VIDEO: Nie wieder Beete umgraben: Boden richtig belüften (3 Min)

Den Gartenboden bestimmen und verbessern

Stand: 17.04.2024 13:00 Uhr

Wenn Pflanzen nicht kräftig wachsen, kann das an der Beschaffenheit des Gartenbodens und mangelndem Dünger liegen. Es gibt Möglichkeiten, den Boden nachhaltig zu verbessern.

Egal ob Rosen, Hecken oder Gemüse - alle Pflanzen brauchen für ein gesundes und kräftiges Wachstum optimale Bodenverhältnisse. Denn nicht jede Pflanze wächst in jeder Erde und die wenigsten Gartenbesitzer finden zu Hause den idealen Gartenboden vor. Es gibt aber einige Möglichkeiten, den Boden zu verbessern.

Doch dafür muss zunächst die Bodenbeschaffenheit bestimmt werden. Grob unterteilt gibt es drei Formen:

  • Sandböden ("leichte Böden"),
  • Lehm-/Sandböden ("mittelschwere" oder "humose Böden")
  • Lehmböden ("schwere Böden")

Mit einfachem Trick die Bodenart bestimmen

Gartengeräte und Blumentöpfe auf Blumenerde © fotolia Foto: M. Schuppich
So locker sollte die Gartenerde im Idealfall sein.

Zur Bestimmung etwas feuchte Gartenerde in der Hand zu einer Kugel formen und dann versuchen, daraus eine "Wurst" zu rollen. Ist das nicht möglich und besitzt die Erde eine krümelige Struktur, handelt es sich um Sandboden. Lässt sich die Wurst gut formen und ist die Erde glatt, aber nicht klebrig, handelt es sich um Lehm-/Sandboden. Lässt sich die Wurst gut formen und ist die Erde nicht nur glatt, sondern auch klebrig, handelt es sich um Lehmboden.

Lehm-/Sandboden ist der ideale Gartenboden

Der ideale Gartenboden ist ein krümeliger, gut durchlüfteter Boden, der ausreichend Wasser speichern kann, sich leicht bearbeiten lässt und der genügend Nährstoffe enthält. In der Regel handelt es sich dabei um eine Mischung aus Sand, Lehm, Ton und Humus. Lehm-/Sandboden ist locker, speichert sowohl Wasser als auch Nährstoffe und lässt sich leicht bearbeiten. Die Luftzirkulation im Boden ist optimal und der Boden erwärmt sich schnell.

So lassen sich Sand- und Lehmboden optimieren

Lehmige und sandige Böden lassen sich durch verschiedene Maßnahmen verbessern. In sandigen Böden fließt zwar das Wasser gut ab, wird aber entsprechend nicht lange gespeichert. Gerade im Sommer kommt es schnell zu Trockenheit. Um das Wasserspeichervermögen des Sandbodens zu erhöhen, kann Lehm oder Tonmineralmehl hinzugefügt werden. Auch die Zugabe von Laub oder Kompost sowie das Mulchen verbessern die Bodeneigenschaften. Pflanzenjauchen, etwa aus Brennnesseln, versorgen den Boden im Sommer mit organischem Dünger.

Lehmige Böden speichern viel Wasser und neigen deshalb zu Staunässe. Sie sind sehr dicht, sodass nur schlecht Luft in den Boden und an die Wurzeln der Pflanzen gelangen kann. Zudem erwärmt sich der schwere Boden im Frühjahr erst spät, das Pflanzenwachstum setzt relativ spät ein. Der Boden sollte deshalb - am besten im Herbst - umgegraben werden. Im Sommer den Boden regelmäßig mit einer Harke auflockern. Zur Bodenverbesserung empfiehlt sich, Kompost und Sand einzuarbeiten.

Bodenanalyse für die richtige Düngergabe

Test des pH-Werts von Boden mittels Lackmus-Papier © imago images / blickwinke
Eine Bodenanalyse gibt Auskunft darüber, ob beispielsweise der pH-Wert richtig ist.

Selbst bei idealen Voraussetzungen muss dieser Boden gelegentlich gedüngt werden. Mit Schnelltests aus dem Gartenfachhandel lässt sich die Nährstoffversorgung des Bodens prüfen. So kann zum Beispiel vermieden werden, dass der vermeintlich intakte Boden zu hohe Nitratwerte aufweist. Auch der pH-Wert lässt sich mit einem Schnelltest selbst ermitteln. Viele Pflanzen bevorzugen einen pH-Wert zwischen 6 und 7, einige Pflanzen wie Rhododendren mögen es dagegen etwas saurer.

