Hochwasser in Niedersachsen: Ticker vom 31. Dezember zum Nachlesen
Niedersachsen ist vielerorts weiter von Hochwasser betroffen. Teils drückt das Wasser seit mehr als einer Woche auf Deiche und Dämme - und bald soll es wieder stark regnen. In diesem Blog haben wir Sie auch am Silvester-Tag über die Lage informiert - der Liveticker startet am Neujahrsmorgen wieder.
Das Wichtigste im Überblick:
- DWD warnt vor Dauerregen
- Überflutungen in Hambühren
- Rettungskräfte warnen vor Leichtsinn
- Weil: Gefahr von Dammbrüchen nicht gebannt
- Kanzler in Verden: Scholz dankt Helfern
- Anwohner in Sandkrug können zurück nach Hause
- Appelle: Heute auf Silvester-Feuerwerk verzichten
Die Polizei warnt: Bitte treffen Sie Vorkehrungen und sichern Sie tiefergelegene Räume. Halten Sie Abstand zu Fließgewässern.
Liveticker macht Nacht-Pause - Gutes neues Jahr!
Auch am Silvester-Tag hat NDR.de Sie mit diesem Blog über die Hochwasser-Lage in Niedersachsen informiert. Der Liveticker macht jetzt eine kleine Pause. Am Neujahrsmorgen starten wir den Ticker wieder. Das Team wünscht Ihnen einen guten Rutsch ins neue Jahr und alles Gute für 2024!
DWD warnt vor Dauerregen - Harz betroffen
Die kurze Regenpause zum Jahreswechsel hat viele Pegelstände in Niedersachsen sinken lassen. Allerdings wird die niederschlagsarme Zeit wohl bald enden: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Sonntagabend eine Unwetterwarnung für Niedersachsen herausgegeben. Diese gilt ab Dienstag, 0 Uhr. Bis Donnerstagfrüh wird demnach verbreitet Dauerregen erwartet. Besonders den Harz kann es laut DWD treffen: Dort werden bis zu 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter erwartet. Die Füllstände der Talsperren im Harz waren in den vergangenen Tagen gesunken. Zuvor mussten die Innerste- und der Okertalsperre Wasser über Notfallüberlaufe abgeben, weil die vorgesehene maximale Staumenge überschritten war.
Wegen Hochwassers: Behrens mahnt zu Vorsicht mit Feuerwerk
Wegen der angespannten Hochwasserlage hat Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) erneut dazu aufgerufen, zurückhaltend mit Silvester-Feuerwerk umzugehen. Die Feuerwehren seien in einem großen Einsatz, sagte sie am Sonntag. "Deswegen bitte ich alle Bürgerinnen und Bürger, dass sie sensibel und vorsichtig in dieser Silvesternacht miteinander umgehen, auch gerade was Feuerwerk angeht". Hilfskräfte, Einsatzkräfte und Rettungsdienste seien mit dem Hochwasser beschäftigt, weitere Problemlagen sollten möglichst von ihnen ferngehalten werden, sagte Behrens.
Vorsichtsmaßnahme: Oldenburg errichtet mobile Deichanlage
Am südlichen Stadtrand von Oldenburg wird am Neujahrsmorgen mit dem Errichten eines mobilen Deichs begonnen. Entlang der Sandkruger Straße werden dadurch etwa zwei Kilometer gesichert. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) sprach von einer Vorsichtsmaßnahme. Es gebe keinen Grund zur Sorge, die Maßnahme sei rein präventiv und wurde genauso schon einmal vor 25 Jahren angewandt, ohne damals zum Tragen gekommen zu sein.
Mehr als 1.000 Freiwillige helfen in Haren (Ems)
Nach einem Aufruf der Stadt haben in Haren (Ems) erneut zahlreiche Menschen Sandsäcke für die Sicherung der Deiche geschleppt. Mehr als 1.000 Freiwillige beteiligten sich, wie die Stadt am Sonntag mitteilte. Rund 20.000 Sandsäcke wurden demnach allein an Silvester auf den Harener Deichen verlegt. Die Hochwasserlage im Stadtgebiet habe so erfolgreich eingedämmt werden können, hieß es. "Die Solidarität in der Bürgerschaft war zutiefst beeindruckend", sagte Bürgermeister Markus Honnigfort (CDU).
