Schwarzkümmelöl © IMAGO

Schwarzkümmel: Wirkung und Einnahme als Öl oder Kapseln

Stand: 10.01.2025 10:10 Uhr | vom Norddeutscher Rundfunk-Logo

Kleine Samen mit großer Wirkung: Schwarzkümmel und auch das daraus gewonnene Schwarzkümmelöl helfen unter anderem bei Allergien und Entzündungen.

von Levke Heed

Schwarzkümmel wird auch als "Gold der Pharaonen" bezeichnet. Besonders dem Schwarzkümmelöl aus den kleinen Samen werden unglaubliche Heilkräfte nachgesagt. Typisch ist ein sehr intensiver scharf-bitterer Eigengeschmack. Dieser kommt durch das ätherische Öl, das in den Samen steckt. Es enthält den Wirkstoff Thymochinon. Das ist für Asthmatiker und Allergiker sehr interessant, denn er soll eine antientzündliche und antiallergene Wirkung haben.

Welche Wirkung hat Schwarzkümmel auf den Körper?

Studien haben gezeigt, dass das Thymochinon Entzündungsprozesse in der Lunge hemmen kann. Die Wirkung ist mit Kortison vergleichbar. Auch die Histamin-Freisetzung kann durch Schwarzkümmel gehemmt werden. Das kann dabei helfen, dass allergische Reaktionen weniger stark ausfallen. Bei rheumatoider Arthritis soll das Öl lindernd wirken, wie eine Studie zeigt.

Auch Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl und Blähungen können durch Schwarzkümmel gelindert werden. Und speziell Schwarzkümmelöl soll unseren Blutdruck positiv beeinflussen können. Das konnten erste kleine Studien belegen. Gleiches gilt für den Blutzuckerspiegel. In Tierversuchen konnte bei Gabe von Schwarzkümmel eine Senkung erreicht werden, was bei der Therapie von Diabetes mellitus interessant sein könnte.

Schwarzkümmel gegen Krebs: Wissenschaftliche Belege fehlen

Bei Krebs sollen die kleinen Körner ebenfalls helfen: Tests an Zell-Kulturen und Tierversuche haben gezeigt, dass durch Thymochinon Tumore bei Ratten kleiner wurden und dass die Wirkung bestimmter Chemotherapeutika verstärkt wurde. Aber: Beim Menschen wurden diese Effekte bisher nicht wissenschaftlich belegt. Der Krebsinformationsdienst schreibt dazu: "Eine Wirkung von Schwarzkümmelöl gegen Krebs beim Menschen ist nicht belegt."

Schwarzkümmel: Positive Wirkung auf das Immunsystem

Doch Schwarzkümmel und Schwarzkümmelöl haben noch mehr zu bieten: Beide sind vollgepackt mit Mineralstoffen und Vitaminen, die für das Immunsystem gut sind – zum Beispiel Selen, Zink und Magnesium sowie Beta-Carotin, Folsäure, Biotin und Vitamin C.

Einnahme: Kapseln mit kaltgepresstem Öl des echten Schwarzkümmels verwenden

Ernährungsmedizinerinnen und -mediziner sind sich einig, dass nichts dagegenspricht, jeden Tag zu Schwarzkümmelöl zu greifen. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei maximal drei Gramm - das entspricht etwa einem Teelöffel. Schwarzkümmelöl ist aber kein anerkanntes Heil-, sondern ein Lebensmittel. Darum kann es maximal eine Therapie ergänzen. Wer den Geschmack des puren Schwarzkümmelöls zu kräftig findet, kann auch zu Kapseln greifen. Wichtig: Zur Einnahme sollte ausschließlich kaltgepresstes Öl des echten Schwarzkümmels verwendet werden. Fehlt der Hinweis "kaltgepresst", kann man davon ausgehen, dass das Öl erhitzt wurde. Außerdem ist die Bezeichnung "Nigella sativa" wichtig, die den Hinweis gibt, dass echter Schwarzkümmel verwendet wurde. Deshalb vor dem Kauf die Verpackungen von Kapseln und die Etiketten von Ölflaschen sorgfältig auf Qualität prüfen.

Mit Schwarzkümmelöl nicht braten

Schwarzkümmel schmeckt leicht nussig, pfeffrig und auch ein bisschen bitter. Das ungefilterte Öl ist etwas herber. Einmal geöffnet, hält sich Schwarzkümmelöl im Kühlschrank rund drei Monate. Es empfiehlt sich also, immer eher eine kleine Flasche zu kaufen. Mit Schwarzkümmelöl darf man weder braten noch backen. Denn sein Rauchpunkt liegt bei 90 Grad. Wird Schwarzkümmelöl heiß, entstehen schnell Stoffe, die krebserregend sind.

Wichtige Fragen und Antworten zu Schwarzkümmel(öl)

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