Auf dem Plauer See und einem Zufluss ist es bereits so früh im Jahr zur Bildung von Blaualgen gekommen. © NDR

Blaualgen: Wie gefährlich sind die Bakterien beim Baden?

Stand: 02.08.2024 10:58 Uhr

Im Sommer treten Blaualgen in Seen und im Meer bei anhaltender Wärme massenhaft auf. Die Bakterien können für Mensch und Tier giftig sein. Wie erkennt man sie? Wann werden Blaualgen gefährlich?

Viele Gewässer sind im Sommer mit Blaulagen belastet. Gesundheitsämter sprechen dann eine Badewarnung oder sogar ein Badeverbot aus. Bei trockener, warmer sowie sonniger Witterung und wenig Wind können sich Blaualgen besonders in flachen großen Seen stark vermehren. Sie kommen aber auch in Flüssen und im Meer vor und können dort regelrechte Teppiche bilden.

Was sind Blaualgen?

Blaualgen sind keine Algen, sondern Bakterien. Ihr Name rührt vom grün-blauen Farbstoff, der in einigen der sogenannten Cyanobakterien enthalten ist. Einige Blaualgen produzieren Giftstoffe, die sich im Wasser lösen können und für Menschen eine Gesundheitsgefahr darstellen.

Blaualgen: Welche Symptome bei Vergiftung?

Vor allem Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Kleinkinder und Schwangere sollten nicht in belasteten Gewässern baden. Der Kontakt mit Blaualgen durch Verschlucken und über die Haut kann Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Gliederschmerzen, Bindehautentzündungen, Ohrenschmerzen und Atemwegserkrankungen auslösen.

Auch Haut- und Schleimhautreizungen sowie allergische Reaktionen sind möglich. Werden sehr große Mengen von verunreinigtem Wasser verschluckt, kann es zu einer Lähmung von Teilen der Lunge und somit zum Erstickungstod kommen.

Blaualgen vor dem Baden erkennen

Eine massenhafte Vermehrung von Blaualgen können Badegäste an der grünlichen oder blau-grünen Trübung des Wassers erkennen. Außerdem bilden sich oft Schlieren, wolkenartige Gebilde oder Algenteppiche. Sind in knietiefem Wasser die eigenen Füße kaum oder nicht mehr sichtbar oder treiben tote Fische an der Wasseroberfläche, sollte man dort nicht mehr baden. Ob es sich um harmlose Grünalgen oder gesundheitsschädliche Blaualgen handelt, lässt sich nur im Labor bestimmen. Am besten im Vorfeld über mögliche Belastungen informieren und offizielle Badestellen nutzen, dort wird die Wasserqualität regelmäßig kontrolliert.

Informationen zu Badeverboten und Wasserqualität

Weitere Informationen
Ein See ist mit Blaualgen befallen. © Nord-West-Media TV

Ostseeküste und Seen in MV: Warnung vor Blaualgen und Zerkarien

Im Greifswalder Bodden gibt es aktuell wieder Blaualgen. Zerkarien finden sich im Gladbecker See in Neustrelitz. mehr

Blaualgen an einer unbewachten Badestelle am Strand von Tremt (Greifswalder Bodden). © NDR Foto: Anna-Lou Beckmann

Warnung vor Blaualgen am Steinhuder Meer

Laut Region Hannover wurde an beiden Badestellen ein vermehrtes Aufkommen an entsprechenden Bakterien festgestellt. mehr

Zwei Mädchen beim Baden am Ostseestrand von Glowe © Picture-Alliance / dpa Foto: Stefan Sauer

Blaualgen, Vibrionen, Zerkarien: Gefahr beim Baden

Im Sommer können sich an Seen und in Nord- und Ostsee Bakterien bilden. So vermeiden Badende Infektionen und Vergiftungen. mehr

Eine etwa einen Millimeter große Zerkarie unter dem Mikroskop © http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/ Foto: Chb

Zerkarien: Saugwurm kann Badedermatitis auslösen

Im Sommer vermehren sich Zerkarien in Seen massenhaft und können Hautausschlag verursachen. Was kann man dagegen tun? mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 02.08.2024 | 11:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Infektion

Mehr Gesundheitsthemen

Eine Frau hält sich den Bauch und krümmt sich nach vorn. © Fotolia.com Foto: Antonioguillem

Verstopfung lösen: Was hilft bei trägem Darm?

Millionen Deutsche leiden an chronischer Obstipation. Was sind die Ursachen für Verstopfung? Und wie wird sie behandelt? mehr

Gesundheits-Themen

Ratgeber