Natürlicher Sichtschutz: Hecke richtig pflanzen
Ob als Sichtschutz oder als Abgrenzung zum Nachbargrundstück - Hecken eignen sich optimal als Gartenteiler. Das Angebot ist vielfältig und reicht von Laub- bis zu Nadelgehölzen.
Wer eine Hecke pflanzen möchte, hat zahlreiche Möglichkeiten: Das Angebot reicht von locker wachsenden Hecken (Ziersträucher und Laubgehölze) bis hin zu sehr blickdichten, eher "strengen" Hecken aus Koniferen (Nadelgehölze wie Kiefern, Zypressen und Eibengewächse). Sie bilden durch ihren natürlichen säulenförmigen Wuchs eine klare Begrenzung, können aber mit den Jahren viel Platz einnehmen. Eine weitere Möglichkeit sind Hecken aus Bambus. Wie die meisten Nadelgehölze ist die Pflanze immergrün und schützt entsprechend auch im Winter vor Blicken.
Glanzmispel bildet weiße Blüten
Als immergrüne Heckenpflanze ist auch die Glanzmispel geeignet. Es gibt sie als Strauch, aber auch als Hochstamm. Die winterharte Pflanze kann bis zu drei Meter groß werden und bildet im Frühjahr weiße Blüten aus. Einen weiteren Farbtupfer bilden die rötlichen Blattaustriebe. Die Glanzmispel eignet sich durch ihr kräftiges jährliches Wachstum gut für Hecken, auch auf schmaleren Grundstücken. Das gilt ebenso für typische Heckenpflanzen wie Hainbuchen.
Was beim Pflanzen der Hecke zu beachten ist
Zur Pflanzung ist es möglich, entweder einen Graben auszuheben oder Pflanzlöcher für jede einzelne Heckenpflanze zu graben. Wichtig ist, dass die Pflanzlöcher doppelt so groß sind wie die Wurzelballen der Pflanzen. Allerdings gibt es bei der Tiefe unterschiedliche Bedürfnisse der Gewächse. Vielen Pflanzen macht es nichts aus, wenn der Wurzelhals tief im Pflanzloch liegt. Es gibt aber ein paar Pflanzen wie Buchen, die empfindlich sind und sich schnell eingeengt fühlen. Sie dürfen nur bis knapp über den Wurzeln eingepflanzt werden, sonst wachsen sie schlecht. Generell gilt: Die Pflanzen sollten nicht tiefer oder höher eingepflanzt werden, als sie in der Baumschule gestanden haben.
Bei schweren Böden sollten Sand oder Lavagranulat beigemischt und zusätzlich organischer Dünger wie Kompost oder Hornspäne ins Pflanzloch gegeben werden. Auch bei sandigem Boden kann Kompost oder Pflanzerde beigemischt werden.
Nachdem die Gewächse gleichmäßig im Pflanzgraben verteilt sind beziehungsweise im Pflanzloch stehen, alles mit dem Erdgemisch auffüllen und gut festtreten, um Hohlräume zu vermeiden. Insbesondere immergrüne Gewächse müssen ausreichend angegossen werden. Zusätzlich sollte der Pflanzbereich mit Rindenmulch abgedeckt werden, damit der Boden nicht so schnell austrocknet.
Pflanzabstand der Hecken beachten
Ausschlaggebend für den Pflanzabstand sind Größe und Verzweigung der neuen Pflanzen. Als Richtwert gilt bei locker wachsenden Hecken ein bis zwei Stück pro Meter, bei Koniferen (Eiben, Lebensbäume, Zypressen) zwei bis drei Stück pro Meter und bei sehr dichten Hecken drei bis fünf Stück je Meter (Liguster, Berberitzen, Kirschlorbeer, Hainbuchen). Bei zu geringem Pflanzabstand schließt sich eine Hecke zwar sehr schnell, aber dabei besteht die Gefahr, dass sie später wegen Lichtmangels innen verkahlt.
Der perfekte Schnitt
Nadelgehölze müssen einmal jährlich, Hainbuchen und andere Laubgehölze zweimal jährlich geschnitten werden. Für bereits gut angewachsene junge Nadelgehölze erfolgt der Schnitt im Juli/August, für bereits entwickelte Laubgehölze im Herbst/Winter. Wer im Frühjahr pflanzt, kann sofort zurückschneiden. Dabei hat ein trapezförmiger Heckenschnitt den Vorteil, dass mehr Licht in die Hecke fällt und sie dadurch weniger verkahlt. Dabei gilt folgende Faustregel: Bei Hecken bis zwei Meter Höhe sollte auf jeder Seite um 20 Zentimeter von der Senkrechten abgewichen werden, bei Hecken von etwa einem Meter Höhe entsprechend um zehn Zentimeter.
