Emil Nolde Museum Seebüll: Jede Saison neue Bilder
Das frühere Wohnhaus des expressionistischen Malers Emil Nolde im nordfriesischen Seebüll ist heute ein Museum. Es zeigt jährlich von März bis Oktober wechselnde Ausstellungen.
1927 kamen Emil Nolde (1867-1956) und seine Frau Ada nach Seebüll, einem Teil der kleinen Gemeinde Neukirchen nahe der dänischen Grenze. Dort, im heutigen Nordfriesland, erwarb er eine Warft und ließ darauf - im bewussten Kontrast zur traditionellen Architektur der Region - nach eigenen Entwürfen ein modernes Wohnhaus mit Atelier errichten. Zahlreiche seiner Werke, wie auch die sogenannten ungemalten Bilder, entstanden dort.
Jährlich wechselnde Ausstellung
Obwohl er als "entarteter Künstler" galt, blieb Nolde NS-Parteimitglied und überzeugter Nationalsozialist. Nach seinem Tod 1956 wurde Seebüll Teil einer Stiftung und steht seitdem Besuchern als Museum offen. In jeder Saison präsentiert die Stiftung dort eine neue Ausstellung mit Werken des Künstlers, die einen neuen, frischen Blick auf sein Schaffen werfen sollen. 2024 sind unter dem Titel "Phantasien" weniger bekannte und selten gezeigte Werke des Malers zu sehen.
Noldes Wohn- und Atelierhaus besichtigen
Das Nolde Museum besteht aus mehreren Teilen: dem historischen Noldehaus, dem Staudengarten sowie einem modernen Gebäude, das eine biografische Ausstellung zu Noldes Leben zeigt. Das ehemalige Wohn- und Atelierhaus hat der Künstler selbst entworfen - in einer für die damalige Zeit sehr modernen Architektur. Die Wohnräume im Erdgeschoss sind noch original möbliert und wurden umfassend renoviert.
Blütenpracht und satte Farben im Staudengarten
Nolde liebte die Farben von Blumen und legte überall, wo er sich niederließ, einen Garten an. Blütenpracht und Grün inspirierten den Künstler und dienten ihm als Motiv für seine zahlreichen Garten- und Blumenbilder. In Seebüll schufen Nolde und seine Frau Ada einen besonders prächtigen Staudengarten, von April bis Oktober blühen dort unter anderem Schwertlilien, Rittersporn, Sonnenbraut, Lupinen und Storchschnabel. Die Gestaltung der Wege in Form der Buchstaben A und E (für Ada und Emil) ist bis heute erhalten.