E-Docs Podcast #34: Das hält die Gelenke fit!
Welche Ernährung eignet sich bei Arthrose? Was hilft bei Rheuma, was bei Gicht? Dr. Silja Schäfer hat im Podcast Fragen zur Ernährungsumstellung beantwortet - hier zum Nachlesen.
Julia Demann: Willkommen zu unserer vierten Community-Folge. Heute stehen wieder eure Fragen im Mittelpunkt, die ihr uns zugeschickt habt. Wir haben euch ja in unserem WhatsApp-Kanal der Ernährungs-Docs gefragt, welches Thema euch am meisten interessiert und was wir jetzt als Nächstes im Community-Podcast beantworten sollen. Ja, mit mehr als 11.000 Klicks war das ziemlich eindeutig: das Thema Gelenke. Darum sollen wir uns heute kümmern. Und das mache ich nämlich heute mit Ernährungs-Doc Silja Schäfer. Hallo Silja, schön, dass du heute bei mir bist.
Silja Schäfer: Hallo Julia. Ich freue mich besonders heute auf die Gelenke.
Julia Demann: Silja, ich freue mich besonders, dass du heute bei mir bist. Du bist ja nicht nur Fachärztin für Allgemeinmedizin mit einer eigenen Hausarztpraxis in Kiel, sondern du hast auch die Zusatzbezeichnung Sportmedizin und bist selber leidenschaftliche Sportlerin. Das heißt, Bewegung liegt dir total am Herzen. Und auch was deine Patientinnen und Patienten angeht, die möchtest du auch in Bewegung bringen oder in Bewegung halten. Da müssen ja die Gelenke dann mitmachen.
Dr. Silja Schäfer: Ja, absolut. Unser Körper ist ein kleines Wunderwerk, muss man ja sagen. Wir brauchen ihn und gerade unsere Gelenke, tagtäglich 24/7, und sollten dafür wirklich sehr, sehr dankbar sein, finde ich. Ich hatte das Glück, mit Bewegung von klein auf aufwachsen zu dürfen, sodass bei mir Bewegung zur Gewohnheit geworden ist. Ja, und das würde ich mir eigentlich für alle Menschen wünschen.
Julia Demann: Ja, das ist auch etwas, was ich total wichtig finde, dass Kinder damit schon anfangen und dass es als Spaß gesehen wird. Dann führt sich das im besten Falle noch weiter im Leben fort. Noch mal zurück zu den Gelenken. Es gibt ja total unterschiedliche Gründe, warum Gelenke schmerzen oder warum Beweglichkeit eingeschränkt ist.
Dr. Silja Schäfer: Oh ja, es gibt unzählige Gründe, da hast du recht. Und Schmerzen sind ja auch was Furchtbares, keine Frage. Aber ehrlich gesagt habe ich manchmal den Eindruck, dass es auch unzählige Ausreden gibt, wirklich etwas dagegen zu tun. Das kann ich zwar ein wenig verstehen, denn es bedeutet natürlich Arbeit, etwas in seinem Leben zu verändern. Aber es gibt heutzutage so viele verschiedene Möglichkeiten, gegen Schmerzen oder eine eingeschränkte Beweglichkeit anzugehen. Zum einen mehr und richtig dosierte Bewegung - viele verschiedene Möglichkeiten auch im sportlichen Bereich. Und zum anderen natürlich unser Thema: die Ernährung.
Ernährung bei Arthrose
Julia Demann: Ja, und welche Rolle die spielt, das gucken wir uns jetzt mal an anhand der Fragen, die wir bekommen haben. Wir haben wirklich sehr, sehr viel Input mal wieder von euch bekommen und sortiert und geordnet und fangen mit dem Thema Arthrose an! Dazu kam nämlich ein besonders großer Berg Fragen. Das ist ja Gelenkverschleiß. Normalerweise schützt eine elastische Knorpelschicht unsere Knochenenden wie ein Polster, aber im Laufe der Jahre wird der Knorpel spröder. Und diese schützende Knorpelschicht auf den Knochen, so ein bisschen silikonartig, die wird rau und bröselig, und dann können sich Knorpelstückchen ablösen. Irgendwann reibt dann Knochen auf Knochen.
Dr. Silja Schäfer: So kann man das ungefähr beschreiben. Man muss dazu sagen, vielleicht, Arthrose ist wirklich die weltweit häufigste Gelenkerkrankung, und in Deutschland leiden ungefähr acht Millionen Menschen daran. Allerdings müssen wir heutzutage nicht mehr nur von Gelenkverschleiß allein sprechen. Wir wissen, dass metabolische Faktoren, also manch eine Stoffwechselstörung und entzündliche Prozesse mit hineinspielen. Und das heißt, wir haben hier eine chronische Entzündungskrankheit.
Julia Demann: Und da habe ich ja von euch schon gelernt, da kann man mit Ernährung bisschen was machen. Und genau dazu hat Steffi eine Frage:
Kann antientzündliche Ernährung dem Fortschreiten der Knorpelabnutzung entgegenwirken oder nur dem entzündlichen Prozess?
Julia Demann: Sie sagt, sie hat eine schwere Hüftarthrose. Die tut aber wohl nicht weh. Sie ist halt ein bisschen eingeschränkt in der Beweglichkeit. Und trotzdem soll sie jetzt über eine künstliche Hüfte nachdenken. Das möchte sie natürlich gerne noch ein bisschen hinauszögern.
Dr. Silja Schäfer: Ehrlich gesagt kann man das eine vom anderen gar nicht richtig trennen. Denn so wie ich oben erwähnt hatte, spielen entzündliche Veränderungen bei Arthrose immer mit rein. Aber ja, durch eine antientzündliche Ernährungsweise kann ich die Entzündungsprozesse eindämmen oder vielleicht sogar ganz zum Erliegen bringen. Das wäre der Idealfall - und damit dem Fortschreiten von Knorpelabbau entgegenwirken. Gar keine Frage. Und liebe Steffi, ich bin da ganz bei Ihnen: In der Regel sollte nicht nach Röntgenbildbefund die Indikation zur Operation gestellt werden, sondern nach Beschwerdebild. Und solange Sie durch Ihre Hüftarthrose nicht massiv eingeschränkt sind, würde ich persönlich auch noch abwarten.
Julia Demann: Einige Menschen haben tatsächlich auch die Hoffnung, dass man den Knorpel sozusagen wieder reparieren oder zurückholen kann. Dazu schreibt Kristin:
Liebe Frau Dr. Schäfer, kann ich mit richtiger Ernährung positiv auf den Erhalt oder sogar die Erneuerung von Knorpel Gewebe einwirken und wenn ja, mit welcher?
Dr. Silja Schäfer: Also, nochmals ein ganz klares Ja: Ja, Sie können mit entzündungshemmender Ernährung positiv auf den Erhalt des Knorpels einwirken. Jedoch kann man Knorpelgewebe nicht über die Ernährung erneuern. Das wäre dann doch zu schön.
Julia Demann: Ziemlich viele Fragen haben uns auch zu bestimmten Präparaten erreicht, die angeblich helfen sollen, mit einem ganz bestimmten Wirkstoff die geschädigten Knorpel wieder aufbauen sollen. SBE - unter diesem Namen ist hier ein Nutzer, Conny schreibt das auch. Da geht es darum, ob Kollagenpulver die Arthrose lindert und ob man Hagebuttenpulver immer einnehmen muss, wenn die Gelenkentzündung in Grenzen gehalten werden soll. Conny schreibt:
Hilft mir bei der Arthrose die tägliche Einnahme von Kollagenpulver und Ingwerpräparaten?
