Nasennebenhöhlen entzündet: Was hilft bei Sinusitis?
Eine Nasennebenhöhlenentzündung - auch Sinusitis genannt - bildet sich oft auf der Grundlage einer Erkältung. Häufige Symptome sind Schmerzen in der Stirn, im Kiefer oder um die Augen herum.
Die Nase ist verstopft, oft kommen Kopfschmerzen und Fieber dazu: Die Sinusitis ist eine Entzündung der Schleimhaut in den Nasennebenhöhlen. Millionen Menschen erkranken hierzulande jährlich an der akuten Form, die meist aus einem gewöhnlichen Schnupfen (Rhinitis) hervorgeht.
Sinusitis: Ursache häufig Erkältung oder Grippe
Eine akute Sinusitis bildet sich oft auf der Grundlage einer Erkältung, wenn die feinen, mit Schleimhaut ausgekleideten Verbindungskanäle zwischen Nasenhöhle und den verschiedenen Nebenhöhlen verstopfen. Normalerweise transportieren winzige Flimmerhärchen ständig Sekret mit eingeatmeten Staubkörnchen, Schmutzteilchen oder Krankheitserregern aus den Nebenhöhlen Richtung Nase und Rachen ab. Entzünden sich die Schleimhäute und schwellen an, gerät dieser Abfluss jedoch ins Stocken. Krankheitserreger können sich dann in den Nebenhöhlen vermehren, sodass sich dort die Entzündung ausbreitet, die Schleimhäute anschwellen und noch mehr Sekret bilden.
Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung
Bei einer akuten Sinusitis treten häufig Schmerzen in der Stirn, im Kiefer oder um die Augen herum auf. Die Symptome verstärken sich meist, wenn man sich nach vorn lehnt, etwa beim Aufstehen aus dem Bett. Der Geruchssinn ist oft eingeschränkt oder ganz verschwunden. Außerdem können die Gesichtspartien über den jeweiligen Nebenhöhlen angeschwollen sein. Bei manchen Erkrankten läuft ständig Sekret von der Nase in den Rachen.
Typische Symptome einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung sind:
- Schnupfen, der nicht aufhört
- gelbgrünlicher Nasenschleim
- Kopfschmerzen
- Druckgefühl um die Augen
- Geruchsstörung
- erhöhte Temperatur bis zu 40 Grad Fieber
- Schmerzen im Oberkiefer
- morgens läuft viel Schleim aus der Nase
- Verschlimmerung von Husten und Halsschmerzen
- klebriges Gefühl im Rachen
Anzeichen für Komplikationen sind ein geschwollenes Gesicht und gerötete Augen, Sehstörungen oder Nackenschmerzen.
Wie lange ist eine Nasennebenhöhlenentzündung ansteckend?
Wie lange man bei einer Sinusitis ansteckend ist, kommt zum einen auf die Phase an und zum anderen darauf, was der aktuelle Auslöser für eine Nasennebenhöhlenentzündung ist:
- Wird die Nasennebenhöhlenentzündung durch einen viralen Infekt ausgelöst, bei dem man auch Niesen und Husten muss, ist auch ansteckend für andere (Tröpfcheninfektion). In der Regel dauert diese Phase eine gute Woche.
- Außerdem ist auch eine Übertragung per Schmierinfektion möglich und die Handhygiene darum wichtig. Wer in Kontakt mit Taschentüchern der Betroffenen kommt, sollte die Hände waschen.
- Hat sich eine Infektion mit Bakterien auf die virale Sinusitis "draufgesetzt", ist das in der Regel nur unangenehm für die Betroffenen, aber nicht ansteckend - diese bakterielle Sinusitis spielt sich sozusagen nur in den eigenen Nebenhöhlen ab.
- Bei chronischer Sinusitis, die vor allem durch die Anatomie der Nasennebenhöhlen befördert wird (Engstellen) oder durch eine Allergie, ist man in der Regel nicht ansteckend, solange man keinen akuten Schnupfen hat, mit dem man Viren in der Luft verteilt.
Chronische Sinusitis
Bei einer chronische Nasennebenhöhlenentzündung handelt es sich um eine andere Krankheitsgattung. Sie hat nichts mit einem Infekt zu tun. Hier sind die Ursachen Polypen, Allergien wie Heuschnupfen und Unverträglichkeiten oder Belüftungsstörungen wie zum Beispiel eine anatomische Enge in der Nase.
Diagnose mit Endoskopie, Abstrich oder Allergietest
Der Arzt fragt nach Beschwerden wie Schmerzen, Fieber und dem Allgemeinbefinden, nach Husten, Auswurf und Riech- und Geschmacksstörungen. Mithilfe eines Endoskops (eines schlauchförmigen Geräts mit einer kleinen Lampe) kann das Innere der Nase untersucht werden. Bei länger bestehenden Beschwerden wird gelegentlich auch ein Abstrich des Sekrets gemacht und im Labor auf Krankheitserreger untersucht. Ist die Diagnose weiterhin unklar oder gibt es Anzeichen für Komplikationen, kann eine Computertomografie (CT) oder ein Ultraschall nötig sein. Bei Verdacht auf eine chronische Nasennebenhöhlentzündung kann ein Allergietest sinnvoll sein.
Therapie: So wird eine Nasennebenhöhlenentzündung behandelt
- Bei einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung können abschwellende Nasensprays vorübergehend die Beschwerden lindern. Sie können bis zu sechs Mal am Tag verwendet werden, bei anhaltenden Beschwerden kann bis zu zwei Mal am Tag nach dem Nasenspray noch ein Kortisonspray eingesetzt werden. Manchen Betroffenen hilft es auch, die Nase mit Meersalzlösung zu spülen oder zu inhalieren.
- Extrem wichtig ist das richtige Schnäuzen: Hochziehen ist zwar nicht salonfähig, aber gesünder als Ausschnauben. Beim Schnauben, immer ein Nasenloch zuhalten.
- Der Eukalyptus-Wirkstoff Cineol kann, in Tablettenform eingenommen, die Schleimhaut abschwellen lassen und das Wiederauftreten von Polypen bremsen.
- Täglich ein halbstündiger Spaziergang oder andere Bewegung im Freien sind ebenso wichtig wie ausreichend Schlaf und die richtige Portion Erholung. Das stärkt den ganzen Organismus und damit auch das Immunsystem.
- Werden im Abstrich Bakterien als Ursache nachgewiesen, kann unter Umständen eine Antibiotika-Therapie sinnvoll sein.
- Bei einer chronischen Sinusitis können kortisonhaltige Nasentropfen Linderung bringen. Steigt der Leidensdruck, kann eine Operation in Betracht kommen, um Polypen zu entfernen oder Engstellen in den Nasennebenhöhlen zu erweitern. Ist eine Allergie mitursächlich, kann eine Desensibilisierung oder Allergenvermeidung sinnvoll sein.
Richtige Ernährung stärkt Immunsystem
Um Erkältungen vorzubeugen, hilft eine ausgewogene, zuckerarme und vitaminreiche Ernährung: Zu viele Kohlenhydrate (Brot, Süßes) fördern allgemein Entzündungen und schwächen das Immunsystem. Eine eher mediterrane Kost mit viel Gemüse stärkt dagegen über den Darm das Immunsystem, ebenso probiotische Bakterien aus beispielsweise Joghurt, Dickmilch, Kefir oder Sauerkrautsaft. Achten Sie auch darauf, genug zu trinken: Zwei Liter pro Tag, bevorzugt Kräutertees - Kamille, Fenchel, Pfefferminz, Thymian.
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