Elbphilharmonie, Hafen, St. Pauli: Sehenswürdigkeiten in Hamburg
Alster und Elbe, Hafen und Elbphilharmonie, die Reeperbahn und der Jungfernstieg: Hamburg hat viele Facetten. Eine Auswahl interessanter Ziele und Sehenswürdigkeiten für einen Besuch in der Hansestadt.
Hamburg ist eine lebendige Metropole mit einem riesigen Kultur- und Freizeitangebot, lockt aber auch mit viel Grün und vor allem viel Wasser: Das dichte Netz von Wasserwegen und -flächen prägt das Stadtbild und nimmt acht Prozent des Gebietes ein. Rund 2.500 Brücken hat die Stadt - mehr als Venedig.
Die Alster bildet mitten im Zentrum der Stadt einen riesigen See, der sich in Binnen- und Außenalster teilt. Hinzu kommen zahlreiche Kanäle, die von der Außenalster abzweigen und zu Boots- oder Paddeltouren einladen.
Hafenrundfahrt und Alter Elbtunnel
Wichtiger für Hamburgs Aufstieg zur Hansestadt und später zur heutigen Metropole ist allerdings die Elbe. An ihr liegt der Hafen. Er ist Wirtschaftsmotor der Stadt und zugleich ihre größte touristische Attraktion. Eine Hafenrundfahrt ist ein Muss für jeden Besucher. Wer Geld sparen möchte, nimmt die HADAG-Fähre Nummer 62, die zum öffentlichen Nahverkehr gehört und ebenfalls durch den Hafen fährt. Sie hält an mehreren touristisch interessanten Punkten wie dem Fischmarkt oder dem Museumshafen Övelgönne. Die Schiffe starten an den Landungsbrücken. Dort lohnt sich ein Abstecher zum Alten Elbtunnel, der seit 1911 unter dem Fluss zur anderen Elbseite führt - ein Meisterwerk der damaligen Ingenieursbaukunst.
Der Michel: Hamburgs traditionelles Wahrzeichen
Unweit der Elbe steht der Michel, Hamburgs markantes Wahrzeichen. Der barocke Turmhelm der Kirche war früher das erste, was Seeleute auf den einlaufenden Schiffen von Hamburg sehen konnten. Von der Aussichtsplattform auf dem Turm bietet sich ein großartigen Blick über Hafen und Stadt.
Elbphilharmonie und Hafencity
Modernes Wahrzeichen an der Elbe ist die Elbphilharmonie. Das markante Konzerthaus besitzt eine öffentlich zugängliche Plaza, die einen schönen Blick über den Hafen ermöglicht. Die Elbphilharmonie markiert zugleich das westliche Ende der Hafencity. Das Quartier, das auf einstigem Hafengelände entstand, bietet einen Mix aus Wohn- und Geschäftshäusern, Promenaden und Restaurants.
Rathaus und Mönckebergstraße
Das politische Herz Hamburgs schlägt allerdings nicht am Hafen, sondern in der Innenstadt nahe der Binnenalster. Dort steht das 1897 erbaute Rathaus mit seiner prächtigen Neorenaissance-Fassade, der Sitz der Hamburger Bürgerschaft, also des Landesparlaments. Die repräsentativen Innenräume und Säle lohnen eine Besichtigung, Führungen finden mehrmals täglich statt.
Am Rathausmarkt beginnt die Mönckebergstraße, die Einkaufsmeile, die meist gemeint ist, wenn Hamburger sagen, sie gingen "in die Stadt". Die Straße führt bis zum Hauptbahnhof.
St. Petri und der Domplatz
Älteste Kirche der Stadt und eine der fünf Hauptkirchen ist die an der Mönckebergstraße gelegene St. Petri-Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Den Turm kann man besteigen, von dort hat man einen schönen Ausblick über Hamburg.
Südlich der Petrikirche liegt die Keimzelle der Stadt: Auf dem Domplatz wurde im 8. Jahrhundert die Hammaburg errichtet. Später stand an dieser Stelle fast 1.000 Jahre lang der Mariendom. In früher Zeit war der Dom von einem ringförmigen Wall umgeben. Heute markiert ein Wall aus schwarzem Stahlblech die einstige Anlage. 39 weiße, quadratische Bänke zeigen die einstigen Standorte der Säulen des Mariendoms an. Abends sind die Bänke von innen beleuchtet.
Hamburg blickt zwar auf eine lange Geschichte zurück, eine Altstadt mit historischen Gebäuden sucht man aber vergebens. Etliche Gebäude fielen dem Großen Brand von 1842 zum Opfer, ab Ende des 19. Jahrhunderts wurden ganze Wohnviertel der ärmeren Bevölkerung abgerissen. Bei Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg wurden weitere Stadtviertel zerstört.
