Stand: 27.08.2020 16:00 Uhr

Kutterangeln auf der Ostsee - So geht’s

von Oliver Klebb, NDR.de
Ein gefangenenr Dorsch auf dem Deck des Angelkutters MS Blauort © NDR / Oliver Foto: Oliver Klebb
Bis ein schöner Dorsch auf den Schuppen liegt, braucht es oftmals viel Erfahrung und Wissen um das richtige Angelgerät sowie fängige Köder.

Das Dorschangeln auf der offenen Ostsee ist ein Highlight für jeden Petrijünger. Doch für viele ist ein Hochseetörn auf einem Angelkutter absolutes Neuland. Das fängt bei der Wahl der richtigen Rute und salzwasserfesten Rolle an und endet bei den Ködern, den Metall-Pilkern, die ins Angelgepäck gehören. Wer nicht als "Schneider" beim Pilken ohne Fisch nach Hause gehen möchte, sollte deshalb einige Grundregeln beherzigen - denn nichts ist schöner, als der Familie nach einem Tag auf See, den großen Fang in der Küche selbst zuzubereiten.

Leichte Pilkrute für ermüdungsfreies Fischen

Fangen wir mit der Angelrute an: Dank modernster Kohlefasertechnik sind die Gerten heutzutage schlank und leicht. Bereits für etwa 50 Euro gibt es gute Karbon-Pilkruten im Fachhandel. Um das Fanggeschirr besser um die vielen wurfbehindernden Aufbauten der Hochseekutter herumzirkeln zu können, sollte die Rute etwa drei Meter lang sein. Das ermöglicht zudem ausreichende Wurfweiten, die an manchen Tagen erforderlich sind. Das maximale Wurfgewicht, also wie viel wir problemlos an die Rute hängen können, sollte zwischen 170 und 200 Gramm liegen. An vielen Angeltagen mit wenig Wind und geringer Strömung ist allerdings eine Hechtspinnrute mit etwa 80 Gramm Wurfgewicht völlig ausreichend. Viele Hersteller bieten eine spezielle "Baltic Pilk"-Serie an, die auf das Ostseeangeln abgestimmt ist.

Angelruten an Deck der MS Tanja vor Heiligenhafen © NDR / Oliver Klebb Foto: Oliver Klebb
Der Angeltag kann kommen: Kohlefaserruten haben das schwere Pilkgeschirr von einst ersetzt. So hält der Arm den ganzen Törn durch.

Vorsicht bei zu weichen Ruten: Sie bieten zwar viel Spaß beim Drill der Fische, erschweren aber das Führen des Köders. Schon Pilkbewegungen mit Ködern um die 75 Gramm sorgen bei einigen Light-Pilk-Modellen für enorme Auslenkungen der Rute, die viel Kraft kosten. Lieber etwas straffere Ruten fischen, mit denen nur leichte Zupfer schon für ein schönes Köderspiel sorgen. Damit die Rute nicht bei Seegang durch die Gegend fliegt, ist ein Klettrelinghalter für etwa fünf Euro ein unentbehrliches Utensil.

Bei der salzwasserfesten Rolle nicht sparen

Die Rolle sollte unbedingt ein robustes und vor allen Dingen salzwasserfestes Modell der 3000er- oder 4000er-Größe sein. Achten Sie auf eine absolut saubere Schnurverlegung, sonst haben Sie später beim Angeln mit der geflochtenen Schnur Zeit fressenden und teuren Schnursalat. Wer etwa 100 Euro investiert, bekommt schon ein Modell mit akzeptablem Wickelbild und ist auf der sicheren Seite. Wer bei der Schnurverlegung Abstriche hinnimmt, kann robuste, salzwasserfeste Ganzmetall-Arbeitstiere eines amerikanischen Herstellers für etwa 60 Euro erstehen.

Geflochtene Schnur - Ein Muss auf Dorsch

Pilkrute und Meeresrolle zum Angeln auf der Ostsee © NDR / Oliver Klebb Foto: Oliver Klebb
Eine gute Pilkrolle hat am besten ein robustes Metallgehäuse. Wer öfters auf die Ostsee fährt, sollte unbedingt Geflochtene in Gelb aufspulen.

