Millionen auf dem Kunstmarkt: Was sind NFTs?
Es ist eine dieser Abkürzungen, die uns in den letzten Jahren immer mal wieder begegnet: NFT(s). Was steckt hinter diesem Hype? Was bedeuten sie für den Kunstmarkt und wie wird gehandelt?
NFT steht für "Non-fungible Token" - auf Deutsch: "Nicht-ersetzbares Token". Ein Token ist eine digitale Besitzurkunde. Sie beweist, dass einem zum Beispiel ein digitales Kunstwerk gehört. NFTs können für alle möglichen digitalen Gegenstände ausgestellt werden. In der Kunst zum Beispiel für ein Musikstück, ein digitales Gemälde oder ein Foto. NFTs können aber auch Videos oder Memes sein.
"Nyan Cat": 500.000 Euro für NFT
Ein Beispiel ist der sogenannten "Nyan Cat". Das war eigentlich zuerst nur ein lustiges Meme, ein kurzes Bewegtbild. Eine computerspielartig animierte Katze, die einen Regenbogen hinter sich herzieht. Nach zehn Jahren wollte der Erfinder die Nyan Cat verkaufen. Tatsächlich wurde knapp 500.000 Euro für sie bezahlt, beziehungsweise für das nicht-manipulierbare Token, in dem steht, dass der Käufer nun der Eigentümer dieses Videos ist. Im Netz kann sich allerdings jeder das Video weiterhin ansehen.
Spekulation auf Wertsteigerung
Die Frage ist, warum jemand dafür Geld bezahlt? Entweder sind die Kunden verrückte Sammler, wie man es auch von anderen Waren, wie zum Beispiel Turnschuhen, kennt. Im Kunstmarkt ging es in den letzten Jahren aber vor allem um Spekulation. Das Token ist gut handelbar. Der Käufer spekuliert darauf, dass das Video noch weiter an Wert gewinnt. Und tatsächlich wurde in den vergangenen Jahren am Kunstmarkt viel Geld umgesetzt. Bezahlt wird übrigens nicht mit richtigem Geld, sondern mit Kryptowährung. Denn NFTs basieren auf Blockchains. Ohne ins Detail zu gehen: Blockchains sind internet-weit verteilte Datenbanken, auf denen die Kryptowährungen hinterlegt sind. Hier können NFTs eindeutig gespeichert und nachgewiesen werden.
"Everydays": Eines der teuersten NFTs
Einer der bekanntesten Künstler für NFTs ist Beeple, ein amerikanischer Künstler und Grafikdesigner. Er hat 13 Jahre lang jeden Tag ein Bild gepostet - insgesamt 5.000 Stück. Die hat er dann zu einem einzigen Werk zusammengestellt: "Everydays". Vor zwei Jahren ist es bei Christies für fast 70 Millionen US Dollar versteigert worden. Noch teurer ist seit kurzem ein anderes NFT: "The Merge" von einem Künstler oder einer Künstlerin namens PAK. PAK hat an über 300.000 Sammler lauter Anteile an "The Merge" verkauft.
Zum Zeitpunkt des Kaufs wusste keiner, wie das aussehen wird. Insgesamt kamen knapp 92 Millionen Dollar zusammen - für einen weißen Ball auf schwarzem Hintergrund. Der Prozess war hier eher das Kunstwerk.
Was ist problematisch an NFTs?
Im vergangenen Jahr sind die Preise zusammengekracht. Es gab Betrugsvorwürfe, Hackerangriffe, außerdem wird unfassbar viel Energie benötigt, um die NFTs auf der Blockchain zu speichern. Umweltfreundlichere Alternativen sind erst im Aufbau. Gut ist, dass Künstlerinnen und Künstler ihre Werke direkt verkaufen können und keinen Zwischenhändler mehr brauchen. Jeder, mit einem Computer und Zugang zum Internet kann ein NFT erstellen. Deswegen kann die Technologie das Leben von Millionen Kreativen für immer verändern.