Eine Katze schnuppert an einer Grünpflanze © Colourbox Foto: Tanouchka

Vorsicht: Giftige Zimmerpflanzen für Katzen

Stand: 01.02.2023 14:56 Uhr

Viele Zimmerpflanzen sind giftig oder gar tödlich für Katzen, besonders wenn sie Teile davon verzehren. Auf welche Gewächse sollten Haustierbesitzer in der Wohnung lieber verzichten?

Katzen knabbern von Natur aus gerne an Pflanzen. Das hilft ihnen dabei, verschluckte Fellbüschel leichter nach oben zu würgen. Hält sich eine Katze ausschließlich im Haus auf, fehlt ihr meist der Zugang zu geeigneten, ungefährlichen Pflanzen wie Gras. Aus der Not heraus fressen daher vor allem Wohnungskatzen manchmal Teile von Zimmerpflanzen, die für die Vierbeiner giftig sein können.

Welche Zimmerpflanzen sind giftig für Katzen?

Zwei Drachenbäume stehen in einem Wohnzimmer, im Hintergrund ein Bücherregal. © NDR Foto: Pia Schmikl
Bei Drachenbäumen sind besonders Blätter und Wurzeln giftig für Katzen.

Eine Katze kann von sich aus nicht erkennen, ob eine Pflanze für sie giftig ist oder nicht. Wie hoch die Gefahr ist, hängt jeweils davon ab, welche Pflanzenteile und wie viel sie davon verzehrt. Beim Alpenveilchen sind zum Beispiel Blätter und Knolle besonders giftig, bei Aronstabgewächsen wie der Efeutute sogar alle Teile der Pflanze. Im Zweifelsfall sollte man sich ganz konkret informieren und sich vor einem Neukauf im Gartenfachhandel beraten lassen.

Beispiele für besonders beliebte Zimmerpflanzen, die für Katzen giftig sind:

Besonders giftig: Amaryllis, Weihnachtsstern und Tulpe

Ein Blumenstrauß mit Narzissen, Ranunkeln und Tulpen sowie Zweigen von der Heidelbeere und Forsythie. © NDR Foto: Anja Deuble
Bei vielen Schnittblumen ist auch das Wasser in der Vase giftig für Katzen.

Wolfsmilchgewächse wie der Weihnachtsstern sind besonders gefährlich für Katzen und andere Kleintiere. Der in der Pflanze enthaltene weiße Milchsaft kann sowohl bei Hautkontakt als auch bei Verzehr zu Reizungen und Vergiftungserscheinungen führen. Im Gegensatz zu vielen Zuchtformen birgt die Wildform des Weihnachtssterns ein besonders großes Gesundheitsrisiko für Katzen.

Erhöhte Vorsicht gilt auch bei Tulpen sowie Amaryllisgewächsen wie Narzissen. Neben der Blumenzwiebel sind auch alle anderen Pflanzenteile hoch giftig, sogar der Blütenstaub. Egal ob im Topf oder als Schnittblume: Die Pflanzen stets außer Reichweite von Katzen stellen, denn nicht nur die Blumen selbst, sondern auch das Wasser in der Vase ist für Katzen schädlich.

Häufige Symptome bei einer Vergiftung

Sollte eine Katze eine giftige Zimmerpflanze gefressen haben, ist es wichtig, sofort zu handeln. Auch wenn noch keine Symptome aufgetreten sind, direkt den Tierarzt kontaktieren und die betreffende Pflanze mit in die Praxis nehmen. Bleibt eine Vergiftung unbehandelt, kann diese im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Vergiftungserscheinungen können sehr unterschiedlich aussehen. Häufige Symptome sind zum Beispiel Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt wie etwa Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung. Auch Futterverweigerung, Zittern, Krämpfe und Lähmungen, geweitete Pupillen oder Schaum vor dem Maul können auf eine Vergiftung hinweisen. Außerhalb der regulären Öffnungszeiten der Tierarztpraxis kann man sich auch an Tierkliniken oder den Tiernotdienst vor Ort wenden. In Schleswig-Holstein und Hamburg sind spezielle Notrufnummern eingerichtet:

  • Tierärztlicher Notdienst für Kleintiere Schleswig-Holstein: (0481) 85 82 39 98 (rund um die Uhr)
  • Tierärztlicher Notfalldienst Hamburg: (040) 43 43 79 (nachts, am Wochenende und an Feiertagen)

Ungefährliche Zimmerpflanzen für Katzen

Ein Beet mit Katzenminze. © Panthermedia Foto: fotokate
Katzenminze kann sowohl im Beet als auch im Topf angepflanzt werden.

Wer nicht auf ein wenig Grün in der Wohnung verzichten möchte, greift am besten zu Pflanzen, die ungefährlich sind für Katzen. Hierzu zählen zum Beispiel Weihnachtskaktus oder Grünlilie. Ungiftige und sogar verdauungsfördernde Alternativen insbesondere für Wohnungskatzen sind außerdem Katzengras und Katzenminze, die auch als Zimmerpflanze kultiviert werden können.

 

Weitere Informationen
Die Beeren einer Tollkirsche hängen an einem Ast © imago stock&people

Giftige Pflanzen im Garten: Welche Arten sind gefährlich?

Im Garten wachsen nicht nur Blumen und Früchte, sondern auch Giftpflanzen. Diese Arten können Mensch und Tier schaden. mehr

Verschiedene Zimmerpflanzen wie Bogenhanf, Fensterblatt und Zamiifolia stehen in Töpfen nebeneinander. © colourbox Foto: Jan Cha

Pflegeleichte Zimmerpflanzen: Diese sind besonders robust

Nicht jeder hat einen grünen Daumen. Pflanzen wie Bogenhanf, Glücksfeder und Elefantenohr gedeihen auch ohne viel Pflege. mehr

Aufsicht auf diverse Schnittblumen. © Colourbox

Schnittblumen aus dem Ausland: Ökologisch oft bedenklich

Blumen haben immer Saison. Aber kann man bedenkenlos Schnittblumen kaufen, die oft von weit her kommen? Gibt es Alternativen? mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Gartenpodcast: Alles Möhre, oder was?! | 21.12.2022 | 19:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Haustiere

Zimmerpflanzen

Mehr Gartentipps

Der Zweig einer Nordmanntanne in Nahaufnahme. © picture alliance/dpa Foto: Fredrik von Erichsen

Nicht nur zu Weihnachten schön: Beliebte Nadelbäume pflanzen

Nordmanntanne, Edeltanne und Fichte sind die meistgekauften Nadelbäume zu Weihnachten. Sie sehen auch im Garten schön aus. mehr

Weiße Blüte einer Christrose © imago images / Petra Schneider

Gartentipps für Dezember

Je nach Witterung müssen exotische Pflanzen nun spätestens ins Haus. Draußen sorgen Christrosen für Farbtupfer. mehr

Frühlingsblumen in einer Kiste und Übertöpfen © fotolia Foto: Jeanette Dietl

Gartenkalender: Tipps von Januar bis Dezember

Jeden Monat gibt es im Garten etwas zu erledigen. Ein Überblick mit den wichtigsten Tipps, nach Monaten sortiert. mehr