Dr. Silja Schäfer: Tja, da muss ich ein bisschen ausholen. Generell sind wir als Ernährungsmediziner eher der Meinung: je natürlicher, desto besser - und sind meist keine großen Freunde von Nahrungsergänzungsmitteln. Das muss ich mal vorneweg sagen. Hagebuttenpulver ist natürlich ein natürliches Produkt. Man muss es nicht einnehmen, aber Hagebuttenpulver enthält schon hervorragendes und hochdosiertes Vitamin B als sogenanntes Antioxidans, also gegen Entzündungen immer gut. Und hier ist es kombiniert mit entzündungshemmenden Galactolipiden. Vielen Patienten und Patientinnen helfen fünf Gramm Pulver täglich schon sehr gut. Auch Ingwer wird schon seit Jahrhunderten bei Arthrose eingesetzt und hat wunderbar positive Effekte - und das auch schon in natürlicher Variante. Es muss vielleicht nicht unbedingt eine Kapsel sein. Bei Kapseln und Nahrungsergänzungsmitteln, je nachdem, wo die herkommen, habe ich eigentlich auch ein bisschen die Sorge, dass die Qualität vielleicht nicht ganz so stimmt, wie wir es erwarten würden. Ein wenig Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln ist immer angesagt, also gerne auf die Packung gucken: Wo kommt es denn überhaupt her, wo ist es hergestellt?
Und die Frage zum Kollagenpulver: Bei Kollagenpulver habe ich persönlich meine Schwierigkeiten im Verständnis, wie es denn wirken soll. Wenn ich Kollagenpulver einnehme mit dem Ziel, den Knorpel wieder aufzubauen, wie viel davon nimmt man da zum einen ins Blut auf? Dann muss das Kollagen über die Blutbahn Richtung Gelenk transportiert werden. Aber wie kommt das Kollagen dann ins Gelenk hinein? Denn das Gelenk selbst enthält gar keine Blutgefäße. Also, möglicherweise diffundiert da so ein bisschen was ins Gelenk. Aber aus meiner hausärztlichen Erfahrung kann ich keine so positiven Patientenbeispiele nennen. Gibt's wahrscheinlich schon, aber ich sehe es nicht so häufig. Und man muss ganz klar sagen: Die wissenschaftliche Evidenz, also der Beweis dafür, der steht eigentlich noch aus.
Julia Demann: Okay, also pro Hagebuttenpulver, Kollagenpulver eher nicht. Und Ingwer, da braucht man eigentlich nur die Wurzel. Das bringt mich zum nächsten Stichwort, nämlich Gewürze. Das gehört ja zur entzündungshemmenden Ernährung total dazu. Ihr empfehlt immer verschiedene Gewürze. Und dazu haben uns auch viele Fragen erreicht. Hildegard fragt zum Beispiel:
Wie oft sollte man Gewürze wie Ingwer, Kurkuma, Chili usw. verwenden, damit sie eine Wirkung erzielen?
Julia Demann: Und ich schließ direkt noch die Frage von Lotta an:
Wie lange sollte man die Gewürzmischung Kreuzkümmel, Koriander und Muskatnuss einnehmen, bis man Erfolge verspüren kann?
Julia Demann: Sie sagt, ihrem Mann schmerzen die Handgelenke. Der kann kaum zugreifen.
Dr. Silja Schäfer: Oh, das klingt wirklich nicht gut. Aber Gewürze und Kräuter darf man natürlich sehr gern täglich nutzen. Also, unabhängig von Arthrose. Sie sind aber leider kein Allheilmittel. Und leider kann ich auch keine zeitlichen Angaben machen, da jeder Mensch anders ist und es natürlich auch auf die Ausgangssituation ankommt. Sprich bei Lottas Mann: Wie hoch ist denn das Gewicht? Wie sind die bisherigen Ernährungsgewohnheiten, wie ist es mit Medikamenten? Aber ergänzend würde ich die Gewürzmischung, die gerade angesprochen wurde, unbedingt zweimal täglich zu einer Mahlzeit nehmen. Mindestens eine Messerspitze. Und zu der Kombination aus Kreuzkümmel, Koriander und Muskat würde ich vielleicht dann noch das Kurkuma ergänzen mit frisch gemahlenem Pfeffer. Ich glaube, das wäre noch mal das I-Tüpfelchen.
Julia Demann: Was ist denn eigentlich mit basischer Ernährung? Das hat auch Anita gefragt. Sie fragt:
Hilft eine basische Ernährung, dass die Arthrose nicht so schnell fortschreitet?
Dr. Silja Schäfer: Ja, dazu kann man vielleicht sagen: Die basische Ernährung setzt ja vor allem auf pflanzliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse. Und hier hätten wir dann ein ganzes Potpourri aus hervorragenden Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und ganz besonders den sekundären Pflanzenstoffen, die dann die Entzündungsreaktion im Körper eindämmen. Und bei der basischen Ernährung ist es auch so, dass zuckerhaltige und tierische Produkte nur in geringen Mengen empfohlen werden, da die als entzündungsfördernd gelten. Im Prinzip gibt es hier große Überschneidungen zu unseren Empfehlungen einer antientzündlichen Ernährung. Das ist auf jeden Fall positiv. Aber, als kleiner Unterschied zu bedenken wäre, dass man sich dennoch ausreichend mit Eiweiß und guten Fetten versorgen sollte. Das könnte bei der basischen Ernährung vielleicht ein bisschen zu kurz kommen.
Julia Demann: Du hast gerade das Eiweiß schon angesprochen - dazu haben uns auch ein paar Fragen erreicht. Total spannend, denn ihr ratet ja eigentlich immer dazu, genug Eiweiß in die Ernährung einzubauen, oder? Und Ulla fragt:
Ist es ratsam, auf Eiweiß zu verzichten? Oder ist eine eiweißarme Kost genau falsch?
Dr. Silja Schäfer: Ich frag mich schon, woher die Frage kommt, auf Eiweiß zu verzichten. Meines Erachtens ist es nur bei wenigen Erkrankungen so, dass wir sagen: Bitte den Eiweißkonsum reduzieren. Also natürlich dann, wenn ich es nicht vertrage, durch eine Allergie oder eine Unverträglichkeit, auch bei schweren Nierenerkrankungen zum Beispiel muss man ein bisschen vorsichtiger sein. Aber generell würde ich eine eiweißarme Kost nicht empfehlen. Auch wenn ich gerade gesagt hatte, dass tierische Produkte eher Säure bilden und damit entzündlich wirken können bei der basischen Frage. Aber wir haben ja auch wunderbare pflanzliche Eiweißquellen - und wenn ich meinen Gelenken helfen möchte, gilt es auch, sie durch einen guten Muskelapparat außenherum zu entlasten und dadurch zu unterstützen. Und zum Muskelaufbau brauche ich halt Eiweiß.
