So gesund ist Tee
Tee gehört zu den vielseitigsten Nahrungsmitteln. Welche Eigenschaften haben grüner, schwarzer, Kräuter- und Früchtetee? Und was sollte bei der Zubereitung beachtet werden?
Abhängig von der Zubereitung und den aufgebrühten Blättern, Blüten und sonstigen Pflanzenteilen kann Tee wach oder müde machen, den Durst löschen, die Verdauung fördern, Erkältungsbeschwerden und Schmerzen linden sowie bei Stress und Schlafstörungen auf natürliche Weise helfen. Echter Tee wird ausschließlich aus der immergrünen Teepflanze Camellia sinensis hergestellt. Von diesem Strauch stammen grüner Tee und schwarzer Tee. Aufgussgetränke aus Früchten und Kräutern sind streng genommen keine Tees.
Grüner Tee wird nach dem Welken - ein Arbeitsschritt, bei dem Feuchtigkeit entzogen wird - nur kurz erhitzt, gedämpft oder geröstet. Deshalb bleiben alle Inhaltsstoffe des frischen Teeblattes erhalten.
Schwarzer Tee durchläuft fünf Arbeitsschritte für ein stärkeres Aroma:
- Welken der Blätter in gut belüfteten Weidenkörben, um die Feuchtigkeit zu entziehen
- Zerquetschen der Blätter mit einer Walze, um die Zellen aufzubrechen, damit der Zellsaft mit Sauerstoff reagieren kann
- Aussieben der feinen Blätter
- Fermentieren bei hoher Luftfeuchtigkeit im Fermentationsraum
- Trocknen bei sehr heißer Luft, um den Fermentationsprozess zu beenden
Teein im Tee macht munter
Grüner und schwarzer Tee sind für den Start in den Tag geeignet, denn sie enthalten Teein. Der Stoff ist chemisch identisch mit dem Koffein aus dem Kaffee. Teein lässt den Blutdruck ansteigen und macht wach. In 200 Milliliter schwarzem Tee stecken zwischen 40 und 100 Milligramm Teein.
Tee mit Teein kann Nachtruhe stören
Anders als Koffein ist Teein an bestimmte Pflanzenstoffe (Polyphenole) gebunden und wird erst im Darm freigesetzt. Deshalb setzt die wachmachende Wirkung des Tees später ein, hält aber länger an. Der letzte teeinhaltige Tee sollte am frühen Nachmittag getrunken werden, um die Nachtruhe nicht zu stören. Zieht schwarzer Tee länger als zwei bis drei Minuten, werden mehr Gerbstoffe gelöst. Sie binden das Teein, sodass der Tee nicht mehr so gut wirkt. Allerdings können Gerbstoffe auf den Magen schlagen.
Tee nicht zu heiß trinken
Polyphenole sind vor allem in grünem Tee und in geringerem Maße auch in schwarzem Tee enthalten. Sie fangen sogenannte freie Radikale, stimulieren die Zellteilung und schützen Herz und Gefäße. Tee darf nicht zu heiß getrunken werden. Kann man die Tasse oder das Schälchen entspannt in den Händen halten, ist die Temperatur richtig. Zu heiße Getränke können die Schleimhäute schädigen.
Kräutertee, der müde macht
Aufgussgetränke mit Lavendel, Baldrian oder Melisse wirken beruhigend und machen schläfrig. Diese Tees sollten nicht direkt vor dem Schlafen getrunken werden, sondern über den Abend verteilt. Denn es dauert, bis sie wirken.
Arzneitee aus der Apotheke
Soll ein Tee Beschwerden lindern, kauft man ihn am besten in der Apotheke. Die dort erhältlichen Arzneitees enthalten immer die gleiche Menge an Wirkstoffen. Sie müssen die strengen Anforderungen des Arzneimittelgesetzes erfüllen und eine Heilwirkung nachweisen.
Tees für die Verdauung
Gut für die Verdauung sind diese Tees, wenn man sie kurz vor oder nach dem Essen trinkt:
- Anis-Fenchel-Kümmel-Tee verhindert Blähungen.
- Jasmin-Tee beruhigt den Magen und senkt den Blutzuckerspiegel.
- Aufgussgetränke aus Artischocke oder Löwenzahn regen die Gallensaft-Produktion an und fördern so die Fettverbrennung.
Weitere Tees
Einigen Tee-Sorten werden auch andere gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben:
- Kamillen-Tee wirkt entzündungshemmend und krampflösend, hilft bei Entzündungen im Mund und bei Entzündungen der Verdauungsorgane.
- Löwenzahn-Tee wirkt harntreibend, kurbelt aber auch den Stoffwechsel an.
- Brennnessel-Tee fördert die Durchblutung und wird bei Gelenkbeschwerden empfohlen.
- Andorn-Tee schmeckt extrem bitter, die Bitterstoffe helfen bei Appetitlosigkeit.