"Planet der Affen: New Kingdom": Großes Sci-Fi-Spektakel
Mit fantastisch aussehenden Bildern und einer packenden Geschichte ist "Planet der Affen: New Kingdom" nicht ganz so brillant wie die Vorgängerfilme, macht aber dennoch Spaß.
Die Messlatte liegt hoch. Denn was Andy Serkis mit seiner "Planet der Affen"-Trilogie um den Primaten Cesar zwischen 2011 und 2017 der Ursprungstrilogie von 1968 entgegengesetzt hat, war ganz großes Kino. Drei Filme, von der Tonalität her ganz unterschiedlich, die visuell bahnbrechend erzählerisch den Weg bereitet haben für die Original-Reihe mit Charlton Heston.
Regisseur Wes Ball startet etwas Neues
Der vierte Film der Reboot-Reihe "Planet der Affen: New Kingdom" füllt die Lücke zwischen dem letzten Film "Planet der Affen: Survial" und der Originaltrilogie. Zumindest in Ansätzen, meint Regisseur Wes Ball im Interview: "Wir wollten nicht einfach nur einen vierten Teil machen. Wir wollten aber auch nicht einfach Cesars Erbe links liegen lassen. Uns war also schnell klar, dass wir im gleichen Universum bleiben, aber von der Tonalität, der Geschichte und den Figuren eine Weiterentwicklung vornehmen. Der Geschichte von Cesar und der Ursprungstrilogie von 1968 wollten wir natürlich treu bleiben. Zwischen Cesar und dem Original liegen 2.000 bis 3.000 Jahre. Wir hatten also genug Zeit und Raum uns auszutoben. Es hat sich richtig angefühlt, das Alte nicht zu übergehen und trotzdem etwas Neues zu starten."
Regisseur Wes Ball startet in "Planet der Affen: New Kingdom" etwas Neues. Mit einem Zeitsprung von über 200 Jahren nähert er sich dem Original an, hat aber genügend Abstand, eine eigene Geschichte zu entwickeln und das Erbe von Cesar weiterzutragen.
"Planet der Affen: New Kingdom" erzählt von Machtmissbrauch
Nach "Planet der Affen: Survival" ist der Verfall der Menschheit weiter fortgeschritten. Während die Affen sich immer weiterentwickelt haben, sind die Menschen Wilde geworden - so scheint es zumindest. Der junge Schimpanse Noa macht sich nach einem brutalen Überfall auf sein Dorf auf die Suche nach seiner verschleppten Familie und muss lernen, dass nicht alles so ist in dieser Welt, wie die Älteren ihm versucht haben beizubringen. Vor allem, als er unterwegs das junge Menschenmädchen Nova kennenlernt.
"Planet der Affen: New Kingdom" erzählt eine Coming-of-Age-Geschichte der etwas anderen Art. Nicht nur, weil die Hauptfigur ein Affe ist, sondern auch, weil sie eindrucksvoll zeigt, was passieren kann, wenn Affen - hier der selbsternannte König Proximus Cesar - ihre Macht missbrauchen und andere unterdrücken.
Fantastische Bilder und packende Geschichte
Wie schon das Original erzählt auch Teil vier der Neuauflage vom Ist-Zustand der Gesellschaft, wie Regisseur Wes Ball meint: "Das ist ja der Reiz der Filme, auch schon 1968: dass wir Menschen uns in den Affen sehen. Dass wir Menschen hier einen Spiegel vorgehalten bekommen. Aber weil wir Affen sehen und nicht uns, können wir die Botschaft leichter schlucken. Es geht im Grundkern um Menschlichkeit. Wir wollen das aber nicht zu sehr mit dem Holzhammer erzählen, nicht zu moralisierend. Mir geht es in der Geschichte um die Frage nach Wahrheit, nach Manipulation, nach Gier, Macht und Wissen. Junge Leute stellen die Weisheit der Alten in Frage, versuchen nach vorne, in die Zukunft zu blicken."
Mit fantastisch aussehenden Bildern und einer packenden Geschichte ist "Planet der Affen: New Kingdom" ein großes Science-Fiction-Spektakel, das nicht ganz so brillant ist, wie die Vorgängerfilme, aber dennoch Spaß macht.
Planet der Affen: New Kingdom
- Genre:
- Action, Abenteuer, Sci-Fi
- Produktionsjahr:
- 2024
- Produktionsland:
- USA
- Zusatzinfo:
- mit Owen Teague, Freya Allan, Peter Macon u.a.
- Regie:
- Wes Ball
- Länge:
- 145 Minuten
- FSK:
- ab 12 Jahren
- Kinostart:
- 8. Mai 2024