Wandern im Wendland: Unterwegs in der Nemitzer Heide
Das Wendland ist bekannt für seine Wälder und die Elbtalaue, in denen Störche und Biber heimisch sind. Von einer ganz anderen, aber ähnlich idyllischen Seite zeigt sich die Region östlich von Lüchow.
Südlich des Städtchens Gartow liegt die Nemitzer Heide - eine sandige, von Heidekraut bewachsene Dünenlandschaft mit vereinzelten Birken und Wacholdersträuchern. Eine Heidschnuckenherde weidet dort täglich und hält die Vegetation kurz. Auf einem knapp 15 Kilometer langen Rundweg können Spaziergänger die Landschaft erkunden.
Heide, Wald und Rundlingsdorf
Er führt nicht nur durch die sandige Heide, sondern auch durch Teile des Gartower Forstes. Außerdem geht es durch den kleinen Ort Trebel mit seiner schönen alten Feldsteinkirche sowie durch das Rundlingsdorf Marleben. Bei dieser historischen Siedlungsform, die charakteristisch für das Wendland ist, gruppieren sich alle Häuser kreisförmig um den Dorfplatz.
Heidehaus mit Ausstellung und Café
Ein guter Startpunkt - auch für kürzere Wanderungen - ist das Nemitzer Heidehaus. Dort informiert eine kleine Ausstellung über die Entstehung der Heide, ein Café bietet Kuchen sowie regionale Spezialitäten an. Besonders empfehlenswert für einen Ausflug in die Nemitzer Heide sind die Monate August und September: Dann blüht dort die Besenheide und taucht die Landschaft in das typische Violett ihrer kleinen Blüten.
Mit Esel oder Kutsche durch die Heide
Wer mag, kann die Heide auch auf einer Kutschfahrt entdecken. Die Touren starten ebenfalls am Heidehaus. Beliebt sind die Mondscheinfahrten zur Hirschbrunft im September. Eine reizvolle Art, als Familie mit Kindern die Heide zu entdecken, ist eine Eselwanderung. Ein Hof in Trebel bietet diese Möglichkeit ganzjährig nach Terminvereinbarung an. Auch Besuche auf dem Hof sind nach Absprache möglich.
Nemitzer Heide entstand erst 1975
Anders als die Lüneburger Heide, die sich bereits vor Jahrhunderten durch menschliche Einflüsse herausbildete, ist die Nemitzer Heide eine sehr junge Heidelandschaft. Sie entstand erst 1975 als Folge des verheerenden Waldbrandes in der Lüneburger Heide, der auch den Gartower Forst im östlichen Wendland erfasste. Auf den sandigen Böden siedelten sich nach dem Brand Heidekraut und Birken an, schon bald eroberten auch seltene Tiere wie Ziegenmelker, Zauneidechse oder Heidelerche die neu entstandene Landschaft. Heute steht das Gebiet unter Naturschutz.