Deutsches Hafenmuseum: Die "Peking" und Hafenhistorie erleben
Der legendäre Frachtsegler "Peking", ein Dampfschiff, ein historischer Kaischuppen und Technik: Im Deutschen Hafenmuseum können Besucher und Besucherinnen maritime Geschichte hautnah erleben.
Schräg gegenüber der Elbphilharmonie, auf der anderen Elbseite, lohnt ein Spaziergang: Dort befindet sich direkt am Hansahafen das Hafenmuseum. Größte Attraktion ist der Großsegler "Peking". Seit September 2020 liegt der legendäre Flying-P-Liner, der 1911 in Hamburg gebaut wurde, wieder in der Hansestadt.
Die Viermastbark galt damals als eines der schnellsten Schiffe ihrer Zeit, weltweit sind nur noch drei weitere Flying P-Liner erhalten. Mehr als 40 Jahre lag die "Peking" als Museumsschiff in New York auf dem East River. 2017 kehrte sie nach Deutschland zurück, wurde aufwändig restauriert und kann jetzt auf geführten Rundgängen besichtigt werden (mittwochs bis sonntags). Die Führung dauert etwa eine Stunde.
Maritime Technik: Schwimmdampfkran und Schutendampfsauger
Ein weiteres Highlight an der denkmalgeschützten Kaianlage, die noch aus der Kaiserzeit stammt, ist das Dampfschiff "Schaarhörn". Es wurde im Jahr 1908 erbaut und wirkt mit seinem leicht geschwungenen Rumpf und dem golden verzierten Bug besonders elegant. Zum Ensemble zählen außerdem ein Schwimmdampfkran von 1917, der Stückgutfrachter "MS Bleichen" sowie ein Schutendampfsauger von 1909, mit dem früher Baggergut vom Boden abgesaugt und über eine lange Rohrleitung auf eigens dafür angelegte Spülfelder gepumpt wurde.
Ausstellung im 50er-Schuppen zeigt Hafenhistorie
Wichtiger Bestandteil des Museums ist der historische Kaischuppen 50A, der um 1912 als Stückgut-Lagerhalle errichtet wurde. Eine Ausstellung im Inneren zeigt eine Vielzahl maritimer Stücke, darunter Transportgeräte, Seezeichen und -karten sowie historisches Tauchzubehör. Zu sehen ist auch eine alte Pegelstandanzeige von den Landungsbrücken. An der original Kaffeeklappe des Schuppens können sich Besucher nach einem Rundgang einen Kaffee und ein Stück Kuchen holen.
Mitmach-Angebote für Besucher
In der Hafenmanufaktur können Besucher selbst aktiv werden und beispielsweise Segel nähen oder Netze knüpfen. Für Kinder bietet das Museum jeden Sonntag weitere Mitmachaktionen an. So können sie einen "Grundkurs Hafen" belegen und dabei allerlei praktische Prüfungen durchlaufen. Danach gibt es einen kleinen "amtlichen" Hafen-Pass. Regelmäßig an den Wochenenden ist zudem ein Hafentaucher im historischen Trockentauchanzug im Einsatz.
Deutsches Hafenmuseum befindet sich im Aufbau
Das Deutsche Hafenmuseum ist als "Zwei-Standorte-Museum" geplant. Neben dem bereits bestehenden Ensemble rund um den historischen 50er-Schuppen entsteht auf dem Areal des ehemaligen Überseezentrums im Stadtteil Grasbrook ein Neubau, der voraussichtlich nicht vor 2029 eröffnen wird.
Anreise mit Oldtimer-Bus oder Schiff möglich
Das Deutsche Hafenmuseum, das zur Stiftung Historische Museen Hamburg gehört, ist von den S-Bahnhaltestelle Veddel zu Fuß in etwa 20 Minuten zu erreichen. Alternativ verkehrt (außer sonntags) die Buslinie 256 ab Veddel. An den Wochenenden fährt die historische Omnibuslinie 856 ab der U- und S-Bahn-Station Elbbrücken zum Hafenmuseum. Wer mit dem Auto aus der Innenstadt kommt, fährt über Versmannstraße und Elbbrücken in den Freihafen und gelangt über den Veddeler Damm zum Museum. Parkplätze sind vorhanden. Auch die Anreise per Barkasse ist möglich: Die Maritime Circle Line hält direkt am Hafenmuseum.
Das Deutsche Hafenmuseum ist Kulturpartner von NDR Kultur.