Blaualgen an einer unbewachten Badestelle am Strand von Tremt (Greifswalder Bodden). © NDR Foto: Anna-Lou Beckmann
Blaualgen an einer unbewachten Badestelle am Strand von Tremt (Greifswalder Bodden). © NDR Foto: Anna-Lou Beckmann
Blaualgen an einer unbewachten Badestelle am Strand von Tremt (Greifswalder Bodden). © NDR Foto: Anna-Lou Beckmann
AUDIO: Blaualgen im Greifswalder Bodden (1 Min)

Ostseeküste und Seen in MV: Warnung vor Blaualgen und Zerkarien

Stand: 02.08.2024 11:21 Uhr

In vielen Seen und Küstenabschnitten in Mecklenburg-Vorpommern lässt sich im Sommer gut baden. Allerdings sind einzelne Gewässer von Blaualgen oder Zerkarien befallen, wie etwa der Glambecker See in Neustrelitz und Teile des Greifswalder Boddens.

Die Badewasserqualität der meisten Seen in Mecklenburg-Vorpommern ist nach wie vor ausgezeichnet, das zeigt die Badewasserkarte des Landes. An einigen Seen in der Region warnen zurzeit allerdings Schilder vor Zerkarien oder Blaualgen.

Blaualgen unter anderem in Lubmin und Freest bestätigt

Erst am Donnerstag musste das Gesundheitsamt bei den Badestränden in Lubmin, Loissin, Ludwigsburg und Freest am Greifswalder Bodden das Auftreten von Blaualgen bestätigen. Das Ordnungsamt sei bereits informiert und angewiesen worden, Warnschilder aufzustellen. Ein Badeverbot durch den Landkreis wurde zwar noch nicht ausgesprochen, jedoch wird ausdrücklich davor gewarnt, ins Wasser zu gehen, wie ein Landkreissprecher gegenüber dem NDR erklärte.

Hautreizungen, Übelkeit und Erbrechen

Blaualgen können Hautreizungen, Übelkeit und Erbrechen auslösen, sobald Schwimmer eine hohe Menge des verunreinigten Wassers schlucken. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, Schwangere sowie ältere Menschen und solche mit einem schwachen Immunsystem. Aber auch für Hunde und andere Tiere sind Blaualgen ein Risiko.

Die sogenannten Cyanobakterien treten oft in den Sommermonaten bei dauerhaft hohen Wassertemperaturen auf. Veränderte Strömungen und ein Wetterumschwung können die Blaualgenteppiche allerdings häufig innerhalb von Stunden wieder auflösen.

Badewasserkarte warnt vor Zerkarien

Die Badewasserkarte des Landes warnt zurzeit außerdem vor Zerkarien, wie etwa im Glambecker See in Neustrelitz oder an der Müritz in Waren und Klink. Dort wird das Baden aktuell nicht empfohlen. Bei Zerkarien handelt es sich um Larven von Saugwürmern. Die Parasiten leben im Wasser mit dem Ziel, sich fortzupflanzen. In der Regel nutzen sie hierfür Wasservögel und Wasserschnecken sowie in seltenen Fällen auch den Menschen.

Leichtes Jucken und gerötete, fleckige Haut

Die Larven sterben allerdings recht schnell ab. Badegäste bemerken wenige Minuten nach Badebeginn ein leichtes Jucken und eine gerötete, fleckige Haut. Ernste gesundheitliche Folgen seien meist nicht zu befürchten. Manche Menschen reagierten jedoch allergisch auf die Larven und sollten in diesem Fall einen Arzt aufsuchen.

Richtiges Abtrocknen beugt vor

Auch das Kratzen der betroffenen Stelle sollte laut Ärzten vermieden werden. Denn wenn die Haut aufgekratzt werde, könnten andere Bakterien eindringen und eine Entzündung verursachen. Um dem Befall von Zerkarien vorzubeugen, empfehlen Ärzte den Badegästen, sich nach dem Baden richtig abzutrocknen oder duschen zu gehen. Wer dennoch betroffen ist, kann gegen den Juckreiz eine kortisonhaltige Salbe, kühlendes Gel, Eisbeutel oder ätherische Öle auf die betroffenen Stellen auftragen.

Badequalität als mangelhaft eingestuft

Auch andere Seen in Mecklenburg-Vorpommern wurden in dieser Saison als mangelhaft eingestuft. Darunter die Badestellen am Woldegker Stadtsee und am Cantnitzer See. In Altwarp wird das Baden in diesem Sommer nicht empfohlen, weil die Wasserqualität mittlerweile drei Jahre in Folge als mangelhaft eingestuft wird.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 02.08.2024 | 11:00 Uhr

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