Julia Demann: Pflanzliches Eiweiß - da empfehlt ihr ja immer die Hülsenfrüchte. Und genau zu denen hat Renate eine Frage:
Stimmt es, dass man bei Arthrose möglichst wenig Hülsenfrüchte wie zum Beispiel Linsen essen sollte?
Dr. Silja Schäfer: Mhm, nein, stimmt nicht, denn Hülsenfrüchte wären eine hervorragende pflanzliche Eiweißquelle, die auch noch basisch verstoffwechselt wird, wenn man das noch mal aufgreift. Für mich ist das eigentlich ein Superfood schlechthin mit zusätzlichen Mikronährstoffen, Ballaststoffen. Also eigentlich eine wunderbare Ergänzung.
Julia Demann: Dann heißt das, sind tierische Produkte tabu? Das will nämlich Ute wissen. Sie fragt:
Darf bei Arthrose wirklich nichts Tierisches gegessen werden? Und wie ist das, wenn die Kniegelenke bereits getauscht sind?
Dr. Silja Schäfer: Gute Frage, ja. Generell möchten wir eigentlich nie Nahrungsmittel verbieten, das gilt auch für Tierisches. Allerdings ist es natürlich schon so: Zu viel Fleisch und Wurstwaren - wenn ich sie täglich essen würde, würden die sich schon ungünstig auf eine Arthrose auswirken. Aber Fisch als tierisches Nahrungsmittel mit guten entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren, das wäre natürlich super positiv. Wie gesagt, es ist eine gute Frage, wie sich alles nach einer Operation und einem künstlichen Gelenk darstellt. Wir hatten ja gesagt, dass Arthrose eine entzündliche Komponente beinhaltet. Die fällt natürlich durch die Operation weg. Aber ich möchte trotzdem zu bedenken geben, dass es in der heutigen Zeit bei mehr als 60 Prozent Übergewicht in der Bevölkerung sicherlich gut wäre, seine Gelenke, auch das künstliche, durch eine Gewichtsreduktion zu entlasten. Denn dann halten die Gelenke natürlich länger. Und das heißt, man darf gern die positiven Effekte einer Ernährung bei Arthrose auch im Anschluss weiter nutzen.
Julia Demann: Okay, guter Tipp. Jetzt kommt eine Frühstücksvariante, die ich persönlich ganz klasse finde. Zu tierischen Produkten gehören ja immer auch Milchprodukte. Und dazu fragt Charlo:
Sind Schaf- und Ziegen-Joghurt bzw Quark bei Arthrose besser verträglich als Kuhmilchprodukte? Ich hoffe es, da ich mein Leinöl-Frühstück damit sooooo liebe.
Dr. Silja Schäfer: Das klingt gut! Tatsächlich haben wir den Eindruck, dass wahrscheinlich durch ungünstige Tierhaltung Kuhmilchprodukte eher Entzündungen fördern, was wir bei Schaf und Ziege nicht ganz so wahrnehmen. Und meines Erachtens gibt es hierzu eigentlich noch zu wenig wissenschaftliche Daten, dass ich das belegen könnte. Allerdings würde ich es ein wenig wie Paracelsus halten, also: Die Menge macht das Gift. Das heißt, Schaf- und Ziegenprodukte zum Frühstück sehr gerne, aber nicht dreimal am Tag und immer nur das Gleiche essen. Aber lassen Sie sich weiterhin Ihr Frühstück gut schmecken, würde ich sagen.
Julia Demann: Zu Milchprodukten allgemein kamen aber tatsächlich auch relativ viele Fragen. Ela hat zum Beispiel eine sehr spezielle Frage. Sie hat wirklich einige Erkrankungen und auch echt damit zu kämpfen. Sie schreibt:
Liebe Frau Dr. Schäfer, ich habe Arthrose in vielen Gelenken, als Grunderkrankung MS und in den Fingern sind viele Gelenke entzündet und verformt. Meine Frage bezieht sich auf Milchprodukte. Um Plastik zu sparen, mache ich meinen Joghurt aus Demeter-Rohmilch direkt vom Bauern selbst. Dieser Joghurt ist zwar vollfett, ich habe aber gelesen, dass Bio-Milchprodukte mehr Omega-3-Fettsäuren enthalten und gesünder sind. Sind Milchprodukte bei meiner Krankheit oder bei meinem Krankheitsbild generell gut oder nicht? Sollte ich fettarme Milch verwenden, um Joghurt herzustellen?
Dr. Silja Schäfer: Erst mal Hut ab, super! Das finde ich natürlich großartig, dass Sie Ihren Joghurt selbst herstellen. Also unbedingt bitte weiter so! Und durch die Fermentationsprozesse fördert man nämlich seine Darmgesundheit. Und die Darmbakterien führen dann wirklich so kleine Freudentänze auf, wenn ich es mal so darstellen darf. Und je saurer Sie Ihren Joghurt werden lassen, desto besser. Zudem enthält er dann auch immer weniger Zucker. Und zu der Frage mit der fettarmen Milch: Joghurt mit fettarmer Milch selbst herzustellen finde ich schwierig. Ich kann es auch nur mit vollfett, aber probieren Sie es gerne mal aus, ob es funktioniert. Und zu Ihrer Autoimmunerkrankung: Bei einer Autoimmunerkrankung wie der Multiplen Sklerose empfehlen wir eigentlich eine maximale tägliche Menge von 250 Gramm Pi mal Daumen an Milchprodukten pro Tag. Und tatsächlich reine Kuhmilch eher nicht. Das sollte man vielleicht meiden. Und das mit den Omega-3-Fettsäuren ist ganz spannend, denn wenn Tiere glücklich auf einer Weide grasen dürfen, dann fressen sie in der Regel Gras mit guten Kräutern. Ganz schön finde ich es immer, wenn ich bei mir zu Hause in den Bergen bin. Da schmecken die Milch und die Butter tatsächlich komplett anders als hier. Und durch dieses Grasen und den Genuss von guten Kräutern nehmen sie wahrscheinlich mehr Omega-3-Fettsäuren auf, die dann auch in der Milch sind. Aber leider kenne ich aktuell noch keine harten Fakten, die das auch belegen. Aber tendenziell würde ich es auch so sehen.
Julia Demann: Ist ja auch einfach ein besseres Gefühl, Milchprodukte von glücklichen Kühen. Wir wollen ja auch ein bisschen was zum Klimaschutz und zum Tierwohl beitragen. Welche Menge an Milchprodukten ist aus gesundheitlichen Gesichtspunkten okay? Du hast es gerade schon mal gesagt, Joghurt, Käse, Buttermilch - wenn man jetzt nicht nur die die reine Kuhmilch nimmt?
Silja Schäfer: Ich würde ich trotzdem bei den 250 Gramm Pi mal Daumen bleiben. Zum einen aus den gesundheitlichen Aspekten und zum anderen im Hinblick auf den Klimaschutz zum Erhalt unseres Planeten. Da würde ich mich schon ein bisschen an die Planetary Health Diet halten: So 250 Gramm gilt tatsächlich für alle.
Julia Demann: Finde ich noch mal gut zur Einordnung, muss ich mir auch noch mal selber sagen. Ich bin nämlich ein totaler Milchprodukte-Fan - Käse, Butter, Joghurt.
