Anthurien: Die Flamingoblume richtig pflegen
Ihre meist roten Blütenhüllen machen die Anthurie, auch Flamingoblume genannt, zu einer sehr dekorativen Zimmerpflanze. An einem idealen Standort und mit der richtigen Pflege bleibt sie lange schön.
Außergewöhnliche und besonders haltbare Blüten machen die Flamingoblume zu einem beliebten Exoten auf der Fensterbank. Ursprünglich stammen die Pflanzen, die in der Fachsprache Anthurien heißen, aus den Regenwäldern Lateinamerikas. Aus ihren dunkelgrünen Blättern ragen farbige Hochblätter empor, die sogenannten Hüllblätter, an denen die Blütendolden sitzen. Die Hochblätter sind meist leuchtend rot gefärbt, es gibt aber auch weiße, gelbe oder orangefarbene Exemplare.
Große Artenvielfalt
Man unterscheidet zwischen bis zu 1.000 Arten. Nur wenige davon, etwa die Kleine Flamingoblume (Anthurium scherzerianum) und die Große Flamingoblume (Anthurium andreanum), gedeihen auch als Zimmerpflanzen. Für die Fensterbank ist die Kleine Flamingoblume gut geeignet, sie ist auch besonders blütenreich.
Der richtige Standort: Keine pralle Sonne oder Zugluft
Anthurien sind relativ pflegeleicht und wachsen schön, wenn sie den richtigen Standort haben. Der sollte ihrem natürlichen Lebensraum entsprechen. Das bedeutet: hell bis halbschattig, jedoch keine pralle Sonne und eine möglichst konstante Temperatur um die 20 bis 25 Grad. Außerdem mögen Anthurien weder Zug- noch trockene Heizungsluft. Der Wurzelballen sollte niemals ganz austrocknen und daher stets gleichmäßig feucht gehalten werden, ohne dass Staunässe entsteht.
Anthurien gießen und pflegen
Experten raten, Anthurien ein- bis zweimal pro Woche mit handwarmem Regenwasser zu gießen und etwa alle zwei Wochen zu düngen. Den Blättern tut ein regelmäßiges Besprühen mit kalkfreiem Wasser gut. Als Substrat empfiehlt sich normale Blumenerde mit einer Drainage aus Kies oder Blähton, Orchideenerde oder Hydrokultur. Verblühte oder welke Blüten und Blätter sollten abgeschnitten werden.
Blütenbildung gezielt steuern
Anthurien blühen bis zu 300 Tage im Jahr. Wer mag, kann bei der Blütenbildung gezielt nachsteuern. Hierfür stellt man die Pflanze im Winter in einen etwas kühleren Raum (etwa 16 Grad) und bewässert sie weniger. Sobald die Anthurie dann wieder regelmäßig gedüngt und gegossen wird, bildet sie prächtige Blüten.
Ähnlich wie beim Weihnachtsstern verwechseln auch bei der Flamingoblume viele Hobbygärtner die intensiv gefärbten Hochblätter mit den eigentlichen Blüten. Bei der Blüte handelt es sich nämlich um die länglichen Blütendolde, die aus dem Hochblatt wächst. Diese kann eine rote, orangefarbene oder gelbe Färbung annehmen.
Flamingoblume über Stecklinge vermehren
Um eine Flamingoblume zu vermehren, schneidet man einzelne Triebe (Stecklinge) knapp über dem Boden ab. Alle Blätter bis auf etwa drei Stück entfernen und den Steckling in ein mit Wasser gefülltes Glas stellen. An einem hellen Standort benötigen die Wurzeln etwa ein bis drei Wochen, um sich auszubilden. Dann kann der Steckling in feuchte Erde gesetzt werden, um anzuwachsen.
Anthurie: Gering giftig für Kleinkinder und Haustiere
Anthurien gehören zu den Aronstabgewächsen und sind somit giftig. Die Pflanze daher immer außer Reichweite von Kleinkindern und Haustieren platzieren. Insbesondere der Verzehr der Blätter wirkt sich auf den Magen-Darm-Trakt aus und zeigt sich in der Regel in Form von Erbrechen und Durchfall. Zudem kommt es oft zu Schluckbeschwerden und erhöhtem Speichelfluss. Da besonders bei Kleintieren auch eine Blutung im Magen-Darm-Trakt nicht auszuschließen ist, sollte möglichst rasch ein Tierarzt aufgesucht werden.