Es gibt zwar immer noch Angler, die auf dem Kutter die klassische monofile Nylon-Leine fischen, aber eigentlich ist sich die Szene einig: Beim Pilken auf Dorsch gehört Geflochtenes auf die Rolle. Geflochtene Angelschnur besteht aus vielen kleinen Fasern, die zu einem Strang zusammengefügt - idealerweise rundgeflochten - sind. Dieser Schnurtyp bietet einige Vorteile: Beim Fischen entsteht kaum Schnurdrall, die Schnüre haben bei gleichem Durchmesser eine wesentlich höhere Tragkraft und Geflochtene hat eine nur minimale Dehnung. Was bedeutet das fürs Dorschangeln? Hat man früher mit monofilen Schnüren von etwa 0,5 Millimetern Durchmesser geangelt, reicht heute eine geflochtene Schnur von 0,15 bis 0,17 Millimetern Stärke. Die wesentlich dünnere Schnur bietet der Strömung eine viel geringere Angriffsfläche. Wir können folglich mit viel leichteren Ködern den Meeresgrund erreichen. Leichtere Köder spielen beim Angeln wesentlich verführerischer für den Fisch.

Die nur geringe Dehnung der Geflochtenen bietet zudem einen viel direkteren Kontakt zum Köder und im Drill zum Fisch. Wir können Bisse einfacher erkennen sowie den Köder und seinen Grundkontakt einfacher kontrollieren. Eine monofile Schnur hingegen hat je nach Material eine Dehnung von 15 bis 35 Prozent. Fischen wir in einer Tiefe von 20 Metern müssen wir nun schon ganz erhebliche Bewegungen mit der Rute durchführen, damit ein Köderspiel am Grund entsteht. Als Schnurfarbe sollte man Gelb oder Rot wählen, so hat man die eigene Leine immer im Blick und vermeidet Tüdel mit dem Nachbarn. Zum Angeln sollten etwa 200 Meter geflochtene Schnur auf der Angelrolle zur Verfügung stehen, den Rest des Fassungsvermögens können Sie vom Angelgerätehändler mit der viel günstigeren Mono unterfüttern lassen. Viele Kutterkapitäne bieten für Neulinge auch komplett montierte günstige Leihruten an.

Das Vorfach verbindet Hauptschnur und Köder

Klassische Pilkmontage zum Hochseeangeln auf Dorsch © NDR / Oliver Klebb Foto: Oliver Klebb
Der Klassiker unter den Montagen zum Meeresangeln: Über dem Pilker werden zwei Twister an jeweils einem Seitenarm gefischt.

Sind Rute, Rolle und Schnur zusammengestellt, geht es an die Montage. An das Ende der Hauptschnur wird ein Meereswirbel geknotet. Daran hängen wir das sogenannte Vorfach, ein etwa ein Meter langes, starkes monofiles Stück Schnur, an dessen Ende mit einem Karabinerwirbel ein Metallfisch (Pilker) oder ein Gummifisch an einem Bleikopfhaken (Jig) gehängt wird. Um die Fängigkeit zu erhöhen, montieren viele Angler etwa 50 Zentimeter über dem Hauptköder ein oder zwei Seitenarme für Beifänger. Das sind in der Regel sogenannte Twister oder kleine Gummifische an Mini-Jigs oder die klassische Dorschfliege. Auch kleine Oktopus-Imitationen aus Gummi sind verbreitet. Nach dem ruckartigen Anheben der Rute (pilken) entwickeln die Köder in der Absinkphase - durch Taumeln oder Wackeln mit dem Gummischwänzchen - ihr Spiel. Sie simulieren kranke Fische und damit leichte Beute für die Dorsche. Gefischt wird immer dicht über dem Grund, dort geht der Dorsch auf Nahrungssuche.

Der Pilker - Klassiker unter den Kunstködern

Eine Auswahl von Pilkern zum Hochseeangeln © NDR / Oliver Klebb Foto: Oliver Klebb
Zum Ostseeangeln reichen leichtgewichtige Pilker. Diese Farbkombinationen sind eine gute Grundausstattung, aber keine Erfolgsgarantie.