Dr. Silja Schäfer: Es ist natürlich nicht so, dass man das strikt jeden Tag abmessen muss und "nur das darf ich essen, dann darf ich nicht mehr". Um Gottes Willen! Wenn es mal ein schöner Tag ist und es schmeckt, ist das selbstverständlich erlaubt. Aber früher hieß es ja: "Die Milch macht's." Da hat vielleicht der eine oder andere einen Liter Milch am Tag getrunken. Mein Vater hat das zum Beispiel immer gemacht: frische Milch vom Bauern, direkt ein Liter täglich. Das ist dann zu viel.
Julia Demann: Okay, das ist doch eigentlich ein ganz guter Richtwert. Was ich total cool finde, uns hat tatsächlich auch eine Ärztin geschrieben. Gabriele ist nämlich selbst Ärztin - sie fragt oder sagt:
Bei Arthrose sollte man eine pflanzenbasierte Ernährung anstreben. Sind die Zusätze in der Margarine wie Lecithine und Mono- und Diglyceride gesundheitlich unbedenklich?
Dr. Silja Schäfer: Okay, ehrlich gesagt bin ich überhaupt kein Freund von Margarine. Muss ich mich ein bisschen outen? Die kommt bei mir gar nicht ins Haus. Denn wir sprechen hier von einem hoch verarbeiteten Produkt. Dann doch lieber die gute echte Butter verwenden.
Julia Demann: Finde ich auch leckerer.
Dr. Silja Schäfer: Ja, ich auch. Lecithine, Mono- und Diglyceride sind Emulgatoren, sprich, das sind Stoffe, die Wasser und Fett verbinden sollen und zum anderen für die Haltbarmachung zuständig sind. Deswegen: Es sind Zusatzstoffe, die bekommen Nummern. Lecithin hat die E 322 und die anderen beiden die E 471. Und zu der Frage: Nach aktuellem Stand ist es nicht gesundheitlich bedenklich, es ist nicht etwas belegt. Aber bei Lecithinen können mittlerweile gentechnisch veränderte Organismen genutzt werden. Das ist erlaubt. Und die Mono- und Diglyceride, die für den Einsatz in Lebensmitteln sind, sind häufig durch chemische Verfahren hergestellt. Also wirklich ein hoch verarbeitetes Produkt - tendenziell lieber nicht nutzen.
Julia Demann: Was ich ganz schön finde: Um jetzt mal den Arthrose-Sack zuzumachen und zum nächsten Thema zu kommen, könnten wir mit Anjas Frage vielleicht das Ganze zusammenfassen. Sie fragt nämlich:
Wie würde ein perfekte Woche aussehen bezüglich Essen, Präparate (Nahrungsmittel, Medikamente etc.), Sport etc. bei einer Arthrose?
Dr. Silja Schäfer: Oh ja - wie lange habe ich jetzt Zeit? (lacht) Das dauert ein bisschen! Also, ich fange mal an: Zwei bis drei Mahlzeiten würde ich täglich machen, mit schönen langen Essenspausen, um vielleicht noch das eine oder andere Kilo zu verlieren, um die Gelenke zu entlasten. Dann regelmäßige große Flüssigkeitsaufnahme von mindestens 30 bis 35 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht, damit alle positiven Nährstoffe, die ich über eine antientzündliche, pflanzenbasierte Ernährung zu mir nehme, gut übers Blut verteilt werden können. Keinen Alkohol, bitte. Die pflanzenbasierte Ernährung mit einer Portion Fleisch pro Woche ergänzen. Bitte keine Wurstwaren. Verzicht auf Margarine, bitte. Ein bis zwei Portionen Fisch. Und: Keine Süßigkeiten wäre natürlich ideal. Möglichst wenig schnell verdauliche Kohlenhydrate aus zum Beispiel Weißmehlprodukten, weil das einfach insgesamt Entzündungen fördern kann. Bei Kräutern hatten wir vorhin das Thema Gewürze. Hier gerne aus dem Vollen schöpfen! Speziell zweimal täglich diese Arthrose-Gewürzmischung verwenden.
Schmerzmittel: Wenn man sie braucht, soll man sie natürlich nehmen. Das ist keine Frage. Es wäre toll, sich täglich zu bewegen. Schmerzfrei Rad zu fahren wäre gut. Oder spazieren, damit die Gelenke in Bewegung bleiben, denn unsere Gelenkschmiere, die Synovia, die muss auch immer wieder ein bisschen gefördert werden. Meine Idealsportart für Arthrose wäre Tai Chi. Da kann ich immer nur sagen: Bitte, bitte mal ausprobieren! Aber zusätzlich würde ich zwei- bis dreimal pro Woche Krafttraining machen, wirklich zur Kräftigung der Muskulatur um die Gelenke. Und wenn wir auf alles gucken, also das "Etcetera", das Außenrum, dann würde ich tatsächlich noch ergänzen: Stress reduzieren! Gut schlafen. Und nicht rauchen - hätte ich jetzt fast vergessen. Ja, ich glaube und ich hoffe, das wäre eine gute Woche.
Ernährung bei Gicht
Julia Demann: Das klingt nach einem sehr gesunden Gesamtpaket. Vielleicht hilft das ja auch bei Gicht, da kommen wir nämlich jetzt zu. Und da sind auch noch andere Dinge wichtig, wie ich von euch schon teilweise erfahren habe. Und da haben uns auch viele Fragen zu erreicht. Gichthieß ja früher auch "die Krankheit der Könige" - und heute muss man sagen: Es ist eine Volkskrankheit. Den ersten Gichtanfall, den vergisst man sein Leben nicht, weil die Schmerzen einfach so heftig sind - wie tausend spitze Scherben. Oft passiert das nachts, oft ist das Großzehgelenk betroffen. Aber hier ist es nicht Gelenkverschleiß, sondern ein erhöhter Harnsäurespiegel im Blut.
Ich erinnere mich an einen Fall in Staffel zehn im Fernsehen: Der Teilnehmer hatte sich ein Loch in den Schuh geschnitten, um den großen Zeh frei zu haben, weil er so weh getan hat ...
Dr. Silja Schäfer: Ja, der Gichtschmerz ist wirklich nicht schön. Den wollen wir alle nicht und wünschen wir auch unserem ärgsten Feind nicht. Der Gichtschmerz fühlt sich an, als ob kleine Scherbenbrösel im Gelenk knirschen. Und man kann es vielleicht auch als Brösel beschreiben: kleine Harnsäurekristalle, nadelspitzartig. Dazu muss man aber sagen: Harnsäure haben wir alle im Blut. Nur ein Zuviel, das ist das Problematische. Normalerweise wird die Harnsäure über die Nieren ausgeschieden. Wenn das aber nicht klappt, wie bei der Gicht, dann kristallisiert sich die Harnsäure aus - und im Gelenk macht sich das sehr schmerzhaft bemerkbar. Tatsächlich können sich die Kristalle auch in den inneren Organen ablagern, das merkt man Gott sei Dank nicht so. Insgesamt kommt es auch hier zur Entzündungsreaktion: Das heißt, das Gelenk, das es betrifft, wird heiß, es wird rot, es wird dick - und dann leider auch mega berührungsempfindlich.
Julia Demann: Ja, deshalb das Loch im Schuh, damit der Zeh da rausgucken kann und nicht die ganze Zeit an den an den Schuh stößt. Furchtbar. Und die Ernährung, die ist auch hier eine wichtige Stellschraube, um solche Anfälle zu vermeiden, oder?
