Brandschutz geht über Rauchmelder und Feuerlöscher hinaus
Kerze nicht ausgemacht, Essen auf dem Herd vergessen - ein Feuer kann schnell entstehen. Wie vermeidet man es zu Hause? Wie verhält man sich bei einem Brand richtig? Wichtige Tipps im Überblick.
Rund 200.000 Mal brennt es jedes Jahr in Deutschland - so die Angaben des Deutschen Feuerwehrverbands. Bei jedem vierten Hilfseinsatz ist ein Privathaushalt betroffen. Knapp 400 Menschen kommen bei Bränden jährlich ums Leben, die Zahl der Verletzten ist etwa zehn Mal so hoch. Besonders gefährlich ist der Rauch: Eine Rauchvergiftung kann bereits nach zwei Minuten tödlich sein. Sie kann zudem Verletzungen verursachen, die lebenslange Beeinträchtigungen nach sich ziehen.
Nach Angaben des Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer spielt bei etwa einem Drittel der Feuer Elektrizität eine Rolle, in rund 18 Prozent ist menschliches Versagen die Ursache. Finanziell verursachen Brände Schäden in Milliardenhöhe. Oft wird das eigene Zuhause unbewohnbar oder stark beschädigt. Wertvolle Erinnerungsstücke und wichtige Dokumente werden dabei vernichtet.
So vermeiden Sie Brände
Viele Brände, die in den eigenen vier Wänden entstehen, könnten vermieden werden. Dazu gibt es viele Tipps und Maßnahmen, die sowohl Mieter als auch Eigentümer betreffen.
So verhalten Sie sich im Brandfall
Manchmal kommt es - trotz aller Vorkehrungen - doch zu einem Feuer. So kann überhitztes Fett zu brennen anfangen. Dann am besten einen passenden, trockenen Deckel über Topf/Pfanne schieben. Fettbrände niemals mit Wasser löschen! Es droht eine gefährliche Fettexplosion. Für das Löschen von Fett- oder Personenbränden sollte man einen Feuerlöscher der Brandklasse F verwenden - Löschdecken sind hierfür nicht geeignet.
Elektrogeräte nie mit Wasser löschen
Brennende Elektrogeräte dürfen ebenso niemals mit Wasser gelöscht werden, denn es besteht die Gefahr eines Stromschlags. Stattdessen die Netzstecker ziehen und die Flammen mit einer Wolldecke oder Ähnlichem ersticken. Um mit solch gefährlichen Situationen umgehen zu können, rät die Feuerwehr zu diesen Verhaltensmaßnahmen:
- Ruhe bewahren und überlegt handeln - keine Panik!
- Feuer nur dann versuchen zu löschen, wenn das gefahrlos möglich ist. Ist das Feuer schon zu groß, den Raum verlassen.
- Alle Fenster und Türen schließen, damit sich keine giftigen Gase ausbreiten können und das Feuer keine zusätzliche Sauerstoffzufuhr bekommt.
- In Bodennähe bewegen, wenn der Brandraum durchquert werden muss.
- Sofort die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 anrufen, eindeutige Angaben machen.
- Alle Familienangehörigen und Mitbewohner warnen und mit ihnen das Gebäude verlassen.
- Auf hilfsbedürftige Personen und Kinder achten und ihnen beim Verlassen des Hauses helfen.
- Ist der Fluchtweg nach draußen durch Rauch oder Feuer abgeschnitten, ein rauchfreies Zimmer suchen und sich am Fenster bemerkbar machen.
- Keine Aufzüge benutzen!
- Haus- bzw. Wohnungsschlüssel mitnehmen - für die Helfer
- Draußen sichtbar auf die Feuerwehr warten. Hilfskräften Informationen geben und den Anweisungen folgen
Kinderfinder hilft Feuerwehr bei der Suche
Bei Gefahren verstecken sich Kinder oft, etwa in Schränken oder unter Betten. Damit sie im Falle eines Brandes schneller gefunden werden, hilft der Kinderfinder. Das ist ein neongelber Aufkleber, der an der Kinderzimmertür angebracht wird, am besten im unteren Drittel. So wissen Feuerwehrleute auch bei schlechten Lichtverhältnissen und Rauchentwicklung rasch Bescheid. Dieses Schild ist nicht immer gleich gestaltet, aber meist mit einem Dreieck als Warnzeichen. Erhältlich sind solche Aufkleber bei vielen Versicherungen oder im Online-Handel. Oder einfach bei der Feuerwehr nachfragen.