Alle drei bis fünf Jahre ist eine Analyse durch ein Labor empfehlenswert. Diese gibt Auskunft über den pH-Wert des Bodens sowie über die Hauptnährelemente Kalk, Kali, Phosphor und Magnesium. Der beste Termin dafür ist das zeitige Frühjahr, da dann die Pflanzen wieder austreiben und möglicherweise Nährstoffe brauchen. Ein alternativer Zeitpunkt ist nach der Ernte im Herbst. Auch bei Problemen mit dem Rasen bietet es sich an, eine Bodenanalyse durchführen zu lassen.

Worauf bei einer Bodenprobe zu achten ist

Eine Bodenprobe der Rasenfläche kommt in eine Plastiktüte © NDR/nonfiction planet
Wenn es Probleme mit dem Rasen gibt, kann eine Bodenanalyse weiterhelfen.

Idealerweise stammen die Bodenproben von verschiedenen Stellen der zu untersuchenden Fläche, sodass eine Mischprobe entsteht. Wer also die Werte des Gemüsebeets wissen möchte, entnimmt dort an verschiedenen Stellen Proben. Gibt es in einem speziellen Bereich Probleme, etwa weil eine Pflanze nicht mehr gedeiht, wird die Probe nur dort entnommen. Bodenproben sollten immer von einheitlich genutzten Flächen stammen, also Gemüsegarten, Blumenbeet oder etwa dem Rasen. Je nachdem, wofür die Fläche genutzt wird, variiert die Tiefe der Probeentnahme:

  • Rasenflächen: 10 bis 15 Zentimeter
  • Gemüsegarten, Obstbäume/Sträucher: bis 30 Zentimeter

Jede Laborprobe sollte etwa 500 Gramm Erde und keine Pflanzenreste, Dünger oder Steine enthalten. Als Verpackung eignen sich Beutel, die zudem mit Namen der dort wachsenden Kulturen beschriftet werden können. So kann das Labor eine genaue Düngeempfehlung geben. Private Anbieter wie Gartencenter, aber auch Wertstoffhöfe oder einige Labore der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalten der Länder (LUFA) bieten Bodenanalysen an, die bis zu circa 50 Euro kosten.

Den Boden umgraben oder lockern?

Eine dreizackige Gartenkralle mit einem langen Stiel wird zur Gartenarbeit benutzt. © fotolia.com Foto: lantapix
Mit einem Grubber lässt sich der Boden gut lockern.

Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, auf welche Weise der Gartenboden bearbeitet werden sollte. Zudem haben sowohl das Umgraben als auch das Lockern mit einem Grubber oder Kultivator Vor- und Nachteile. Beim Umgraben können größere Mengen Mist oder Kompost in den Boden eingearbeitet werden und so die Wurzeln der Pflanzen gut mit Nährstoffen versorgen. Andererseits wird durch das Umgraben das Gleichgewicht der Bodenstruktur und somit die Wirkung von Mikroorganismen gehemmt.

Beim Grubbern wird nur die oberste Erdschicht bewegt und die Bodenstruktur bleibt größtenteils erhalten. Dafür wird der Dünger nicht so tief in die Erde eingebracht und gelangt schlechter an die Wurzeln.

Wer sich das anstrengende Auflockern des Bodens ersparen möchte, sollte dafür sorgen, dass möglichst viele Regenwürmer im Garten leben. Die Würmer lassen sich mit geringem Aufwand züchten und sorgen für lockeren und nährstoffreichen Boden.

Gründüngung im Herbst sorgt für Nährstoffe

Blühende Phacelia © imago images / Gottfried Czepluch
Phacelia ist ein typischer Gründünger.

Um den Boden auf natürliche Art und Weise zu verbessern, empfiehlt sich eine Gründüngung. Dafür werden geeignete Pflanzen wie Klee, Raps, Sonnenblumen, Gelbsenf, Lupinen oder Phacelia (Bienenfreund) gepflanzt beziehungsweise ausgesät. Wenn sie ausgewachsen sind, werden sie einfach in den Boden eingearbeitet. Vorteile: Die Bildung von Humus wird unterstützt, das Auswaschen von Pflanzennährstoffen und eine Bodenerosion verhindert. Außerdem behindert die Gründüngung unerwünschte, schnell wachsende Unkräuter und fördert die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens.

Frostharte Pflanzen von August bis Oktober aussäen, da sie den sonst offenen Gartenboden im Winter begrünen. Im Herbst nutzen sie Restnährstoffe im Boden, die sonst ausgewaschen werden würden.

Mit Hornspänen düngen

Neben Kompost und Gründüngung zählen Hornspäne zu den beliebtesten organischen Düngern. Dabei handelt es sich um zerkleinerte Hörner und Hufe von Rindern. Das relativ feine Hornmehl kann ganzjährig ausgebracht werden, die Nährstoffe stehen dem Boden schnell zur Verfügung. Gröbere Hornspäne versorgen den Boden länger, dafür aber erst nach circa drei Monaten mit Nährstoffen.

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Dieses Thema im Programm:

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