Dr. Silja Schäfer: Absolut, absolut. Denn wir wissen: Es gibt zwar eine erbliche Neigung zur Gicht. Dass es dann aber zu einem Gichtanfall kommt, ist meist durch Ernährung getriggert, also zum einen durch Alkohol, durch Fruktose im Übermaß und ein Übermaß an Verzehr von purinreichen Nahrungsmitteln - besonders eben bei Übergewicht und bei Stress. Ja, aber wenn wir jetzt noch mal auf die Ernährung zurückgehen: Unsere Ernährungsempfehlungen beruhen eigentlich auf drei Säulen. Das ist einmal, dass man erstens das Normalgewicht anstreben sollte. Das zweite ist, dass man den Fruktosekonsum einschränken sollte, also den Fruchtzucker, denn Fruchtzucker behindert die Harnsäureausscheidung. Und gerade heutzutage, wenn wir sagen, 50 Prozent der Lebensmittel oder noch mehr in den Supermärkten sind Fertigprodukte, da wird häufig viel dazugegeben von außen, damit die Dinge auch schmecken - vor allem süß schmecken. Und wenn wir auf die Verpackung gucken, steht da häufig der Glukose-Fruktose-Sirup. Fruktose ist oft in so einem Übermaß da, dass es dann einen Gichtanfall auslösen kann. Und das dritte ist: tendenziell eher purinarm essen und trinken. Denn wenn man purinreich isst, dann kann es bei dem Abbau von Purin zu einem erhöhten Harnsäurespiegel kommen.
Julia Demann: Das war etwa die grobe Zusammenfassung, sozusagen die Theorie. Jetzt würde ich gern ein bisschen konkreter in die Fragen einsteigen, und zwar mit Angelika. Sie fragt:
Welche Lebensmittel soll ich unbedingt vermeiden bei Gicht? Soll man Spinat tatsächlich weglassen?
Dr. Silja Schäfer: Wenn wir Alkohol als Lebensmittel ansehen, dann diesen auf jeden Fall. Alkohol ist eigentlich die Nummer eins, die einen Gichtanfall auslöst. Gilt ebenso für alkoholfreies Bier. Auch die Haut von Fleisch, gerade beim Grillhähnchen, ist sehr purinreich und beim Fisch die Haut und die Innereien - das würde ich noch ergänzen. Alles andere ist wie so häufig im Leben eine Frage der Menge. Spinat zählt eher zu den purinreichen Nahrungsmitteln. Jedoch überwiegen die Vorteile von pflanzlicher Kost, sodass man Spinat in Maßen sehr gern weiter essen darf. Ich gehe davon aus, Angelika, dass Sie nicht jeden Tag Spinat essen. Deswegen, das ist so ein alter Mythos, den können wir beiseite legen.
Julia Demann: Die nächste Frage finde ich persönlich sehr interessant. Da geht es nämlich unter anderem um Hallux valgus, und ich bin selbst betroffen. Deshalb finde ich das ganz spannend. Ich lese einfach mal, die kommt nämlich von Mona:
Woher weiß ich, ob ich Hallux valgus oder Gicht habe? Obwohl ich eindeutig eine Entzündung mit einer roten Stelle beim großen Zeh hatte mit Schmerzen, hat mir der Arzt eine Einlage für den Schuh beim Orthopäden verschrieben.
Julia Demann: Vielleicht erst mal die erste Frage und danach ihre zweite ...
Dr. Silja Schäfer: Liebe Mona, bei einem Orthopäden des Vertrauens würde ich aufgrund seiner Fachkompetenz die Diagnose nicht anzweifeln. Aber ja, es ist richtig: Beide Erkrankungen sehen ähnlich aus. Bei beiden kann das Großzehengrundgelenk betroffen sein. Und obwohl beim Hallux valgus eindeutig eine Fehlstellung zu sehen ist, kann eine Gicht zusätzlich auftreten. Mein Oberarzt in meiner Facharztausbildung hat immer gesagt: Vorsicht, Silja, man kann auch Läuse und Flöhe haben. Aber man muss sagen, meist sind die Gichtschmerzen wirklich unerträglich! Manchmal lohnt sich die Bestimmung der Harnsäure im Blut. Aber, und das ist die Crux, leider auch nicht immer. Denn ein erhöhter Harnsäurewert muss bei einem Gichtanfall an sich nicht unbedingt auftreten. Es kann sein, dass es zeitverzögert ist - und das erschwert dann die diagnostische Klärung des Ganzen. Das ist nicht ganz so einfach.
Julia Demann: Und vielleicht Läuse und Flöhe. Also, liebe Mona, vielleicht holst du dir noch mal eine Zweitmeinung ein! Und weiter fragt sie:
Wie viele Linsen und Hülsenfrüchte kann ich essen bei Gicht? Ich weiß sonst nicht, wie ich auf meine tägliche Ballaststoffmenge kommen kann. Gemüse esse ich mehr als 500 Gramm täglich ...
Julia Demann: Respekt an dieser Stelle!
... und habe trotzdem Gichtbeschwerden. Oder werden die Gichtbeschwerden bleiben, solange ich ein Kilogramm pro Monat abnehme?
Dr. Silja Schäfer: Okay, also jetzt klingt es ja doch danach, dass auf jeden Fall eine Gichterkrankung vorliegt. Und Hülsenfrüchte standen bei Gicht früher tatsächlich auf der Verbotsliste, wie der Spinat auch. Und ja, sie gehören auch zu den purinreichen Lebensmitteln, die man eher meiden sollte. Aber wie beim Spinat müssen wir das mittlerweile ein bisschen verändern. Denn nach heutigem Wissensstand überwiegen ganz klar die gesundheitlichen Vorteile, und deshalb darf man das in Maßen auf jeden Fall genießen. Ich würde jetzt persönlich kein Chili con Carne essen. Das wäre wirklich eine Purinbombe. Aber Linsen, Erbsen, Kichererbsen, Bohnen immer mal wieder auf den Speiseplan setzen. Ich glaube, das ist kein Problem! Und um die letzte Frage zu beantworten: Bei einem Gewichtsverlust von ein bis zwei Kilo pro Monat sollte eigentlich kein Gichtanfall ausgelöst werden. Das ist eher bei raschem Gewichtsverlust von ein bis zwei Kilo pro Woche der Fall, weil hier durch schnelles Abnehmen Ketonkörper entstehen, welche die Harnsäureausscheidung behindern - und dann gibt es Probleme.
Julia Demann: Ich erinnere mich. In der Fernsehfolge war das ja auch Thema, dass der Patient nicht zu schnell abnehmen sollte - aber abnehmen auf jeden Fall. Die nächste Frage, die finde ich auch sehr spannend, da geht es um Haferflocken- und Haferflocken empfehlt ihr ja eigentlich ja fast immer. Ina fragt:
Leider habe ich einige Diagnosen: Diabetes, Hypertonie, Arthrose, Fettstoffwechselstörung, Gicht, PAVK ...
Julia Demann: Das ist diese Schaufensterkrankheit, oder?
Dr. Silja Schäfer: Ja, genau.
