Amaryllis pflegen und wieder zum Blühen bringen

Stand: 20.11.2024 13:00 Uhr

Prächtige Blüten zeichnen Amaryllis und Ritterstern aus. Sie gehören zur selben Familie. Mit der richtigen Pflege kommen sie nach der Blüte durch den Sommer und treiben zu Weihnachten wieder aus.

Die Echte Amaryllis (Belladonnalilie) und Ritterstern (Hippeastrum) sehen sehr ähnlich aus. Angeboten werden beide Pflanzen meist unter dem Namen Amaryllis, obwohl es sich in der Regel um Rittersterne handelt. Der Grund für die nicht korrekte Bezeichnung: Früher wurden beide Pflanzen botanisch als Amaryllis bezeichnet, später wurde die Einordnung korrigiert. Während die Amaryllis zuerst Blätter und dann Blüten bildet, ist es beim Ritterstern genau umgekehrt.

Pflege und Standort während der Blütezeit

Rot blühende Amaryllis © fotolia.com Foto:  lamyai
Je niedriger die Zimmertemperatur, desto länger halten die Blüten der Amaryllis.

Vor allem in der Vorweihnachtszeit haben die Pflanzen mit den prächtigen großen Blüten, deren Farbpalette von Schneeweiß über Zartrosa bis hin zum klassischen tiefen Rot reicht, bei uns Konjunktur. Während ihrer Blütephase im Winter sollte sie an einem hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung bei Temperaturen um 20 Grad stehen. Die Amaryllis in dieser Phase regelmäßig gießen, sodass das Substrat gleichmäßig feucht, aber nicht nass ist. Welke Blüten zeitig entfernen, damit sich keine Samen bilden, die die Zwiebel unnötig Kraft kosten.

Verblühte Amaryllis umtopfen und zurückschneiden

Eine Amaryllis-Zwiebel mit Wurzeln. © NDR Foto: Udo Tanske
Abgestorbene Wurzeln vor dem Umtopfen entfernen.

Nach der Blütezeit müssen die Pflanzen nicht entsorgt werden, denn mit der richtigen Pflege blüht die Amaryllis jedes Jahr aufs Neue. Im Frühjahr, wenn das Laub und die Wurzeln wachsen, sollte die Amaryllis zunächst umgetopft und mit frischer Erde versorgt werden, damit die Pflanze ausreichend Nährstoffe bekommt. Der Topf sollte nur wenig größer als die Zwiebel sein. Als unterste Schicht am besten etwas Blähton als Drainage in den Topf geben. Die Erde so hoch anfüllen, dass sie bis an die breiteste Stelle der Zwiebel reicht.

Die Reste der alten Wurzeln bei dieser Gelegenheit entfernen. Das abgestorbene Material kann eine Brutstätte für Fäulnis, Pilze oder andere Pflanzenkrankheiten sein. Den Stängel oder Blütenschaft so lange stehen lassen, bis er welk wird - dann sauber abschneiden.

Während der Wachstumsphase düngen und gießen

Aus einer Ritterstern-Zwiebel in einem Topf wächst ein hellgrüner Schaft. © fotolia Foto: photohampster
Aus der Zwiebel wächst nach einer Ruhephase ein grüner Schaft, aus dem sich dann die Blüte bildet.

Die Amaryllis weiter regelmäßig gießen und mit dem Düngen beginnen - zunächst etwa alle drei Wochen mit einem Flüssigdünger für Blühpflanzen. Die Pflanzen sollten nun an einem wärmeren halbschattigen Standort stehen, damit sich die langen, schmalen Blätter bilden können. Aus ihnen zieht sich die Zwiebel Nährstoffe, die sie für die Ruhezeit braucht. Ab Mitte Mai kann die Pflanze auch an einem geschützten Platz draußen stehen. In dieser Phase etwa alle zwei Wochen düngen.

Ruhezeit für Amaryllis beginnt im Spätsommer

Ab August die Amaryllis nur noch mäßig, dann gar nicht mehr gießen und die Düngung einstellen. Im September die verwelkten Blätter abschneiden. Bis Ende Oktober sollte die Zwiebel, am besten eingewickelt in Zeitungspapier, an einem dunklen und kühlen Ort stehen. Diese mindestens fünf Wochen dauernde Ruhephase ist wichtig, damit die Pflanze wieder prachtvoll blüht.

Die Zwiebel muss trocken und kühl bei 8 bis 15 Grad gelagert werden. Wer keinen Keller hat, kann auch das Gemüsefach des Kühlschranks nutzen. Aber aufgepasst: Die Amaryllis gehört zwar zu den Knoblauchgewächsen, ist aber sehr giftig - zwei Gramm sind tödlich. Also unbedingt so verpacken, dass niemand auf die Idee kommt, davon zu essen.

Amaryllis im Herbst neu einpflanzen

Eine Amaryllis wird umgetopft. © NDR Foto: Anja Deuble
Nach der Ruhephase wird die Amaryllis nach und nach mehr gegossen.

Einen guten Monat bevor die Amaryllis wieder blühen soll, endet die Ruhephase. Dann kann die Pflanze bei Bedarf in einen größeren Topf um- beziehungsweise eingepflanzt werden. Bis die Zwiebel austreibt, sollte der Topf an einem dunklen, kühlen Ort stehen und mit kleinen Mengen Wasser versorgt werden, damit der Austrieb angeregt wird. Erst wenn der Blütenstand mit der Knospe etwa zehn Zentimeter aus der Zwiebel herausguckt, wird die Amaryllis wieder so gegossen, dass die Erde gleichmäßig feucht ist.

Auch als Schnittblume attraktiv

Amaryllis-Blüten © Maksim Shebeko/Fotolia Foto: Maksim Shebeko
Amaryllis gibt es in der Weihnachtszeit auch als Schnittblumen zu kaufen.

Wem die Pflege von Ritterstern und Amaryllis zu aufwendig ist, kann auch Schnittblumen kaufen. Gerade in der Vorweihnachtszeit ist das Angebot vielfältig. Die Blumen sind nicht nur einzeln sehr dekorativ, sondern lassen sich auch gut in weihnachtlichen Sträußen mit Nadelzweigen, Zapfen und anderem Grün kombinieren. Tipp: Den Stiel anschneiden und mit Tesafilm umwickeln, damit er sich in der Vase nicht aufrollen kann und nur wenig Wasser in die Vase geben. Beides sorgt dafür, dass die Blüten bis zu zwei Wochen halten.

In Kürze: Häufige Fragen zur Amaryllis

 

Dieses Thema im Programm:

Rasch durch den Garten | 23.12.2024 | 05:15 Uhr

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