Szene aus der Serie "Maxton Hall" © Amazon Prime / Stephan Rabold Foto: Stephan Rabold
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AUDIO: Zweite Staffel "Maxton Hall"- wird in der Marienburg gedreht (5 Min)

"Maxton Hall": Young-Adult-Serie zum Roman "Save Me" von Mona Kasten

Stand: 05.06.2024 11:41 Uhr

"Save Me", der Bestseller der Hamburger Autorin Mona Kasten, ist zum Teil in Niedersachsen auf Schloss Marienburg verfilmt worden: Die Serie "Maxton Hall" über Ruby Bell und James Beaufort auf Prime Video erhält eine 2. Staffel. Zum Cast gehören Damian Hardung, Harriet Herbig-Matten und Justus Riesner.

von Patricia Batlle

Wie Ende Mai bekannt wurde, darf die 2. Staffel erneut im Welfenschloss Marienburg in der Nähe von Hannover gedreht werden. Die Dreharbeiten sollen wohl bereits im Juli beginnen. Denn seit ihrem Erscheinen Anfang Mai hat "Maxton Hall" beim Streamer Prime Video einen großen Erfolg erzielt - und nach Branchenberichten Platz eins der Charts beim Streamer erreicht. Darunter nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA, Großbritannien und Australien. Staffel eins verfilmt den Roman "Save Me" der Hamburgerin Mona Kasten. Aufgrund der guten Quoten wird es eine zweite Staffel der Serie geben - und wahrscheinlich Kastens zweiter Roman "Save You" aus ihrer Trilogie "Maxton Hall" verfilmt. Wo die neuen Folgen gedreht werden, ist noch unklar.

Mona Kastens Romantrilogie "Save Me" ist ein Bestseller

Die Romantrilogie "Save Me", "Save You" und "Save Us" gehört zu den großen deutschsprachigen Belletristik-Erfolgen des letzten Jahrzehnts. Wo auch immer die Hamburger Autorin Mona Kasten damit auftritt, vorliest und Bücher signiert, ist die Schlange der Fans lang. Bei der Frankfurter Buchmesse 2024 wird den Sparten Young-Adult und New-Adult dieses Jahr wohl sogar eine ganze Halle gewidmet.

Szene aus der Serie "Maxton Hall" © Amazon Prime / Stephan Rabold Foto: Stephan Rabold
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Gedreht zum Teil auf Schloss Marienburg in Niedersachsen: "Superkrass"

Kein Wunder, dass sich der Streamingdienst Amazon Prime Video die Rechte gesichert hatte, die erste Staffel von "Maxton Hall" zu verfilmen, produziert von der deutschen UFA Fiction. In mehr als 240 Ländern und Territorien lädt die Serie mit der Zielgruppe Teenager und "Young Adult" (Junge Erwachsene) seit Anfang Mai zum Binge-Watchen ein und ist auf 19 Sprachen übersetzt worden. Für den Look von England wurde jedoch zum Großteil nicht in Großbritannien gedreht - sondern in Deutschland. Etwa an 23 von insgesamt 60 Drehtagen im neugotischen Schloss Marienburg in Pattensen bei Hannover, einstige Sommerresidenz des Königs Georg V. von Hannover.

"Es war ein riesiges Privileg, im Schloss Marienburg zu drehen, wir haben auch einen Tag im Bode-Museum gedreht", erzählt Justus Riesner, der aus Henstedt Ulzburg stammt. "Es ist superkrass, bei so einem Projekt dabei zu sein. Dann noch in solchen Locations zu drehen, ist überwältigend. Was man nicht vergessen darf, wenn man die Rolle spielt, muss man diese Bewunderung komplett ablegen." Riesner ist in derselben Kleinstadt zur Schule gegangen, wie Autorin Mona Kasten. Er spielt Alistair Ellington, einen Athleten aus der Lacrosse-Mannschaft von Maxton Hall - und James Beauforts besten Freund. Weitere Szenen wurden auch in London, und weitere in Oxford und in Potsdam gedreht.

Darum geht's in "Maxton Hall": Elite-Internat in England als Vorstufe zu Oxford

Vier Personen in festlicher Kleidung stehen auf dem roten Teppich in Berlin für die Premiere der Serie "Maxton Hall" © Prime Video / Oliver Walterscheid Foto: Oliver Walterscheid
Bei der Premiere von "Maxton Hall" in Berlin stand schnell fest: Das Publikum ist mit dem Casting der Serie sehr zufrieden.