... PAVK und Reflux. Und die machen mich langsam ratlos. Ich rauche nicht, ich trinke null Alkohol. Seit vielen Jahren bewege ich mich regelmäßig und achte auf eine ausgewogene Ernährung. Ich bin 62 Jahre alt und stehe noch im Berufsleben. Bei meinen Recherchen im Internet fand ich einen Hinweis, dass bei Gicht Haferflocken nicht gut sind. Ich esse jeden Morgen Haferschleim, manchmal auch andere Mahlzeiten mit Hafer und sogar Hafertage. Was ist denn jetzt richtig?
Dr. Silja Schäfer: Liebe Ina, aber zunächst einmal ganz großes Kompliment. Also, dass Sie weder rauchen noch Alkohol trinken und sich ausgewogen ernähren. Insgesamt sehr schwierige Frage und auch schwierig zu beantworten. Sicherlich lohnt es sich bei Ihnen, eine individuelle, professionelle Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen.
Julia Demann: Vor allem bei den ganzen Diagnosen.
Dr. Silja Schäfer: So ganz unrecht hat sie nicht mit den Haferflocken, Haferflocken haben wirklich einen mittleren Puringehalt, etwa von 50 bis 150 Milligramm Purin pro 100 Gramm Haferflocken - das ist schon nicht wenig. Und einige Experten empfehlen deshalb wirklich bei vorliegender Gichterkrankung maximal zwei Portionen Haferflocken pro Woche. Aber Hafer ist genau richtig für alle anderen Erkrankungen wie Diabetes, wie Reflux, wie die Arthrose, um die Gelenke zu entlasten. Für die Fettstoffwechselstörung würden die Haferflocken sehr gut sein und helfen. Das muss man austarieren. Wenn ich aber raushöre, dass Sie bisher mit Ihrem Haferflockenkonsum keinen Gichtanfall ausgelöst haben, würde ich zugunsten der anderen Krankheiten tendenziell dabei bleiben. Ich würde auf eine klassische Haferkur von zwei bis drei Tagen zwar verzichten, aber trotzdem weiter Haferflocken einsetzen.
Julia Demann: Was würdest du V. Wellinger raten? Er oder sie hat geschrieben:
Ich habe mit Gicht und auch Arthrose zu tun. Nach welcher Ernährung soll man sich am besten richten?
Dr. Silja Schäfer: Ja, wenn es mehrere Erkrankungen zu bewältigen gibt, dann darf man, wie gesagt, sehr gern Hilfe in Anspruch nehmen. Die meisten Krankenkassen unterstützen das ja auch mittlerweile finanziell. Allerdings schließen sich die Ernährungsempfehlungen für Gicht oder Arthrose nicht gegenseitig aus. Beide sind sehr pflanzenbasiert. Man kann sich ovo-lakto-vegetabil ernähren oder mediterran, dann allerdings ohne die Haut von Fisch und Fleisch, und den Fleischkonsum ein bisschen einschränken, oder nach der Planetary Health Diet. Sehr wichtig wäre allerdings, auf frische und eigenständige Zubereitung zu achten. Also bitte, bitte selber kochen und die Fertigprodukte möglichst meiden wegen des Fruktosegehalts.
Julia Demann: Jetzt ging es gerade schon darum: Wie kriege ich denn verschiedene Krankheitsbilder ernährungstechnisch gut zusammengebunden? Dazu hat uns eine Frage von Simmi erreicht, die ich auch ganz wichtig finde, da geht es nämlich um ein Krankheitsbild, das neu dazugekommen ist: Post Covid. Simmi schreibt:
Ich leide nun seit knapp anderthalb Jahren an Post Covid und habe seit einem halben Jahr Gicht, habe Gelenkschmerz und Kopfschmerzen. Ernährung habe ich umgestellt und auch bereits gute Fortschritte gemacht. Wie bekomme ich die Ernährungstipps für Gicht und für Long bzw. Post Covid unter einen Hut?
Dr. Silja Schäfer: Wenn ich höre, dass Sie die Ernährung schon umgestellt haben und bereits gute Fortschritte machen, dann würde ich sagen, sind Sie auf dem richtigen Weg! Diesen würde ich konsequent weitergehen. Generell ist sicherlich eine pflanzenbasierte Ernährungsweise kombiniert mit guten Ölen das A und O bei Ihnen. Viele Menschen haben auch noch Luft nach oben beim Einsatz von Ballaststoffen zur Stärkung des Darmmikrobioms. Das könnte man mal über ein Ernährungsprotokoll berechnen oder berechnen lassen, auch über Apps kann man das mittlerweile. Und beim Einsatz von antientzündlichen Kräutern und Gewürzen, am besten aus dem eigenen Garten, wäre meist auch noch was rauszuholen. Also: Ballaststoffe berechnen lassen, Gewürze nutzen und dann die guten Öle!
Julia Demann: Also eigentlich kann man hier ja schon sagen: Wenn ich verschiedene Krankheitsbilder habe, ist es sinnvoll, zu einer professionellen Ernährungsberatung zu gehen, um einfach mal zu gucken: Wie löse ich das jetzt am besten? Manchmal sind die Empfehlungen ja auch etwas gegenteilig.
Dr. Silja Schäfer: Man kann ja auch nur gewinnen. So wie wir alle individuell sind, kann es auch sein, dass man eine individuelle Ernährungsstrategie fahren muss. Wenn ein Weg nicht funktioniert, kann mir jemand, der damit professionell zu tun hat, einen neuen Weg aufzeigen, den ich vielleicht gar nicht kenne. Also nicht scheuen, sich da wirklich Hilfe zu suchen.
Ernährung bei Rheuma
Julia Demann: Kommen wir nun zum nächsten Gelenkleiden, ein Riesenthema, das hatten wir auch schon im Podcast - nämlich Rheuma, rheumatoide Arthritis. Das ist eine fortschreitende Gelenkentzündung, bei der die Innenhaut von Gelenken, von Sehnenscheiden oder Schleimbeuteln angegriffen wird. Anzeichen sind warme, geschwollene oder gerötete Gelenke. Und typischerweise sind die symmetrisch betroffen, also beispielsweise beide Daumengelenke. Rheuma ist eine Autoimmunerkrankung, bisher leider nicht heilbar. Aber Medikamente halten es in Schach. Trotzdem haben sie natürlich auch Nebenwirkungen. Und wir haben wirklich viele Zuschriften bekommen, wo es darum geht, Medikamente zu reduzieren, um die Nebenwirkungen zu minimieren. Viele haben uns gefragt, ob man mit der Ernährung ganz weg von den Medikamenten kommen kann. Dagmar hat uns geschrieben, dass es ihr mit Euren Rezepten ziemlich gut gelungen ist. Das finde ich schon mal ganz cool. Und Maria-Annette, die fragt:
Ich nehme schon seit 20 Jahren Kortison begleitend zu meinen Basismedikamenten. Ich ernähre mich schon lange nach Ihren Leitlinien und mache regelmäßig Sport und Physio. Wie schaffe ich es, vom Kortison wegzukommen?
