Drei verschiedene Sorten Trockenobst © picture-alliance/chromorange

Trockenobst: Gesund, aber hoher Zuckergehalt

Stand: 17.02.2022 13:39 Uhr

Trockenfrüchte sind reich an Ballaststoffen und wertvollen Mineralien. Doch sie enthalten deutlich mehr Zucker als frisches Obst. Wer abnehmen will, sollte nicht zu viel davon essen.

von Jennie Radü

Frische Früchte bestehen zu 80 bis 90 Prozent aus Wasser. Werden sie zu Trockenobst verarbeitet, verdunstet ein Großteil davon und der Nährstoffgehalt verdichtet sich: Getrocknete Früchte enthalten deshalb vergleichsweise viele Ballaststoffe und wertvolle Mineralien wie Kalium, Magnesium, Eisen und Kalzium.

Hoher Zuckergehalt ist typisch für Trockenobst

Der Wasserverlust führt aber auch zu einer Konzentration des Zuckergehaltes. So haben beispielsweise 100g Weintrauben rund 67 Kalorien, 100g Rosinen aber 300. Noch extremer ist der Unterschied bei Bananenchips, die meist zusätzlich frittiert und gezuckert werden: 100g Banane hat rund 90 Kalorien, 100g Bananenchips enthalten 520 Kalorien.

Wie viel Trockenobst ist noch gesund?

Trockenobst ist deutlich weniger sättigend als frische Früchte, weil es weniger Volumen hat. Durch den stark verdichteten Energiegehalt sollte man Trockenobst nicht zwischendurch essen, wenn man abnehmen möchte, rät Heike Lemberger, Oecotrophologin am Institut für Bewegungswissenschaft der Universität Hamburg. "Wichtig ist es, die Portionsgrößen zu beachten", empfiehlt sie außerdem: "Da wir heutzutage dazu neigen, generell viel Zucker zu essen, sollte man bei Trockenfrüchten es wirklich bei einer kleinen Menge belassen." Trockenobst lässt sich auch als Süßungsmittel einsetzen, beispielsweise im Müsli oder als Ersatz für einen Nachtisch. Und natürlich sind Trockenfrüchte industriell hergestellten Süßigkeiten wie Gummibärchen oder Schokolade vorzuziehen.

Unterschiedliche Trocknungsmethoden

Neben den gewöhnlichen Trockenfrüchten gibt es im Handel auch Softfrüchte und gefriergetrocknete Früchte zu kaufen. Softfrüchte sind getrocknete Früchte, die mit Wasserdampf behandelt werden. So erhalten sie einen Teil ihres Wassergehaltes wieder zurück. Bei gefriergetrockneten Früchten wird dem Obst im Vakuum auf besonders schonende Weise Wasser entzogen. So bleibt auch die ursprüngliche Farbe erhalten. Die Gefriertrocknung benötigt im Vergleich zu einem gewöhnlichen Trocknungsverfahren extrem viel Energie.

Nebenwirkungen durch Zusatz von Schwefel möglich

Als Antioxidationsmittel setzen viele Hersteller auf die Zusatzstoffe Natriummetabisulfit beziehungsweise Schwefeldioxid - die Früchte werden geschwefelt. In der Regel ist das unbedenklich, weil ein körpereigenes Enzym die Stoffe abbauen kann. Menschen, bei denen dieses Enzym aber nur in geringem Maße vorhanden ist, reagieren durchaus empfindlich bei dem Verzehr von geschwefeltem Trockenobst. Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sowie Asthmaanfälle und allergische Reaktionen können die Folge sein. Bei Bio-Produkten ist der Einsatz von Schwefel nicht erlaubt.

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