Svea Köhlmoos liegt auf dem Rücken, Beine, angewickelt, ein Ball zwischen den Fußknöcheln. © NDR

Bewegungstherapie bei Muskelabbau

Stand: 04.11.2024 14:40 Uhr | vom Norddeutscher Rundfunk-Logo

Muskelabbau macht gebrechlich und setzt eine Abwärtsspirale in Gang. Wichtig ist insbesondere ein geeignetes Krafttraining zum Muskelaufbau - und das kann man in jedem Alter beginnen.

Wer rastet, der rostet - werden Muskeln nicht gefordert, baut der Körper sie nach und nach ab. Um die Fitness und körperliche Stabilität zu erhalten, reicht Ausdauersport kaum aus, denn er bringt vor allem den Kreislauf in Schwung. Muskelaufbau und -erhalt geschehen dagegen durch Kraftübungen. Dabei sollte man immer möglichst nah an die Belastungsgrenze gehen, aber nicht darüber hinaus.

Wie Bewegung die Muskeln aufbaut

Kurze anstrengende Trainingseinheiten mit mehreren Wiederholungen führen dazu, dass sich der Muskel optimal aufbaut. Nach dem Krafttraining nicht vergessen: Muskeln lockern - und mindestens 48, besser 72 Stunden Stunden bis zum nächsten Training warten. Wer öfter als dreimal die Woche Krafttraining macht, sollte dabei darauf achten, die Muskelregionen abzuwechseln, also zum Beispiel montags nur den Oberkörper, dienstags nur den Unterkörper trainieren.

Passende Übungen

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Svea Köhlmoos zieht ein Theraband zu einer Seite bis auf Kopfhöhe. © NDR
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Für Schulter, Arm und Rücken: "Der Ober"

Diese Übung mit Theraband kräftigt Schulter-, Arm- und obere Rückenmuskulatur. Wichtig: Die Schulter muss unten bleiben. 1 Min

Svea Köhlmoos liegt auf dem Rücken, Beine, angewickelt, ein Ball zwischen den Fußknöcheln. © NDR
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Rumpfrotation

Diese Übung aktiviert vor allem die schräge Bauchmuskulatur. Wichtig dabei: Bauchspannung und kein Hohlkreuz machen. 1 Min

Svea Köhlmoos liegt auf einer Matte und macht eine Kräftigungsübung. © NDR
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"Bridging": Becken heben

Das Becken so hoch wie möglich heben und wieder senken, das kräftigt unter anderem die Rückenmuskeln. 1 Min

Svea Köhlmoos zeigt eine Übung. © NDR
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Einbeinige Brücke

Diese Übung kräftigt die Pomuskulatur, die Beinrückseite, Teile des Rückens und des Innenschenkels. 1 Min

Physiotherapeutin Svea Köhlmoos macht eine Stützübung auf einer Matte. © NDR
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Plank und Bein anheben

Bei dieser Variante des Unterarmstütz wird die Rumpfmuskulatur trainiert. Schwieriger wird es, wenn man ein Bein anhebt. 1 Min

Physiotherapeutin Svea Köhlmoos macht eine Kniebeuge, während sie den anderen Fuß nach hinten auf einen Hocker abgelegt hat. © NDR
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Einbeinige Kniebeugen

Bei dieser Übung, die das Knie kräftigt, wird ein Bein rückwärts auf einem Hocker abgelegt. 1 Min

Svea Köhlmoos zeigt eine tiefe Kniebeuge. © NDR
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"Goblet Squat": Kniebeuge mit Hantel

Hier werden unter anderem Oberschenkel-, Gesäß- und Rückenmuskulatur trainiert. Achtung: Die Knie dürfen nicht vorragen. 1 Min

Das optimale Training

Um die persönlich passende Trainingsintensität zu ermitteln, sollte man vor dem Muskelaufbau den Fitness-Zustand prüfen. Das geschieht am besten im Rahmen einer sportärztlichen Untersuchung mit einer Leistungsdiagnostik: Während der Proband auf dem Ergometer ins Schwitzen kommt, werden Blutdruck, Pulsfrequenz und die Milchsäure im Blut bei steigender Belastung fortlaufend gemessen. So lässt sich unter anderem feststellen, ab welcher Belastung die Muskeln übersäuern. Wenn Muskeln arbeiten, bilden sie Milchsäure und geben sie ins Blut ab, sodass sie im Körper abgebaut werden kann. Bei zu hoher Belastung kann der Körper die Milchsäure-Menge nicht mehr eliminieren, er übersäuert. Über diese Grenze sollte die Trainingsintensität nicht hinausgehen, hier liegt der individuell optimale Trainingspuls.

Es muss kein Geräte-Training im Studio sein

Ein Fitnessstudio hat den Vorteil, dass dort in der Regel fachkundige Trainer beratend zur Seite stehen und den Übungsverlauf überwachen können. Auch sind die Geräte meist so konstruiert, dass sie die Gefahr ungünstiger Bewegungsausführung minimieren. Wer Studios nicht mag, kann aber auch wunderbar zu Hause trainieren, wie unsere Videos zeigen. Ein wenig Vorerfahrung im Sport und Körpergefühl sind dafür aber sinnvoll, um die Übungen korrekt auszuführen.

Es hilft, tägliche Rituale mit den Übungen zu verknüpfen - zum Beispiel morgens beim Nachrichtenhören oder abends beim Fernsehschauen die Gymnastikmatte auszurollen.

Elektro-Muskel-Stimulationstraining (EMS)

Eine Ergänzung zur Gymnastik oder dem Gerätetraining ist das Reizstrom-Training (EMS). Dabei werden Muskeln über Elektroden mit Strom stimuliert. Die Kombination mit Gymnastikübungen ist für den Muskel besonders anstrengend und lässt ihn wachsen. Das macht dieses Workout besonders effektiv, man spart Zeit. Allerdings: EMS-Training ist vergleichsweise teuer, und allein erzielt es nicht die Erfolge, die man mit herkömmlichen - anstrengenden - Krafttraining erreicht.

Weitere Beispiel-Übungen, speziell für Senioren

Diese leichten Kraftübungen hat das Netzwerk Altersforschung Heidelberg zusammengestellt:

Für über 60-Jährige:

  • auf den Zehenspitzen stehen
  • zwei Treppenstufen auf einmal nehmen
  • Objekte (Stein, Blatt) beim Spazierengehen überspringen
  • Balanceübungen

Für über 70-Jährige:

  • Tandemstand (ein Fuß vor dem anderen)
  • Tandemgang
  • Kniebeugen
  • Einbeinstand

Weitere Informationen
Schematische Darstellung: Muskeln am Oberarm © NDR

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Dieses Thema im Programm:

NDR Fernsehen I Die Bewegungs-Docs I 05.10.2023 01:05

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