Dr. Silja Schäfer: Bevor ich die Frage beantworte, möchte ich ganz kurz was einschieben. Denn ich möchte ganz klar betonen, dass wir als Ernährungsmediziner - ebenso wie unsere fachärztlichen Kollegen und Kolleginnen aus der Rheumatologie - schulmedizinisch arbeiten. Das heißt also, bei chronischen Erkrankungen empfehlen wir auch primär medikamentöse Mittel der Wahl, wenn es sein muss. Unser oberstes Ziel ist nicht, so wenig Medikamente wie möglich zu nutzen - sondern unser Ziel ist eine Linderung von Beschwerden und eine erhöhte Lebensqualität für jede und jeden Einzelnen. Und dies können wir häufig über eine angepasste individuelle Ernährungsweise erreichen. Dafür stehen wir. Ein Nebeneffekt ist dankenswerterweise dann häufig, dass wir Medikamente einsparen können.
Julia Demann: Zum Beispiel Schmerzmedikamente.
Dr. Silja Schäfer: Genau das ist ein schöner Nebeneffekt. Aber primär wollen wir die Lebensqualität in den Vordergrund stellen.
Julia Demann: Finde ich noch mal sehr wichtig, dass du das sagst.
Dr. Silja Schäfer: Aber jetzt zu Ihnen, liebe Maria-Annette. Scheinbar müssten Sie noch mehr in die antientzündliche Richtung draufpacken. Das heißt, hier hätte ich jetzt Gegenfragen. Meine Gegenfragen sind: Wie viel Ballaststoffe nutzen Sie? Schöpfen Sie wirklich die ganze Vielfalt aus, um Ihr Immunsystem über den Darm zu stärken? Und wichtiges Thema: Wie viele Omega-3-fettsäurehaltige Nahrungsmittel nutzen Sie? Oder haben Sie auch schon mal Ihren Omega-3 oder Ihren Omega-6-Fettsäurespiegel messen lassen? Das wären für mich die nächstliegenden Ansatzpunkte. Und zudem wird es auch heutzutage immer wichtiger, ganzheitlich zu denken. Also Ernährung, Sport und Physiotherapie ist natürlich großartig, aber auch hier: Wie schlafen Sie? Wie viel Stress haben Sie? Meditieren Sie vielleicht schon - oder noch nicht? Da müsste man ins Gespräch kommen und eine Anamnese erheben.
Julia Demann: Ich glaube, das sind schon mal sehr, sehr gute Tipps. Und da kann Maria-Annette mit arbeiten. Jetzt hast du gerade schon Omega-3 angesprochen. Das kann man ja im Blut testen lassen - das hat Yvonne gemacht. Ist das bei Rheuma wichtig?
Dr. Silja Schäfer: Ja, meines Erachtens auf jeden Fall. Gerade bei rheumatischen Erkrankungen. Ich empfehle das unseren Rheumapatienten immer, weil Omega-3-Fettsäuren antientzündlich wirken und aus praktischer Erfahrung wirklich bei fast allen Patienten und Patientinnen initial zu gering vorhanden sind. Der Index für Omega-3 sollte zwischen acht und elf Prozent liegen.
Julia Demann: Das, finde ich, ist eine gute Hausnummer, mit der man arbeiten kann. Yvonne schreibt außerdem, sie möchte keine Schmerzmittel und Cox-2-Hemmer nehmen wie vom Arzt verordnet. Sie versucht weiterhin mit antientzündlicher Ernährung, Sport und natürlichen Mitteln die Schmerzen zu reduzieren. Vielleicht hast du noch einen Tipp - aber du hast ja auch schon gesagt: Medikamente sind schon einfach teilweise sinnvoll. Dafür gibt es die ja.
Dr. Silja Schäfer: Genau. Wenn aber der Omega-3-Index schon im Idealbereich liegt, lohnt es sich, Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren aufzuschlüsseln. Also wirklich ins Detail zu gehen. Von den Omega-3-Fettsäuren gibt es verschiedene - und von den Omega-6-Fettsäuren auch. Das bedeutet: Habe ich ausreichend EPA? Das ist die Eicosapentaensäure, eine von den Omega-3-Fettsäuren, die besonders Entzündungssprozesse eindämmt. Kann ich das vielleicht noch optimieren? Oder besteht ein massives Ungleichgewicht zwischen Omega-3 und Omega-6? Omega-3 ist entzündungshemmend und Omega-6 eher entzündungsfördernd. Das heißt: Es kann sein, dass ich zwar einen guten Omega-3-Index habe, aber einen massiven Überschuss an diesen entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren. Dafür würde ich das Geld in die Hand nehmen - das zahlen die gesetzlichen Krankenkassen leider nicht. Das sind so um die 60 bis 70 Euro. Aber es lohnt sich meines Erachtens, ins Detail zu gehen, um diese einzelnen Fettsäuren messen zu lassen. Und dann ist natürlich noch die Frage: Werden schon die Gewürzmischungen genutzt? Kurkuma ist natürlich was ganz Tolles bei Rheuma. Und auch hier wieder: Wie schlafen Sie? Gibt es Stress?
Julia Demann: Wichtig, dass du das noch mal sagst - das zeigt, dass ihr ganzheitlich rangeht. Also klar, Ernährung ist euer Hauptthema, aber Ernährung gehört ja zum Lebensstil dazu genau wie das Stressmanagement. Das war jetzt eine Frage von Yvonne - und eine andere Yvonne, die fragt uns:
Können Unverträglichkeiten (Laktose, Fruktose, Sorbitol, Histamin) zu Entzündungen und Rheumaschmerzen führen? Muss ich dauerhaft verzichten, zum Beispiel auf meinen heißgeliebten Apfel?
Dr. Silja Schäfer: Ja, liebe Yvonne, ich hoffe, dass Sie nicht an allen aufgezählten Unverträglichkeiten leiden. Und ja, Unverträglichkeiten können indirekt und direkt zu Entzündungen und Schmerzen führen. Ich würde Ihnen sehr ans Herz legen, sich Unterstützung an die Seite zu holen. In unserer Praxis haben wir bei diesen vorliegenden Unverträglichkeiten sehr gute Erfahrungen gemacht mit einer zeitlich begrenzten kombinierten histamin- und fruktosearmen Diät. Diese sollte man allerdings nicht alleine durchführen, da man rasch in eine Mangelernährung rutschen könnte. Und: Nein, dauerhaft verzichten müssen Sie nicht. Die individuelle Schwelle bei Unverträglichkeiten ist aber sehr unterschiedlich. Und auch, wenn ich mich wiederhole - Intoleranzen und Empfindlichkeiten werden meistens durch Stress getriggert. Im Umkehrschluss heißt das: Viele Nahrungsmittel werden in Urlaubszeiten deutlich besser vertragen.
Julia Demann: Das ist ja wirklich verrückt.
Dr. Silja Schäfer: Auf den Apfel muss man nicht verzichten. Und wenn ich Schleichwerbung machen darf: Äpfel aus dem Alten Land, da gibt es ja noch die alten Apfelsorten, die werden häufig auch viel besser vertragen.
Julia Demann: Das kenne ich von meinem Vater, der hat extrem Heuschnupfen. Und der alte Boskop aus dem eigenen Garten - das waren die einzigen Äpfel, die er essen konnte. Bei Rheuma sind ja, glaube ich, auch Milchprodukte ein Thema. Dazu hat Tini eine ganz spannende Frage. Da geht es um Heißhunger und um ihre Strategie, wie sie Heißhunger vermeiden kann. Sie sagt:
Ich habe Rheuma und Depressionen. Ich bin nicht übergewichtig, habe aber Fressattacken und möchte wissen, ob ich wirklich auf Milchprodukte verzichten muss. Die Alternative Sojajoghurt soll ja auch nicht so gut sein. Joghurt oder Quark und sehr viele Nüsse sind aber meine Alternative statt Süßigkeiten. Oder gibt es noch Rezepte zur starken Sättigung? Viel trinken hilft (...) Am schlimmsten ist es abends, wenn ich zur Ruhe komme.
