Proteinshake-Pulver: Vorsicht bei den Inhaltsstoffen!
Proteinshake-Pulver gibt es in fast jedem Supermarkt. Mit einer hohen Eiweißzufuhr sollen sie helfen, gezielt Muskeln aufzubauen. Doch bei den Inhaltsstoffen gibt es große Unterschiede.
Der normale Proteinbedarf pro Tag liegt bei 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht für Erwachsene. Menschen, die viel Sport treiben, mit dem Ziel Muskeln aufzubauen, benötigen etwa das Doppelte. Der Proteinbedarf lässt sich über eine ausgewogene, eiweißreiche Ernährung decken. Bequemer geht es mit Eiweißpulver.
Eiweißarten im Vergleich
Das Eiweiß in Proteinshake-Pulvern kann aus verschiedenen Quellen stammen. Worauf Sie beim Kauf achten sollten:
- Milcheiweiß: Am häufigsten wird Milcheiweiß für Proteinpulver verarbeitet, sogenanntes Whey-Protein. Das ist ein günstiger Rohstoff, der vom Körper gut verstoffwechselt werden kann. Häufig findet man es in unterschiedlich aufbereiteter Form in den Pulvern. Als Milchprotein-Isolat enthält es zum Beispiel keinen Milchzucker mehr und ist auch bei Laktoseintoleranz verträglich.
- Eiprotein: Es wird aus dem Eiklar hergestellt und ist, anders als Milcheiweiß, frei von Laktose, Cholesterin- und Purin. Es hat allerdings einen bitteren Geschmack und wird deshalb häufig als Bestandteil in Mehrkomponenten-Proteinshakes verwendet, in denen verschiedene Eiweißarten kombiniert werden.
- Kollagenes Eiweiß: Auch als Kollagenhydrolysat bekannt, wird es eher selten in Proteinpulvern eingesetzt, und wenn, dann in Pulvern, die verschiedene Proteine kombinieren. Es handelt sich um Gelatine, die aus Schlachtabfällen hergestellt wird. Kollagenes Eiweiß kann aber bei der richtigen Dosierung einen positiven Effekt auf Knochen und Bindegewebe haben.
- Pflanzliche Eiweiße: Dazu zählen Sojaprotein, Reisprotein, Erbsensprotein oder Hanfprotein. Im Vergleich zu tierischem Eiweiß gelten sie als gesünder.
Aus Sicht von Ernährungsmedizinern sind sogenannte Mehrkomponenten-Proteinpulver sinnvoll: Durch die Kombination verschiedener Eiweiße kann eine höhere biologische Wertigkeit erzielt werden.
Künstliche Aromen, Verdickungsmittel und Süßstoffe
Die in mehreren Arbeitsschritten gewonnenen, pulverisierten Proteine in Eiweißshakes sind kein kulinarischer Hochgenuss. Deshalb werden sie meist in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten - oft werden Verdickungsmittel für ein gutes Mundgefühl, Süßstoff und Vitamine beigemischt.
Vor allem die Beigabe von Süßstoff sehen Ernährungsmediziner kritisch. Die teilweise extreme Süße könne unser Empfinden für süßen Geschmack stören. Süßstoffe könnten sich außerdem negativ auf den Darm auswirken und langfristig Diabetes fördern. Die Hersteller argumentieren, dass mit Süßstoffen Kalorien gespart würden - das habe einen positiven Effekt.
Auch die Zugabe von Vitaminen ist aus Sicht von Ernährungsmedizinern wenig sinnvoll. Über die normale Ernährung sei eine Aufnahme von Vitaminen in ausreichender Menge möglich.
Proteinpulver ohne Aroma und Süßstoffe
Einige Hersteller bieten neben aromatisierten, künstlich gesüßten Pulvern auch Produkte ohne Aroma und Süßstoffe an. Diese findet man aber nicht im Supermarkt, sondern im Internet oder im Fachhandel.