Einen Eindruck davon, wie Hamburg einst ausgesehen hat, bekommt man in der Deichstraße. Die schönen alten Fachwerkhäuser, die direkt an einem Fleet liegen, stammen noch aus dem frühen 18. Jahrhundert. Ein Stück altes Hamburg zeigen auch die Krameramtsstuben aus dem 17. Jahrhundert. In ihnen lebten einst die Witwen von Kleinhändlern. Eine der Wohnungen ist noch originalgetreu eingerichtet und kann besichtigt werden.
UNESCO-Welterbe Chilehaus und Speicherstadt
Herausragende Architektur des 20. Jahrhunderts ist im Kontorhausviertel östlich des Domplatzes versammelt. Dort befinden sich mehrere eindrucksvolle Bauwerke des Backstein-Expressionismus. Das bekannteste ist das Chilehaus. Das Kontorgebäude aus den 1920er-Jahre zählt zum UNESCO-Welterbe.
Zu Hamburgs Welterbe-Ensemble gehört auch die Speicherstadt. Der weltgrößte zusammenhängende Lagerhauskomplex entstand Ende des 19. Jahrhunderts. In den Speichern lagerten einst Waren wie Kaffee, Tabak und Tee, heute sind dort viele Cafés und Museen zu finden, etwa das Speicherstadtmuseum, das Gewürz-Museum oder das Deutsche Zollmuseum. Publikumsmagneten sind das Gruselkabinett "Dungeon" und das benachbarte "Miniatur Wunderland".
St. Pauli, die Reeperbahn und ein begrünter Bunker
Hamburgs Kult-Kiez St. Pauli hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert, trotzdem ist rund um die Reeperbahn noch immer viel los. Cafés, Clubs, Bars, Restaurants und Theater ziehen sowohl Einheimische als auch Touristen an. Am Beatles-Platz an der Ecke Reeperbahn/Große Freiheit erinnern Metallskulpturen daran, dass die vier legendären Musiker aus Liverpool ihre Weltkarriere in Hamburg starteten.
Neues Wahrzeichen des Stadtteils ist der Grüne Bunker am Heiligengeistfeld. Der Weltkriegsbunker wurde um mehrere Etagen aufgestockt und rundum begrünt. Ein "Bergpfad" führt um das Bauwerk herum nach oben zu einem öffentlichen Dachgarten und bietet dabei immer wieder neue Ausblicke auf die Stadt. Direkt nebenan liegt das Millerntorstadion, die Heimat des FC St. Pauli.
Musik, Theater und Museen
Hamburgs Kulturszene hat eine lange Tradition. Zahlreiche bedeutende Komponisten lebten und arbeiteten in der Hansestadt, darunter Johannes Brahms, Georg Philipp Telemann, Carl Philipp Emanuel Bach, Gustav Mahler sowie die Geschwister Fanny und Felix Mendelssohn. Das Komponistenquartier in der Peterstraße versammelt sechs Museen, die sich dem Leben und Werk der einzelnen Musiker widmen. Mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und den Philharmonikern Hamburg hat die Hansestadt zudem zwei Orchester von Weltruf.
Auch die Hamburger Theater, darunter das Schauspielhaus und das Thalia Theater, sind bundesweit bekannt, ebenso die Staatsoper. Daneben gibt es zahlreiche Privatbühnen, Musical-Häuser und Varietés. Von der plattdeutschen Komödie am Ohnsorg-Theater bis zum politischen Kabarett - das Angebot ist vielfältig.
Rund 40 Museen ergänzen das kulturelle Angebot. Gleich sechs wichtige Museen liegen auf der Kunstmeile zwischen Rathaus und Hauptbahnhof. Weitere Museen widmen sich der Stadtgeschichte, dem Hafen, der Speicherstadt oder den Kulturen der Welt.
Grünes Hamburg
Hamburg ist eine grüne Metropole mit rund 230.000 Straßenbäumen und 37 Naturschutzgebieten. Mehr als neun Prozent der Hamburger Landesfläche stehen unter Schutz - da kann kein anderes Bundesland mithalten. Hinzu kommen zahlreiche zentral gelegene Parks, etwa der Stadtpark in Winterhude, der Volkspark in Altona oder der direkt in der Innenstadt gelegene Park Planten un Blomen. Im Stadtteil Ohlsdorf befindet sich zudem der größte Parkfriedhof der Welt. Mit dem Hamburger Abschnitt des Wattenmeers zählt außerdem ein Nationalpark und Weltnaturerbe zu den Naturschätzen der Hansestadt.