Filme 2024: Diese Highlights hat das Kinojahr gebracht
Bis Ende des Jahres lockten Blockbuster wie "Dune 2", "Gladiator 2", "Wicked" und "Alles steht Kopf 2" ins Kino. Außerdem gab's Filme wie "Sterben" und "Eine Million Minuten". Oscar-Preisträger Edward Berger feiert Erfolge mit seinem Papstwahl-Thriller "Konklave".
Die Zahl der Kinobesuche hat sich 2024 weiter steigern können. Nach der Pandemie-bedingten Schließung und Öffnung unter vielen Auflagen in den Jahren 2020 bis 2022 hat sich die Zahl der Besuche in den Lichtspielhäusern in Deutschland nach oben gesteigert. 2023 lag sie bei 95,7 Millionen, ein Plus von 23 Prozent im Vergleich mit 2022, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden im Dezember mitteilte. Das zeichnet sich für 2024 ähnlich ab: Im ersten Halbjahr betrug die Anzahl der gelösten Kinotickets rund 45,2 Millionen - und damit ebenso viel, wie in 2023. Aktuell laufen Blockbuster wie "Mufasa", "Vaiana 2" und Teil eins des Musicals "Wicked" erfolgreich im Kino und dürften die Zahlen noch weiter verbessern.
Erste Jahreshälfte 2024 mit Oscar-Beiträgen gespickt
Mit zum Erfolg des Kinojahrs beitragen haben "Poor Things" von Yorgos Lanthimos, der den goldenen Löwen in Venedig gewonnen hatte und für elf Oscars nominiert war. Ein schrilles Schauermärchen mit Emma Stone als weiblicher Frankenstein-Kreatur, die den Oscar als beste Hauptdarstellerin ergattert hat. Ganz anders im Ton war der Film "The Zone of Interest" von Jonathan Glazer. Sandra Hüller spielt hier die Frau des Auschwitz-Lagerkommandanten Rudolf Höß (Christian Friedel), die gleich hinter der Lager-Mauer, die rauchenden Schlote der Krematorien im Blick, ihr "Schöner Wohnen"-Idyll lebt. Film und Frau lassen einem das Blut in den Adern gefrieren. Der Film hat den Oscar für den besten Ton und den als bester internationaler Film gewonnen - und mehr als etwa 880.000 Zuschauerinnen und Zuschauer im deutschen Kino gehabt.
Klein, aber fein, waren die Kinojuwele "Civil War" über einen fiktiven Bürgerkrieg in den USA von Alex Garland und"Robot Dreams" des Spaniers Pablo Berger. Die Graphic-Novel-Verfilmung handelt von einer Freundschaft zwischen einem Roboter und einem Hund - und kommt ganz ohne Dialoge aus. Aber Achtung: Taschentuchalarm ist angesagt. Fröhlicher war die Blockbuster "Garfield - Eine extra Portion Abenteuer" und im Juli "Ich einfach unverbesserlich Teil 4" - wieder mit jeder Menge Minions-Nonsense.
"Alles steht Kopf 2" führt Kinocharts 2024 an
Der erfolgreichste Film an der deutschen Kinokasse war "Alles steht Kopf 2" um die Teenagerin Riley aus dem Hause Pixar mit 5,7 Millionen Besuchern. Der erfolgreichste deutsche Film war Sven Unterwalds drittes Abenteuer der "Schule der magischen Tiere" mit mehr als drei Millionen Besuchern.
Viel Action mit Pyrotechnik, beeindruckende Stunts und markige Sprüche haben Blockbuster wie "Furiosa - A Mad Max Story", "Deadpool & Wolverine", Ridley Scotts Actionfilm "Gladiator 2", "Planet der Affen - New Kingdom" und "Godzilla x Kong" geliefert. Nicht weniger Action, aber mehr philosophische Untertöne bewies Denis Villeneuves monumentaler zweiter Teil von "Dune" mit Rebecca Ferguson, Timothée Chalamet, Javier Bardem und Zendaya. Letztere war gleich mehrfach im Kino zu sehen - etwa auch in Luca Guadagninos Tennis-Dreieckskomödie "Challengers".
Leisere Töne lieferten Filmemacher wie Andreas Dresen und Nora Fingscheidt. Dresens Historienfilm "In Liebe, Eure Hilde", handelt von Hilde Coppi, die mit ihrem Ehemann Hans in den 1940er-Jahren einer NS-Widerstandsgruppe angehörte. Nora Fingscheidt, die gefeierte Regisseurin von "Systemsprenger", erzählte mit Saoirse Ronan in der Hauptrolle vom Kampf einer Frau gegen die Sucht. "The Outrun"spielt in der rauen Natur der schottischen Orkney-Inseln.
Deutsche Filme und Festivalsieger wie "Anora"
Das Thema Familie stand in deutschen Komödien hoch im Kurs. Laura Tonke und Moritz Bleibtreu versagten kolossal bei der Erziehung des gemeinsamen Scheidungskinds in "Alles Fifty Fifty". Karoline Herfurth und Tom Schilling wollten als Eltern alles richtig machen in "Eine Million Minuten" . Aber Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, fällt eben schwer.
Erst im Herbst war der Goldene-Löwen-Gewinner vom Filmfest Venedig zu sehen: Pedro Almodóvars englischsprachiger Spielfilm "The Room next Door". Julianne Moore und Tilda Swinton spielen darin zwei Freundinnen, die sich nach langen Jahren ohne Kontakt in New York wiedertreffen - doch eine von ihnen ist sterbenskrank. Der Gewinner der Goldenen Palme dieses Jahres von US-Regisseur Sean Baker, die turbulente Tragikomödie "Anora" um die titelgebende Sexarbeiterin,kam ebenfalls Ende Oktober ins Kino.
"Konklave" mehrfach nominiert für Golden Globes
Edward Bergers ("Im Westen nichts Neues") Film "Konklave" hat nicht nur bereits zahlreiche Nominierungen für Filmpreise erhalten und viele Zuschauer auch außerhalb der USA erreicht. Im Thriller des aus Wolfsburg stammenden Regisseurs, Produzenten und Drehbuchautors mit Ralph Fiennes, Stanley Tucci und einer zwar nur kurz zu sehenden, aber unvergesslichen Isabella Rossellini als Nonne geht es um sehr ungewöhnliche Ereignisse im Vatikan bei einer Papstwahl.
Er gilt bei den Oscars für mehrere Kategorien - darunter auch als bester Film - als einer der Favoriten der Kinobranche. "Konklave" wird die Zuschauerinnen und Zuschauer also weit über das Kinojahr 2024 begleiten.