Richtige Ernährung ist hilfreich gegen Parodontitis
Gegen Parodontose kann man selbst viel tun. Antientzündliche Lebensmittel und längere Essenspausen unterstützen den Behandlungserfolg bei einer Zahnbettentzündung.
Zur Ursachenbekämpfung bei Parodontitis gehört nicht nur die professionelle zahnärztliche Reinigung, sondern auch die Umstellung auf eine ausgewogene, antientzündliche Ernährung. Denn die chronische Zahnbettentzündung gefährdet nicht nur die Zähne - sie fördert Erkrankungen im ganzen Körper. Parodontitis ist ein großer Risikofaktor für Herzerkrankungen und Diabetes.
Parodontitis: viel Gemüse und Ballaststoffe
Die Ernährungs-Docs empfehlen bei Parodontitis die sogenannte Okinawa-Ernährung. Okinawa ist eine japanische Inselgruppe, hier leben prozentual gesehen weltweit die meisten gesunden Hundertjährigen. Das hat nicht nur mit dem angenehmen Klima, sondern auch mit der dortigen Esskultur zu tun: Auf Okinawa isst man viel Blattgemüse, Pilze und Wurzelgemüse, Süßkartoffeln und Buchweizen-Nudeln statt Pasta aus Weizen. Dazu essen die Inselbewohner Meeresfrüchte und Fisch.
Kohlenhydratreduzierte Ernährung bei Parodontitis mit Diabetes
Besteht bereits ein Diabetes, dann ist auf eine gute Einstellung des Blutzuckers zu achten. Hier hilft die Orientierung am Logi-Prinzip: Kohlenhydrate sind deutlich zu reduzieren, insbesondere Zucker - auch versteckter Zucker in industriell hergestellten Lebensmitteln - und helles Mehl. Die richtige Ernährung beugt Parodontitis vor und ist Voraussetzung dafür, dass eine Zahnbettentzündung dauerhaft ausheilen kann.
Die wichtigsten Ernährungstipps bei Parodontitis
- 2-3 Mahlzeiten pro Tag und möglichst keine Snacks.
- Fünfer-Regel: täglich 3 Handvoll Gemüse (zubereitet mit hochwertigen Ölen) und 2 Handvoll zuckerarme Obstsorten essen.
- Proteine (Eiweiß) sättigen lange und verhindern damit Heißhungerattacken, daher 2-3 Portionen täglich essen: z. B. mageres Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte.
- Tellerprinzip: eine Hälfte Gemüse (oder Obst), ein Drittel für Eiweißquellen wie Fleisch, Eier oder Hülsenfrüchte, nur wenig Kartoffeln, Nudeln, Reis oder Brot. Ballaststoffreiche Kohlenhydrate bevorzugen (Vollkornnudeln, Vollkornbrot ...), die sättigen länger.
- Wichtig und sättigend sind auch gute Fette - zum Beispiel hochwertig hergestelltes Nussöl, Olivenöl, Leinöl oder Hanföl. Planen Sie 2-3 Fischmahlzeiten in der Woche ein: Lachs, Hering und Makrele sind reich an Omega-3-Fettsäuren.
- Zucker deutlich reduzieren! Maximal 1 kleine Portion Süßigkeit/Zucker pro Tag. Lieber Rohkost oder eine Handvoll Nüsse. Wenn es etwas Süßes sein muss: dunkle Schokolade mit 70 Prozent Kakao-Anteil als Nachtisch, direkt nach einer Mahlzeit.
- Viel trinken! Mindestens 2 Liter, und zwar unbedingt zuckerfreie Getränke wie Wasser und Tee. Fruchtsäfte und Schorlen sind ungeeignet.
- Darmflora aufbauen mit Lebensmitteln, die Milchsäurebakterien enthalten, wie Joghurt, Kefir, ungekochtes Sauerkraut und Brottrunk - am besten täglich.
- Antientzündliche Ernährung: Essen Sie überwiegend fleischlos, stattdessen sehr viel Gemüse/Obst, und verwenden Sie täglich entzündungshemmende Gewürze, wie Kurkuma, Ingwer, Currypulver, Muskat und schwarzen Pfeffer.
Was essen bei Parodontitis: Lebensmittel und Rezepte
Essen gegen die chronische Entzündung - hier finden Sie geeignete Rezepte und Lebensmittel-Listen (auch zum Download).