Ith-Hils-Weg: Wandern zwischen Weser und Leine

Stand: 07.06.2024 12:16 Uhr

Schroffe Felsen und dichte Wälder: Die Rundwanderung Ith-Hils-Weg führt durch die Höhenzüge zwischen Leine und Weser. Eine spannende Tour mit spektakulären Ansichten und einer sagenumwobenen Höhle.

Weser und Leine, die beiden großen Flüsse in Südniedersachsen, kommen sich stellenweise ziemlich nah. Zwischen Bodenwerder und Alfeld beträgt der Abstand nur rund 20 Kilometer. Dazwischen liegen allerdings zwei Höhenzüge: Ith und Hils. Der Ith-Hils-Weg erschließt die Region für Wanderer. Gut 80 Kilometer führt er als Rundweg durch die vielfältige Landschaft: mal auf Kammwegen, dann wieder am Fuß der Höhenzüge durch Wiesen und Felder.

Spektakuläre Felsen

Besonders im Ith, der schmalen, aber rund 22 Kilometer langen Bergkette erleben Wanderer spektakuläre Felsformationen, die kahl und steil emporragen. Die höchsten Erhebungen wie Lauensteiner Kopf und Hunzener Klippen bringen es auf mehr als 400 Meter. Im Herbst färbt sich der Laubwald bunt und sorgt so für zusätzliche Naturerlebnisse.

An Klippen entlang zum Ithturm

Die als Qualitätsweg gekennzeichnete Wanderroute Ith-Hils-Weg ist durchgehend gut beschildert und in mehrere Etappen unterteilt. Der Abschnitt von Coppenbrügge, dem nördlichsten Ort an der Route, zum Humboldtsee gehört zu den spannendsten Teilstrecken. Von den knapp 20 Kilometern führen zwölf auf dem Ithkamm durch das Naturschutzgebiet Naturwald Saubrink/Oberberg, entlang an zahlreichen Klippen. Im Frühjahr bedecken dort Bärlauch-Pflanzen den Waldboden bis zum Horizont. Vom Ithturm, einem steinernen Aussichtsturm, ergibt sich ein weiter Blick über den Höhenzug.

Durch den Hils zum Raabeturm

Felsformation "Lügenstein" im Ith © NDR Foto: Axel Franz
Die Felsformation "Lügenstein" liegt ganz in der Nähe der Lippoldshöhle.

Auch die nächste Etappe bis nach Eschershausen ist von Felsen und Höhlen geprägt. Dann wendet sich der Weg nach Osten in Richtung Leinetal und führt dabei durch den Hils. Der Höhenzug schließt sich südlich an den Ith an. Von einem weiteren Aussichtsturm, dem Raabeturm, reicht der Blick bis zur höchsten Erhebung des Hils, der 480 Meter hohen Bloßen Zelle. Über Grünenplan und Delligsen geht es durch das Glenetal weiter in Richtung Duinger Berg. Auf diesem Abschnitt liegt die Lippoldshöhle, die im Mittelalter als Sperrburg diente und der Sage nach dem Räuber Lippold als Versteck diente.

Klettern in der Lippoldshöhle

Der Eingang zur Lippoldshöhle im Ith. © NDR Foto: Anke-Martina Witt
Die Lippoldshöhle ist über eine Metalltreppe zu erreichen. Drinnen geht es enger zu.

Die Lippholdshöhle besteht aus verschiedenen kurzen Tunneln und Räumen in einer gut 15 Meter hohen Felswand und ist ein spannendes Ausflugsziel - besonders mit Kindern. Wer die Höhle erkunden möchte, sollte unbedingt rutschfeste Schuhe und wasserfeste Kleidung tragen und eine Taschenlampe mitbringen. Einige Höhlenräume wie etwa der Kamin sind nur zu erreichen, wenn man klettert. Andere sind leichter zugänglich.

Einige Meter von der Höhle entfernt steht der sogenannte Lügenstein - zwischen der Felswand und einem freistehenden Felsstück klemmt hoch oben ein Steinbrocken fest. Wenn man darunter durchgeht und der Stein oben bleibt, hat man noch nie in seinem Leben gelogen - so die Legende.

Über den Kanstein zurück nach Coppenbrügge

Nach kurzem, steilem Aufstieg führt der Ith-Hils-Weg nun auf dem Bergkamm entlang weiter in nordwestlicher Richtung, vorbei am Hohenstein und weiteren Felsformationen nach Marienhagen. Mit dem 438 Meter hohen Kanstein und dem Lönsturm folgen auf der vorletzten Etappe kurz vor Salzhemmendorf noch einmal zwei markante Attraktionen. Mit dem Weg über Lauenstein zurück nach Coppenbrügge zwischen Feldern hindurch endet der Rundkurs.

Karte: Ith-Hils-Weg

Weitere Informationen
Klippen-Formation "Adam und Eva" im nördlichen Ith © NDR Foto: Axel Franz
4 Min

Kraxeln und Wandern: Die Lippoldshöhle bei Brunkensen

Der Sage nach hat Räuber Lippold rund um die Höhle sein Unwesen getrieben. Die kleinen Höhlen und Tunnel kann man erkunden. 4 Min

Reichsburg und Stadt Cochem an der Mosel. © picture alliance / imageBROKER | Andreas Vitting
ARD Mediathek

Deutsche Reiseziele, die Sie kennen sollten

Urlaub in Deutschland ist angesagt. Die Sendung stellt lohnenswerte Ziele vor, dazu gehört auch der Ith. Video

Wanderer vor der Schaumburg im Weserbergland bei Rinteln © Weserbergland Tourismus e.V.

Auf der Drei-Burgen-Route durch das Wesergebirge wandern

Wer im Naturpark Weserbergland auf der Drei-Burgen-Route wandert, wird mit herrlichen Blicken in das Wesertal belohnt. mehr

Zwei Wanderer sitzen auf dem Hohenstein im Süntel und schauen ins Tal. © dpa-Bildfunk Foto: Ole Spata

Wandern im Süntel: Schroffe Klippen, weiter Blick

Der Gebirgszug bei Hameln ist ein beliebtes Wandergebiet. Von Süntelturm oder Hohenstein reicht der Blick ins Wesertal. mehr

Dieses Thema im Programm:

die nordstory | 10.06.2024 | 15:00 Uhr

Urlaubsregionen im Norden

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?