Abwassersystem überlastet - Überflutungen in Hambühren
Im Landkreis Celle sinken vielerorts die Pegelstände von Fuhse und Aller. Dennoch kommt es nun zu Überflutungen. Betroffen sind mehrere Straßenzüge in Hambühren sowie die Ortschaft Ovelgönne. Grund sei eine Überlastung des Abwassersystems, teilte der Landkreis mit. Das Grundwasser steige massiv auf, daher seien Pumpen installiert worden, um die Lage in den Griff zu bekommen, hieß es am Sonntagnachmittag. Die Bevölkerung wurde gebeten, den Trinkwasserverbrauch zu reduzieren und beim Leerpumpen von Kellern das Wasser nicht in einen Gully zu leiten, sondern in den Garten oder auf die Straße.
Oldenburg: Vorwarnung für Evakuierungen ausgeweitet
In Oldenburg ist ein weiteres Gebiet benannt worden, in dem rund 600 Anwohner sich darauf vorbereiten sollen, im Notfall evakuiert zu werden. Es handelt sich um einen Bereich zwischen Sandkruger Straße, Osternburger Kanal und Hunte. Nach Angaben der Stadt Oldenburg ist der Huntedeich in diesem Abschnitt schon sehr aufgeweicht, so dass ein Deichbruch nicht mehr ausgeschlossen werden kann. Für ein Wohngebiet im Bereich Achterdiek gilt eine solche vorsorgliche Warnstufe schon seit Samstag.
Kanufahrer im Überschwemmungsgebiet - Feuerwehr warnt
Auch in Celle beklagen Stadt und Feuerwehr leichtsinniges Verhalten von Bürgern im Umgang mit dem Hochwasser. Bei einem Überflug seien im Bereich Osterloh Kanufahrer im Überschwemmungsgebiet entdeckt worden, teilte die Stadt am Sonntag mit. "Feuerwehr und Stadtverwaltung appellieren dringend, von solchen Freizeitaktivitäten abzusehen", hieß es in der Mitteilung. Einsatzkräfte hätten nicht die notwendigen Kapazitäten, um sich um Personen zu kümmern, die sich freiwillig und bewusst in Gefahr begeben. Privatpersonen sollen die Überschwemmungsgebiete meiden, wenn eine Betretung nicht zwingend notwendig ist. Das gelte auch für jedwede Form von "Hochwassertourismus", so Stadt und Feuerwehr Celle.
Nancy Faeser kommt ins Hochwassergebiet
Heute der Bundeskanzler, morgen die Bundesinnenministerin: Nancy Faeser (SPD) wird an Neujahr im Hochwassergebiet in Niedersachsen erwartet. Faeser wird am Nachmittag in Hatten-Sandkrug (Landkreis Oldenburg) Einsatzkräfte von THW und Bundespolizei treffen, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Sie wird begleitet von Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD). Heute hatte Kanzler Olaf Scholz (SPD) die Stadt Verden (Aller) besucht.
Radfahrer umfährt Absperrung - und muss gerettet werden
In Hemmingen (Region Hannover) musste die Feuerwehr einen Radfahrer aus den Fluten retten. Der über 70 Jahre alte Mann hatte am Samstag eine Barriere mit Sandsäcken umfahren und ist direkt in die starke Strömung gefahren, wie die Feuerwehr am Sonntag mitteilte. Dabei sei er gestürzt und nicht mehr selbstständig aus dem stark strömenden Wasser herausgekommen. Den Einsatzkräften gelang es, den Radfahrer zu retten, der anschließend in ein Krankenhaus gebracht wurde. Die Feuerwehr sperrte infolge des Vorfalls den Sandsackwall noch zusätzlich mit einem Flatterband ab. Die Feuerwehr Hemmingen weist in diesem Zusammenhnag noch einmal "ausdrücklich auf die immense Gefährdung hin, die von einem Hochwasser ausgeht". Auf keinen Fall dürfe überschwemmtes Gebiet betreten werden. In den vergangenen Tagen mussten Einsatzkräften in vielen Hochwasser-Regionen Menschen retten, die Absperrungen umfahren und sich dadurch in Gefahr gebracht hatten.
Heidekreis: Anwohner sollen sich auf Evakuierungen vorbereiten
In den Hochwassergebieten im Heidekreis ist die Situation zuletzt stabil geblieben. Die Lage bleibe allerdings angespannt, teilte der Landkreis mit. Dies gelte insbesondere für Bewohnerinnen und Bewohner der Bereiche:
- Kirchwahlingen
- Teile von Hademstorf und
- Hodenhagen
Celle: Autofahrer demoliert Hochwasserschutz
Erneut hat ein Autofahrer eine wegen des Hochwassers gesperrte Straße ignoriert. Die Aktion hat für den Mann Folgen: Bei seiner Durchfahrt in der heutigen Nacht überfuhr der Fahrer mit seinem Wagen eine mobile Wassersperre und beschädigte den Schlauch so stark, dass dieser ausgetauscht werden musste. Eine Sprecherin der Stadt erklärte, der Vorfall werde für den Fahrer Konsequenzen haben. Die Stadtverwaltung werde in der kommenden Woche entsprechende Maßnahmen einleiten. Die Stadt appellierte erneut, sämtliche Sperrungen ernst zu nehmen. "Mit eigenmächtigem Verhalten gefährdet man nicht nur sich, sondern auch andere und behindert zudem die Einsatzkräfte, die derzeit alle Hände voll zu tun haben, um die Menschen und unsere Stadt zu schützen", sagte Oberbürgermeister Jörg Nigge (CDU).
