Hand-Arthrose behandeln: Spiegeltherapie, Linsenbad, Ernährung
Bei Arthrose in der Hand schmerzen die Gelenke, das Greifen wird erschwert. Die NDR Natur-Docs setzen zur Behandlung auf Spiegeltherapie, Linsenbad und gesunde Ernährung.
Damit Knochen an beweglichen Gelenken nicht schmerzhaft aneinander reiben, sind sie an ihrer Verbindung jeweils von einer Knorpelschicht geschützt. Bei einer Arthrose wird diese Knorpelschicht, die auch wie ein Stoßdämpfer auf die Gelenke wirkt, nach und nach dünner. Mediziner sprechen erst dann von einer Arthrose, wenn zusätzlich ein Schaden an den anliegenden Gelenkknochen vorliegt. Oftmals leiden Arthrose-Patienten darüber hinaus an chronischen Entzündungen in den Gelenken. Hände, Knie und Hüfte sind laut der Deutschen Arthrose-Hilfe e.V. am häufigsten betroffen.
Symptome und Ursachen einer Arthrose
Ein typisches Symptom von Arthrose sind steife, schmerzende Gelenke. Besonders nach dem Aufstehen leiden Betroffene häufig unter sogenannten Anlaufschmerzen. Die Ursachen einer Arthrose und einhergehender Entzündungen sind bisher nicht vollständig erforscht. Als größter Risikofaktor gilt jedoch eine langjährige Überlastung der Gelenke, zum Beispiel durch Übergewicht oder übermäßigen Sport. Auch ein Unfall, eine angeborene Schwäche in den Gelenken oder Fehlstellungen wie X-Beine werden als Ursachen vermutet.
In späteren Stadien der Arthrose und besonders mit einhergehenden Entzündungen plagen Betroffene meist starke Schmerzen, die Lebensqualität ist sehr beeinträchtigt. Eine Operation ist jedoch nicht immer notwendig.
Optische Täuschung durch Spiegeltherapie
Patienten mit Arthrose in den Händen gelingt mitunter auch Alltägliches nicht mehr - so zum Beispiel das Halten einer Tasse. Schmerzt eine kranke Hand beim Greifen immer wieder, speichert das Gehirn diese negative Information ab. Betroffene nutzen die schmerzende Hand weniger, um sie zu schonen. Ist nur eine Hand von Arthrose betroffen, kann eine Spiegeltherapie sinnvoll sein. Bei der Spiegeltherapie wird das Gehirn optisch getäuscht. Dazu wird der Spiegel so an der Körpermitte des Patienten platziert, dass dieser seine gesunde Hand und deren Spiegelung sieht. Durch Bewegen der gesunden Hand wird dem Patienten suggeriert, dass beide Hände intakt sind. Das Gehirn soll die kranke Hand als funktionsfähig einstufen, sodass der Patient diese wieder aktiv nutzt. Eine Spiegeltherapie kommt häufig bei der Behandlung chronischer Schmerzen oder bei Phantomschmerzen nach Amputationen zum Einsatz.
Durchblutung fördern im kalten oder warmen Linsenbad
Für Patienten mit Arthrose in den Händen ist ein kaltes oder warmes Handbad in unverarbeiteten, rohen Linsen empfehlenswert. Dazu wird eine Box, etwa in der Größe eines Waschbeckens, mit Linsen befüllt. Die Hülsenfrüchte vorher im Backofen oder in der Mikrowelle aufwärmen oder im Kühlschrank kühlen und anschließend in die Box schütten. Dann die Hände - je nach Vorliebe des Patienten - ins kalte oder warme Linsenbad tauchen und dabei die Gelenke bewegen. Um Verbrennungen durch zu heiße Linsen zu vermeiden, zunächst nur vorsichtig hineingreifen. Linsenbäder sollen die Durchblutung fördern, Verspannungen in Muskeln lösen, Heilungsprozesse anregen und Schmerzen reduzieren.
Ernährung bei Arthrose: Wenig Fleisch, viel Gemüse
Langjähriges Übergewicht belastet die Gelenke dauerhaft. Daher ist eine Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Arthrose-Patienten dringend zu empfehlen. Weil Arthrose oftmals mit chronischen Entzündungen einhergeht, ist eine antientzündliche Ernährung mit wenig Fleisch und Zucker, jedoch viel Gemüse und Fisch, ratsam.
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