Myom in der Gebärmutter: Ursachen, Symptome, Entfernung

Stand: 16.03.2024 12:43 Uhr | vom Norddeutscher Rundfunk-Logo

Meist ist ein Myom harmlos. Doch manchmal verursacht ein Uterus Myomatosus heftige Symptome. Dann kann eine Entfernung sinnvoll sein. Ein neues Operationsverfahren schont die Gebärmutter. 

von Tina Roth

Myome sind fast immer harmlos, denn die meisten von ihnen sind klein und die Frauen merken von ihnen ihr Leben lang nichts. Entdeckt werden Myome, wenn überhaupt, als Zufallsbefund im Rahmen einer Ultraschalldiagnostik bei der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung.  

Was ist ein Myom? 

Ein Myom ist ein gutartiger Muskelknoten, der sich in oder an der Gebärmutter bilden kann. In der Regel verursacht ein Myom keine Beschwerden und muss auch nicht behandelt werden. 40 bis 80 Prozent aller Frauen haben im Verlauf ihres Lebens ein oder mehrere Myome.

Myome können unterschiedlich groß sein und verschiedene Formen haben. Sie können innen in die Gebärmutterhöhle hineinragen, in der Wand oder auch außen auf der Gebärmutter sitzen. 

Vor allem im Alter zwischen 35 und 50 Jahren entwickeln Frauen Myome. Da ein Myom vom weiblichen Hormon Östrogen abhängig ist, bildet es sich nach den Wechseljahren meist zurück. Eine Hormonbehandlung gegen Wechseljahresbeschwerden kann diese Rückbildung unter Umständen verzögern. 

 Myom in oder an der Gebärmutter: Symptome 

Nur rund 10 bis 15 Prozent der Myome, schätzen Fachleute, verursachen Symptome.

Myome und Schwangerschaft 

Myome können je nach Lage und Größe in seltenen Fällen auch eine Schwangerschaft erschweren oder verhindern.  

  • Sitzt ein Myom direkt an einem Eileiter, kann das eine Befruchtung der Eizelle mit dem Samen verhindern.  
  • Größere Myome (über vier Zentimeter) in der Gebärmutterhöhle können die Einnistung eines Embryos erschweren.  
  • Ein Myom, das nahe am Muttermundhals sitzt, kann den Geburtsvorgang stören, weil es unter Umständen das Eintreten des kindlichen Köpfchens in das kleine Becken erschwert.  

Gutartiges Myom oder bösartiges Sarkom? 

Die frühere Annahme, dass sich aus einem Myom ein bösartiger Tumor, ein Sarkom, entwickeln könnte, ist widerlegt: Aus einem Myom kann sich kein Krebstumor entwickeln: Es ist immer gutartig, wächst nicht in anderes Gewebe ein und seine Zellen breiten sich nicht im Körper aus.  

Jedoch können sich in der Muskelschicht der Gebärmutter auch bösartige Tumore, sogenannte Uterussarkome bilden, die einem Myom ähneln.  Solche Sarkome sind sehr selten: Nur zwei bis drei von 100.000 Frauen erkranken im Laufe ihres Lebens an dieser Krebsart. Mehr Informationen dazu gibt es in der Patienten-Leitlinie zu Gebärmutter-Sarkomen.

Wie entsteht ein Myom in der Gebärmutter?  

Warum Myome entstehen, ist nicht genau bekannt. Eine genetische Veranlagung spielt möglicherweise eine Rolle, zudem scheinen sich Myome häufiger bei Frauen zu entwickeln, die noch nicht schwanger waren. Frauen mit schwarzer Hautfarbe sind etwa zwei bis dreimal häufiger betroffen, die Ursachen hierfür sind nicht bekannt.   

Seltener treten Myome bei Frauen auf, die mehrmals geboren haben und bei Frauen, die einige Jahre mit der Pille verhütet haben. Ob zwischen der Ernährungsweise und der Entstehung von Myomen ein Zusammenhang besteht, ist unklar. 

 

VIDEO: So werden Myome behandelt (5 Min)

Wie wird ein Myom an der Gebärmutter entfernt?

Myome müssen nur behandelt werden, wenn sie Beschwerden verursachen, die Fruchtbarkeit oder eine Schwangerschaft negativ beeinflussen.  

Die Wahl der Behandlungsmethode hängt von der Größe und Lage der Myome ab. Operative Eingriffe sollten gut abgewogen werden und es kann sinnvoll sein, die Meinung mehrerer Ärztinnen oder Ärzte einzuholen.

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NDR Fernsehen | Visite | 19.03.2024 20:15 Uhr

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