Sie zeigt, wie sich die junge Ruby Bell (gespielt von Harriet Herbin-Matten, bekannt etwa von "Bibi & Tina - der Film") auf dem Elite-Internat Englands Maxton Hall schlägt, um endlich ihren Lebenstraum zu erfüllen: an der Uni in Oxford studieren zu können. Die ehrgeizige 17-Jährige will unter den gleichaltrigen Mitschüler*innen so gut wie unsichtbar bleiben und stur ihr Programm durchziehen, damit sie noch eine Empfehlung einer ihrer Lehrer an der Maxton Hall erhält. Diese braucht sie zusätzlich zu den fabelhaften Noten für die Bewerbung an der Universität Oxford. Gleich in der ersten Folge erklärt Ruby:

"Das Maxton Hall College ist nicht einfach nur eine Schule. Es ist eine der Schulen. Wer dort studiert hat, dem steht die Welt offen. Familien wie die Beauforts haben seit Generationen mehr Geld und Macht als so manches Königshaus. Und ich bin für sie unsichtbar." Dialog aus der Serie "Maxton Hall"

Doch auf der Zielgeraden, kurz vor ihrem 18. Geburtstag, wird Ruby Zeugin eines Vorfalls im Büro eines Lehrers, den sie gar nicht hätte sehen dürfen. Kurz darauf ist es mit ihrer "Unsichtbarkeit" vorbei. Denn am nächsten Tag dringt der Star der Lacrosse-Mannschaft der Schule, James Beaufort, gespielt von Damian Hardung, bekannt aus "Club der roten Bänder" und "How to sell drugs online (fast)", in ihr Leben und lässt sich nicht mehr abschütteln.

James ist der attraktive Sohn eines Mode-Imperiums, Millionärssprössling, alles fliegt ihm zu. Ruby hasst ihn: "James Beaufort verkörpert alles, was an der Welt der Reichen nicht stimmt. Überdimensioniertes Privileg, Arroganz und Ignoranz."

- Was du in Suttons Büro gesehen hast, ist nie passiert. (James)
- Du bist ein noch größerer Arsch, als ich dachte! (Ruby)

Szene aus der Serie "Maxton Hall" © Amazon Prime / Stephan Rabold Foto: Stephan Rabold
Viele Szenen aus "Maxton Hall" sind im Marienburger Schloss in Niedersachsen gedreht worden.

Dass sich Rubys Schweigen nicht kaufen lässt, irritert den Schüler, der Widerstand nicht gewohnt ist. Da er bei der nächsten Schulveranstaltung über die Stränge schlägt, versetzt der Schulrektor ihn weg vom Lacrosse-Team, hin zum Veranstaltungskommittee, in dem Ruby den Vorsitz hat. Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Hier folgen Roman und Serie ganz der Devise, "was sich neckt, das liebt sich".

Damian Hardung: "James trägt gute Klamotten als traurigen Schutz"

Im Gespräch mit NDR Kultur erzählte Damian Hardung, was es braucht, um James zu spielen: "Viel Attitude. Man muss sich ein großes Ego anschaffen, ein bisschen Toxizität und sehr viel Schmerz, den man versucht zu covern. Und sehr gute Klamotten. Das Auftreten ist das A und O. Was er anhat, ist immer eine Uniform, ein trauriger Schutz vor dem, was er nicht sein darf, was er wollen würde: verwundbar zu sein." Hardung findet eine Anekdote von Franz von Assisi schön, nach der dieser, um sich von den weltlichen Aspekten loszusagen, vor seinem Vater seine letzten Klamotten ablegt, "um zu sagen: Now we are equal. Das war ein schönes Bild für James, der aus einem Modeimperium kommt. Solange er die Klamotten der Marke Beaufort trägt, ist er seinem Haus Beaufort verpflichtet", sagt der Kölner Schauspieler und Medizinstudent.

An der Serie schätzt Hardung Vieles: "Die Essenz, die ich mitgenommen habe, ist, dass es sich immer lohnt, angreifbar zu sein, sich verletzbar zu machen. Das ist die Reise von James Beaufort. Er muss lernen, sich von der harten Umwelt loszusagen, muss eine Weichheit lernen, die in einem klassischen Männerbild immer noch viel zu wenig vertreten ist. Das aufzudröseln und dann zu merken, es kann ihm ein viel reichhaltigeres Leben bestellen, finde ich eine schöne Message."

