstra-Reisen durchgeführt werden, sollen allerdings auch ausfallen. Um 11 Uhr ist in Hannover eine zentrale Kundgebung auf dem Opernplatz geplant, außerdem soll es zwei Demonstrationszüge durch die Innenstadt geben.

Osnabrück: Schulbusse fallen aus

Auch in Osnabrück gibt es morgen massive Einschränkungen im Busverkehr. Das städtische MetroBus-Netz wird nicht bedient. Auch ein großer Teil der Schülerfahrten im Stadtgebiet fällt nach Angaben der Stadtwerke Osnabrück aus. Lediglich die Stadtbuslinien 10 bis 21 werden weiterhin durch private Auftragsunternehmen betrieben.

Entsorgung und öffentlicher Dienst streiken

In vielen Städten wird außerdem die Abfallentsorgung bestreikt. In Göttingen streiken zudem morgen die Göttinger Entsorgungsbetriebe (GEB) und Straßenreinigung. Nicht geleerte Abfallbehälter werden erst am nächsten regulären Termin abgeholt. Zum Streik der Abfallentsorgung wurde außerdem aufgerufen in Hannover, Celle, Uelzen, Hildesheim und Hameln-Pyrmont.

Weitere Informationen
Stop-Taste in einem Bus in Osnabrück. © NDR Foto: Ann-Kathrin Hegger

Osnabrück: Warnstreiks treffen am Donnerstag den Schülerverkehr

Die Gewerkschaft ver.di ruft wieder zum Warnstreik auf. Deshalb bleiben in Osnabrück am Donnerstag viele Busse stehen. mehr

In einem Stadtbahndepot stehen viele Straßenbahnen. © dpa-Bildfunk Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Warnstreik legt Nahverkehr in vielen Städten Niedersachsens lahm

Massive Einschränkungen gibt es noch bis Samstag für Fahrgäste im Nahverkehr. Hintergrund ist der Tarifstreit im öffentlichen Dienst. (21.02.2025) mehr

Marcel Fratzscher | Bild: DIW Berlin © DIW Berlin

Tarifverhandlungen: "Acht Prozent sind völlig utopisch"

Der Ökonom Marcel Fratzscher vom Berliner DIW kritisiert die Lohn-Forderung der Gewerkschaften im Interview. extern

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 12.03.2025 | 06:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Bahnverkehr

Öffentlicher Nahverkehr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Im Vordergrund steht ein Schild mit der Aufschrift "Warnstreik", dahinter stehen mehrere leere Busse. © picture alliance/dpa | Carsten Rehder Foto: Carsten Rehder

Warnstreik in Niedersachsen: Wieder Ausfälle bei Bussen und Bahnen

Heute bleiben vor allem in Südniedersachsen Busse und Bahnen in den Depots. Morgen fahren keine Stadtbahnen in Hannover. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage: Wie verteidigen wir uns künftig?