Die Köderfarben, Formen und Gewichte, die zum Einsatz kommen, richten sich nach der Strömung und vor allen Dingen dem Speiseplan der Ostseeleoparden. Fangen wir bei den Pilkern an: Grundsätzlich muss der Pilker so schwer gewählt werden, dass er nach dem Auswerfen problemlos den Grund erreicht. An Tagen mit starkem Wind und viel Strömung sollten deshalb schnellsinkende Modelle - sogenannte Spitzkopfpilker - gefischt werden, die ihren Gewichtsschwerpunkt vorne haben. Beobachten Sie beim Angeln ihre Nachbarn: Auf welche Farben werden Fische gefangen? Ändern Sie entsprechend ihre Montage. Dem Anfänger sind Gewichte zwischen 60 und 125 Gramm zu empfehlen, damit sind fast alle Wettersituationen beherrschbar. Folgende Farbklassiker sind in verschiedenen Gewichtsvarianten für die Köderbox zu empfehlen: Jagen die Dorsche Hering, lohnt ein Versuch mit Grün/Silber, Blau/Silber oder Blau/Pink/Silber. Brauntöne können fängig sein, wenn sich die Ostseeleos den Bauch mit Wattwürmern vollschlagen. Orange/Silber ist einen Versuch wert, wenn Krebse auf dem Speiseplan stehen. Schwarz bei trübem Wetter und in der Dämmerung, Silber/Metallic (mit Reflexfolie) bei größerer Tiefe, Gelbtöne bei sonnigem Wetter und als Universalfarben Schwarz/Japanrot und Japanrot/Grün fischen.

Gummifische - Geheimwaffe der modernen Angler

Verschiedene Gummifische am Jighead zum Dorschangeln © NDR / Oliver Klebb Foto: Oliver Klebb
Kapitale Dorsche beißen besonders gerne auf Gummifische. Das Wackeln der Schwanzschaufel überzeugt die Fische gerade bei Beißflaute.

Gummifische um die 12 Zentimeter sollten am Bleikopf zwischen 50 und 75 Gramm gefischt werden. Zu den Farben: Hier gilt grundsätzlich das Gleiche wie bei den Pilkern, die Kombinationen Motoroil/Glitter, Orange/Schwarz, Gelbtöne, Rottöne und Blau/Glitter bilden einen guten Farbgrundstock. Bei den Twistern für den Beifängerarm haben sich alle Kombinationen aus Schwarz und Japanrot, Japanrot solo, Orange sowie Braun als sehr fängig herausgestellt. Dorschfliegen simulieren in der Regel kleine Krabben, hier sind die Standardfarben Schwarz und Orange.

Richtig Angeln in der An- und Abdrift

Mit schwerem Gerät stellt ein 16-jähriger Angler den Dorschen auf der MS Blauort nach. © NDR / Oliver Klebb Foto: Oliver Klebb
Zu den besten Angelplätzen auf dem Kutter gehören das Heck und der Bug. Dort hat der Angler die Wahl zwischen An- und Abdrift.

Kutterkapitäne legen ihre Schiffe während der Angelstopps immer so in die Wellen, dass der Wind entweder direkt von vorne (Abdrift) kommt, oder mit dem Wind im Rücken (Andrift) geangelt wird. In der Abdrift treibt das Boot vom Köder weg, hier reicht es den Pilker direkt an der Bordwand abzulassen. Spüren wir Grundkontakt, beginnen wir die Montage durch Heben der Rute anzulupfen. Ist der Köder wieder auf dem Grund angekommen, führen wir erneut eine Pilkbewegung durch. Geht der Grundkontakt durch die Drift verloren, muss durch Öffnen des Schnurfangbügels Schnur nachgegeben werden. Angeln wir in der Andrift muss die Montage so weit wie möglich ausgeworfen werden, damit das Boot nicht sofort über den Köder hinwegtreibt. Zwischen den Pilkbewegungen müssen wir die Schnur immer wieder durch Einkurbeln straffen. Hat die Montage den Kutter erreicht, sollte der Köder schnell hochgekurbelt werden, sonst droht Tüdel mit den Anglern von der anderen Bootsseite oder die Montage geht am scharfkantigen Rumpf verloren. In der Abdrift lässt sich auch gut mit Wattwürmern am Buttvorfach und einem schweren Grundblei angeln: Dabei gehen nicht selten große Mengen Plattfisch und auch Wittlinge, der kleine Verwandte des Dorsches, an den Haken.

Spannung pur - Der Drill und das Landen

Alexander, ein Ingenieur aus Itzehoe, hält auf der MS Blauort geangelte Dorsche in die Höhe © NDR / Oliver Klebb Foto: Oliver Klebb
Besonders wenn die Dorsche auf Beifänger wie Twister beißen, sind Dubletten keine Seltenheit - ein echter Qualitätstest für die Rute.

