Silvester: Ministerpräsident Weil gegen allgemeines Böllerverbot
Niedersachsens Ministerpräsident Weil hält nichts von einem allgemeinen Verbot von Feuerwerk zum Jahreswechsel. Kommunale Böllerverbote in besonders gefährdeten Bereichen finde er dagegen ausdrücklich richtig.
"Es wäre schade, wenn man diejenigen, die sich an die Regeln halten, in Mitleidenschaft ziehen müsste, weil es andere gibt, die das nicht tun", sagte der SPD-Politiker. Für eine große Mehrheit in unserer Gesellschaft gehöre das Böllern und das Zünden von Feuerwerk zum Jahreswechsel dazu, sagte Weil. Das gelte nicht nur für die, die selbst Feuerwerk zünden. "Ich beteilige mich daran auch nicht, aber ich mag die Raketen, die um zwölf Uhr aufsteigen."
Behrens: Tausende Verletzungen durch Feuerwerkskörper
Ähnlich positionieren sich auch Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) und Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). Behrens beobachte es allerdings mit Sorge, "dass jährlich Tausende Menschen Verletzungen durch Feuerwerkskörper erleiden und damit zum Jahreswechsel auch die Rettungskräfte und die Polizei immer stark gefordert sind". Zudem hätten Böller eine unrühmliche Rolle bei den Silvesterkrawallen im vergangenen Jahr gespielt. Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass "die überwältigende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger friedlich und verantwortlich mit dem Feuerwerk am Silvesterabend umgeht", so Behrens.
Deutsche Umwelthilfe und GdP befürworten Böllerverbot
Die Deutsche Umwelthilfe und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hingegen befürworten ein allgemeines Böllerverbot. Sie verweisen dabei auf die Zahl der Verletzten an Silvester, den Aufwand für die Einsatzkräfte, Schadstoffe in der Luft und Panik bei Tieren. Mehr als 180.000 Menschen haben laut Umwelthilfe zudem einen offenen Brief für ein "böllerfreies Silvester" unterschrieben. Eine Umfrage des NDR zeigt, dass eine große Mehrheit von 60 Prozent der befragten Mitglieder in der #NDRfragt-Community ein komplettes Böllerverbot befürworten.
Gewalt gegen Einsatzkräfte: Weil hofft auf Ende dieser Angriffe
Mit Blick auf die Gefahr erneuter Gewalt gegen Einsatzkräfte zum Jahreswechsel sagte Weil, er hoffe sehr, dass derartige Angriffe ein Ende haben. Im Falle von Übergriffen "werden Polizei und Justiz konsequent darauf reagieren", sagte Weil. "Ich wünsche mir auch, dass es immer wieder Menschen gibt, die den Tätern in einer solchen Situation klar sagen, das ist der komplett falsche Weg." Für die riesige Mehrheit der Gesellschaft sei es unbegreiflich, wie man etwa Rettungskräfte angreifen könne, die Verletzten helfen wollen.