Tulpen bringen den Frühling in Haus und Garten
Als Schnittblumen kommen Tulpen im Frühjahr millionenfach aus den Niederlanden zu uns. Auch im Garten gedeihen sie selbst mit wenig Pflege prächtig und in vielen Farben.
Von Weiß über Gelb, alle Rottöne, bis zu Violett und sogar Schwarz: Wenn es um Tulpen (Tulipa) geht, sind der Vielfalt kaum Grenzen gesetzt. Tausende Sorten der beliebten Frühlingsblüher soll es geben. Schon im Januar bietet der Handel Tulpen als Schnittblumen an. Im Freiland blühen sie etwa von Ende März bis in den Mai hinein.
Tulpen mögen einen sonnigen Standort
Tulpen gehören zur Familie der Liliengewächse. Die mehrjährigen Blumen wachsen aus einer Zwiebel und werden je nach Sorte etwa 15 bis 80 Zentimeter hoch. An jedem Stängel bilden sich längliche Blätter und am oberen Ende eine aufrechte, kelchförmige Blüte. Am wohlsten fühlen sich Tulpen in einem leichten, humosen bis sandigen Boden an einem sonnigen oder halbschattigen Standort.
Staunässe lässt die Zwiebeln faulen. Im Garten müssen Tulpen kaum gegossen werden und überstehen auch Trockenphasen oder frostige Frühlingsnächte problemlos. In Töpfen auf dem Balkon oder im Zimmer sollten sie sparsam mit Wasser versorgt werden.
Blätter nach der Blüte nicht abschneiden
Für eine kräftige Blüte sollten die Frühjahrsblüher mit Dünger versorgt werden. Wichtig: Die Laubblätter verblühter Tulpen nicht abschneiden, bis sie komplett welk und eingetrocknet sind. Die Blätter liefern der Zwiebel lebenswichtige Energie, die sie für die Vorbereitung auf die nächste Wachstumsperiode und zum Überleben in der Ruhephase einlagert. Blütentriebe können bei Bedarf abgeschnitten werden. In Töpfen vorgezogene Tulpen können ins Beet gepflanzt werden, sobald es keinen Frost mehr gibt.
Tulpenzwiebeln vermehren sich
Tulpen vermehren sich über Tochterzwiebeln, die sich unterirdisch bilden. Wer die Zwiebeln im Spätsommer ausgräbt, kann die kleinen Anhänge abtrennen und neu einpflanzen. Nach zwei bis drei Jahren blühen sie erstmals. Neue Tulpenzwiebeln setzt man im Herbst vor den ersten Frösten etwa zehn Zentimeter tief in die Erde. In größeren Gruppen, einfarbig oder bunt gemischt, wirken sie später am schönsten. Wer im Gartenbeet Platz für Sommerblumen schaffen möchte, kann die Zwiebeln ausgraben und bis zum Herbst kühl und trocken lagern.
Tipps zur Pflege von Tulpen in der Vase
Auch als Schnittblumen sind Tulpen im Frühjahr sehr beliebt. In den Handel kommen meist etwa 30 Zentimeter hohe Sorten. Damit man lange Freude an ihnen hat, sollten sie möglichst kühl und nicht in der prallen Sonne stehen. Über Nacht fühlen sich Tulpen im kühlsten Raum der Wohnung oder auf dem frostfreien Balkon wohl. Bevor sie in die Vase kommen, den unteren weißen Teil des Stängels zwei bis drei Zentimeter mit einem scharfen Messer gerade abschneiden.
Die Blätter sollten nicht im Wasser stehen, daher nicht zu viel Wasser in die Vase füllen und die unteren Blätter entfernen. Allerdings saugen Tulpen viel Wasser auf, also rechtzeitig nachfüllen.
So werden Tulpen wieder frisch
In der Vase wachsen Tulpen weiter und können rund zehn Zentimeter zulegen. Dann neigen sich die Köpfe häufig über den Rand. Schneidet man sie neu an, wickelt den Strauß eng in Zeitungspapier und stellt ihn für eine Stunde senkrecht in Wasser, erholen sich die Blumen wieder. Abhilfe schafft auch eine schmale, hohe Vase.
Der verbreitete Tipp, Zucker ins Blumenwasser zu geben, schadet eher. Tulpen und Narzissen sollten übrigens nicht zusammen in der Vase stehen - auch wenn es schön aussieht. Narzissen sondern einen Schleim ab, der die Tulpen rasch verwelken lässt.
Tulpen: Giftig für Menschen und Haustiere
Alle Pflanzenteile der Tulpe sind giftig für Mensch und Tier. Hautkontakt kann zu Rötungen und Schwellungen führen, der Verzehr ist oft Auslöser für Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen und Erbrechen, bei großen Mengen kann es sogar zum Atemstillstand kommen. Besondere Vorsicht bei Schnittblumen: Hier ist auch das Wasser in der Vase für kleine Lebewesen wie Katzen giftig.