Geht ein Ostseeleopard an den Haken, setzen Sie einen gefühlvollen leichten Anhieb, Sie werden die Kopfschläge eines größeren Fisches deutlich in der Rute spüren. Halten Sie die Schnur unter Spannung, damit der Fisch den Haken nicht abschütteln kann. Nutzen Sie die Federkraft der Rute und bei kapitalen Fischen die Rollenbremse. Sie sollte bei größeren Exemplaren Schnur freigeben, um den Fisch zu ermüden. Sind die ersten Fluchtversuche vorüber, beginnen Sie mit dem "Hochpumpen" des Fisches: Ziehen Sie den Fisch mit der Rute Stück für Stück an die Wasseroberfläche, die gewonnene Schnur dabei immer einkurbeln. Kleinere Exemplare können an der Schnur über die Bordwand gehoben werden, größere Dorsche müssen von der Kuttermannschaft mit dem Fischhaken, dem Gaff, gelandet werden. Ist niemand der Crew sofort zur Stelle, ist es nicht unhöflich laut "Gaff!" zu rufen.

Den Fang waidgerecht versorgen

Ein gekehlter Dorsch in einer Fischkiste © NDR / Oliver Klebb Foto: Oliver Klebb
Nach dem Betäuben und Abhaken muss der Dorsch waidgerecht getötet werden. Dazu gehört der Kehlschnitt mit einem scharfen Messer.

Liegt der Dorsch an Deck, wird zunächst mit dem Maßband überprüft, ob der Fang das gesetzlich vorgeschriebene Mindestmaß erreicht hat. Ist der Dorsch maßig, wird er zunächst mit zwei bis drei kräftigen Schlägen mit dem Fischtöter auf den Kopf oberhalb der Augen betäubt. Erst jetzt wird der Drilling mit der Lösezange entfernt. Mit einem scharfen Messer wird der Fisch nun gekehlt. Dazu das Messer hinter den Kiemen ansetzen und bis zur Wirbelsäule durchziehen. Auch wenn es martialisch aussieht, das Kehlen gehört zum waidgerechten Töten des Fisches, der Dorsch blutet aus und ist sofort tot. Leider wird der Griff zum Messer von vielen Anglern häufig vergessen, sodass sich mancher größere Fisch, der den Schlag auf den Kopf überlebt hat, in den Fischkisten quälen muss. Auch für die spätere Verarbeitung der Dorsche bringt der Kehlschnitt nur Vorteile: Er verhindert das Einbluten der Filets beim Zerlegen. In den Sommermonaten muss der Fang unbedingt durch Kühlen vor dem Verderben geschützt werden.

Achtung: Wegen des stark eingebrochenen Dorschbestandes gibt es derzeit eine Fangbegrenzungen (Baglimit) für Freizeitangler: Während der Laichzeit dürfen zwei Fische, im übrigen Jahr maximal fünf Fische pro Tag entnommen werden.

Dorsch filetieren auf dem Kutter

Beim Hochseeangeln auf der MS Blauort werden Dorsche filetiert. © NDR / Oliver Klebb Foto: Oliver Klebb
Zum Filetieren gehört sehr viel Übung. Wer unnötigen Verschnitt vermeiden möchte, lässt sich die Schnitte von einem Könner zeigen.

Ist der Kutter auf dem Heimweg, kann der Fang auf den Filetiertischen an Bord geschlachtet und zerlegt werden. Den Fisch zunächst ausnehmen. Das geschärfte Filetiermesser an der Brustflosse ansetzen und einen Schnitt senkrecht zur Seitenlinie bis in den Nacken setzen, das Messer auf der Gräte drehen und oberhalb der Mittelgräten den Rücken entlang schneiden. Auf Höhe der Afterflosse das Messer oberhalb der Mittelgräte quer durch den Fisch stechen, sodass die Messerspitze auf der anderen Seite austritt. Nun mit leichtem Zug das Messer bis zur Schwanzwurzel durchziehen. Jetzt hängt das Filet nur noch am Bauchlappen und an den Brustgräten fest. Das Filet so weit es geht an den Brustgräten weiter freischneiden. Den Fisch nun auf den umgeklappten Bauchlappen legen, das gelöste Filet ebenfalls umklappen und an den Brustgräten abtrennen.

