Einfache Untersuchungen kosten laut neuer Gebührenordnung (GOT) für Hunde und Katzen 23,62 Euro. Hinzu kommt die Umsatzsteuer. Die Tierärzte können aber auch deutlich mehr berechnen, und zwar den zwei- oder dreifachen Satz, also bis zu 70,86 Euro für eine einfache Untersuchung. Zu höheren Sätzen führen Faktoren wie Aufwand, Standort - Praxen in Großstädten haben meist höhere laufende Kosten als ländliche Praxen - oder das Tier selbst. Bei Impfungen müssen Tierhalter neben der Gebühr für die Injektion, die derzeit im einfachen Satz bei 11,50 Euro liegt, mit weiteren Kosten rechnen, etwa für die Voruntersuchung, den Impfstoff sowie den Eintrag in den Impfpass.
Die Preisunterschiede sind groß, deshalb sollten Tierbesitzer vor Abschluss unbedingt vergleichen und sich unter Umständen beraten lassen, etwa bei den Verbraucherzentralen. Für Hunde liegt die Spanne ungefähr zwischen sechs und 60 Euro im Monat, große Hunde kosten meist mehr als kleine. Katzen-Krankenversicherungen liegen bei 18 bis 50 Euro im Monat. Bei den teureren Tarifen entfällt meist die Selbstbeteiligung, sie liegt teilweise bei bis zu 30 Prozent. Je älter das Tier ist, desto höher ist in der Regel der Beitrag, je nach Tarif kann er mit dem Lebensalter des Haustiers weiter steigen. Auch die Region spielt eine Rolle, ländliche Gebiete sind oft günstiger als Städte. Versichert werden grundsätzlich nur gesunde Tiere.
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, Folgendes gilt es dabei zu bedenken: Muss ein Hund oder eine Katze operiert werden, können schnell Kosten von mehreren Hundert oder sogar Tausend Euro fällig werden. Tierbesitzer müssen aber bedenken, dass sie auch mit einer Versicherung oft einen Teil der entstandenen Kosten selbst tragen müssen, etwa wegen einer Selbstbeteiligung oder weil bestimmte Leistungen von vornherein ausgeschlossen sind. So sind einige charakteristische Krankheiten - beispielsweise Hüftleiden bei bestimmten Hunderassen - manchmal nicht mitversichert. Bis der Schutz beginnt, gibt es zudem meist eine Wartezeit. Wer sein junges Tier früh versichert, zahlt womöglich viele Jahre lang Beiträge, ohne Leistungen in Anspruch zu nehmen. Ist das Tier bereits alt, kann es allerdings schwierig oder unmöglich sein, eine Versicherung abzuschließen. Die Bundestierärztekammer empfiehlt Haltern von Klein- und Heimtieren bereits seit mehreren Jahren grundsätzlich eine Tierkrankenversicherung.
Die meisten Krankenversicherungen zahlen Operationen sowie medizinisch notwendige Untersuchungen. Auch die Unterbringung in einer Tierklinik sowie Medikamente werden von den Versicherungen meist übernommen. Kastrationen und Sterilisationen sind meist nicht eingeschlossen. Auch Impfungen sowie die Kennzeichnung mit einem Chip zählen nicht immer zu den Leistungen. Manche Versicherungen übernehmen die Kosten zudem nur bis zu einem bestimmten jährlichen Gesamtbetrag.
Laut Verbraucherzentrale kann es sinnvoll sein, statt einer Krankenversicherung eine reine OP-Kostenversicherung abzuschließen. Die monatlichen Beiträge sind niedriger, dafür sind ausschließlich die mitunter sehr teuren Operationen abgesichert, falls diese fällig werden. Die Stiftung Warentest hat Policen beider Versicherungstypen umfassend verglichen. Als weitere Alternative empfiehlt es sich, für den Notfall finanzielle Rücklagen zu bilden.
Die Gebührenordnung wurde im November 2022 erstmals seit 1999 umfassend verändert. Die Anpassung sei überfällig gewesen, um weiter wirtschaftlich arbeiten zu können und die flächendeckende Versorgung sicherstellen zu können, so die Bundestierärztekammer.