"Hallo Niedersachsen": Beiträge zum Hochwasser
Über die Lage in den Hochwassergebieten hat das NDR Regionalmagazin "Hallo Niedersachsen" gestern Abend schwerpunktmäßig berichtet. Hier sind die Beiträge zum Nachschauen.
Oldenburg: Lage im Bereich Achterdiek bleibt angespannt
In Oldenburg ist der Pegel der Hunte etwas zurückgegangen. Die Lage bleibt aber angespannt - insbesondere im Bereich Achterdiek, wo der Küstenkanal in die Hunte mündet. Am Samstag hatte die Stadt Bewohnerinnen und Bewohner aufgefordert, sich auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten. Dies gilt auch weiterhin. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) verwies gegenüber dem NDR Fernsehen auf die lange Dauerbelastung der Deiche von bis zu neun Tagen. Die Gefahr eines Durchbruchs an der ein oder anderen Stelle sei weiterhin gegeben, sagte Krogmann. Daher könne es in den nächsten Tagen weiterhin zu Evakuierungen kommen. Die Stadt sei darauf vorbereitet, betonte Krogmann. In dem betroffenen Wohngebiet im Bereich Achterdiek wohnen etwa 250 Menschen.
Lingen hebt Evakuierungen auf und spendet Sandsäcke
Auch in Lingen entspannt sich die Lage. Alle Evakuierungen seien aufgehoben, teilte die Stadt am Sonntag mit. Betroffene Anwohnerinnen und Anwohner könnten wieder in ihre Häuser zurückkehren. Der Pegel der Ems falle weiterhin, derzeit liege er bei etwa 5,74 Meter hieß es. Aufgrund der nun stabilen Hochwasserlage unterstützt die Stadt andere Kommunen mit Sandsäcken. Rund 15.000 Sandsäcke seien aktuell auf dem Weg nach Haren (Ems), teilte die Stadt am Sonntagmittag mit. In den Vortagen seien bereits 18.000 weitere Sandsäcke zur Verfügung gestellt worden.
Jetzt live: Sondersendung im NDR Fernsehen
In der Sondersendung zur Hochwasser-Lage berichtet das NDR Fernsehen über den Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Verden an der Aller. Außerdem geht es unter anderem um die Hochwasser-Lage an der Hunte und am Küstenkanal in Oldenburg.
Erneut viele Freiwillige bei Deichsicherung in Haren
In Haren (Ems) beteiligen sich weiter zahlreiche Freiwillige an den Deichsicherungsarbeiten. In einer Menschenkette haben sie auch am Sonntag weitere Sandsäcke bis zum Deich gebracht. Laut Augenzeugen sollen es bis zu 1.000 Menschen gewesen sein - und damit noch mehr als gestern. Nachdem am Samstag auf einer Länge von mehreren hundert Metern kleinere Abbrüche an der Deichsohle entdeckt worden waren, hatten zahlreiche Helfer die Einsatzkräfte unterstützt.
Weil: Gefahr von Dammbrüchen nicht gebannt
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sieht die Hochwasserlage weiter angespannt. Insbesondere in den nördlicheren Landesteilen Niedersachsens sei der Druck der Wassermassen "ungeheuer groß". Man sei froh, dass die Sicherungssysteme bisher hielten. "Aber wir wissen ganz genau, je länger der Druck des Wassers auf den Deichen liegt, desto größer ist das Risiko, dass doch noch diese Dämme dann brechen können", sagte Weil am Sonntag bei einem Besuch in Verden (Aller). Bislang sei Niedersachsen mit einem blauen Auge davongekommen. Er wisse von keinem Todesfall und nur einer Verletzung bei der Feuerwehr. Auch die Zahl der evakuierten Menschen von deutlich unter 2.000 sei erfreulich niedrig. Ebenso wie Kanzler Scholz hob auch Weil den Einsatz der Helfer hervor. Etwa 6 bis 10 Millionen Sandsäcke seien bereits gefüllt und verlegt worden. Mehr als 100.000 Menschen würden landesweit aktiv gegen das Hochwasser helfen.
