Illustration einer Schwangeren, die an Übelkeit leidet © NDR / Rosanna Staus Foto: Rosanna Staus
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AUDIO: #04 Schwanger: Was verändert sich im Körper? (37 Min)

Schwangerschaftsübelkeit: Was hilft?

Stand: 20.09.2023 14:07 Uhr

Manche bleiben verschont, andere leiden lange darunter: Schwangerschaftsübelkeit gilt als typisches Symptomen zu Beginn einer Schwangerschaft. Woher kommt das ungeliebte Unwohlsein und was hilft dagegen?

von Christina Maciejewski

Drei von vier Frauen kämpfen im ersten Drittel der Schwangerschaft mit Übelkeit und gelegentlichem Erbrechen. Zwar wird hier oft von Morgenübelkeit gesprochen, doch die Symptome können zu jeder Tageszeit auftreten. Die Ursachen für die Übelkeit sind noch nicht vollständig geklärt. Möglicherweise spielen Hormone wie Östrogen sowie das humane Choriongonadotropin (HCG) eine Rolle.

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Erste Anzeichen: Ab wann Schwangerschaftsübelkeit auftritt

Meist beginnt die Übelkeit schon früh, etwa um die fünfte Schwangerschaftswoche, und klingt nach der 16. Woche langsam wieder ab. Nur etwa zehn Prozent der Schwangeren haben über die 20. Schwangerschaftswoche hinaus mit Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen.

Frau hält sich die Nase zu © fotolia.com Foto: Piotr Marcinski
Intensive Gerüche bereiten vielen Schwangeren Übelkeit. Da hilft nur eins: unangenehme Düfte meiden.

Viele Frauen leiden besonders dann unter Übelkeit, wenn der Blutzuckerspiegel absinkt. Dies kann morgens sein, wenn der Kreislauf noch im Ruhemodus ist, aber auch zu jeder anderen Tageszeit. Neben Unterzuckerung kann es auch weitere Auslöser für das Unwohlsein geben. Einige Frauen empfinden zum Beispiel Gerüche als unangenehm. Stark riechende Lebensmittel oder andere Düfte, wie frisch aufgebrühter Kaffee oder gebratenes Fleisch sind dann kein Genuss mehr.

Schwangerschaftsübelkeit: Was hilft?

Übelkeit und Essen stehen erst einmal im Widerspruch. Doch können ein paar Ernährungstricks helfen, um dem Unwohlsein entgegenzuwirken.

  • Viele kleine statt wenige große Mahlzeiten helfen, um den Magen zu schonen.
  • Ein Snack auf dem Nachttisch: Gleich morgens im Bett eine Kleinigkeit zu essen oder Tee mit Traubenzucker zu trinken hebt den Blutzuckerspiegel.
  • Extreme meiden: Weder sehr scharf noch sehr süß essen. Stattdessen lieber neutrale Speisen wählen, die nicht so intensiv schmecken (wie Brezeln, Zwieback, Nüsse oder Toast).
  • Genug trinken, mindestens eineinhalb bis zwei Liter pro Tag.
  • Getränke mit Ingwer können helfen, Übelkeit zu reduzieren.
  • Vitaminpräparate mit Vitamin B6 (Pyridoxin) sollen das Ungleichgewicht der Hormone im Körper regulieren. Vor der Anwendung aber Rücksprache mit Arzt oder Hebamme halten.

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Illustration einer Schwangeren, die eine Tomate in der Hand hält. © NDR / Rosanna Staus Foto: Rosanna Staus

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Im Alltag können außerdem ein paar weitere Tipps helfen, um die ersten Wochen der Schwangerschaft, in denen die Übelkeit am stärksten ist, gut durchzustehen:

  • Auslöser wie unangenehme Gerüche möglichst vermeiden.
  • Spazieren gehen: So banal es klingt, frische Luft kann sehr wohltuend sein, von den Beschwerden ablenken und außerdem helfen, zur Ruhe zu kommen.
  • Entlastung: Stress kann die Übelkeit verstärken. Hilfe durch Familie oder Freunde, zum Beispiel bei der Betreuung großer Geschwister, hilft, um sich zu erholen.
  • Die eigenen Bedürfnisse im Blick haben und ausprobieren was gut tut, sowohl körperlich als auch mental.

Wann bei Schwangerschaftsübelkeit zum Arzt?

Auch wenn sie oft schwer auszuhalten ist: Sorgen muss die Schwangerschaftsübelkeit den werdenden Eltern im Normalfall nicht bereiten. Dennoch ist es sinnvoll Frauenarzt oder Hebamme zu konsultieren, wenn es in der Schwangerschaft zu Übelkeit und Erbrechen kommt. Oft können sie den Betroffenen zumindest die Sorge nehmen, wenn auch nicht die Übelkeit selbst.

Bei etwa zwei bis drei Prozent der Schwangeren kommt es zu einer extremen Form der Schwangerschaftsübelkeit. Die Hyperemesis gravidarum verursacht mindestens vier Mal am Tag heftiges Erbrechen, sodass die Frau kaum noch Nahrung und Flüssigkeit bei sich behalten kann. In diesem Falle ist ärztliche Begleitung oder auch eine Behandlung im Krankenhaus notwendig, um die Gesundheit von Mutter und Kind nicht zu gefährden.

Medizinische Hilfe ist auch dann angeraten, wenn folgende Symptome auftreten:

  • wenn ein sehr dunkler Urin auftritt
  • wenn über 24 Stunden keine Nahrung aufgenommen wird
  • wenn starke Kreislaufprobleme oder Schwäche auftreten
  • bei Bauchschmerzen oder starker Gewichtsabnahme
  • wenn Blut erbrochen wird
  • bei erhöhter Temperatur.

Medikamente gegen Schwangerschaftsübelkeit

Eine Frau schüttelt sich Medikamente aus einem Glasgefäss in die Hand. © colourbox Foto: Aleksandr
Bei starker Übelkeit und Erbrechen können Medikamente eingenommen werden, die das Kind nicht gefährden.

Ist der Leidensdruck sehr hoch, dürfen auch Medikamente zum Einsatz kommen. Aus ethischen Gründen werden klinische Studien an Schwangeren nur selten durchgeführt. Deshalb wurde die Wirksamkeit von Medikamenten gegen Übelkeit und Erbrechen bei Schwangeren bislang nur in wenigen Studien untersucht.

In Deutschland ist seit 2019 ein gut wirksames Medikament zur Anwendung bei Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft zugelassen. Das Antihistaminikum Doxylamin in Kombination mit Vitamin B6 (Pyridoxin) ist rezeptpflichtig.

Andere Mittel, die in Deutschland nicht für die Verwendung gegen Schwangerschaftsübelkeit zugelassen sind, können vom Frauenarzt oder der Frauenärztin im Rahmen des Off-Label-Use verschrieben werden.

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N-JOY | Tatsächlich schwanger – Alles, was ihr jetzt wissen müsst | 14.09.2023 | 09:20 Uhr

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