Brustkrebs-Nachsorge: Wie neue Kraft schöpfen?
Die Diagnose ein Schock, die Behandlung enorm belastend für Körper und Seele: Für viele Brustkrebs-Patientinnen ist nach Abschluss der Therapie nicht sofort alles in Ordnung. Umso wichtiger ist die Brustkrebs-Nachsorge.
Sie haben zwar die anstrengendsten Etappen geschafft, doch die medizinischen Maßnahmen - OP und Bestrahlungen, vor allem aber Chemotherapien - ziehen bei manchen Brustkrebs-Patientinnen den gesamten Stoffwechsel in Mitleidenschaft. Auch bleibt häufig die Angst vor einem Rückfall. Deshalb ist eine gute Nachsorge nach der Brustkrebs-Behandlung unendlich wichtig.
Chemotherapie wirkt nachhaltig auf den Stoffwechsel
Wenn Menschen sich noch Monate nach der Chemo kraftlos und müde fühlen, ist dies nicht ungewöhnlich. Welche Behandlungsfolgen bei Betroffenen auftreten, ist abhängig vom individuellen Therapieplan. Die Nebenwirkungen einiger Chemotherapien sind stark. Denn die verabreichten Zytostatika ("Zellstopper") hemmen nicht nur die Vermehrung der Tumorzellen, sie hindern ganz allgemein die normale Zellteilung. Ihre Wirksamkeit ist umso höher, je schneller sich Zellen vermehren - da Krebszellen sich in der Regel sehr rasch teilen, wirken Zytostatika gegen sie gut. Allerdings können die Medikamente auch andere Körpergewebe mit hoher Teilungsrate beeinflussen: etwa die blutbildenden Zellen des Knochenmarks, die Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts oder die Haarwurzelzellen.
Mögliche Chemotherapie-Nebenwirkungen sind daher Übelkeit, Durchfälle und Haarausfall, aber auch Entzündungen der Schleimhäute, Blutarmut (Anämie), starke Erschöpfung und Müdigkeit (Fatigue) und allgemein erhöhte Infektanfälligkeit. Speziell die Hormontherapie hat Nebenwirkungen wie zum Beispiel Hitzewallungen oder Knochenschmerzen, die mitunter noch lange fortbestehen.
Brustkrebs-Nachsorge: Beschwerden ärztlich abklären lassen
Ein Grund für fortwährende Nebenwirkungen wie Schlappheit und Schmerzen kann im durch die Zytostatika geschwächten Immunsystem und Ernährungszustand der Körperzellen liegen. Allerdings sind auch Metastasen in Betracht zu ziehen, der Verdacht ist gegebenenfalls durch ärztliche Untersuchungen abzuklären. Knochenmetastasen lassen sich durch bildgebende Verfahren (Knochenszintigrafie) ausschließen. Blutuntersuchungen geben Auskunft über Tumormarker sowie den Regenerationszustand der entgiftenden Organe (Leber- und Nierenwerte), fortbestehende Anämien oder eine Mangelversorgung mit Vitalstoffen (Vitamine, Spurenelemente).
Den Ernährungszustand und Energiestatus der Zellen zeigt der sogenannte Phasenwinkel an. Der Arzt oder die Ärztin misst ihn mittels einer sogenannten Bioelektrischen Impedanzanalyse (BIA): Das ist eine elektrische Messung der Körperzusammensetzung auf Basis der unterschiedlichen Leitfähigkeit von Knochen, Organen, Muskulatur, Körperflüssigkeiten und Körperfett. Ärzte können damit die Stoffwechselleistung der Körperzellen beurteilen. Menschen mit einem guten Ernährungs- und Trainingszustand haben einen Phasenwinkel von 5 oder mehr. Nach einer Chemotherapie liegt er oft deutlich darunter.
Belastbarkeit nach Brustkrebs: Mit der richtigen Ernährung Kraft gewinnen
Gerade im Bereich der Krebsmedizin kann Ernährung nicht die klassische Medizin ersetzen. Die ernährungsmedizinische Begleitung dient jedoch als "adjuvante" Strategie, das heißt: als Hilfsmittel, um den Körper zu stärken. Die Ernährung sollte vitalstoffreich sein, mit guten Fetten und maßvoll Kohlenhydraten: Zu viele Kohlenhydrate sind ungünstig, weil sie chronische Entzündungsprozesse fördern und müde machen können. Stattdessen braucht der Körper Antioxidantien und andere Pflanzenstoffe, sie unterstützen den Stoffwechsel und stärken das Immunsystem. Ein entsprechend abgestimmter Ernährungsplan liefert Energie.
Übergewicht erhöht das Rückfallrisiko nach Brustkrebs
Für die Entstehung bestimmter Krebsarten, darunter Brustkrebs, gilt Übergewicht als Risikofaktor. Auch nach der Behandlung kann das Gewicht eine entscheidende Rolle spielen: Im Vergleich zu Normalgewicht erhöht Adipositas das Rückfallrisiko bei Brustkrebserkrankungen innerhalb von fünf Jahren um 89 Prozent. Eine Ernährungsumstellung kann einen wichtigen Beitrag leisten, nach der Brustkrebs-Behandlung fit zu werden und gesund zu bleiben.
Bewegung tut gut
Nicht zu vergessen: Regelmäßige tägliche Bewegung fördert die Durchblutung und kurbelt den Stoffwechsel an! Besonders ein Spaziergang in der Natur tut der Seele gut und stärkt zugleich das Immunsystem: Waldbaden hat nachweislich positive Wirkungen auf die Gesundheit. Mit wachsender Kraft werden Sie Ihren Aktionsradius weiter ausdehnen können. Ein Schrittzähler kann dabei die Fortschritte dokumentieren und motivierend wirken.