Mit der anderen Fischhälfte verfahren Sie in gleicher Weise. Die restlichen Brustgräten lassen sich mit dem sogenannten V-Schnitt und einer Grätenzange entfernen. Zum Enthäuten das Filet mit der Fleischseite nach oben auf das Filetierbrett legen. Das Fleisch an der Schwanzwurzel mit einem schrägen Schnitt von der Haut lösen. Den Hautfetzen zwischen Daumen und Zeigefinger fassen und das Filet daran über die Klinge ziehen. Das Messer wird dabei lediglich festgehalten. Die Filets anschließend mit Seewasser spülen und in einer Kühlbox verstauen. Diese Methode ist eine Mischung aus beiden in den Videos gezeigten Techniken. Vor dem Braten oder Kochen sollte das Fleisch eine Nacht im Kühlschrank ruhen, damit es beim Erhitzen nicht zerfällt.

Dorsch-Saison: Spätherbst ist die ideale Jahreszeit

Ein Dorsch wird an Bord der MS Blauort abgehakt. © NDR / Oliver Klebb Foto: Oliver Klebb
Herbstzeit ist Dorschzeit: Von Oktober bis Dezember lassen sich auch größere Exemplare im flachen Küstenwasser erbeuten.

Kutterkapitäne fahren fast das ganze Jahr über zum Dorschangeln hinaus auf die Ostsee. Die ideale Jahreszeit ist aber sicher der Spätherbst. In dieser Jahreszeit hat das Wasser die optimale Temperatur für die Dorsche, auch in den flacheren Küstengewässern der Ostsee auf Nahrungssuche zu gehen. Von Ende Februar bis Ende April laichen die Dorsche in der westlichen Ostsee. Wer in dieser Zeit angeln geht, muss damit rechnen, dass ein kapitales Dorschweibchen voller Eier an den Haken geht. Da der Dorsch in seinem Bestand durch die intensive Berufsfischerei bedroht ist, sollte jeder selbst entscheiden, ob er das mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Eine offizielle Schonzeit gibt es nicht, aber zumindest wir Freizeitangler sollten den Fischen die Gelegenheit geben, sich ungestört fortzupflanzen. Schließlich wollen wir unserem schönen Hobby auch in Zukunft nachgehen.

Rechtliches - Angeln mit dem Urlauberschein

Unentbehrliche  Angelutensilien: Fischtöter, Filetiermesser, Messerschärfer, Lösezange und Maßband © NDR / Oliver Klebb Foto: Oliver Klebb
Das Mitführen von Fischtöter, Messer, Lösezange und Maßband ist zum waidgerechten Versorgen der Fische gesetzlich vorgeschrieben.

Fischereirecht ist Ländersache, deshalb sind die Regeln, die Angler befolgen müssen, leider sehr unterschiedlich. Gehen wir von einem schleswig-holsteinischen Hafen auf große Fahrt, reicht ein gültiger Jahresfischereischein und ein Nachweis, dass die Jahresfischereiabgabe in diesem Bundesland entrichtet wurde. Für einen Angler beispielsweise aus Hamburg bedeutet das, er muss neben dem gültigen Fischereischein der Hansestadt ein ergänzendes Formblatt in seine Unterlagen einlegen, das eine gültige Gebührenmarke für die Jahresfischereiabgabe in Schleswig-Holstein enthält. Angeln ohne Angelschein ist an der Küste darüber hinaus mit dem sogenannten "Urlauberangelschein" möglich. Stellt der Betreiber eines Angelkutters durch seine Aufsicht sicher, dass fischerei- und tierschutzrechtliche Vorschriften befolgt werden, darf sogar ganz ohne Fischereischein geangelt werden, wenn die Jahresfischereiabgabe bezahlt wurde. Ob das auf dem Angelkutter Ihrer Wahl möglich ist, sollten Sie vorab telefonisch klären. Der Ergänzungsschein, die Jahresmarken sowie der Urlauberangelschein sind in jedem Bürgerbüro des nördlichsten Bundeslandes oder online erhältlich.

In Mecklenburg-Vorpommern ist neben dem Jahresfischereischein ein Küstenerlaubnisschein mitzuführen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern ist es möglich, sich als Schnupperangler einen "Urlauberangelschein" zu besorgen. Er gilt jeweils für 28 Tage und ist innerhalb eines Jahres mehrfach verlängerbar. Die Dokumente können ebenfalls online gekauft werden.

Rechtliche Informationen für Angler

Mindestmaße und Schonzeiten

Urlauber-Angelscheine
Jahresmarke und Küstenschein

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