Kleine Auszeit im Botanischen Sondergarten Wandsbek
Der kleine Park in Hamburg-Wandsbek bietet ruhige Plätze zwischen blühenden Stauden. Das Gewächshaus zeigt tropische Pflanzen, Hobbygärtner können an Workshops und Führungen teilnehmen.
Zwischen breiten Ausfallstraßen verbirgt sich im Hamburger Osten ein kleines Naturparadies: der Botanische Sondergarten Wandsbek. Auf 1,5 Hektar versammelt er viele botanische Raritäten, darunter etwa den Taschentuchbaum, dessen Blüten an weiße Taschentücher erinnern, zwei Mammutbäume sowie Bananenstauden. Im Sommer stehen auf den Rasenflächen zwischen den Staudenbeeten Gartenstühle, die zu kleinen Entspannungspausen einladen. Der Eintritt zu der hübschen und gepflegten Anlage ist frei.
Tropische Pflanzen im Gewächshaus
Botanisch Interessierte, die genau wissen möchten, welche Pflanze wo im Garten wächst, finden detaillierte Informationen auf der Internetseite des Botanischen Sondergartens. Dort sind alle Beete mit ihren Pflanzen aufgeführt. Insgesamt sind rund 1.000 verschiedene Pflanzenarten in Außenbereich und Gewächshaus angesiedelt. Unter Glas finden sich viele Beispiele für tropische Nutzpflanzen, darunter Ananaspflanzen und Kaffeesträucher, außerdem verschiedene Arten fleischfressender Pflanzen. In einem Gang wachsen Mimosen: Bei Berührung klappen die Pflanzen ihre fedrigen Blätter ein.
Workshops und Führungen für Gartenfreunde
Neben dem Gewächshaus ist eine Fläche angelegt, auf der Hobbygärtner Bepflanzungs-Beispiele finden, etwa zum Begrünen von Dächern oder zum bienenfreundlichen Gärtnern. Darüber hinaus bietet der Sondergarten Führungen zu unterschiedlichen Themen, etwa zur Baumbestimmung und zu Giftpflanzen an. Auch Foto- und Gartenworkshops stehen auf dem recht umfangreichen Programm.
Einmal jährlich ruft der Sondergarten zur Wahl der Giftpflanze des Jahres auf. Besucher können Vorschläge einbringen und per Mail für ihren Favoriten stimmen. Für das Jahr 2022 sicherte sich die Kartoffel den Titel, deren grüne Pflanzenteile giftig sind und die anschaulich macht, wie es mithilfe weniger Grundkenntnisse problemlos möglich ist, mit Giftpflanzen in Haus und Garten zu leben.
Interessierte Hobbygärtner willkommen
Wer Lust hat, im Sondergarten regelmäßig gärtnerisch aktiv zu werden, ist willkommen: Es werden stets Ehrenamtliche gesucht, die Lust haben, stundenweise das Gewächshaus für die Besucher zu öffnen und sich um die Pflanzen zu kümmern.
Angelegt wurde der Sondergarten als Schulgarten des Wandsbeker Lehrervereins im Jahr 1923. Den Namen Sondergarten trägt er, weil ein Botanischer Garten stets eine wissenschaftliche Begleitung erfordert, was in diesem Fall nicht gegeben ist.