YFood, Huel und Co. - Wie gesund sind Trinkmahlzeiten?
Trinkmahlzeiten von Herstellern wie YFood oder Huel sollen ein schneller und ausgewogener Ersatz für eine ganz normale Mahlzeit sein. Experten warnen jedoch vor übermäßigem Konsum und verstecktem Zucker.
In den Drinks stecken verschiedene lebensnotwendige Vitamine und Mineralstoffe. Sie enthalten meist ausreichend Proteine und mit drei bis zehn Gramm einen angemessenen Anteil an Ballaststoffen. Satt sollen sie auch machen - die neuen Trinkmahlzeiten. Angeboten werden diese mittlerweile zu einem Preis von drei bis vier Euro in Supermärkten, Drogerien und in Onlineshops. Die Zielgruppe: Junge, gesundheitsbewusste Konsumenten, die schnell und gesund satt werden wollen.
Gefahr von Verdauungstörungen und Überernährung
Ernährungsmediziner sehen die Nahrung aus der Trinkflasche allerdings kritisch. Denn unsere Magenmotorik ist darauf ausgelegt, dass wir ausreichend Zeit haben, Nahrung zu zerkleinern und mit Verdauungssäften zu durchmischen. Wenn Nahrung schon flüssig im Magen ankommt, beginnt sofort die Magenentleerung und es werden wichtige Verdauungsprozesse außer Kraft gesetzt. Konsumenten können sich außerdem mit der Flaschennahrung "überernähren" - vor allem, wenn diese nur nebenbei getrunken wird. Eine Flasche mit 500 Millilitern hat circa 550 Kilokalorien. Vor allem Menschen, die häufig zu solchen Getränken greifen, werden wahrscheinlich zunehmen. Die Verbraucherzentrale Bremen warnt davor, Mahlzeiten langfristig durch die Einnahme solcher Drinks zu ersetzen.
Ungesunden Süßstoff und Zucker erkennen
Fast alle Hersteller werben damit, dass ihre Produkte frei von raffiniertem Zucker sind. Aber als Süßungsmittel wird meist Sucralose eingesetzt. Das ist ein künstlicher Süßstoff, der 400-mal süßer als Haushaltszucker schmeckt und im Verdacht steht, unseren Hunger auf Süßes zu beflügeln. Die Gefahr, dass wir nach einer süßen Trinkmahlzeit auch alle weiteren Mahlzeiten eher mit etwas Süßem bedienen wollen, ist recht hoch. Außerdem oft enthalten: Maltodextrin. Der Zweifachzucker ist bei Sportlern vor dem Training sehr beliebt, weil er schnell Energie liefert. Setzt man sich nach so einer Trinkmahlzeit aber direkt wieder an den Schreibtisch, ist Maltodextrin genauso ungesund wie raffinierter Zucker.
Inhaltsstoffe auf der Verpackung genau prüfen
Wer auf Trinkmahlzeiten nicht verzichten möchte, sollte auf Produkte achten, die möglichst wenig Zucker enthalten. Oft verstecken sich selbst bei Bezeichnungen wie "ohne Zucker" noch Ersatzstoffe wie Maltodextrin. Geworben wird häufig auch damit, dass Ballaststoffe und Omega-3-Fettsäuren enthalten sind. Tatsächlich sind Ballaststoffe gut für Darmflora und Herz, aber zu viele können abführend wirken. Aus Sicht von Ernährungsmedizinern ersetzen Trinkmahlzeiten langfristig keine gesunde und ausgewogene Ernährung.