Justus Riesner hat Mona Kastens Roman gut gefallen: "Allgemein erzählt das Buch von der Wichtigkeit von Liebe, Freundschaft und Familie. Damit kann sich jeder identifizieren. Gerade, was Alistair angeht, fand ich toll, dass Alistair jemand ist, der selbstverständlich in der Welt existiert, der sich selbst immer treu bleibt. Er macht sich keine Sorgen darum, was andere von ihm denken, zieht sein eigenes Ding durch. Das gefällt mir an Alistair und am Roman 'Save me'."

"Genau so habe ich mir das vorgestellt"

Riesner und Hardung sind zufrieden damit, wie sie beim Publikum ankommen: "Nach den Testscreenings ist die überwältigende Mehrheit der Zuschauer auf mich zugekommen und hat mir gesagt, 'genau so habe ich es mir vorgestellt.' Das ist einerseits schön, andererseits dramatisch: Wenn jemand bei einem toxischen Arschloch an dich denkt, dann gibt einem das zu denken." Justus Riesner ergänzt: "Was man nicht vergessen darf: Es geht um die Essenz des Menschen und nicht um das Äußere. Natürlich hat jeder ein Bild von den verschiedenen Romanfiguren im Kopf. Aber wenn man die Show sieht, und sieht, wie die Charaktere agieren und funktionieren, hoffe ich, dass ich die Essenz von Alistair widerspiegele."

Szene aus der Serie "Maxton Hall" © Amazon Prime / Stephan Rabold Foto: Stephan Rabold
Justus Riesner spielt Alistair Ellington, den besten Freund von James.

Die Serie strotzt vor originellen Drehorten - das englische Setting ist jedenfalls ungewohnt für das deutsche Publikum - und vor interessanten Geschichtssträngen der Nebenfiguren. Vor allem haben die zwei Hauptdarsteller, wie die Zeitschrift "Entertainment Weekly" in der Onlineausgabe hervorhebt, "eine ansprechende und echte Chemie. Herbig-Matten verleiht Ruby eine sympathische Schärfe, während Hardung eine Trauer hinter dem stechenden Blick erahnen lässt, mit der er sich ein Leben außer Reichweite der väterlichen Kontrolle erträumt."

Damian Hardung hat selbst früher Erfahrung mit Internaten gemacht: "Ich habe mit 14 Jahren ein Auslandsjahr in den USA gemacht. Ich habe dank eines Stipendiums die Chance gehabt, auf ein Internat zu gehen, das ich sonst nicht hätte besuchen können. Das war spannend zu sehen, dass es in New York City Kreise gibt, die sich sehr abgeschottet von anderen bewegen und eine andere Selbstverständlichkeit zum Thema Geld haben." Das sei ein Privileg, das James Beaufort auch teile. "Der denkt auch nicht über Geld nach. Er hat zum Beispiel kein Portemonnaie. Der muss nichts bezahlen." 

Mona Kasten über das Genre New Adult: "Geschichten sind realistisch und herzergreifend"

Die Hamburger Autorin Mona Kasten gibt nur wenige Interviews. Im Gespräch mit "Büchermenschen.de" hatsie 2018 über das Genre "New Adult" gesagt, sie möge es vor allem aus diesen Gründen: Die Personen seien in einem Alter, in dem man erwachsen werde - oder es zumindest versuche. "Sie kämpfen mit den Problemen, mit denen sich fast jeder zwischen 15 und 30 Jahren rumschlägt. Die Geschichten sind realistisch und herzergreifend. Genau das ist es, was mich seit Jahren an dem Genre begeistert."

Damian Hardung wird bald im ZDF in einer ganz anderen Serien-Produktion zu sehen sein: "Ich habe letztes Jahr eine Vampirserie gedreht, spiele da einen 287-Jährigen. Das war eine tolle Rolle! Du spielst jemanden, der schon Napoleon kennengelernt hat! Und man dreht zwei Tage lang eine Splatter-Kinki-Party. Das sind einfach die Momente, wo ich denke, wie geil ist dieser Job, dass ich das erleben darf?"

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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Der Morgen | 05.06.2024 | 07:40 Uhr

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