Streit mit dem Nachbarn vermeiden
Im Nachbarschaftsrecht der jeweiligen Bundesländer ist vermerkt, welche Grenzabstände bei einer Heckenbepflanzung eingehalten werden müssen. Darüber sollte man sich also als Erstes informieren. Wer auf keinen Fall einen Streit riskieren und es noch dazu beim Schneiden der Hecke bequem haben will, sollte in jedem Fall mindestens 30 Zentimeter Abstand vom Nachbargrundstück einhalten. So ist es möglich, um die Hecke herumzugehen, ohne den Nachbarn zu stören.
Beispiele für Heckenpflanzen
- Thuja/Lebensbaum: immergrüne Heckenpflanze, sonnen- und halbschattenverträglich, winterhart und immergrün, wind- und stadtklimafest. Bodenansprüche: Optimal sind feuchte, kalkhaltige, humose Böden. Muss regelmäßig geschnitten werden. Besonders gut geeignet für Hecken sind die Sorten Thuja "Brabant" oder "Smaragd".
- Blaue Scheinzypresse (Chamaecyparis columnaris glauca): immergrüne Konifere, sonnen- und halbschattenverträglich, winterhart und immergrün, wind- und stadtklimafest. Nadeln: blaugrün, schuppenförmig. Bodenbedingung: Keine besonderen Bodenansprüche - optimal sind feuchte, kalkhaltige, humose Böden. Vertragen keine schweren Lehmböden wegen der Gefahr von Staunässe.
- Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus Rotundifolia): immergrüne, kräftig aufrecht wachsende Heckenpflanze mit hellgrünen, glänzenden Blättern und geschlossenem Wuchs. Die Wuchshöhe kann bis zu drei oder vier Metern betragen, ist aber auch problemlos auf anderthalb Metern Höhe zu halten. Zuwachs im Jahr circa 30 bis 40 Zentimeter. Das Laub ist eiförmig und immergrün. Blätter und Früchte sind giftig.
- Buchsbaum (Buxus sempervirens): immergrüne Heckenpflanze. Buchsbäume können sehr alt werden und sind sehr schnittverträglich.
- Eibe (Taxus Baccata): winterharte und immergrüne Heckenpflanze. Sehr schnittverträglich und intensive grüne Färbung, auch im Winter. Gedeiht auf fast allen Gartenböden und hat an den Standort keine besonderen Ansprüche. Auch die Eibe ist giftig.
- Europäische Lärche (Larix decidua): Der sommergrüne Nadelbaum liebt einen sonnigen Platz und ist winterhart sowie schnittverträglich.
- Hemlocktanne (Tsuga): Die Pflanze wächst eher locker und benötigt einmal im Jahr einen Schnitt. Idealerweise steht sie auf einen nährstoff- und humusreichen Boden im Halbschatten. Die Pflanze ist schnittverträglich.
- Liguster (Ligustrum ovalifolium): winterharte und wechselgrüne Heckenpflanze. Sehr schnittverträglich. Gehört zu den preiswertesten Heckenpflanzen. Nicht für höhere Hecken geeignet, da Liguster bei Schneelast brechen kann. Gedeiht auf normalem, humosem bis leicht sandigem Boden. Sonne bis Halbschatten.
- Hainbuche (Carpinus betulus): winterharte und pflegeleichte Heckenpflanze. Gedeiht auf fast allen Gartenböden und kommt gut mit Trockenheit zurecht. Hat wenig Ansprüche an den Standort. Verträgt keine Staunässe und benötigt zwei bis drei Schnitte im Jahr. Die Sorte "Atrovirens" hält relativ lange ihr Laub.
- Rotbuche (Fagus sylvatica): Wie die Hainbuche ist die Rotbuche winterhart und pflegeleicht und dazu noch günstig. Die Pflanze behält lange ihr Laub. Zwei bis drei Mal im Jahr benötigt sie einen Schnitt.
- (Frasers) Glanzmispel (Photina x Fraseri): bedingt winterharte und immergrüne Heckenpflanze. Eignet sich nur für Gebiete mit milden Wintern. Bevorzugt nährstoffreiche, durchlässige Böden. Hat im Frühjahr und Sommer einen rotlaubigen Austrieb. Benötigt sonnigen bis halbschattigen Standort.
- Zwergmispel (Cotoneaster): Die Pflanze gibt es sowohl als Bodendecker als auch als Heckenpflanze. Sie ist winterhart und verträgt Trockenheit. Allerdings benötigt sie öfter einen Schnitt.
- Spindelstrauch (Euonymous): Den Strauch gibt es mit verschiedenen Blattfarben mit Anteilen von Weiß, Gelb oder Grün. Eignet sich nicht gut für Hecken über 2,50 Meter. Unter der Last von Schnee kann sie leicht auseinanderbrechen.
- Prachtspiere (Spiraea vanhouttei): Der weiß blühende Strauch kann gut als Formhecke geschnitten werden. Die Prachtspiere ist anspruchslos und wächst überall. Sie kommt auch mit schlechtem Boden und wenig Wasser zurecht.
- Feldahorn (Acer campestre): Dieser Ahorn braucht wenig Wasser, aber viel Platz. Er wird drei bis vier Meter hoch.
Auch Obstgehölze wie Zieräpfel eignen sich als Heckenpflanzen.