Natur-Docs: Rheuma mit Naturheilkunde behandeln

Stand: 05.04.2022 12:07 Uhr

Heilbar ist Rheuma nicht, aber es lässt sich mit vielerlei naturmedizinischer Behandlungsmethoden im Zaum halten. Antientzündliche Ernährung, Heilfasten, Blutegeltherapie, Yoga und Akupunktur können die Schmerzen lindern.

Die Rheumatoide Arthritis, im allgemeinen Sprachgebrauch meist nur als Rheuma bezeichnet, ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung. Sie entsteht durch eine Überreaktion des Immunsystems. Statt den Körper vor Krankheiten zu schützen, greifen die Zellen des Immunsystems bei Autoimmunerkrankungen wie Rheuma plötzlich eigenes Körpergewebe an. Beim Gelenkrheuma entzünden sich die Gelenke, was sehr starke Schmerzen verursachen kann.

Rheuma ist nicht heilbar

Heilbar ist Rheuma nicht, aber man kann versuchen, starke Entzündungen zu verhindern oder zu lindern. Meistens werden dazu starke Medikamente verschrieben. Weil die sogenannten Antirheumatika das Immunsystem unterdrücken, leiden viele Betroffene jedoch häufiger unter Infekten. Reduzieren sie die Dosis, verschwinden zwar die Nebenwirkungen, aber die Schmerzen kehren zurück. Die Betroffenen sind dann gezwungen, die Dosis wieder zu erhöhen - und die Infektanfälligkeit steigt wieder. Dieser Teufelskreis aus Schmerzen, Medikamenten und Nebenwirkungen lässt sich mit verschiedenen Behandlungsmethoden der Naturheilkunde durchbrechen.  

Richtige Ernährung gegen die Entzündungen

Die Ernährungstherapie gehört zu den ältesten Behandlungsformen. In der heutigen Naturheilkunde steht die Vollwerternährung mit einem hohen pflanzlichen Anteil im Vordergrund. Die richtige Ernährung kann viel dazu beitragen, bei Rheuma die Entzündungen einzudämmen. In Rote Bete, Brokkoli oder Spinat, Beeren, Nüssen und Obst stecken sehr viele sekundäre Pflanzenstoffe, die entzündungshemmend wirken. Den gleichen Effekt haben Gewürze mit ihren ätherischen Ölen und Scharfstoffen. Zum Beispiel kann eine Goldene Milch mit Kurkuma, Ingwer und Gewürzen antientzündlich wirken und Menschen mit entzündlichen Gelenkerkrankungen helfen. Omega-3-Fettsäuren in pflanzlichen Ölen und Kaltwasserfischen haben ebenfalls einen antientzündlichen Effekt - besonders bei Rheuma.

Autophagie durch Heilfasten

Der Körper produziert automatisch Entzündungsstoffe aus den Molekülen der Nahrung - dieser Vorgang reduziert sich beim Fasten. Dazu verändert sich langfristig der Stoffwechsel und das sogar über die Zeit des Hungerns hinaus. Denn der Körper greift auf seine Energiepolster zurück: Fett, Glykogen und Protein. Außerdem wird der Prozess der Selbstverdauung (Autophagie) angekurbelt -- eine Art Recyclingprogramm der Zellen.  

Yoga gegen Stress 

In der Naturheilkunde hat Yoga, die indische Bewegungs- und Meditationslehre, einen großen Stellenwert. Der Effekt dieser Entspannungstechnik ist sogar wissenschaftlich bewiesen. Das Stresshormon Cortisol geht nach einer Yogastunde rapide nach unten. Diese Stressreduktion wirkt vor allem positiv auf das Immunsystem, was ja das Grundproblem bei Rheuma ist.

Kältekammer bei Gelenkentzündungen 

Die in Japan entwickelte Ganzkörperkältetherapie in einer Kältekammer kann bei Gelenkentzündungen Linderung verschaffen. Die minus 110 Grad wirken im Körper wie eine Art Frühjahrsputz. Die kleinen Gefäße bringen sehr viel mehr Blut in den Umlauf und es werden Stellen im Körper mit Nährstoffen versorgt, die sonst eher nicht gut versorgt sind. Im Idealfall wirkt das nicht nur während oder kurz nach der Kältekammer, sondern Stunden, Wochen oder sogar Monate. Und: Die extreme Kälte unterbricht vorübergehend die Schmerzleitung im Körper, sodass Gelenke nicht mehr wehtun. Der Körper schüttet positive Botenstoffe wie Endorphine und Serotonin aus. In der Kältekammer wird Badekleidung getragen und Kopf, Hände und Füße mit Mütze, Handschuhen und Schuhen geschützt. 

Blutegel stärken das Immunsystem 

Medizinische Blutegel haben drei Kiefer mit insgesamt 240 Zähnen. Der Speichel von Blutegeln enthält Enzyme wie Hirudin und Calin, die gerinnungshemmend, schmerzlindernd und antientzündlich wirken. Gleichzeitig fördern sie den Blut- und Lymphfluss. Das Gewebe wird gereinigt und von frischem Blut durchströmt. So wird das Immunsystem insgesamt gestärkt. Medizinische Blutegel werden unter anderem bei chronischen Gelenkerkrankungen und -schwellungen eingesetzt. 

Akupunktur gegen Schmerzen

Mit Nadeln das Qi in die richtigen Bahnen lenken: Die Akupunktur beruht auf der traditionellen asiatischen Vorstellung, dass der Mensch von der Lebensenergie Qi durchflossen wird. Diese strömt in Leitbahnen, den sogenannten Meridianen, durch den Körper und ist an mehr als 700 Punkten dicht unter der Hautoberfläche leicht erreichbar. Eine Methode, deren Wirksamkeit bewiesen ist. Die Akupunktur eignet sich unter anderem für die Schmerztherapie. 

Fußreflexzonenmassage fördert die Durchblutung

Die Wirkung der Fußreflexzonenmassage basiert auf der Vorstellung, dass die Füße über Nervenbahnen mit allen Organen verknüpft sind. So lässt sich mit der Massage beispielsweise der Darm stimulieren - und das Gewebe insgesamt wird besser durchblutet und die Schmerzen lassen nach. 

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Visite | 05.04.2022 | 20:15 Uhr

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