Ein Mann läuft im Gegenlicht in einen See © photocase Foto: froodmat

Zerkarien: Saugwurm kann Badedermatitis auslösen

Stand: 02.08.2024 11:12 Uhr

Bei Wärme vermehren sich Parasiten wie Zerkarien in Binnengewässern massenhaft. Der Saugwurm kann beim Menschen Hautausschlag verursachen, die sogenannte Zerkariendermatitis. Was kann man dagegen tun?

An warmen Sommertagen ist der Sprung ins kühle Nass des nächsten Sees oder Flusses beliebt. Doch gesundheitsgefährdende Keime oder Parasiten können den Badespaß trüben. Sie kommen in natürlichen Gewässern vor, so auch Zerkarien. Im Sommer vermehren sie sich bei anhaltender Wärme massenhaft im Wasser. Vor allem in nicht kontrollierten Gewässern außerhalb der offiziellen Badestellen besteht das Risiko, sich zu infizieren.

Was sind Zerkarien?

Eine etwa einen Millimeter große Zerkarie unter dem Mikroskop © http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/ Foto: Chb
Zerkarien sind etwa einen Millimeter groß und können auch den Menschen befallen.

Zerkarien sind die Larven von Saugwürmern. Als Parasiten befallen sie normalerweise Wasservögel, in deren Darm sie dann heranwachsen. Mit deren Kot gelangen die Eier der Saugwürmer ins Wasser, wo innerhalb kurzer Zeit Larven schlüpfen. Steht kein passender tierischer Wirt zur Verfügung, befallen Zerkarien auch Menschen. Sie bohren sich in die Haut, bleiben in der Oberfläche stecken und sterben innerhalb weniger Tage ab.

Zerkarien: Was tun bei Ausschlag?

An befallenen Stellen verursachen Zerkarien starken Juckreiz, rote Flecken und Schwellungen, die sogenannte Bade- oder Zerkariendermatitis. Ein Befall durch die kleinen Parasiten ist in der Regel harmlos. Wer an den juckenden Stellen kratzt, riskiert aber Hautentzündungen. Linderung verschaffen Salben gegen Juckreiz und Entzündungen.

Was tun gegen Zerkarien im Wasser?

Um sich vor Zerkarien zu schützen, sollte man Seen mit vielen Vögeln sowie flache, schlammige Uferbereiche meiden und nicht mit offenen Wunden ins Wasser gehen. Nasse Badekleidung nach dem Schwimmen rasch ausziehen und die Haut kräftig abrubbeln. Auf keinen Fall Wasservögel füttern, denn das Wasser wird durch den Kot der Tiere mit Zerkarien verunreinigt. Am besten an offiziellen Badestellen oder -seen baden, dort überwachen Mitarbeiter der Hygiene- und Umweltämter regelmäßig die Wasserqualität.

Informationen zu Badeverboten und Wasserqualität

Weitere Informationen
Blaualgen an einer unbewachten Badestelle am Strand von Tremt (Greifswalder Bodden). © NDR Foto: Anna-Lou Beckmann

Ostseeküste und Seen in MV: Warnung vor Blaualgen und Zerkarien

Im Greifswalder Bodden gibt es aktuell wieder Blaualgen. Zerkarien finden sich im Gladbecker See in Neustrelitz. mehr

Zwei Mädchen beim Baden am Ostseestrand von Glowe © Picture-Alliance / dpa Foto: Stefan Sauer

Blaualgen, Vibrionen, Zerkarien: Gefahr beim Baden

Im Sommer können sich an Seen und in Nord- und Ostsee Bakterien bilden. So vermeiden Badende Infektionen und Vergiftungen. mehr

Ein Mann im dunkelblauen T-Shirt in der Natur kratzt sich am Arm und schaut gereizt © colourbox.de Foto: colourbox.de

Bilharziose: Symptome und Behandlung der Infektionskrankheit

Die Bilharziose ist eine durch Parasiten übertragene Infektionskrankheit. Die Larven leben im Süßwasser. mehr

Eine rot-gelbe Flagge weht an einem DLRG-Wachhaus in Niendorf an der Ostsee. © picture alliance/Bildagentur online Foto: Ohde

Sicherheit am Meer: Das bedeuten die Flaggen am Strand

Das Baden im Meer, aber auch Wattwanderungen ohne erfahrene Führung sind nicht ungefährlich. Was sollte man beachten? mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 02.08.2024 | 11:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Infektion

Mehr Gesundheitsthemen

Ein Arzt hält eine Röntgenaufnahme einer Hüfte in der Hand. © Colourbox Foto: Syda Production

Hüft-TEP OP: Wann beide Gelenke gleichzeitig operieren?

Etwa zehn Prozent der Betroffenen benötigen gleichzeitig auf beiden Seiten eine neue Hüfte. Für wen kommt diese OP infrage? mehr

Gesundheits-Themen

Ratgeber

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?