Kanzler in Verden: Scholz dankt Helfern
Bei einem Besuch in Verden hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Menschen vor Ort für ihre Hilfe gedankt. "Ich glaube, dass das zeigt, dass in unserem Land Solidarität existiert und die Bereitschaft, zusammenzuhalten." Scholz versicherte zudem, dass der Bund den betroffenen Ländern und Kommunen bei der Bewältigung "mit seinen Möglichkeiten" zur Seite stehen werde.
Gesunkene Pegelstände auch in Meppen
In Meppen hat sich die Situation etwas entspannt. Die Pegelstände sind um ein paar Zentimeter gesunken. In der Meppener Feuerwache halten derzeit nach Informationen von NDR Niedersachsen zwei Dutzend Kräfte die Stellung. Viele Helfer sind nach Hause gegangen und schnaufen durch, halten sich aber einsatzbereit. Auch die Notunterkunft in der Berufsbildenden Schule ist gerade nicht besetzt, wäre aber bei Bedarf innerhalb einer Stunde wieder hochgefahren.
Anwohner in Sandkrug können nach Hause zurückkehren
Die Wasserstände in Sandkrug (Landkreis Oldenburg) sind leicht gesunken. Wie die Feuerwehr mitteilte, ist zudem die "akute Phase der Deichsicherung" abgeschlossen. Der Deich werde aber weiter Tag und Nacht überwacht. Sandsäcke stünden bereit, Hubschrauber der Bundeswehr in Nordholz und der Bundespolizei in Rastede könnten im Notfall schnell im Einsatz sein. Evakuierte Anwohner können laut Feuerwehr zurück in ihre Häuser.
Unterstützung aus Baden-Württemberg
Aus Ludwigsburg sind acht ehrenamtliche Feuerwehrleute in Lilienthal (Landkreis Osterholz) im Einsatz. Nach Angaben des Innenministeriums in Baden-Württemberg haben sie Hochleistungspumpen und mobile Deiche mitgebracht. Niedersachsen könne kurzfristig weitere Geräte anfordern, hieß es.
Kanzler-Besuch und Arbeiten am Deich: Die Bilder von heute
Bundeskanzler spricht mit Menschen in Verden (Aller)
In Verden sinken die Pegelstände der Aller leicht, doch das Wasser steht weiter hoch auf weiten Flächen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich davon heute aus dem Hubschrauber ein Bild gemacht. Zusammen mit Ministerpräsident Weil und Innenministerin Behrens (beide SPD) sprach er zudem mit Einsatzkräften von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk. Außerdem traf sich Scholz in Verden mit betroffenen Bewohnerinnen und Bewohnern, deren Häuser im Wasser stehen oder vom Hochwasser bedroht sind.
Heute ab 15.25 Uhr: NDR Info extra
In der Sondersendung zur Hochwasser-Lage ist NDR Niedersachsen beim Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in Verden an der Aller. Außerdem geht es unter anderem um die Hochwasser-Lage an der Hunte und am Küstenkanal in Oldenburg. Zu sehen im NDR Fernsehen oder direkt hier im Liveticker.
Leichte Entspannung im Landkreis Celle
Rund um Celle hat sich die Hochwasser-Situation nach Angaben des Landkreises etwas entspannt. Der Pegelstand der Aller sei weiter gefallen und vorerst seien eher keine größeren Niederschläge zu erwarten. "Die Lage ist jedoch weiterhin dynamisch und wird ständig beobachtet", sagte Landrat Axel Flader (CDU). In Wathlingen, wo das Wasser einen Deich beschädigt hatte, waren den Angaben zufolge seit Samstagnachmittag rund 550 Helferinnen und Helfer im Einsatz. Mit rund 16.000 Sandsäcken stabilisierten sie bis in die Nacht den Deich. Wathlingen sei damit nach jetzigem Stand gesichert.
Besuch des Bundeskanzlers: Scholz in Verden gelandet
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist mit einem Hubschrauber der Luftwaffe in Verden gelandet. Begleitet von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Innenministerin Daniela Behrens lässt Scholz sich in Verden heute vom Landesbranddirektor über die Lage informieren. In der Verdener Innenstadt wollen sich die drei am Mittag mit Bürgerinnen und Bürgern austauschen und sich bei Hilfskräften bedanken.