Julia Demann: Sie sagt aber auch, und das möchte ich gerne noch loswerden: "Schön, dass es euch gibt."
Dr. Silja Schäfer: Vielen Dank für die Blumen, liebe Tini! Ja, schwierige Situation. Ich gehe mal davon aus, dass eine psychologische Unterstützung schon an Bord ist, und kann dann zu der Ernährung sagen: Milchprodukte sind nicht verboten. 250 Gramm pro Tag ungefähr sind absolut erlaubt. Ich würde abends auf Gemüse, Suppen oder Eintöpfe setzen, Hülsenfrüchte nutzen, weil sie einfach eine hervorragende pflanzliche Eiweißquelle sind, die satt macht. Und mit einer Gemüsesuppe oder einem Eintopf kann ich alle Geschmacksrichtungen abdecken. Das ist häufig auch noch mal ein Punkt, der sehr gut hilft - und damit biete ich meinem Magen-Darm-Trakt eine warme Mahlzeit an, die der Körper abends besser verdauen kann. Es ist wesentlich bekömmlicher. Aber falls das alles nicht helfen sollte, würde ich eine ganz andere Schiene fahren. Dann würde ich auf Ablenkung setzen, um da einfach einen Schnitt zu kriegen: also Freunde anrufen, sich verabreden, puzzeln, handarbeiten, spannende Bücher lesen, bis die Augen zufallen. Fällt dir noch was ein, liebe Julia?
Julia Demann: Spazierengehen zum Beispiel. Also sich bewegen - einfach um diese Verknüpfung ein bisschen zu überschreiben im Hirn.
Dr. Silja Schäfer: Ganz genau.
Julia Demann: Die Frage von Hayat finde ich auch ziemlich interessant, denn euer Credo ist ja Gemüse, Gemüse, Gemüse - und ja, ich stell sie einfach:
Gibt es Gemüsearten, die die Entzündungen verschlimmern?
Dr. Silja Schäfer: Nein. Fertig! Nein. Also nicht, dass ich wüsste. Vor allem nicht, wenn wir die bunte Vielfalt nutzen und und immer wieder die Regenbogenfarben abdecken. Denn jede Farbe von Gemüse steht für einen anderen gesundheitlich förderlichen sekundären Pflanzenstoff. Das ist was Positives. Also ich könnte mir nur vorstellen, dass es gefährlich werden kann, wenn ich mich zu einseitig ernähren würde. Etwa nur von einer Gemüsesorte, die zu stark mit Pestiziden belastet ist.
Julia Demann: Also hier noch mal - Gemüse, Gemüse, Gemüse. Ich hab dich im Ohr.
Dr. Silja Schäfer: Ja. Bleib dabei!
Julia Demann: Das Thema hatten wir schon bei der Gicht, jetzt beim Thema rheumatische Erkrankung. Dazu fragt Markus:
Sollte man bei rheumatischen Erkrankungen wegen dem hohen Oxalsäuregehalt besser auf Spinat verzichten oder kommt es auf die Zubereitung an?
Dr. Silja Schäfer: Scheinbar muss ich hier mal eine Lanze für den armen Spinat brechen. In Maßen hat Spinat keine schädliche Wirkung - außer wir sind wieder bei den Pestiziden oder ich bin noch keine sechs Monate alt. Dann hätten wir zu viel Nitrat, kleine Kinder dürfen bis sechs Monate daher keinen Spinat essen.
Julia Demann: Ich denke, Markus ist ein bisschen älter.
Dr. Silja Schäfer: Ja! Auch wenn ich zu Nierensteinen neige, dann wäre ich ein bisschen vorsichtiger. Früher hatte Spinat aber tatsächlich viel mehr Oxalsäure als heutzutage, durch die Züchtungen. Und wenn ich etwas vorsichtiger sein möchte - man sollte wissen, dass sich während des Wachstums die Oxalsäure in den Stielen anreichert. Das heißt: Stiele ab, Spinatblätter genießen oder vielleicht sogar nur den Babyspinat nutzen. Am besten mit einem Milchprodukt, denn dann bildet sich Kalziumoxalat - und damit ist dann die Oxalsäure unschädlich gemacht.
Julia Demann: Was du ja schon mal angesprochen hast: Bei entzündlichen Erkrankungen können auch längere Essenspausen geeignet sein. Dazu fragt Annika:
Kann bei rheumatischen Erkrankungen Intervallfasten 16 zu 8 schon zu einer Besserung der Beschwerden führen? Oder ist da so richtiges Heilfasten notwendig?
Julia Demann: In ihrem Fall Morbus Bechterew.
Dr. Silja Schäfer: Ja, liebe Annika, probieren Sie das gern mal aus. Es kommt auch hier ein wenig auf die Ausgangssituation an: Wäre es zuträglich, das ein oder andere Pfund zu verlieren, wenn ich Ihnen da jetzt nicht zu nahe trete? Oder sind Sie vielleicht eine Naschkatze oder eine Dauersnackerin? Dann würde ich mit Intervallfasten starten. Erfahrungsgemäß aber ist Heilfasten bei rheumatischen Erkrankungen, sagen wir immer, ein "Game Changer": Die meisten nutzen es dann tatsächlich freiwillig ein- bis zweimal pro Jahr, weil es so gutgetan hat. Das liegt daran, dass unser Körper so seine Zellen optimal von allem Schädlichen entmüllen kann. Und das zeigt sich dann durch eine deutliche Schmerz- und Entzündungsreduktion.
Julia Demann: Also Heilfasten vielleicht einfach mal ausprobieren. Wenn das Intervallfasten noch nicht die gewünschte Wirkung zeigt, kann das auf jeden Fall helfen.
Dr. Silja Schäfer: Ja. Aber wenn ich es das erste Mal mache, würde ich es tatsächlich in der Urlaubszeit machen! Wenn man es ein-, zweimal durchgeführt hat, dann schaffen es viele auch während der normalen Arbeitszeit. Es ist auch eine Gewohnheitssache.
Julia Demann: Ich fasse noch mal zusammen: Bei Rheuma ist eine antientzündliche Ernährung das A und O. Gemüse, Gemüse, Gemüse! Gerne Bitterstoffe - alles, was den Darm gesund hält. Und klar, bei Unverträglichkeiten, da muss man natürlich gucken: Verschlimmert das die Rheumabeschwerden oder nicht? Und wenn ihr noch mal genauer zur Ernährung bei Rheuma reinhören wollt: Das war Folge 27.
Vielen, vielen Dank, Silja! Da haben wir wirklich einiges beantwortet zum Thema Gelenke und Gelenkerkrankungen. Ich fand die Antworten super hilfreich. Und ich glaube und hoffe, unsere Hörer und Hörerinnen auch. Hat richtig Spaß gemacht. Danke dir!
Dr. Silja Schäfer: Danke dir, Julia - und ich hoffe, toi, toi, toi, dass es allen nach der Folge besser geht.