Wenig Regen in Niedersachsen - doch das ändert sich wieder
Die gute Nachricht für die Menschen in den Hochwasser-Gebieten: Bis Neujahr soll in Niedersachsen kaum Regen fallen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt lediglich örtliche Schauer vor allem im Westen voraus. Von Dienstag an werde es allerdings wieder mehr regnen. Ein Meteorologe des DWD spricht von "erheblichen Mengen". Ähnlich werde es auch am Mittwoch sein. "Da kommen wir wieder in unwetterartige und kritische Bereiche", sagte der Meteorologe.
Deich in Haren wird gesichert
In Haren (Ems) haben in der Nacht zahlreiche Feuerwehrleute einen Deich gesichert. Bei einer Kontrolle waren auf einer Länge von mehreren Hundert Metern kleinere Abbrüche an der Deichsohle entdeckt worden. Die Rettungskräfte forderten Hilfe aus dem benachbarten Meppen an. Zur Hilfe eilten auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger. Gemeinsam stellten sie eine Menschenkette auf und platzierten Sandsäcke. Die Stadt Haren betonte, es sei kein Deich gebrochen. Der Einsatz werde vermutlich bis in das neue Jahr dauern.
Appelle: Auf Silvester-Feuerwerk verzichten
Einsatzkräfte haben mit dem Hochwasser mehr als genug zu tun. Deshalb empfehlen mehrere Städte, darunter Celle, heute auf Feuerwerk zu verzichten. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) plädiert dafür, in Hochwasser-Gebieten keine Böller zu zünden. Manche Kommunen verbieten das Böllern sogar, etwa Lilienthal im Landkreis Osterholz. In Hatten bei Oldenburg wurde ein solches Verbot wieder aufgehoben, der Bürgermeister bat jedoch darum, verantwortungsvoll mit Feuerwerk umzugehen.
Die aktuellen Pegelstände der Flüsse
Laut dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) haben mehrere Pegelstände ihren Scheitel erreicht und sinken wieder. Die Pegelstände in den Mittel- und Unterläufen der Aller, Leine und Oker bleiben demnach vorerst auf dem derzeitigen Niveau. Auch in anderen Flussgebieten wie an der Hunte und der Wümme gibt es noch keine Entwarnung. Niedersachsens Innenministerium rechnet damit, dass die Lage im Raum Oldenburg sowie in den Landkreisen Celle, Vechta und Osterholz angespannt bleibt.
Bundeskanzler Scholz kommt heute nach Verden
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reist heute in Hochwasser-Gebiete im Norden Niedersachsens. Wie die Staatskanzlei mitteilt, macht Scholz heute Vormittag gemeinsam mit Ministerpräsident Stephan Weil und Innenministerin Daniela Behrens (beide SPD) zunächst einen Rundflug über die überschwemmten Gebiete. Anschließend werden sie in Verden an der Aller vom Landesbranddirektor über die Lage informiert. In der Verdener Innenstadt wollen sich die drei am Mittag mit Bürgerinnen und Bürgern austauschen und sich bei Hilfskräften bedanken.
Gemeinde Hatten: Evakuierungen könnten enden
In der Gemeinde Hatten im Landkreis Oldenburg könnten die vorsorglichen Evakuierungen heute enden. Am Samstagabend sollte die Sicherung von Deichen mit Sandsäcken abgeschlossen werden. Dazu war auch ein Hubschrauber der Bundespolizei im Einsatz. In Winsen bei Celle und in Lilienthal (Landkreis Osterholz) war hingegen nicht absehbar, wann Menschen wieder in ihre Häuser zurück können. In der Stadt Oldenburg wurde eine mögliche Evakuierung vorbereitet, etwa im Bereich Achterdiek, wo der Küstenkanal in die Hunte mündet. Die Deiche seien unverändert einem hohen Druck ausgesetzt, teilte die Stadt am Sonnabend mit. Bisher seien die Deiche allerdings trocken und stabil. "Es handelt sich hierbei um eine Vorsichtsmaßnahme - eine konkrete Evakuierung ist derzeit nicht vorgesehen."
Zahlreiche Straßen in Niedersachsen gesperrt
Die Wassermassen machen auch vor den Straßen im Land nicht Halt: Bundes-, Land-, und Kreisstraßen sind teilweise überflutet und deswegen gesperrt. Die Feuerwehr warnt davor, die gesperrten Bereiche zu durchqueren. Ein Überblick über die betroffenen Straßen:
Liveticker zum Hochwasser am Sonntag startet - Guten Morgen!
Hier berichten wir nun wieder im Liveticker über die wichtigsten Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Hochwasser in vielen Regionen in Niedersachsen. Guten Morgen! Hier geht's zum Blog vom Vortag.
Hochwasser in Niedersachsen: Die Bilder der vergangenen Tage